66 völlig unbedeutende Orte in Darmstadt: Abseits der Reiseführer
Von Michael Kibler
()
Über dieses E-Book
Michael Kibler
Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn geboren und ist Darmstädter aus Leidenschaft. Er studierte an der Goethe-Universität Frankfurt, im Hauptfach Germanistik mit den Nebenfächern Filmwissenschaft und Psychologie. Nach dem Magister 1991 promovierte er 1998. Schreiben ist Passion seit mehr als der Hälfte seines Lebens, weshalb er seit 1991 als Texter, Schriftsteller und PR-Profi arbeitet. Schwerpunkt des Schriftstellers sind Krimis.
Mehr von Michael Kibler lesen
Lilien-Kater: Lilien-Krimi | Spannung rund um SV Darmstadt 98 | Nach dem Bestseller Bölle-Hölle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStiller Hass: (Darmstadt-Krimis 14) Kriminalroman | Packender Krimi mit dem beliebten Ermittler Horndeich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBittere Lüge: (Darmstadt-Krimis 15) Kriminalroman | Packender Krimi mit dem beliebten Ermittler Horndeich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBölle-Hölle: Ein Lilien-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEngelsblut: (Darmstadt-Krimis 6) Kriminalroman | Packender Krimi mit dem beliebten Ermittler Horndeich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie 66 völlig unbedeutende Orte in Darmstadt
Ähnliche E-Books
Dresden - HeimatMomente: 55 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSachsen-Anhalt, wie es glänzt und dämmert: Reisen zwischen Harz und Heide Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDresden lieben lernen: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Dresden inkl. Insider-Tipps und Packliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRastatt zum Kennenlernen: Ein Reise- und Stadtführer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieblingsplätze Dresden: Aktual. Neuausgabe 2022 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Enkel des Citizen Kane. Die Geschichte des Sternenjägers: Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschen im Rathaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReiseKnigge: Magdeburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Eisleben: Eine fotografische Stadtführung durch die Zeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNordend: Ein Stadtteil wird verkauft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDüsseldorf kreuz und quer mit Raymund Hinkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieblingsplätze Sachsen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMut zur Schönheit: Streitschrift gegen die Verschandelung Österreichs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLost Places Magazine Deutsche Ausgabe 5 Septmeber 2015 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrauße, wilde Würste und ein Dom: Unterwegsbetrachtungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDresden lieben lernen: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Dresden inkl. Insider-Tipps und Packliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Invasion der Träume: Versuch über Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMünchen und das Auto: Verkehrsplanung im Zeichen der Moderne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen44 deutsche Städte, die Sie auch gesehen haben sollten: Reisereportagen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMÜNCHEN: Was nicht im Baedeker steht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRUSSLAND: Notizen zu einer Reise im Herbst 2018 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTypenatlas DR-Lokomotiven: Loks und Triebwagen der DDR 1970 bis 1989 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieblingsplätze Straßburg und Umgebung: Aktual. Neuausgabe 2022 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlstergeschichten: Kleine Laudatio auf Hamburgs große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheo Tröpfchens Reisen: Theo besucht die südlichen Bundesländer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLindenstadt und sächsischer Kleinkram Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRoland Mack: Herr der Achterbahnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRot und Schwarz: Roman von Stendhal. Eine Chronik des 19. Jahrhunderts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLost Places - Wittenberg - Ein Text-Fotoband zu dem, was im Verborgenen liegt oder verloren ging: 20 verlorene oder verborgene Orte, Gebäude und Kunstwerke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Oderberger Straße: Berliner Orte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Geschichte für Sie
GEO EPOCHE eBook Nr. 1: Die großen Katastrophen: Acht historische Reportagen über Ereignisse, die die Welt erschüttert haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Zusammenfassung: Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Yuval Noah Harari: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erste Weltkrieg: Von Sarajevo bis Versailles: die Zeitenwende 1914-1918 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Geschichte: Das Alte Reich 962-1806 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUngelöste Rätsel: Wunderwerke, die es nicht geben dürfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie TranceFormation Amerikas: Die wahre Lebensgeschichte einer CIA-Sklavin unter Mind-Control Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGEO EPOCHE eBook Nr. 3: Gangster, Mörder, Attentäter: Zehn historische Reportagen über Verbrechen, die den Lauf der Geschichte verändert haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Kampf Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Duden Allgemeinbildung Deutsche Geschichte: Menschen, Ereignisse, Epochen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Pirna bis Bad Schandau: Eine geschichtliche Zeitreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer geheime Code: ... auf unserer Erde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGEO EPOCHE eBook Nr. 2: Die großen Entdecker: Zehn historische Reportagen über Abenteurer, die das Bild der Erde gewandelt haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Schweizermacher (E-Book, Neuauflage 2022): Alles Wichtige über unser Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie geheim gehaltene Geschichte Deutschlands - Sammelband Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der reichste Mann von Babylon: Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Jüdische Altertümer: Vollständige Ausgabe Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Eden Culture: Ökologie des Herzens für ein neues Morgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHitlers willige Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie flache Erde oder Hundert Beweise dafür, daß die Erde keine Kugel ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hexen: Eine kulturgeschichtliche Analyse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwarze Wurzeln: Afro-deutsche Familiengeschichten von 1884 bis 1950 Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Anglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHexen: Die unbesiegte Macht der Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie größten Lügen der Weltgeschichte: Fälschungen, Tricks und Propaganda Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach uns die Sintflut: Höfisches Leben im absolutistischen Zeitalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrandiose Täuschungsmanöver der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRäumliche Semantisierungen: Raumkonstruktionen in den deutschsprachigen Literaturen aus Zentral- und Südosteuropa im 20.–21. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für 66 völlig unbedeutende Orte in Darmstadt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
66 völlig unbedeutende Orte in Darmstadt - Michael Kibler
VORWORT
66 völlig unbedeutende Orte in Darmstadt? Welchen Grund, werter Leser, der Sie dieses Buch gerade aufschlagen, sollte es denn geben, dieses Werk zu lesen? Nun, sagen wir mal, für einen Menschen aus Übersee sicher keinen. Er sieht sich bestimmt eher die bekannten Sehenswürdigkeiten an, die die Stadt ja überreich zu bieten hat und die in keinem Reiseführer fehlen: Mathildenhöhe, Schloss, Ludwigsdenkmal, Landesmuseum, Herrngarten, Porzellanschlösschen und so fort.
Für die Darmstädter sind diese 66 »unbedeutenden« Orte sicher auch nicht die »Highlights«. Aber sie zeigen die Stadt von einer ganz anderen Seite, offenbaren jene Flecken, die es nie in einen Reiseführer geschafft hätten. Die Stelle etwa, an der heute ein Parkhaus steht, an dem man jeden Tag vorbeifährt: Es war der Sitz der allerersten Polizeiwache in Darmstadt. Oder ein Baum, mitten in der Stadt, mit dem Namen »Europa-Eiche«: Er steht für die Beziehungen zu den europäischen Partnerstädten. Und dann gibt es jene Kuriositäten, die mit einem Augenzwinkern auch Unzulänglichkeiten der Stadt zeigen, wie beispielsweise die sinnloseste Straßenbahnschiene Darmstadts – die gleichzeitig über die Verkehrsgeschichte erzählt. Oder der Verkehrskreisel mit Ampelschaltung und Darmstadts Energiespar-Rolltreppe. Entdecken Sie Darmstadt also aus einem anderen Blickwinkel: einer Perspektive, die völlig unbedeutenden Plätzen ihren Sinn und ihre Geschichte zurückgibt – oder die einen manchmal schmunzeln lässt.
1DIE ENERGIESPAR-ROLLTREPPE
Darmstadt war seiner Zeit ja schon oft um Längen voraus: Hier gibt es bereits seit Anfang der Achtzigerjahre zwei Energiespar-Rolltreppen. Sie fahren Fußgänger vom Kleinschmidt-Steg hinab oder in Gegenrichtung nach oben. Meistens zumindest. Wenn sie nicht gerade Energie sparen, was sie dadurch zu tun pflegen, dass sie sich einfach nicht bewegen. Bereits vor über zehn Jahren war dies dem Darmstädter Echo einen langen Artikel wert – und bis heute ist der Energiesparmodus immer wieder Stein des Anstoßes. Wenn man den Vätern der Stadt Glauben schenken darf, so wird die (Nicht-)Gangart von (umweltbewussten?) Jugendlichen aktiviert, indem diese den Not-Haltknopf drücken. Ein simples, aber wirkungsvolles Prinzip.
Installiert wurden die Treppen, als der City-Ring um das Stadtzentrum herum ausgebaut und 1980 vollendet wurde. Da es nicht sehr gesund ist, die Holzstraße, eine zweispurige innerstädtische Rennstrecke, zu Fuß überqueren zu wollen (auch wenn es immer wieder einige Verwegene gibt, die dies offenbar als Mutprobe ansehen), wurde der Kleinschmidt-Steg gebaut und mit ihm die beiden Rolltreppen. Ach ja, die Niederung, die über die Treppen mit dem Steg verbunden ist, nennt sich übrigens Schustergasse, benannt nach den damals dort ansässigen Schustereibetrieben. Passt doch irgendwie, oder?
2AUTOS MADE IN DARMSTADT
Nichts erinnert mehr daran, dass im Herzen Darmstadts – in der Feldbergstraße 72 an der Ecke zur heutigen Dolivostraße – einstmals respektable Automobile gefertigt wurden – genauer gesagt: ausgefallene Karosserien für noble Fahrzeuge. Ab 1922 belieferte die Firma »Autenrieth« das Who-is-Who der deutschen Automobilindustrie. Im Gegensatz zu heute war bis in die Fünfzigerjahre der Rahmen eines Fahrzeugs noch völlig unabhängig von der Karosserie.
Autenrieth fertigte im Kundenauftrag für Limousinen, Coupés, Cabriolets und Sonderanfertigungen. Sie wurden von den jeweiligen Autoherstellern auf vorhandene Fahrgestelle montiert. Adler, Audi, Horch, Maybach, Mercedes-Benz, Opel, NSU oder die vor dem Krieg in Ober-Ramstadt angesiedelten Röhr-Werke waren Kunden. Besonders die Cabriolets und Coupés auf Basis verschiedener Opel-Modelle wie Olympia, Rekord und Kapitän sind heute noch bekannt. In den dreißiger Jahren und auch nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete das Unternehmen ebenfalls eng mit BMW zusammen. Das 502-Cabrio in der Abbildung stammt aus jener Zeit.
Nachdem der Firmengründer Georg Autenrieth im Juni 1950 verstarb, übernahmen die beiden Töchter und Schwiegersohn Franz Trüby das Unternehmen. Der Siegeszug der selbsttragenden Karosserie, bei der Rahmen und Karosse nicht mehr getrennt waren, machte dem Betrieb schließlich den Garaus: sie erlaubte nur noch geringe Eingriffe in die Struktur. 1964 schlossen sich daher die Firmentore.
3DER SCHMALSTE BÜRGERSTEIG
Um Haaresbreite wäre wohl übertrieben: Es ist schon ein bisschen mehr Platz zwischen der Straßenbahn und der Hauswand in der Bessunger Straße 18. Aber sagen wir mal so: Schon ein Afroschopf aus den Siebzigern passt nicht mehr zwischen Tram und Verputz. Diese Engstelle ist ein Relikt aus der guten, alten Zeit. 1897 wurde die Straßenbahn nach Bessungen eingeweiht. Und die Freude überwog wohl die eine oder andere Konsequenz, die das nach sich zog. Anders als im Stadtbild der Darmstädter Innenstadt existieren in Bessungen durchaus noch zahlreiche Altbauten, wie auch hier an dieser Stelle.
Dabei ist diese Engstelle noch nicht mal die Einzige: Es gibt einige Ecken, bei denen zwischen Straßenbahn und Hauswand kaum ein Hauch von Bürgersteig passt, so ebenfalls in Eberstadt. Könnte man nun denken, die modernen Triebwagen, wie etwa der auf dem Bild zu sehende Typ ST14, wäre mit seinen 2,30 m besonders breit, dem sei gesagt, dass selbst die Ur-Straßenbahntriebfahrzeuge nie schmaler als 2,10 m waren. Offensichtlich muss man hier die Gegebenheiten so nehmen, wie sie sind – was der Herr im Bild