Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Sehnsuchtsorte in Europa: Von Alsen bis Andalusien
Sehnsuchtsorte in Europa: Von Alsen bis Andalusien
Sehnsuchtsorte in Europa: Von Alsen bis Andalusien
eBook213 Seiten2 Stunden

Sehnsuchtsorte in Europa: Von Alsen bis Andalusien

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dieser Reisebericht ist anders. Er führt Sie quer durch Europa, zu ausgewählten Orten, die für den Autor und seine Frau seit langem zu Sehnsuchtsorten geworden sind.
Die Reise beginnt in der malerischen dänischen Südsee und endet am südlichsten Punkt Andalusiens, sie führt vom winterlichen Rügen zu Weltstädten wie London und Paris und von dort zu Winzerstädtchen im Elsass. Und vom Bauernhof in Oberbayern über die Isar bis zum Matterhorn, dem schönsten Berg der Schweiz. Der Blick von Hermann Hesses Balkon im Tessin wird Ihnen gefallen und so unvergesslich sein wie der Garten von Claude Monet in Giverny. Oder wie die Paläste der maurischen Herrscher in Granada.
Dieses Buch ist ein sehr persönlich geschriebener Reisebericht, der Landschaften und Orte in einer Art und Weise darstellt, dass man sofort losfahren möchte, um dies alles selbst zu erleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum29. Okt. 2015
ISBN9783739298382
Sehnsuchtsorte in Europa: Von Alsen bis Andalusien
Autor

Hans Ilmberger

Hans Ilmberger, geboren 1948, aufgewachsen in München und Wuppertal, studierte ab 1969 an der Universität Hamburg und verliebte sich im 1. Semester in Gerda. Sie heirateten 1972, zogen nach Ahrensburg und bekamen zwei Töchter. Gerda starb am 28. Januar 2018.

Ähnlich wie Sehnsuchtsorte in Europa

Ähnliche E-Books

Reisen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Sehnsuchtsorte in Europa

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Sehnsuchtsorte in Europa - Hans Ilmberger

    Hans Ilmberger, geboren am 9. Mai 1948 in Steinhöring / Bayern, studierte Anglistik und Romanistik in Hamburg, promovierte 1984. Er unterrichtete an einem Gymnasium in Ahrensburg, Schleswig-Holstein, und leitete das Kopernikus Gymnasium in Bargteheide von 1996 – 2010.

    2011 erschien sein Buch „Tansania. Eine Liebeserklärung in 9 Kapiteln, 2013 das Kinderbuch „Sonne, Mond und Balthasar. 10 Tage in der Schule mit Nikolaus Kopernikus.

    Die Reise, die in diesem Buch beschrieben wird, beginnt an der Ostsee und führt bis zum südlichsten Punkt Andalusiens. Auf dieser knapp 5000 Kilometer langen Fahrt werden Sie einiges erleben: Der Duft von riesigen Hyazinthenfeldern wird Ihnen um die Nase wehen, Sie werden die Dächer und Türme der Goldenen Stadt sehen und die höchsten Berge der Schweiz. Sie fahren mit einem Bummelzug durch Orangenhaine auf Mallorca und genießen mit Erich Kästner den Jardin du Luxembourg in Paris. Vielleicht möchten Sie ja nach der Lektüre dieses Buches in Zukunft nur noch bei Schnee und Eis nach Rügen fahren oder unbedingt in der Isar schwimmen. Wer weiß, was Ihnen sonst noch alles einfällt, wenn Sie am Ziel der Reise angekommen sind.

    Machen Sie sich darauf gefasst, dass diese Reise nicht spurlos an Ihnen vorübergehen wird. Auch für Sie werden einige dieser Orte zu Sehnsuchtsorten werden. Ganz bestimmt sogar.

    Inhalt

    Vorwort

    Von den Ochseninseln nach Alsen

    Rügen im Winter

    Zwischen Haarlem und Leiden

    Rochester Cathedral

    Spaziergang durch London

    Paris

    Giverny

    Märchenhaftes Elsass

    Prag

    Am Chiemsee

    Rechts und links der Isar

    Ascona

    Lugano

    Zermatt

    Mallorca

    Andalusien

    Danksagung

    Für Gerda

    Vorwort

    Die Reise, die in diesem Buch beschrieben wird, beginnt an der Ostsee und führt in den Süden, bis ans Ende der Welt. So nannten die alten Griechen die Meerenge bei Gibraltar.

    Es ist keine Reise ins Unbekannte, sondern zu vertrauten Orten. Zu Sehnsuchtsorten, die man immer wieder erleben möchte. Dies ist auch der Grund dafür, dass sich auf dem Weg in den Süden Umwege nicht vermeiden lassen. Nach Osten wie nach Westen. Damit Sie dieser Reise besser folgen können, habe ich eine kleine Europakarte hinzugefügt, auf der all diese Orte mit einer Nummer gekennzeichnet sind. Die Nummerierung entspricht der Reihenfolge der nachfolgenden Kapitel.

    Auf dieser knapp 5000 Kilometer langen Reise werden Sie einiges erleben: Der Duft von riesigen Hyazinthenfeldern wird Ihnen um die Nase wehen, Sie werden die höchsten Berge der Schweiz sehen, durch das Küstengebirge Mallorcas fahren und zu den Palästen der maurischen Herrscher in Granada. Waren Sie schon einmal um Mitternacht in einer Kathedrale? Bei völliger Dunkelheit? Sehr zu empfehlen! Oder auf Hermann Hesses Balkon im Tessin? Vielleicht möchten Sie ja nach der Lektüre dieses Buches nur noch bei Schnee und Eis nach Rügen fahren oder unbedingt in der Isar schwimmen. Oder im Atlantik vor Tarifa. Ich halte dies für sehr wahrscheinlich. Wer weiß, was Ihnen sonst noch alles einfällt, wenn Sie am Ziel der Reise angekommen sind.

    Meine Fahrt in den Süden setzt sich zusammen aus vielen Etappen, aus unterschiedlichen Reisen, aus Eindrücken, die sich überlagern, ergänzen, verdichten. Deshalb kann es nicht verwundern, dass es bei dem, was ich erzähle, keine zeitliche Reihenfolge gibt, mal ist es Frühling, es folgt der Winter und dann der Sommer. Was all diese Reisestationen miteinander verbindet, ist allein die Tatsache, dass sie Sehnsuchtsorte sind.

    Die Grundlage für diesen Reisebericht sind Tagebücher, in denen ich über viele Jahre Erlebnisse und Stimmungen festgehalten habe. Deshalb ist dieses Buch kein Reiseführer im eigentlichen Sinn, mit ausführlichen und möglichst vollständigen Beschreibungen der Attraktionen vor Ort, mit Angaben zu wichtigen Museen, Restaurants oder Ausflugsorten in der Umgebung.

    Mir geht es um etwas ganz anderes. Ich möchte persönliche Eindrücke weitergeben, zeigen, wie schön bestimmte Landschaften und Orte sind, und den Lesern auf diese Weise eine Orientierung und Einschätzung geben, die Zahlen und Fakten eines Reiseführers nicht vermitteln können. Die vielleicht sogar über die Möglichkeiten eines Reiseführers hinausgehen und die Sehnsucht wecken, diese Landschaften und Orte selbst zu erleben.

    Ein einfaches Beispiel. Ich treffe immer wieder Menschen in Schleswig-Holstein oder Hamburg, die noch nie in Holland waren, noch nie die blühenden Tulpen-, Osterglocken- oder Hyazinthenfelder gesehen haben. In meiner Beschreibung des Landstrichs zwischen Haarlem und Leiden geht es deshalb nicht um die Auflistung von Freizeitangeboten oder Übernachtungsmöglichkeiten in einer attraktiven Ferienregion, sondern um die möglichst lebendige und farbige Darstellung eines Naturwunders. Damit vielleicht auch Sie nächstes Jahr im April die Lust verspüren, nach Holland zu reisen. Und anschließend möglicherweise sogar zu anderen Orten, die in diesem Buch beschrieben werden. Vielleicht wird dies für Sie eine Reise ins Unbekannte werden, aber ich bin sicher, dass der eine oder andere Ort auch für Sie nach kurzer Zeit zu einem kleinen Paradies werden wird. Ganz sicher.

    Der Alsensund bei Sottropskov

    Von den Ochseninseln nach Alsen

    Von Flensburg aus ist es nur ein Katzensprung. An Wassersleben vorbei, durch Kollund hindurch, den Fjordvejen entlang, schon liegen sie vor uns: die Ochseninseln. Diese beiden kleinen dänischen Inseln sind nur zwei grüne Kleckse im Blau der Förde. Sie liegen nebeneinander, unzertrennlich wie Zwillinge, sind nicht viel größer als zwei Pfannkuchen und doch eine echte Attraktion.

    Gleich gegenüber, auf dem nahen dänischen Festland, hat man zwei Parkplätze gebaut. Im Sommer und bei gutem Wetter quellen beide über. Eine Bushaltestelle und eine bekannte Imbissbude sorgen gemeinsam dafür, dass es dann noch ein wenig voller wird. Viele Menschen, Deutsche wie Dänen, finden es gerade hier besonders schön und kommen immer wieder.

    Mehrere hundert Meter weiter in Richtung Kollund sieht man das ganz anders. Auf einer schmalen Wiese dicht am Wasser stehen ein paar Jungbullen und fressen das würzige Gras. Sie würdigen die Ochseninseln keines Blickes. Ich kann das verstehen.

    Die Menschen liegen im Sand oder sitzen auf den Bänken, picknicken und schauen mit und ohne Fernglas interessiert bis sehnsuchtsvoll zu diesen beiden Inseln hinüber. Eine Sandbank führt sichelförmig hinaus ins Wasser und endet nach gut 100 Metern. Auch von dort aus kann man nicht viel mehr sehen als ein paar Boote, die an einem Steg vertäut liegen, einige Häuser, Büsche und Bäume. Mehr gibt es dort nicht zu sehen. Und dennoch: Die Menschen kommen in Scharen. Sie werden fast magisch angezogen von dieser Landschaft und diesen beiden Inselchen.

    Ich kenne das Gefühl seit vielen Jahren, seit dem Herbst 1968, als ich bei der Marine in Flensburg-Mürwik stationiert war. Die Küste und die Landschaft auf der anderen Seite der Förde hatten schon damals einen besonderen Zauber für mich. Mit den so genannten Whiskey-Dampfern fuhren wir in unserer Freizeit für wenig Geld über die Flensburger Förde nach Kollund, in ein anderes Land. Ich komme seitdem immer wieder, mit Gerda, meiner Frau, und Timmy, unserem Hund. Mindestens einmal im Jahr muss das sein. Es geht nicht anders.

    Vielleicht haben Sie schon von der Margeritenroute in Dänemark gehört. Wenn man ihr folgt, lernt man die schönsten Landschaften und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieses Landes kennen. Die Straßen entlang dieser Route sind gekennzeichnet mit kleinen braunen Schildern und einer weißen Margeritenblüte. Margeriten sind die Lieblingsblumen von Königin Margrethe II. und meiner Frau.

    Wenn wir in Südjütland sind, an der Flensburger Förde, folgen wir schon seit Jahren unserer ganz persönlichen Margeritenroute. Sie beginnt hier bei den Ochseninseln und geht als Fußweg am Ufer weiter, so lange wie wir Lust haben. Dann kehren wir um und nehmen die Straße nach Rendbjerg, von dort zu den Düppeler Schanzen und nach Sønderborg. Anschließend geht es zum Alsensund und, wenn die Zeit noch reicht, zum Leuchtturm von Kegnæs und zum Strand.

    Direkt am Wasser windet sich ein schmaler Pfad entlang der dänischen Seite der Flensburger Förde. Er bahnt sich seinen Weg in sanften Auf- und Abschwüngen durch die meist unberührte Natur. Es ist der Gendarmenpfad. Er beginnt in Padborg und endet in Høruphav auf Alsen. Von 1920 bis 1959 patrouillierten hier dänische Grenzgendarmen einzeln und zu Fuß auf diesem insgesamt 74 Kilometer langen Küstenstreifen. Was für eine hübsche Idee, was für ein sinnloser Auftrag. Aber andererseits dürften die damaligen Grenzbeamten nicht nur die gesündesten Menschen in ganz Dänemark gewesen sein, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes die Erfinder des „Nordic Walking".

    Den Abschnitt des Gendarmenpfads in Sichtweite der Ochseninseln zu gehen, ist immer schön, besonders jetzt im Frühling. Rote Tulpen leuchten in den Vorgärten, dichte Heckenrosenbüsche zeigen ihr kraftvolles Grün und die ersten rosa oder weißen Blütenspitzen. Vor den Häusern flattern lange rotweiße Wimpel an frisch lackierten Fahnenstangen. Auf dem Weg treffen wir immer wieder auf verwitterte Holzbänke, die von Grashalmen und Kräutern schon in dieser Jahreszeit teilweise überwuchert sind. Die Wanderer freuen sich trotzdem über diese wenig komfortable Sitzgelegenheit. Hier können sie sich nicht nur ausruhen, sondern auch in Ruhe schauen.

    Die Landschaft hier im südlichen Dänemark ist kleiner als in Deutschland, ruhiger, friedlicher, langsamer. Auf angenehme Weise verträumter. Hier gibt es nichts Aufregendes, nichts Spektakuläres zu sehen. Aber diese unaufgeregte Landschaft mit ihren sanften Linien und Konturen ist einfach wohltuend.

    Kurze durchsichtige Wellen laufen vor unseren Füßen geruhsam auf den schmalen Strand. Unser Blick geht an den bunten Fischerbooten vorbei, hinüber zu den Ochseninseln, hinaus auf die Förde, auf Boote mit weißen oder kupferroten Segeln, die langsam in der Ferne vorbeiziehen. Die Landschaft auf der anderen Seite der Förde scheint über dem Wasser zu schweben. Alles ist leicht und schwerelos. Und still. Bis auf das schwappende, glucksende Geräusch der auslaufenden Wellen und das zänkische Geschrei der Möwen.

    Als es Zeit wird, zum Parkplatz zurückzukehren, hoffe ich sehr, dass es zumindest einige rosa oder weiße Knospen auf den großen Büschen inzwischen geschafft haben, unter der wärmenden Sonne aufzublühen. Für mich gibt es fast nichts Schöneres als den Duft blühender Heckenrosen. Wenn ich diesen Duft rieche, sehe und fühle ich Sonne und Wind, Sand und Meer.

    Auf dem Weg zu unserem Ferienhaus in Rendbjerg kommt schon bald die Kirche von Broager in den Blick. Auf einer kleinen Anhöhe errichtet, ist sie kilometerweit aus allen Himmelsrichtungen zu sehen. Sie passt in diese Landschaft. Wie ein Leuchtturm verkündet sie allein mit ihren beiden mächtigen weißgetünchten Türmen weithin sichtbar ihre Botschaft, scheint in sich zu ruhen und anderen Orientierung und Halt zu geben.

    In Rendbjerg selbst erwartet uns ein ganz besonderes Schauspiel. Der Himmel hat sich schon seit einiger Zeit bezogen und sieht jetzt höchst bedrohlich aus. Dunkle Regenwolken liegen über dem Wasser und dem Land und ballen sich immer dichter zusammen. So, als wollten sie alle Kräfte bündeln, um dann umso stärker losschlagen zu können. Orangefarbene Warnleuchten blinken aufgeregt auf der nördlichen und der südlichen Seite der Flensburger Förde. Der aufkommende Wind scheucht die Segelboote, die jetzt noch unterwegs sind, auf kürzestem Weg in den nächsten Hafen. Es ist später Nachmittag, der Himmel ist eine kohlrabenschwarze Decke.

    Und dann geht es los mit einem Paukenschlag: Von einer Sekunde zur anderen schüttet es wie aus Kübeln, überall fahren Blitze auf das Land und das Wasser herab, Donnerschläge kommen von allen Seiten. Instinktiv weichen wir von unserem großen Panoramafenster einige Schritte in das Innere des Zimmers zurück. Wir sind froh, dass wir ein sicheres Dach über dem Kopf haben und einen Hund, den Blitz und Donner völlig unbeeindruckt lassen.

    Am nächsten Morgen folgt das Kontrastprogramm. Kein Lüftchen regt sich, das Wasser ist mattes Silber, das gegenüberliegende Ufer im dichten Dunst kaum zu erkennen. Die Häuser dahinter, selbst die Kirche, sind verschwunden. Der Wald, mehr grau als grün, taucht gespenstisch aus dem Wasser auf, verschwommen und schemenhaft wie die Ufer der Seine am frühen Morgen, die Claude Monet von seinem Boot aus gemalt hat und die im Musée Marmottan in Paris zu sehen sind.

    Als wir einige Stunden später auf dem Höhenzug westlich von Sønderborg stehen, scheint die Sonne. Wir sehen im Norden grüne Wiesen und gelbe Rapsfelder, und dazwischen und dahinter blitzt das blaue Wasser des Alsensunds. Sønderborg liegt etwas versteckt unterhalb der Kuppe im Osten, und im Süden glänzt das Meer. Welch grandiose Aussicht! Welch herrliche Landschaft!

    Vor 150 Jahren war vieles gleich und doch alles anders. Dank der guten Fernsicht sahen die dänischen Soldaten hier oben sehr genau, was von Broager Land auf sie zukam. Sie sahen, hörten und spürten bald am eigenen Leib, dass die preußischen Kanonen stärker waren als ihre eigenen, dass sie der feindlichen Übermacht fast schutzlos ausgeliefert waren.

    Heute erinnern hier oben ein Museum und die Befestigungsanlagen an diese blutige Schlacht, besonders eindringlich aber tun dies die vielen Gedenksteine für gefallene Soldaten. Sie wurden da aufgestellt, wo sie gestorben sind, am Wegesrand, unter Bäumen, zwischen Büschen und Hecken. Es ist ein sehr individuelles und würdevolles Erinnern an ein Grauen, das man sich heute in dieser Landschaft gar nicht vorstellen kann. In der Kühe und Schafe friedlich grasen und Wanderer nicht nur in die Ferne schauen, sondern immer auch zurück in die Vergangenheit.

    Direkt gegenüber dem Geschichtszentrum Dybbøl Banke führt eine schmale Nebenstraße den Hügel hinab nach Sønderborg. Man sollte diese Straße unbedingt fahren, aber nicht schneller als im Schritttempo. Nicht nur wegen der vielen grasenden Schafe, die das Grün auf den Schanzen III und IV genüsslich stutzen und dabei die Straße nicht immer im Blick haben. Es geht vor allen Dingen um den fantastischen Blick auf Alsen und das Meer, das vor und unter uns liegt. Es geht aber auch um die Gedenksteine vom April 1864, die meist rechts der Straße stehen, einzeln und in Gruppen. Daran einfach vorbeizufahren, gelingt uns nie.

    Vor dem Schloss in Sønderborg gibt es – zusammen mit Panoramablick auf die Kleinstadt und den Hafen – gekochtes Ei mit Schinkenbrötchen. Wir haben es uns auf einer windgeschützten Bank an der Ufermauer gemütlich gemacht. Hinter uns rauschen Skipper aus dem ganzen Norden mit ihren Booten durch die Fahrwasserrinne in das Hafenbecken. Sie haben ihre Uhr und die Kong Chr. X’s Bro fest im Blick. Diese Brücke ist ein Nadelöhr für alle Segelboote, die nach Norden in den Alsensund wollen oder von dort aus in Richtung Süden. Die Brücke hebt und senkt sich in festgelegten zeitlichen Abständen.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1