Shakespeare Sonette
Von Alexander Giese
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Über dieses E-Book
In dieser neuen Übersetzung von Alexander Giese, die der Übersetzer seit 1952 immer wieder weiter überarbeitete, findet sich dieser Schatz der Literatur in neuer Qualität.
Alexander Giese
Prof. Dr. Alexander Giese wurde 1921 geboren und war von 1967 bis 1982 Hauptabteilungsleiter für Kultur, Wissenschaft und Volksbildung beim ORF. Er ist Verfasser zahlreicher historischer Romane. „Wie ein Fremder im Vaterland“ (Zsolnay), der die letzten Tage des großen Stoikers und Kaisers Marc Aurel beschreibt, ist bis heute mit über 50.000 verkauften Exemplaren sein erfolgreichster Titel und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Alexander Giese versteht es wie kein anderer, Themen der Gegenwart philosophisch zu hinterfragen und Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu geben. Von 1990 bis 1997 war Alexander Giese Präsident des österreichischen P.E.N. Clubs.
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Buchvorschau
Shakespeare Sonette - Alexander Giese
SHAKESPEARE SONETTE
William Shakespeare
übersetzt von Alexander Giese
ISBN 978-3-902923-03-5
Digitale Ausgabe 2013
digitale Ausgabe herausgegeben von:
Aumayer Druck & Verlag
A-5222 Munderfing, Gewerbegebiet Nord 3
Web: www.aumayer.co.at
Gestaltung und eBook Umsetzung:
Aumayer Media
A-5222 Munderfing, Gewerbegebiet Nord 3
Web: www.aumayermedia.at
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Sonette 1
Sonette 2
Sonette 3
Sonette 4
Sonette 5
Sonette 6
Sonette 7
Sonette 8
Sonette 9
Sonette 10
Sonette 11
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Sonette 129
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Sonette 140
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Sonette 142
Sonette 143
Sonette 144
Sonette 145
Sonette 146
Sonette 147
Sonette 148
Sonette 149
Sonette 150
Sonette 151
Sonette 152
Sonette 153
Sonette 154
Vorwort
1952 las ich zum ersten Mal auf einer Amerikareise die Sonette in der Originalsprache. Seit rund 50 Jahren versuche ich immer wieder das Unmögliche.
Es gibt hervorragende Nachdichtungen, wie z.B. die von Gottlieb Regis, Friedrich Bodenstedt, Stefan George, Friedrich Gundolf, Karl Kraus.
Dem Original jedoch wirklich gerecht zu werden ist nicht möglich. Woher nehme ich daher den Mut meine Versuche zu veröffentlichen?
Sollten Sie jedoch die folgenden 154 Sonette in meiner Fassung lesen wollen, so können Sie selbst die Schwierigkeiten ermessen, die dem Übersetzer, der die Sonettenform aufrecht erhalten will, erwachsen.
Ich widme diese, mich lebenslang begleitende, Arbeit meinen Freunden.
Besonderen Dank möchte ich Herrn Heiner Gann aussprechen, der mir den Druck anlässlich meines 90. Geburtstags zum Geschenk machte.
Ich möchte schließlich feststellen, dass ohne die umsichtige Betreuung und Korrektur des Manuskriptes, die Ingrid Umek vornahm, dieses Büchlein nicht zustande gekommen wäre.
Ihr gilt mein ganz besonderer Dank.
A.G.
1
Den Allerschönsten wünschen wir vermehrt,
Dass Schönheits Rose niemals untergeh’;
Da Zeit die reife Schönheit ja verheert,
Ein Erbe hold erinnernd dich entsteh.
Doch du, vernarrt in eigner Augen Glanz,
Die Flamm’ ernährst an eignen Daseins Brand,
Schaffst Hungersnot wo Überfülle ganz,
Bist selbst dir Feind, als grausam wirst erkannt.
Und du, der Welt höchst frische Zierde, du,
Einziger Herold froher Frühlingszeit,
In deiner Knospe trägst dich selbst zur Ruh,
Geiz zu verschwenden bist, Geizhals, bereit!
Hab Mitleid mit der Welt, denn bleibst Du geizig,
Ihr Anteil wär’ verzehrt, durchs Grab und dich.
2
Wenn vierzig Winter stürmen deine Brauen,
Und furchen tief dir deiner Schönheit Feld;
Wenn Jugend stolzes Kleid, jetzt schön zu schauen
Getragen Tuch wird, seinen Wert nicht hält.
Wirst dann befragt, wo deine Schönheit bliebe,
wo all der Schatz lustvoller Zeit geendet –
Sagst dann: Im eingefall’nen Aug – dies trüge
Zu deiner Schmach bei, Lob wäre verschwendet.
Lob verdient die Schönheit – angewendet.
Dann gäbest Antwort du: „Dies Kind, von mir
Ist Lebens Summe, Sühne wenn Alter schändet"
Nachweis der Schönheit, wie sie nachfolgt dir.
So wärest du erneut, wenn alt du bist,
Fühlst Blut noch warm, wenn deines kalt schon ist.
3
Blick in den Spiegel, sag dem Bildnis dort,
Nun ist es Zeit, dies Antlitz schaff sich wieder;
Wenn du dein frisches Antlitz pflanzst nicht fort,
Trügst du die Welt, kommt keine Mutter nieder.
Gibt’s eine, deren unbestellter Schoß
Verschmäht die Pflugschar deiner Manneskraft?
Wer will schon Grab sein – düngt er sich auch groß,
Die Selbstsucht hält die Erben dir in Haft.
Bist deiner Mutter Spiegel, durch dich ruft sie
Zurück des lieblichen Apriles Fühlen,
Durch deines Alters Fenster du einst sieh,
Trotz Runzeln hin, auf goldnen Maiens Blühen.
Doch lebst du so – willst nicht erinnert werden,
Stirbst einsam du, dein Bild wird mit dir sterben.