Accounting Advisory: IAS/ IFRS im Überblick: Unternehmenssteuerung - Band 2
Von Jörg Gogarn
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Über dieses E-Book
- Vorschriften von IAS/ IFRS
- das Rahmenwerk der Finanzberichterstattung
- Entwicklungen zu IAS 39 bzw. IFRS 9, den neuen Anforderungen
zur Bilanzierungen von Leasingverhältnissen
- Einführung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG)
Band 2 ist eine Ausgliederung des Gesamtwerks "Unternehmenssteuerung im Überblick - Band 1"
Jörg Gogarn
Jörg Gogarn ist Management Consultant und Geschäftsführer der JG BC Projekt & Service GmbH, Trebur. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Umfeld von Banken, Finanzdienstleistern und mittelständischen Unternehmen mit den Schwerpunkten - Risk Management & Financial Accounting - Unternehmens- und Banksteuerung - Transformation regulatorischer Anforderungen - Informationslogistik und - Geschäftsprozessmanagement
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Buchvorschau
Accounting Advisory - Jörg Gogarn
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
IFRS als besondere Herausforderung
Das Rahmenkonzept (Framework) der Finanzberichterstattung
Die Zielsetzung der Finanzberichterstattung für allgemeine Zwecke
Qualitative Merkmale entscheidungsrelevanter Finanzinformationen
IFRS im Überblick
IAS 1 – Darstellung des Abschlusses
IAS 2 – Vorräte
IAS 7 – Kapitalflussrechnungen
IAS 8 – Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler
IAS 10 – Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
IAS 11 – Fertigungsaufträge
IAS 12 – Ertragsteuern
IAS 16 – Sachanlagen
IAS 17 – Leasingverhältnisse
IAS 18 – Umsatzerlöse
IAS 20 – Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand
IAS 21 – Auswirkungen von Wechselkursänderungen
IAS 23 - Fremdkapitalkosten
IAS 24 – Angaben zu Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
IAS 26 – Bilanzierung und Berichterstattung von Altersversorgungsplänen
IAS 27 – Einzelabschlüsse
IAS 28 – Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
IAS 29 – Rechnungslegung in Hochinflationsländern
IAS 32 – Finanzinstrumente: Darstellung
IAS 33 – Ergebnis je Aktie
IAS 34 – Zwischenberichterstattung
IAS 36 – Wertminderung von Vermögenswerten
IAS 37 - Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen
IAS 38 – Immaterielle Vermögenswerte
IAS 39 – Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung
IAS 40 – Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
IAS 41 – Landwirtschaft
IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
IFRS 2 – Anteilsbasierte Vergütungen
IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse
IFRS 4 – Versicherungsverträge
IFRS 5 – Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche
IFRS 6 – Exploration und Evaluierung von Bodenschätzen
IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben
IFRS 8 – Geschäftssegmente
IFRS 9 – Finanzinstrumente
IFRS 10 – Konzernabschlüsse
IFRS 11 – Gemeinschaftliche Vereinbarungen
IFRS 12 – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
IFRS 13 – Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
IAS 39 oder IFRS 9
Warum gibt es überhaupt IAS 39 und IFRS 9?
Der Status quo von IAS 39 vs. IFRS 9
Was anwenden – IAS 39 oder IFRS 9?
Hedge Accounting auch nach IFRS 9 eine große Herausforderung
Bilanzierung von Leasingverhältnissen nach IFRS - Der neue Standard kommt
BilRUG kommt – die wesentlichen Änderungen
Allgemeine Änderungen
Änderungen die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung betreffend
Änderungen den Anhang betreffend
Änderungen im Konzernabschluss
Zusammenfassung
Herausgeber und Autor
Einleitung
Immer neue Gesetzesvorgaben auf der einen Seite, kontinuierlich steigende unternehmensinterne Anforderungen auf der anderen Seite und der permanente Druck nach Kosteneinsparung zwingen die Accounting-Verantwortlichen, das Rechnungswesen laufend zu verbessern.
Zentrale Herausforderungen im Bereich Financial Advisory sind:
Beschleunigung der Prozesse
Erweiterung bzw. Optimierung der Methoden und Verfahren im Accounting nach IFRS
Unternehmensweite Harmonisierung von Methoden und Prozessen
Einführung neuer Vorgaben und Standards, z.B. BilRUG, erstmalige Einführung von IFRS
Stärkung der Serviceorientierung
Bündelung von Aufgaben in Service Centern oder Outsourcing von Teilfunktionen
Über diese Ansätze können deutliche Leistungssteigerungen und relevante Kosteneinsparungen im Finanzbereich realisiert werden.
IFRS als besondere Herausforderung
IFRS steht als Abkürzung für „International Financial Reporting Standards". Diese Standards beinhalten ein ganzes System von Grundsätzen und Regeln für die Darstellung verschiedener Transaktionen und Positionen in Abschlüssen. Wie z.B. die USA, Kanada oder Großbritannien ihre jeweiligen GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) haben, soll es auch einen weltweit anerkannte Rechnungslegungsstandards geben – quasi ein World GAAP sagen.
Nur werden diese nicht als World GAAP, sondern als IFRS bezeichnet. Diese IFRS werden heute hauptsächlich von börsennotierten Unternehmen angewendet. Vor einiger Zeit hießen IFRS noch IAS (International Accounting Standards). Tatsächlich tragen die ersten Standards auch eine mit IAS beginnende Bezeichnung, also etwa IAS 1 – Darstellung von Abschlüssen. Exakt 41 Standards kamen unter der Bezeichnung IAS heraus, wovon ein Teil inzwischen nicht mehr relevant ist. Dann fand die Umbenennung in IFRS statt. Seit dem Namenswechsel heißen neue Standards nun IFRS.
Eine globalisierte Welt sieht Vergleichbarkeit als eines der wichtigsten Konzepte überhaupt an. Beispiel: Der Eigentümer eines multinationalen Konzerns will die finanzielle Performance seines Unternehmens in den verschiedenen Ländern überprüfen. Doch jedes Land wendet andere Bilanzierungsregeln an. So werden etwa in Land A Umsatzerlöse periodengerecht erfasst, in Land B hingegen mit den tatsächlichen Zahlungsflüssen ausgewiesen. Wie können in dieser Situation die Umsätze der einzelnen Gesellschaften beurteilen werden, wenn doch die Zahlen untereinander nicht vergleichbar sind? Die IFRS sind ein global gültiges System von Rechnungslegungs- und Berichtsvorschriften, das es ermöglichen soll, Unternehmensabschlüsse zu verstehen und zu bewerten, egal woher sie stammen.
Und nicht nur das: Sucht ein Unternehmen Zugang zu internationalen Kapitalgebern oder zu einer Börse sucht, muss es grundsätzlich nach den IFRS bilanzieren.
Derzeit kommen die IFRS in über 120 Ländern der Welt zur Anwendung, in manchen Ländern vollständig, in anderen nur teilweise. Ziel war die allgemeine Einführung der IFRS bis 2015. Allerdings arbeitet einer der bedeutendsten Global Player, die USA, immer noch mit den US-GAAP. Eine Annäherung zwischen US-GAAP und IFRS samt schrittweiser Beseitigung aller Unterschiede wäre daher sinnvoll – das entsprechende Stichwort lautet Konvergenz. Der IFRS-Konvergenzprozess hätte eigentlich bis 2012 abgeschlossen sein sollen.
Doch das FASB (als Herausgeber der US-GAAP) und das IASB (als Herausgeber der IFRS) waren nicht so schnell wie angenommen und peilten ursprünglich das Jahr 2015 als neuen Konvergenztermin an. Aktuell kommt es allerdings zu weiteren Verzögerungen, wenn nicht sogar zu einem teilweisen Ausstieg des FASB aus dem Konvergenzprozess.
Außerdem hätte die SEC (die Securities and Exchange Commission) ihre Entscheidung über die Einführung der IFRS für US-Emittenten bereits bis Ende 2011 treffen müssen. Auch dies hat sich verschoben.
Das Rahmenkonzept (Framework) der Finanzberichterstattung
Das Rahmenkonzept der Finanzberichterstattung (kurz „IFRS-Rahmenkonzept) bildet die Grundlage der gesamten Berichterstattung nach den „International Financial Reporting Standards
. Es beschreibt die wesentlichen Grundsätze bei der Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen nach den IFRS.
Das IFRS-Rahmenkonzept hat sich im Laufe der letzten Jahre teilweise verändert. Zuvor sprach man vom „Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements" (Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen). Das IASB (International Accounting Standards Board), jenes Gremium, das die Standards herausgibt, arbeitet gerade an dessen Aktualisierung. Eine letzte Teilaktualisierung erfolgte im September 2010. Zurzeit handelt es sich um einen Mischtext: Einzelne neue Teile sind seit September 2010 in Kraft, während andere alte Teile noch aktualisiert werden müssen.
Das IFRS-Rahmenkonzept selbst ist zwar kein Standard, aber trotzdem sehr wichtig, weil es seinen Nutzern einige Informationen darüber bietet, wie Abschlüsse konkret zu erstellen sind.
Die Zielsetzung der Finanzberichterstattung für allgemeine Zwecke
Das IFRS-Rahmenkonzept legt dar, wer – Investoren, Kreditgeber, Lieferanten, aber auch andere Parteien – Informationen über die Finanzlage der Berichtseinheit benötigt und warum.
Abschlüsse müssen Angaben über die wirtschaftlichen Ressourcen und Verpflichtungen der bilanzierenden Einheit sowie über deren Entwicklung enthalten. Die folgende Tabelle zeigt was zu beachten ist:
Qualitative Merkmale entscheidungsrelevanter Finanzinformationen
Das IFRS-Rahmenkonzept ist noch in Arbeit und noch nicht abgeschlossen. Kapitel 4 enthält den Originaltext des „alten" IFRS-Rahmenkonzepts vor den Änderungen. Bei der Ergänzung neuer Textteile durch das IASB werden die alten Textstellen gelöscht und durch die neuen Kapitel ersetzt.
Das Kapitel besteht aus fünf Hauptteilen:
Zu Grunde liegende Annahmen
Eine zu Grunde liegende Annahme ist das so genannte Going Concern Prinzip, d.h. das Prinzip der Unternehmensfortführung. Es besagt, dass eine Berichtseinheit auf absehbare Zeit (zumeist 12 Monate nach dem Bilanzstichtag) fortgeführt wird.
Abschlussposten
Ein Abschluss besteht aus mehreren breit gefassten Klassen verschiedener Geschäftsvorfälle und Ereignisse. Eine kurze Klassifizierung der Abschlusselemente enthält die nachfolgende Tabelle:
Ansatz von Abschlussposten
Unter dem Begriff Ansatz von Vermögenswerten (oder sonstigen Abschlussposten) versteht man den Ansatz des betreffenden Postens in der Bilanz (oder in einem anderen Teil des Abschlusses). Das IFRS-Rahmenkonzept erläutert, wann ein bestimmter Posten im Abschluss anzusetzen oder anderweitig auszuweisen