Was bitte schön ist Burnout?: Die Kunst ein stressfreies Leben zu führen
Von Christel Frey
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Über dieses E-Book
Warum leiden so viele Menschen unter dem krankmachenden Stress? Weshalb fühlen sich so viele Menschen diesem Stress hilflos ausgeliefert? Warum warten so viele Menschen viel zu lange, bis sie etwas dagegen tun?
In ihrem Buch erklärt die promovierte Diplom-Psychologin haarklein die Entstehung von Stresserkrankungen. Auf unterhaltsame Weise zeigt sie viele Wege aus der Misere – bis hin zur Kunst, ein stressfreies Leben zu führen.
Christel Frey
Christel Frey ist promovierte Diplom-Psychologin. Ihre Faszination für das menschliche System hat bereits mit ihren früheren Berufen als Arzthelferin und medizinisch-technische Assistentin begonnen und wurde durch Weiterbildungen wie Verhaltenstherapie, Hypnotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin untermauert. Mit der Weiterbildung in Klinischer Mitochondrien-Medizin und Umweltmedizin im Jahre 2013 war dann ihre Entscheidung getroffen, sich ganz auf die Vermeidung von stressbedingten Störungen und Krankheiten zu konzentrieren. Heute behandelt und betreut sie als Expertin insbesondere Menschen mit stressbedingten Erkrankungen wie zum Beispiel BurnOut, Depressionen, Angststörungen und auch Chronic Fatigue Syndrom. Ihr I-A-S-Kommunikations-Balance-Modell® beinhaltet die fünf wichtigsten Grundregeln für eine stressfreie zwischenmenschliche Kommunikation. In ihrem No-Stress-Institut bietet sie zahlreiche – auch unterhaltsame – Events rund um das Thema „No-Stress“ an. Ihre Arbeit wird immer mit ihrer Wertschätzung für Menschen, mit Lachen und Leichtigkeit umrahmt. Frau Frey ist bereits Autorin mehrerer Bücher.
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Buchvorschau
Was bitte schön ist Burnout? - Christel Frey
„Mehr als 1000 Sitzungen haben mir
gezeigt, dass mindestens 50 Prozent der BurnOut
Erkrankungen vermeidbar sind."
DANKE
Ich habe so vielen Menschen DANKE zu sagen: Meiner Familie, meinen Freunden, meinen Kollegen und Kolleginnen, meinem gesamten Instituts-Team, das mit viel Liebe und Engagement an der Buchgestaltung beteiligt war, und natürlich all den Menschen, denen ich auf ihrem Weg zu einem möglichst stressfreien Leben beistehen durfte.
Danke allen für ihr Vertrauen, für ihre Treue, ihre emotionalen, kreativen und geistvollen Inspirationen und ganz besonders für ihr Lachen und ihre Leichtigkeit. Sie alle haben mich reicher gemacht. Danke
TEXT
Dr. Christel Frey
ILLUSTRATIONEN
Natascha Brändli
© VG Bild-Kunst, Bonn 2016
UMSCHLAG-/BUCHGESTALTUNG
Schwab// Schilling
INHALT
VORWORT UND ÜBERBLICK
1.1 Bin gestresst!
1.2 Denkende Zellen
ERKENNEN UND VERSTEHEN
Das menschliche System
2.1 Rationale versus instinktive Klugheit
2.2 Automatisierung
2.3 Geniale Reizverarbeitung
2.4 Rätselhaftes System Mensch
2.5 Moderne Menschen - moderne Gefahren
2.6 Komplexes Gehirn
DENKEN FÜHLEN HANDELN
Der Mensch als Einheit
3.1 Vier-Ebenen-Modell
3.2 Ganzheit der Stress-Störung
3.3 Welt voller Gefahren
3.4 Fünf Stressfallen
STRESSFALLEN VERMEIDEN
Verhalten erarbeiten
Gesundheit verbessern
4.1 Am Anfang steht die Unruhe
4.2 Amygdala-Focussing-Konzept©
4.3 Das I-A-S-Kommunikations-Balance-Modell®
4.4 Zufriedenheit – ein inniges Gefühl
4.5 Amygdala-Focussing-Konzept© – Kür
AUSBLICK POSITIVES ANSTECKEN
STATT EINES NACHWORTS
Amygdala, die stille Königin und der laute Stress
Literatur
1
VORWORT UND ÜBERBLICK
Die reinste Form des Wahnsinns ist es,
alles beim Alten zu belassen und zu hoffen,
dass sich etwas bessert.
Albert Einstein
Ich werde sehr häufig gefragt, ob ein Mensch sein Verhalten wirklich verändern kann. Eine Frage mit dem Beigeschmack einer nicht wirklich erwarteten Antwort, denn dahinter versteckt sich meistens eine vorgedachte Antwort wie zum Beispiel: „Das ist doch nicht wirklich möglich!"
Und noch eine Frage: Hilft eine dicke Haut, uns vor Stress zu schützen? Klare Antwort: Nein, auch die hilft uns nicht wirklich.
Der Königsweg ist unser Verhalten zu verbessern und uns damit vor krankmachendem Stress zu schützen. Was Sie dazu wissen sollten und wie das genau geht, erfahren Sie in meinem Buch.
Vielleicht fällt es Ihnen mit einer wissenschaftlichen Unterstützung leichter zu glauben, dass wir uns wirklich verändern können. Hier ist sie:
„Die Genetik gibt den Bauplan vor, aber was ausgebildet wird an Schaltkreisen hängt von Erfahrungen ab."
Prof. Christine Heim
Institut für Medizinische Psychologie
Berliner Charité
Stress ist heute einer unserer größten und gefährlichsten Feinde. Mit neuen Erfahrungen schaffen Sie es, die Schaltkreise in Ihrem Kopf auf Übersicht, Besonnenheit und auch Gelassenheit zu halten. Dann könnte auch Sie die Frage: „Was bitte schön ist BurnOut?" bald zum Schmunzeln bringen!
1.1
BIN
GESTRESST
Ein Button mit dem Aufdruck „Bin gestresst" könnte der Renner sein. Sozusagen ein Erkennungszeichen fürs In-Sein.
Stress zu haben scheint schick zu sein, und der Satz „Ich hab´ Stress! kommt den meisten Menschen inzwischen ganz locker über die Lippen. Ein großer Teil der Menschen denkt sich nichts dabei. Bei einem immer größeren Teil steht hinter dem Stress-Outing die Botschaft: „Seht her, wie viel ich arbeite!
Das wäre ja nicht schlimm, wenn es nicht schlimm weitergehen würde. Diesen Menschen ist nicht bewusst, welche vielfachen negativen Auswirkungen Stress hat! Fakt ist: Stressbedingte Störungen haben Hochkonjunktur und die Ausfälle wegen BurnOut häufen sich.
Denn Stress kommt niemals allein! Vergessen Sie den Satz: „Ein bisschen Stress schadet doch nicht! oder sogar: „Ein bisschen Stress ist gesund!
Jetzt muss ich leider auch in die „Schlechte-Botschaft-Kiste" greifen. Stress hat eine ganze Menge unangenehmer und gefährlicher Begleiterscheinungen im Gepäck:
Bluthochdruck, Magen-Darm-Beschwerden, multiple Verspannungen am ganzen Körper, Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Diabetes mellitus Typ 2, um nur die Häufigsten zu nennen.
Insgesamt schwächt Dauerstress empfindlich unser Immunsystem. Das kann zu dramatischen sekundären gesundheitlichen Folgen führen. Ein Körper, dessen Immunsystem heruntergefahren ist – und der somit seine Abwehr nicht mehr unter Kontrolle hat –, bietet Bakterien und Viren eine willkommene Brutstätte. Sogar Lebensmittelallergien und noch vieles mehr können eine Folge von langanhaltendem Stress sein. Und dramatisch kann es werden, weil auch Krebszellen in einem stressgeschwächten Körper leichteres Spiel haben. Der wissenschaftliche Verdacht, dass auch die Alzheimerplage in engem Zusammenhang mit zu vielen dauerhaften Stresserlebnissen steht, verhärtet sich immer mehr.
Dagegen sind viele weitere Formen von Dauerstress noch das kleinere Übel: Hilflosigkeit und Abgeschlagenheit, Egoismus und Aggressivität, Lernschwierigkeiten, eingeschränkte Denkfähigkeit und auch Impotenz und generelle Unlust am Austausch von Zärtlichkeiten!
Sie glauben das nicht? Sie verstehen das nicht? Bluthochdruck, Diabetes und jetzt auch noch Impotenz unter dem Alibi-Label „stressbedingt"?
Während es inzwischen fast eine Binsenweisheit ist, dass zu viel Stress psychosomatisch krank macht und damit auch ernste, als rein körperlich klassifizierte Erkrankungen zur Folge haben kann, wird über die eingeschränkte Lernfähigkeit als Wirkung von Stress weit seltener berichtet. Worüber auch landauf, landab geklagt wird, sind die sich deutlich bemerkbar machenden Denkeinschränkungen: Sich schlecht erinnern, vergessen, Dinge durcheinanderbringen, verminderte Aufnahmefähigkeit und so weiter. In der Regel werden diese kognitiven Störungen von der Angst vor einer schleichenden Alzheimerkrankung begleitet.
Die meisten Menschen wissen nicht, dass zwischen Stress, Angst, rezidivierenden Infekten und kognitiven Leistungseinbußen direkte Zusammenhänge bestehen.
Und wie sieht es mit der sexuellen Potenz aus? Stress und Lust auf Sex sind zwei sich weitgehend ausschließende Zustände. Aus Stresssicht ist für unseren Körper die sexuelle Potenz zu vernachlässigen, weil die Stressreduzierung biologisch die höhere Präferenz hat. Und so erklärt sich die recht häufig auftretende Impotenz – insbesondere bei stressgeplagten Männern. Nicht umsonst hat Viagra Hochkonjunktur. Aber auch gestressten Frauen vergeht die Lust auf Sex. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die „Pink Pille" gegen die sexuelle Unlust der Frauen ebenfalls auf den Markt kam.
Ich bin sicher, dass die gesamte Bandbreite der Stress-Begleiterscheinungen betroffene Menschen, ganze Familien und die gesamte Gesellschaft und das Wirtschaftssystem stark belastet.
Fazit: Begeben Sie sich in eine stressfreie Lebenszone. Das geht leider nicht von jetzt auf nachher, auch nicht von Zauberhand. Aber es geht mit vielen kleinen Schritten. Jeden Tag eine Stresssituation weniger.
Ein toller Vorsatz.
Wichtiger Hinweis:
Nachfolgend wird immer wieder von der „Amygdala" die Rede sein. Stresserleben und Amygdala sind untrennbar miteinander verbunden. Deshalb kommt der Amygdala bei der Stressbewältigung DIE zentrale Rolle zu. Die Amygdala wird als diejenige Hirnstruktur betrachtet, die für jede emotionale Einfärbung von Informationen zuständig ist. Ihre Hauptaufgabe wird heute darin gesehen, insbesondere gegen Angst sehr schnell sogenannte Rettungsaktionen – durch die Freisetzung von Stresshormonen – einzuleiten.
(Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000).
Die Funktion der Amygdala erkläre ich gesondert am Schluss im Kapitel 6, statt eines Nachwortes.
Wenn Sie sich dafür interessieren, können Sie natürlich jetzt schon die letzte Seite aufschlagen und die Amygdala näher kennen lernen.
1.2
DENKENDE
ZELLEN
Unsere Zellen sind ständig in Kontakt mit der Außenwelt, nehmen Störungsfelder wahr und machen sich sofort an die Arbeit, diese zu beseitigen, um den Körper so schnell wie möglich wieder in ein Gleichgewicht zu bekommen. Dieser Prozess ist als Homöostase bekannt, die Selbstregulation von offenen Systemen. Im eigentlichen Sinne ist wahrgenommener Stress genau diese „Reparaturarbeit" unserer Zellen. Stresshormone verengen die Blutgefäße und reduzieren somit die Funktionsfähigkeit unseres Gehirns. Dauerstress mindert die bewusste Wahrnehmung und dies wiederum mindert die Intelligenz (Takamatsu et al., 2003). Kinder mit einem hohen Angstniveau sind nicht dumm, sie werden dumm!
In diesem Sinne hat auch der Arzt Hans Selye (1984), der als „Vater der Stressforschung" gilt, Stress verstanden. Die auslösenden Situationen sind der Anlass dafür, dass der Körper mit einer Energiebereitstellung reagiert. An diesem Prozess sind unzählige verschiedene Reaktionsabläufe beteiligt. Bewusst nehmen wir nur den viel kleineren Teil der kompletten Stressreaktion wahr. Erst die emotionale und die körperliche Ebene gelangen in unser Bewusstsein: Anspannung, Erregung, Angst, starkes Herzklopfen und so weiter. Millisekunden vorher ist aber schon eine dramatische Rettungsaktion in uns abgelaufen, die wir nicht bewusst mitbekommen. Aber genau diese Stressreaktion macht uns krank, wenn der Körper dieses Schutzsystem häufig hochfahren muss, weil er von uns Gefahrenmeldungen erhält, wie z. B. den Satz: „Ich halt´