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Blutiger Sand
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eBook187 Seiten2 Stunden

Blutiger Sand

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Über dieses E-Book

Ein Urlaub in Dänemark mit tragischem Ausgang. Ein junges Paar gerät in einen Terroranschlag der Al-Kaida in einem dänischen Ferienort: Olaf und Sarah sind ein normales Paar mit normalen Alltagsproblemen. Sie entschließen sich, Urlaub in Dänemark zu machen, um einmal gründlich abzuschalten. Sie fahren in einen neuen Ferienort: Gråeng. Beide genießen Sonne, Strand und Meer, die Geschäfte, die herrliche Natur. Dann, innerhalb einer Sekunde, ist ihr Leben nie mehr dasselbe: Fünf Bomben der Al-Kaida setzen ihrem Urlaub und ihrem Glück ein Ende...
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. Juni 2013
ISBN9783955771522
Blutiger Sand
Autor

Sonja Reineke

Seit 2006 schreibe ich in verschiedenen Genres, aber bevorzugt über Dänemark. Vor dieser herrlichen Urlaubskulisse lieben, streiten und erholen sich die Protagonisten. Unter dem Pseudonym "Cecille Ravencraft" schreibe ich aber auch Horror-Romane.

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    Buchvorschau

    Blutiger Sand - Sonja Reineke

    Blutiger Sand

    Sonja Reineke

    Roman

    Rechtliche Hinweise:

    Keine der hier benutzten Namen oder Personen haben einen realen Bezug. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie ähnlich klingende oder existierende Namen sind rein zufällig.

    S. ReinekeErstausgabe 2007

    Copyright © 2007/2012 S. Reineke/M. Buchheim. Alle Rechte vorbehalten.

    ISBN der Printversion: 9781291213225

    Impressum:

    Buchheim Promotion

    Charentoner Straße 4

    33142 Büren

    Inhalt

    Staub

    Teil 1: Abfahrt

    1

    2

    4

    5

    6

    7

    Teil 2: Träume

    1

    2

    Teil 3: Die Explosion

    1

    2

    3

    4

    Teil 4: Daheim

    1

    2

    3

    Teil 5: Enthüllungen

    1

    2

    3

    Teil 6: Flucht

    1

    2

    Bilder

    Staub

    Staub ist das Erste, was er wahrnimmt. Er ist überall, in seinen Haaren, den Überresten seiner Kleidung, seiner Nase, in seinen Lungen.Licht fällt durch das Loch im Dach, Zugluft dringt durch die zersprungenen Fensterscheiben.

    Ein summendes, hohles Flirren ist alles was er hört.

    Er liegt zusammengekauert in einer Ecke. Er hustet und würgt, nur um noch mehr Staub einzuatmen, dreht sich mühsam herum und kriecht auf Händen und Knien zu einer Wand aus Stühlen und Trümmern, die über ihm und um ihn herum aufragt. Er schiebt ein paar Stühle zur Seite, und einige kleinere Holzteile fallen ihm auf den Kopf. Er kriecht durch die entstandene Lücke in eine Hölle aus brennenden Stühlen, Tischen, Vorhängen und Menschen.

    Die Bilder wird nie mehr vergessen.

    Eine Frau umklammert ihr Bein und hüpft auf dem anderen nach draußen. Ein weißer Stock ragt aus ihrem Schienbein. Es ist der Knochen. Sie rutscht in einer Blutlache aus und stürzt. Schluchzend bleibt sie liegen.

    Um ihn herum winden sich verletzte Menschen am Boden, starren tote Augen ins Leere. Knochensplitter und Glasscherben zerschneiden seine Handflächen.

    Er kriecht weiter in Richtung Ausgang, aber das Licht dort wird dunkler und dunkler, die teilweise eingestürzte Türöffnung verschwindet und es bleibt nur noch ein langer, finsterer Tunnel… und er kriecht weiter… raus hier, nur raus. Eine zitternde Hand berührt ihn, und er dreht den Kopf und sieht in ein grausam entstelltes Gesicht. Er fährt aus dem Albtraum hoch und schreit. Jede Nacht ist er wieder dort, und jede Nacht dauert der Traum länger, werden die Erinnerungen klarer und die Details grausamer. Er setzt sich vor den Fernseher, wie in jeder Nacht, in der an Schlaf nicht mehr zu denken ist, und sieht sich die Home Shopping Sender oder alte Filme an. Er ist dünn geworden. Er spürt, dass er mit jemandem reden muss, und ruft Neal an. Er ist froh dass er Neal hat. Denn die Welt dreht sich einfach weiter, nur nicht mehr für ihn.

    Teil 1: Abfahrt

    1

    „Urlaub sollte eigentlich nicht damit anfangen, dass man um drei Uhr nachts aufsteht", knurrte Olaf und zog ein verwaschenes T-Shirt an. Es war noch stockdunkel.

    „Du bist und bleibst ein Morgenmuffel, grinste Sarah. Sie war schon viel weiter als Olaf, hatte geduscht, sich angezogen und holte die kleinen Flaschen mit Cola und Saft aus dem Kühlschrank. „Normalerweise bist du auch so! Olaf schmollte. Sarah war tatsächlich schon gut drauf heute Morgen. Oder eher heute Nacht. Er gähnte so herzhaft, dass sein Unterkiefer knackte.

    „Ich glaube, ich sollte besser fahren. Du bist ja noch im Traumland. Oder du hättest vielleicht kalt duschen sollen." Sarah hievte die drei größten Koffer vor die Haustür.

    „Wenn ich kalt dusche, schrumpfen mir wichtige Körperteile ein, willst du das vielleicht, hm? Mit solchen Vorschlägen schneidest du dir nur ins eigene Fleisch, Weib", stichelte Olaf. Seine Laune besserte sich etwas, obwohl ihm noch vor den sechs langen Stunden im Auto graute. Seine Vorstellung von Urlaub war es nicht, in glühender Hitze im Stau zu stecken. Deshalb hatte Sarah vorgeschlagen, spätestens um vier Uhr in der Früh loszufahren. Grade in Richtung Dänemark stand man sonst wirklich vor der Grenze im Stau. Grauenhaft. Er öffnete eine der kleinen Colaflaschen und nahm einen großen Schluck.

    „He, Mr. Schrumpfnudel, die sind für unterwegs!" Sarah versuchte ihm die Flasche zu entreißen, aber Olaf zog sie weg.

    „Wie hast du mich genannt?" Er hielt sie hoch über seinen Kopf, außerhalb ihrer Reichweite.

    Sie lachte und piekte ihm mit dem Zeigefinger in die Rippen. Stöhnend ergab Olaf sich und reichte ihr die Flasche, die sie zusammen mit den anderen Getränken und ein paar Broten in der Kühltasche verstaute.

    „Hab Erbarmen, wenn ich schon keinen Kaffee kriege, dann lass mich doch wenigstens so zu meinem Koffein kommen. Oder soll ich am Steuer einschlafen?"

    „Jetzt hör doch mit dem Kaffee auf. Oder soll’s uns gehen wie Stefan und Birgit? Die haben letztes Jahr vor ihrer Abreise Kaffee gekocht, den Rest in der Maschine vergessen, und als sie nach zwei Wochen wiederkamen, wuchs ein Baum aus der Kanne. Birgit hat die ganze Maschine gleich weggeworfen. In der Küche hat es übelst gestunken. Vergiss dein Koffein, oder wenn du unbedingt einen Kaffee brauchst, halten wir in Garbsen. Das wäre aber ein Tiefpunkt nach nur einer Stunde die erste Pause einzulegen." Olaf gab auf.

    „Ich bring schon mal die Koffer zum Auto", seufzte er. Wie das alles in den Kofferraum passen sollte, war ihm sowieso ein Rätsel. Drei riesige Koffer, einer allein für Bettwäsche, Bettdecken und Kopfkissen. Mehrere Plastiktüten gefüllt mit Schuhen und anderem Zeug. Eine Schultertasche voll mit Sachen, die unbedingt nach vorne ins Auto sollten: Kohletabletten, Aspirin, irgendein Magenmittel. Die Kamera. Batterien für die Kamera. Ein Aufladegerät für die Batterien. CDs. Eine Wäscheleine, falls es am Haus keine gab. Warum die nach vorne sollte, war ihm ein weiteres Rätsel, aber er hielt sich da lieber raus. Er nahm die beiden größten Koffer und stapfte vorsichtig die Treppe hinunter. Die Nachbarn wollte er nicht wecken. Schließlich war Frau Kraier so nett, sich um die Blumen zu kümmern, so lange sie weg waren. Er ging insgesamt viermal, bis er die Tür endlich zuschließen konnte. Sarah hing noch kopfüber im Wagen und räumte Tüten und Taschen um, bevor sie sich endlich zufrieden gab, einstieg und sich anschnallte. Es ging los. Kaum zu glauben, es ging los! Der Wagen war so voll, dass man meinen könnte, die Familie Stabmeier - Gellert wanderte aus. Das alles für drei Wochen Urlaub. Olaf hatte nur einen halben Koffer gebraucht und Sarah ermahnt, sich ihn zum Vorbild zu nehmen.

    „Wir haben ein Luxushaus mit einer Waschmaschine und einem Trockner. Wieso nimmst du deinen ganzen Kleiderschrank mit?" hatte er zu fragen gewagt.

    „Einigen von uns ist ihr Aussehen eben wichtig", hatte sie gegrinst und ungerührt weiter gepackt. Er hatte sie sanft in den Hintern getreten, sodass sie aufs Bett fiel, sich auf sie geworfen und durchgekitzelt, bis sie drohte, ins Bett zu machen. Seit drei Jahren waren sie ein Paar. Olaf liebte ihren Humor und ihre Schlagfertigkeit. Aber es hatte auch schon etwas gekriselt. Nach einem Streit, an den Olaf nur sehr ungern zurückdachte, hatte fast einen ganzen Monat Funkstille geherrscht. Sarah nahm normalerweise nichts so schnell krumm, und Olaf hatte ihr Rückzug ziemlich erschreckt. Dann hatte Olaf spontan Urlaub für die ersten drei Juliwochen eingetragen, sich mit seinem Chef herumgestritten und Sarah aufgefordert, das Gleiche zu tun. Sie brauchten mal etwas Abstand, hatte er gesagt. Sie sah es ein und kämpfte so lange, bis auch sie ihre drei Wochen hatte. Beide waren kinderlos und ihre Chefs sahen es nicht gern, dass sie in der Hauptsaison Urlaub machten.

    „Wohin fahren wir?", hatte Sarah gefragt und Olaf etwas ratlos angesehen.

    „Du bist früher immer mit deinen Eltern in den Urlaub gefahren, wir immer nur auf den Campingplatz, zu unserem Wohnwagen. Es grauste ihn bei der Erinnerung. „Such du was aus.

    „Wir sind früher oft nach Dänemark gefahren... nachFanø. Das war sehr schön."

    „Na, dann fahren wir eben nach Dänemark, schlug er vor. „NachFanø? Oder möchtest du woanders hin?

    „Woanders... warum nicht, ich guck mal im Internet nach. Zwei Stunden später hatten sie nicht nur nachgesehen, sondern sich sogar schon ein Ferienhaus gemietet. InGråeng. Ein neuer Ferienort in der Nähe von Blavand, und auch sehr ähnlich aufgebaut. Sogar einen Burgerladen einer großen Fast Food Kette gab es da, obwohl die Dänen dort an jeder Ecke wunderbare Burger anboten, wie Sarah gelesen hatte. Manche nanntenGråengsogar „Blavand zwei. Olaf hatte noch nie davon gehört. Aber da es ein größerer Urlaubsort nicht allzu weit von der Grenze war, hatte er sofort zugestimmt. Wenigstens würde er dann nicht noch stundenlang auf einer dänischen Autobahn herumkurven müssen.

    Die Fahrt verlief angenehmer als gedacht. Sarah versorgte ihn mit Broten und Cola, stellte ihm seinen Lieblingssender ein und legte  schließlich sein geliebtes Black Album von Metallica ein. Sie hatte nichts gegen Metal, aber im Auto hörte sie eigentlich lieber Radio. Olaf beschloss, sich doch nicht ablösen zu lassen. Er war jetzt wach und gut gelaunt. Sie hielten auch nicht in Garbsen auf einen Kaffee. Die Autobahn war ungewohnt leer, nur um Hamburg herum war mehr los. Immerhin hatten sie keine Probleme vorm Elbtunnel. Stau vorm Elbtunnel, das hörte er oft in der Verkehrsdurchsage. An seinem ersten Urlaubstag wollte er es aber nicht hören. Und erleben erst recht nicht. Er sah kurz zu Sarah hinüber und lächelte. Sie trug ein bequemes T-Shirt und eine alte Jeans für die Fahrt. Das braune Haar hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. Oder eher Pferdeschwänzchen. Es war etwas zu kurz für einen richtigen Schwanz. Aber wenn es so zurückgebunden war, konnte er ihre drei Ohrlöcher sehen, die sie mit ständig wechselnden Ensembles von silbernen Ohrringen oder -steckern schmückte. Ihren Hosenknopf hatte sie - wie immer im Auto - geöffnet. In ihren gemeinsamen Jahren hatte sie etwas zugelegt. Er selbst allerdings auch. Man wurde eben doch bequem, wenn man ein Weibchen mit seiner Keule niedergeschlagen und in seine Höhle geschleppt hatte, dachte er. Eine vernünftigere Ernährung nebst Sport hatte er Sarah bereits angedroht.

    „Gut, warum nicht. Aber erstnachdem Urlaub, das ist ja wohl klar, hatte sie bestimmt. „Ich werde doch nicht in ein Land fahren, das das beste Eis produziert, das ich je gegessen habe, und da Diät machen. Und wenn Birgit und Stefan uns zum Grillen einladen, willst du dann sagen, nee, wir sind auf Diät? Olaf hatte nur pflichtbewusst genickt und innerlich geseufzt. Sarah hatte Birgit von ihren Urlaubsplänen erzählt, und Birgit hatte, begeistert von den Bildern im Internet, Stefan gedrängt, ebenfalls die ersten drei Juliwochen zu nehmen. Sie hatte es sogar geschafft, das Haus neben Olaf und Sarah zu mieten. Stefan hatte allerdings nicht drei Wochen bekommen, sondern nur zwei. Aber diese zwei Wochen würden sie Tür an Tür wohnen. Olaf war davon alles andere als begeistert. Sie waren ja ganz nett, aber er wollte seinen Urlaub gerne mit Sarah verbringen. Nun würde jeden Morgen Birgit auf der Matte stehen und den Tag verplanen. Birgit und Stefan hatten zwei kleine Kinder. Also würden sie auch im Urlaub früh aufstehen müssen. Und Olaf dann wohl oder übel auch. Er hatte Sarah deswegen angebrummelt, und sie hatte versprochen, das zu regeln. „Wir werden Zeit für uns haben, das verspreche ich dir. Ich rede mit Birgit. Aber ab und zu einen Stadtbummel, oder abends zusammen grillen ist doch okay, oder nicht?"

    „Klar, hatte er gesagt, aber nicht gemeint. Im Grunde war es nicht okay. Sarah fuhr jeden Freitag zu Birgit und holte sie zu einem Weiberabend ab. Wieso mussten sie jetzt auch noch den Urlaub zusammen... „Ach, egal, seufzte er.

    „Hm? Was hast du gesagt? Sarah wühlte in der Kühlbox herum und holte einen Schokoriegel heraus. „Nichts, nichts, knurrte er. Sarah durchschaute ihn wie Glas.

    „Du musst dir keine Gedanken machen. Ich habe überGråengein bisschen gegoogelt. Da gibt’s einen tollen Spielplatz und ein Badeland.

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