Die Chroniken von Avantia (Band 2) – Feldzug des Bösen: Abenteuer in der bekannten Welt aus Beast Quest
Von Adam Blade
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Über dieses E-Book
In Avantia tobt ein erbitterter Krieg. Der dunkle Krieger Derthsin versucht, alle Biester in seine Gewalt zu bringen. Doch dazu braucht er die Maske des Todes. Seine gnadenlose Suche beginnt – eine Suche, die alles Lebendige tötet.
Ein actiongeladenes Abenteuer in der Welt von Beast Quest. Das perfekte Fantasy-Kinderbuch für Jungs ab 10 Jahren mit mehr Biestern, schwierigen Missionen und spannenden Abenteuern!
Adam Blade
Adam Blade is the pen name of Paul Foxton while writing the fantasy series King's Reign. Planning to expand the universe he created in 1999, Paul is currently working on some new material and unearthing the original set of stories which were published as a limited edition in 2005. Paul also writes other material including Freelance Forensics (as P A Foxton) and records music under his own name. He also is the creator and presenter of Paul & The Popcorn, a movie and more website which covers comic-cons, unboxings, movies, music and more.
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Die Chroniken von Avantia
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Rezensionen für Die Chroniken von Avantia (Band 2) – Feldzug des Bösen
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Buchvorschau
Die Chroniken von Avantia (Band 2) – Feldzug des Bösen - Adam Blade
Mein besonderer Dank gilt Stephen Chambers
Für Calvin
Prolog: Gulko
Als ich das Mädchen lachen hörte, war mir sofort klar, dass ich sie gefunden hatte: meine Auserwählte Reiterin. Ich schlich durch hohes Gras, die Sonne ging gerade auf. Natürlich wusste ich, dass die Welt bunt war, aber ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich kann keine Farben sehen, durch meine Augen sieht die Umgebung völlig anders aus als für die Menschen. Für mich ist das Sonnenlicht weiß, während alles andere zu grauen, manchmal schwarzen Schatten verschwimmt.
Ich atmete tief ein. Die Morgenluft schmeckte nach dem Nebel, der von den nassen Kieseln aufgestiegen war. Außerdem nahm ich den Geruch von Kindern wahr, und als ich ein Stück weiter durch das Gras gekrochen war, konnte ich sie auch sehen: Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, die in einem Fluss planschten, und dahinter die undeutlichen Schatten eines Dorfs. Jedes Rascheln im Gras, jeden sprühenden Wassertropfen hörte ich.
„Mira!, kreischte der Junge. „Du kriegst mich doch nicht!
So hieß sie also: Mira. Dann lachte sie, ein wunderschönes Lachen, das die Luft kräuselte wie eine Girlande. In diesem Moment war ich mir endgültig sicher: Ich hatte meine Reiterin gefunden! Es war selbstverständlich, so, wie der Winter auf den Herbst folgt, ich spürte es, aber es war mehr als ein Gefühl. Es war Schicksal.
„Doch, ich krieg dich, Maron!", rief Mira ihrem Bruder hinterher – und erstarrte. Sie drehte sich in meine Richtung und blinzelte in die Sonne. Sie wusste instinktiv, wo ich war.
„Mira? Maron runzelte die Stirn. „Was ist los?
Da tauchte ich aus dem hohen Gras am Flussufer auf. Der Junge griff nach der Hand seiner Schwester, während ich schnaubte und den Körper anspannte. Als ich meine ledrigen Flügel nach oben drückte und ausbreitete, wurden die Kinder in tiefe Schatten gehüllt.
„Ein Biest!, schrie Maron. „Ein … ein Wolfsmonster.
Er stolperte zurück, schob seine Schwester nach vorn und versteckte sich hinter ihr wie hinter einem Schutzschild. Als er mich über ihre Schulter hinweg aus riesigen, verängstigten Augen anstarrte, dachte ich mir zum ersten Mal: Was für ein Feigling!
Mira winkte ab und trat einen Schritt vor. „Schon gut."
„Nein, nicht!" Maron versuchte, sie aufzuhalten.
Sie schüttelte ihn ab. „Ruhig. Mir passiert schon nichts." Er nickte zögerlich, während Mira immer näher kam. Schließlich hob sie die Hand. Ich roch ihre große Ruhe, überlagert von Marons giftiger Angst.
„Gulko, sagte sie. „Du heißt Gulko.
Sie hatte mich erkannt, wie ich sie an ihrem Lachen erkannt hatte. Wir kannten uns, wie die Sonne Morgen und Abend kennt. Es war der Lauf der Welt. Fügung.
Ich ging in die Knie, damit sie aufsteigen konnte. Sie griff in mein Fell, kletterte auf meinen Rücken und lehnte sich gemütlich zurück, als hätte sie seit Jahren nichts anderes getan. Sofort richtete ich mich auf und entfaltete die Flügel und wieder fiel mein riesiger Schatten auf Maron. Er stank nach Angst, nach panischer Angst, sein Herz raste. Ein albernes kleines Kind.
„Mira", wimmerte er.
„Schon gut, beruhigte sie ihn. „Bleib hier, Maron, und mach dir keine Sorgen um mich. Und kein Wort zu den anderen!
Sie warf ihm ein ermutigendes Lächeln zu, als wollte sie ihm sagen, was ich längst begriffen hatte – nämlich, dass sie keine Angst hatte. Dass sie schon immer gespürt hatte, dass wir uns eines Tages begegnen würden. Vorsichtig strich sie mir mit den Händen übers Fell. Als ihr Blick auf meine riesigen Flügel fiel, weiteten sich ihre Augen. Ich ließ die Muskeln spielen, um ihr zu zeigen, wie stark ich war.
„Ich hätte nie gedacht, dass du so schön bist", flüsterte sie.
Da stieß ich mich mit den Hinterbeinen ab, hoch hinauf in die Luft. Auf dem Fluss tanzten hohe Wellen, die durch meine kräftigen Flügelschläge aufgepeitscht wurden. Ich spürte, wie Mira sich an mein Fell klammerte, und stieg immer rascher auf, um ihr meine Schnelligkeit zu zeigen. Als wir über einen Schwarm Gänse hinwegrasten, ließ ich mich fallen, riss das Maul auf und –
„Nein!", schrie Mira.
Ich zog wieder hoch, während die Gänse schnatternd auseinanderliefen. Sie verströmten einen widerlichen Gestank, eine Mischung aus schmutzigen Federn und rohem Fleisch.
„Du darfst nicht zum Spaß töten, sagte Mira, während ich weiter aufstieg. „Das verbiete ich dir, verstanden?
Ich knurrte. Gänse hatten doch nichts im Kopf, das waren geborene Beutetiere. Als ob Mira den Gestank nicht gerochen hätte! Aber gut, wenn sie es so wollte, würde ich ihr gehorchen. Nicht mal hier, zwischen den feuchten Wolken, bekam sie Angst. Ich spürte, wie ihr Herz schlug – so ruhig und gleichmäßig, als hätte sie mich seit Langem erwartet.
Doch als wir die Wolkendecke durchbrachen, beschleunigte sich ihr Puls.
„Unglaublich, murmelte sie. „Ist das schön! Schau doch mal, wie winzig alles ist! Von hier oben sieht die Welt ganz anders aus! Ich kann den Fluss bis zum Horizont erkennen, und siehst du, wie rot und orange der Himmel dahinten bei den Hügeln leuchtet?
Ich folgte ihrem Blick. Den Fluss sah ich als schwarze kurvige Linie, die Hügel als grauen Dunst, der ab und zu von messerscharfem Sonnenlicht durchbrochen wurde. Ich konnte die Erde riechen, ich konnte das Gras zittern und das Wasser rauschen hören, aber ich konnte die Welt nicht sehen, wie Mira sie sah. Deshalb war ich froh, dass sie endlich bei mir war. Wir folgten dem tiefen Fluss über niedrige Hügel ins Gebirge, bis zu seinen leise plätschernden Quellen. Die ganze Zeit spürte ich, wie sie sich auf meinem Rücken hin und her drehte, um alles sehen zu können.
Wir waren eins. Ich war ihr Beschützer, ich zeigte ihr den Weg. Und sie war meine Reiterin, meine Auserwählte. Meine Mira.
Erstes Kapitel
Überall waren Flammen und Funken. Holzbalken knarrten und krachten zu Boden. Es brannte!
Sam taumelte zurück und rang um Atem. Wie konnte er das nur zulassen? Als er ein gehässiges Lachen hörte, fuhr er herum.
Da! Mitten im Feuer war ein Schatten aufgetaucht. Und der Schatten bewegte sich. Ein Überlebender?
Jetzt trat die Gestalt aus den Flammen – ein Mann in schwarzer Rüstung. Über dem rauchenden, rußigen Metall trug er einen dunklen Umhang, in der Hand hatte er ein Schwert. Sein Gesicht war aschgrau, mit dichten buschigen Augenbrauen. Nun verzogen sich die schmalen Lippen zu einem Grinsen. Er betrachtete Sam aus einem dunklen Auge, das andere Auge war hinter einem Fetzen Leder verborgen – einem Teil der Maske des Todes.
Derthsin. Der Krieger, der Sams Vater getötet hatte. Ein Monster.
Sam war erstarrt. Er musste tatenlos zusehen, wie sein Todfeind mit großen Schritten auf ihn zuging. Seine Beine wollten sich einfach nicht rühren, selbst als Derthsin das Schwert hoch über den Kopf hob. Die Bronzeklinge schimmerte im fahlen Licht.
„Die Maske wird mein sein!, bellte er. „Die ganze Maske!
Und schon raste die Klinge mit einem tödlichen Zischen durch die Luft.
Sam schreckte auf. Über ihm leuchteten die Sterne, an seinem Rücken spürte er Firepos’ warme Flanke. Ihre goldenen Federn glänzten im Mondlicht, als sie den riesigen Schnabel an seine Schulter bettete. Von unten drang der Duft des Waldes herauf, Kiefern und feuchte Erde, in der Luft hingen blasse Nebelschwaden. Die Vögel sangen nicht mehr, der Wind hatte sich gelegt und alles war still.
Und keine Spur von Derthsin. Es war nur ein Traum gewesen. Ein Albtraum.
Sam zitterte am ganzen Körper, als der Schweiß auf seiner Haut abkühlte. Wie hatte seine Großmutter Esme immer gesagt? Träume offenbaren unsere tiefsten, dunkelsten Geheimnisse. Aber jetzt war seine Großmutter tot. Derthsins Handlanger, General Gor, hatte sie getötet. Sam wurde es ganz schwer ums Herz. Trauer durchflutete jeden Winkel seines Körpers.
Er dachte an seine Heimat, an das Dorf Forton. Das Dorf war zerstört, er hatte es verlassen. So viele Tote. Und alle in Derthsins Namen. Derthsin hatte seinen Vater ermordet, als Sam