... und sehet den fleißigen Waschfrauen zu: Große Wäsche in Teltow und anderswo
Von Gertrud Hintze und Helma Hörath
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Über dieses E-Book
Gertrud Hintze
Gertrud Hintze (Jahrgang 1945) Berufsausbildung Stenotypistin und Industriekaufmann, Studium Berufspädagogik, Ausbildung zur Kreativitätslehrerin Sie bietet Privatpersonen und kleinen Unternehmen eine Kreativberatung für Texte und Veranstaltungen an. Mit ihren Kenntnissen im Biografischen Schreiben hilft sie Interessierten bei der Rekonstruktion ihrer Lebensgeschichte. Kinder beschäftigen sich unter ihrer Anleitung mit dem Kreativen Schreiben und verfassten auch ein Drehbuch für den ClaB Stahnsdorf-Projektfilm „Mehrere Rätsel“. Bisher erschienene Bücher: „Das Wagnis“, „Meine namibische Schwester“, „Unsere Eltern waren Unternehmer“.
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Buchvorschau
... und sehet den fleißigen Waschfrauen zu - Gertrud Hintze
Lexikon
Hedwig Meden
Jahrgang 1919
Kindheit in Göttkendorf/Ostpreußen; Mutter Hausfrau, Vater bei der Eisenbahn,
im Januar 1945 nach Stahnsdorf gekommen,
1978 nach Teltow gezogen.
Meine Erinnerungen gehen zurück bis in die frühe Kindheit, das heißt bis in eine Zeit, in der ich noch nicht zur Schule ging. Keiner von uns Kindern – wir waren drei – meine Schwester war fünf Jahre älter als ich und mein Bruder zwei Jahre jünger – keiner von uns musste unserer Mutter direkt bei der Wäsche helfen. Mutti hat die Wäsche allein gemacht. Zu mir sagte sie dann: „Schäl mal Kartoffeln! Pass auf die Suppe auf!" Das waren meine Arbeiten am Waschtag. Ich war meist zu Hause. Meine Schwester nahm sich mehr Freiheit und ging ihrer Wege. Ja, als ich älter war, habe ich beim Wasserholen geholfen.
Wir wohnten anfangs in einer Mietwohnung im zweiten Stock (später hatten wir ein eigenes Haus und dort dann auch eine Waschküche auf dem Hof). Das Wasser musste von der Pumpe geholt werden. Vor dem Mietshaus stand diese Pumpe, die von allen benutzt wurde, von dort musste das Wasser nach oben in die Wohnung getragen werden. In der Küche stand eine Tonne, da wurde das Wasser erst einmal gesammelt. Die meisten Eimer trug natürlich unser Vater in die Küche. Es wurde ja immer viel Wasser gebraucht, täglich. Wenn wir uns morgens und abends gewaschen haben, brauchten wir Wasser. Fürs Kochen wurde Wasser benötigt. Fürs Wäschewaschen und fürs Spülen, um alle Seifenreste aus den Sachen rauszukriegen, musste gut gespült werden, brauchten wir viel Wasser.
Das Wasser wurde mehrmals genutzt. Im letzten Spülwasser der weißen Wäsche wurden oft die dunklen Sachen eingeweicht. Oder es wurde mit dem Waschwasser der Flur, die Wohnung gewischt. Alles roch dann nach Wäsche. Das Wasser, was noch übrig war, musste wieder mit Eimern runtergebracht werden. Wo sollte es sonst bleiben. Unsere Toilette war auf dem Hof, um den Stall rum.
Meine Mutter hatte eine extra Schürze fürs Waschen. Sie hat sich also die Schürze umgebunden, die Ärmel hochgekrempelt und dann ging es los. Und sie hat eigentlich viel gewaschen. Wir waren fünf Personen und hatten nicht so viele Sachen zum Wechseln. Die Sachen kosteten ja. Wir waren eine sehr sparsame Familie. Die dicken Sachen kamen nicht bei jedem Fleck gleich in die Wäsche. Die dunklen Mäntel und Jacken wurden mit Kaffee ausgebürstet. Meist waren dann die Flecke schon verschwunden. Gespart wurde überall. Meine Eltern sparten für ein eigenes Haus.
Alle 14 Tage wurde bestimmt gewaschen. Außerdem glaube ich, dass unsere Mutter, aber auch unser Vater sehr viel Wert darauf legten, dass wir immer ordentlich und sauber aussahen. Mein Vater war sehr eigen, mit seiner Uniform, mit der Mütze, mit den Schuhen. In der linken Hosentasche hatte er Taschenmesser, Bindfaden und einen kleinen Lappen zum Abwischen der Schuhe, was er immer tat, bevor er den Bahnhof betrat.
Wenn ich an solch einen Waschtag denke, dann fallen mir die folgende Arbeitsgänge ein: Am Nachmittag vorher wurde die Wäsche eingesammelt, alle Taschen leer gemacht, sortiert nach Farben. Dann musste noch mal Wasser von der Pumpe geholt werden. Spätestens am Abend vor dem Waschtag wurde die Wäsche eingeweicht, mit Soda. Das war der Weichmacher fürs Wasser. Oder es war Gemol drin. Ach, nein, nein, Gemol ist viel jünger, kam später. Das hab ich erst als junge Frau bei der Wäsche benutzt.
Dann wurde die eingeweichte Wäsche über Nacht stehen gelassen. Die Flecken wurden besonders behandelt. Gesondert wurden die Sachen eingeweicht, von denen meine Mutter wusste oder annahm, dass sie färben würden. Am nächsten Tag wurde etwas Wasser warm gemacht und auf die Wäsche gegossen. Die Sachen wurden dann über den Kessel abgerubbelt und, wo dann immer noch Flecken zu sehen waren, wurden diese Stellen mit Schmierseife, einer gekörnter, grünen Seife, eingerieben. Dann kam alles in den großen Waschkessel.
Meine Mutter hatte einen sehr großen Topf, der direkt auf die Feuerstelle kam. Innen war ein Einsatz aus Metall, aus Kupfer, glaube ich. Die Wäsche wurde darin richtig gekocht. Sie war heiß und dampfte und konnte auch anbrennen, was meiner Mutter mal passierte, weil dieser Einsatz, der das eigentlich verhindern sollte, wohl verrutscht war. Oder er war kaputt. Ich weiß es nicht mehr. Glücklicherweise war nicht so viel Wäsche verdorben, aber es war doch ärgerlich.
In diesem Waschkessel, da war schon das Persilwasser drin oder auch ein anderes Waschpulver. Aber nein, meine Mutter hat immer mit Persil gewaschen. Da gab es schon Persil. Persil-Päckchen hatte Mutti immer zu stehen. Da flogen ja auch die Flugzeuge mit der Reklamefahne. Und dann kamen auch die Reisevertreter, die machten Halt an der Gaststätte gegenüber und lockten mit Werbematerial. Wir sind über die Straße dorthin gelaufen. Broschüren, Hefte und Bilder wurden verteilt. Und sie fragten uns dann: „Womit wäscht deine Mutti? Oh, mit Persil, das ist gut. „ Nein, weiß ich nicht. Nicht mit Persil.
Und gerade die wurden bevorzugt. Es wurde dann mal was billig angeboten, auch mal ein Kaffee oder eine Brause spendiert. Ja, das war das Persil, mit dem gewaschen wurde.
Zuerst kam die weiße Wäsche dran. Nach dem Einweichen und der Vorwäsche wurde die Wäsche gekocht. Mit einem Holzknüppel auch runtergestoßen ins Seifenwasser, im Topf umgewendet, umgerührt. Und wenn es überkochte, da war manchmal auch Panne, dann lief die Lauge die ganze Küche lang. Das musste man sofort wegwischen. Denn das war glibbrig und machte den Fußboden rutschig.
Dann musste man abwarten, bis die Wäsche etwas abgekühlt war. Aber sie war immer noch heiß. Mit einer großen, hölzernen Zange wurde die Wäsche aus der Lauge raus genommen. Dann wurde alles in eine Waschwanne oder in