Nur ein Stift und ein GPS-Gerät: mein Buch übers Geocachen
Von Holger Michel
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Über dieses E-Book
Holger Michel
Jahrgang 1972, wohnhaft in Mittelhessen, eigensinniger und unangepasster Geocacher seit 2005
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Rezensionen für Nur ein Stift und ein GPS-Gerät
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Buchvorschau
Nur ein Stift und ein GPS-Gerät - Holger Michel
http://www.dosenfischer.de
Kapitel 1 - Wie alles begann
1.2 Mein erster Kontakt
Irgendwann im Jahr 2005 las ich in einer Touristik-Fachzeitschrift von einem Touristikverband, der eine Reihe von Wanderwegen mit GPS-Empfängern¹ erfasste. Als damaliger zweiter Vorsitzender unseres örtlichen Verkehrsvereines fand ich die Idee gut und beschaffte mir sogleich ein solches Gerät. Nach der Erfassung der ersten Wanderstrecke galt es dann die erfassten Daten vom GPS-Empfänger in den PC zu laden und auf topografische Landkarten zu übertragen. Bei einem Anflug von Langeweile stöberte ich im Internet nach ergänzender Software zu diesem Themenbereich und stieß dabei erstmals auf das Thema „Geocaching. Auf einer englischsprachigen Internetseite wurden Frischhaltedosen beschrieben, die von Teilnehmern dieses „Geocachings
versteckt und deren Versteckorte (d.h. die mittels eines GPS-Empfängers ermittelten Koordinaten) im Internet auf einer speziellen Plattform veröffentlicht werden.² Die Dosen enthalten kleine Gegenstände zum Tauschen, wie z. B. Spielsachen oder Computerzubehör, aber auch ein Logbuch und einen Stift, um den Fund einer solchen Dose (Geocache) zu dokumentieren. Der Versteckort kann mittels der Koordinaten und einem GPS-Empfänger vom Suchenden wiedergefunden werden. Die Dose soll vom Finder nicht mitgenommen werden, sondern genauso versteckt, wie vorgefunden. Das fand ich spannend. Man brauchte also nur einen GPS-Empfänger und einen Stift und schon konnte es losgehen. Ich begab mich auf dieser Internetseite auf die Suche nach einem Geocache in meiner Nähe. Ich war ziemlich erstaunt, dass auf unserem Hausberg, nur 1,2 km Luftlinie von unserer Wohnung, tatsächlich ein Geocache versteckt sein sollte. Am anderen Morgen brach ich mit unserer 4-jährigen Tochter auf, um den Berg zu besteigen und die Dose zu finden. Ziemlich ungeübt im Umgang mit dem Gerät und verwirrt durch den springenden Kompass, brauchten wir eine halbe Stunde um die Dose endlich zu finden. Später lernte ich dann, dass der Kompass nur in die richtige Richtung zeigt, solange man sich schnell genug bewegt. In diesem Gerät wurde die Himmelsrichtung mittels des Satellitenempfangs und der Bewegung zwischen den Signalen ermittelt. Das war der Zeitpunkt zu dem ich mir ein anderes Gerät mit integriertem elektronischem Kompass zulegte.
Doch welch erhabenes Gefühl war zunächst der Fund unseres ersten Geocaches!
In der Folgezeit las ich mich in das Thema ein, suchte mir einen Benutzernamen aus (man wählt in der Regel ein Pseudonym, ich heiße hmichel777), besuchte Internetforen und versteckte meinen ersten eigenen Geocache („Cache). Dabei lernte ich am meisten über die Tücken der Technik und die Art und Weise, wie Geocacher („Cacher
) an einen Cache herangehen. Ich ermittelte und veröffentlichte nämlich prompt die falschen Koordinaten und die ersten Sucher zerlegten beinahe den falschen Teil des hiesigen Rathauses, welches ich mir als Versteck auserwählt hatte. Das war mir schrecklich peinlich – die ersten Sucher reisten über 30km weit, um meinen! Cache zu suchen. Nach einigem eMail-Verkehr – quasi ein Fernkurs „wie verstecke und suche ich Geocaches – konnte ich die Koordinaten verbessern und nach einer zweiten Anreise der ersten Sucher wurde mein Cache erstmalig gefunden. In der Zeit danach trafen in kurzer Folge weitere Finder ein. Da die Funde nicht nur in dem Logbuch, welches in der Dose hinterlegt ist, eingetragen werden, sondern auch auf der besagten Internetplattform, wird man als Geocache-Eigentümer („Owner
) darüber informiert, wenn der eigene Cache gefunden wurde.
Schnell wurde mir bewusst, warum diese Enthusiasten 30 km auf sich nahmen, um meine Dose zu finden – musste ich doch mindestens genauso weit reisen, um selbst andere Caches finden zu können. Es gab einfach nicht sonderlich viele davon. So verging die weitere Zeit damit, nur selten, vorzugsweise an Wochenenden, schöne Plätze aufzusuchen, die von den Ownern anderer Geocaches als würdig erachtet wurden, mit einem Geocache versehen zu werden, damit andere Cacher diesen schönen Platz auch kennenlernten.
Insgesamt konnte ich im November und Dezember 2005 drei Caches finden. Im Jahr 2006 waren es gar 67 Caches. So lernte ich jede Burg, Erhebung, Aussichtspunkt/-Turm oder anderweitige Sehenswürdigkeit im näheren Umkreis kennen. Ich nutzte jede Gelegenheit, wie den jährlichen Betriebsausflug, Fahrten zur Verwandtschaft und in den Urlaub, um hier und da einen Cache zu finden. Die Vorbereitung dazu war enorm aufwändig. Es musste zunächst über eine Internetseite, die eine Suche nach Postleitzahl zuließ, ein geeigneter Geocache gefunden werden, dessen Beschreibung („Listing") ausgedruckt, die Koordinaten von Hand auf den GPS-Empfänger übertragen und auf einer analogen Landkarte (also aus Papier) die Route zu dem Platz ermittelt werden. Mehr als ein bis drei Caches am Tag waren auf diese Weise anstrengend und viel mehr gab es ja ohnehin kaum zu suchen. Es erschien mir auch völlig abwegig mehr als