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Wortlaut 12. von oben
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eBook122 Seiten1 Stunde

Wortlaut 12. von oben

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Über dieses E-Book

Wortlaut 2012, der FM4-Kurzgeschichtenwettbewerb: Die besten zehn in einem Band.

Wieder hatten Nachwuchsautoren die Chance, ihre Texte einem großen Publikum zu präsentieren. Gefragt waren Kurzgeschichten um das Thema "von oben".

Die Jury: Julya Rabinowich (Autorin und Dramatikerin), Frank Spilker (Musiker),
Isabella Straub (Wortlautgewinnerin 2011), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin), Linus Volkmann (Autor und Musikjournalist).

Mit Texten von: Tim R. Zazzara, Tilman Grottian, Didi Drobna, Christian Stahl, Fabian Thilo Hischmann, Bernd Remsing, Noemi Schneider, Marie Gamillscheg, Corinna Gerhards, Harald Darer.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum22. Feb. 2013
ISBN9783902844323
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    Buchvorschau

    Wortlaut 12. von oben - Luftschacht Verlag

    Bauer

    Alles Gute kommt von oben

    Alle Jahre wieder und doch jedes Mal aufs Neue spannend: Die Organisation von Wortlaut, dem FM4-Kurzgeschichtenwettbewerb. Wortlaut besteht ja aus den drei wichtigen Ts: Thema, Texte, Top-Jury. (Ja, das hakt etwas, aber vom Marketing haben wir gelernt, dass sich Alliterationen besser verkaufen lassen. Was Alliterationen sind, hat das Marketing dann von uns gelernt.)

    In diesem Sinn:

    Das Thema …

    lassen wir uns einfallen. Und damit beantworten wir auch höflich das frustrierte Posting von dem oder der ebensolchen „Ju Dith. Darin ist die Aufregung groß, dass wir nicht alle persönlich benachrichtigen, wenn sie verloren haben. Weiters freut sich die Person, dass alle Gewinner österreichische Nachnamen haben und im PS merkt sie an: „Die Themen sind echt scheiße. Wer denkt sich diese Themen aus? Hier also die Antwort: Wir sind das.

    Aber im Gegensatz zu „Ju Dith" sind uns die Nachnamen und natürlich auch die Vornamen der TeilnehmerInnen herzlich egal. Wir freuen uns über jeden guten Text.

    Die Texte …

    haben uns auch heuer wieder überrascht. Über 900 Kurzgeschichten sind bei uns eingelangt. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen von Herzen bedanken! Ihr seid großartig! Weiter so! Wir wissen durchaus, mit welchem Aufwand und welcher Arbeit das Schreiben einer Kurzgeschichte verbunden sein kann. Und dann noch das Zögern, ob man sie denn einschicken soll. Da gehört durchaus Mut dazu. Auf dass er euch nie verlassen werde!

    Jeder eingeschickte Text wird mehrmals gelesen. Diese aufwändige Vorarbeit für die Jury erledigt die sogenannte Vorjury: Jenny Blochberger, Claudia Czesch, Roli Gratzer, Markus Keuschnigg, Barbara Köppel, Anna Katharina Laggner, Maria Motter, David Pfister, Martin Pieper und Markus Zachbauer sowie Jürgen Lagger vom Luftschacht Verlag und natürlich wir, die Herausgeberinnen.

    Hoch sollen sie leben! – unsere KollegInnen von der Vorjury. Denn die lesen sich stundenlang durch Hunderte Geschichten, um dann ihre Favoriten zu finden. Nicht einfach, bei den erstaunlich vielen guten Kurzgeschichten. Letztendlich konnte sich die Vorjury auf 20 Texte einigen. Die vorausgehende Diskussion war sehr lang und ebenso hitzig, und das lag nicht daran, dass sie ausgerechnet am heißesten Tag des Sommers stattgefunden hat.

    Die Namen der AutorInnen der 20 besten Texte veröffentlichen wir auf fm4.orf.at/wortlaut. Wer nicht auf dieser Longlist vertreten ist, hat leider keine Chancen auf einen Gewinn.

    Wir würden auch gerne alle anderen, knapp 900 AutorInnen persönlich informieren, dass sie nicht gewonnen haben, gegebenenfalls auch noch ein bisschen über den Text reden. Aber es tut uns leid, es fehlt uns schlicht die Zeit. Wir verweisen also auf fm4.orf.at/wortlaut. Eine Vorgehensweise, die sich seit Jahren bewährt hat …

    Die Top-Jury …

    erhält dann diese ausgewählten 20 Texte. Alle gleich formatiert, mit einer zufälligen Nummer versehen und selbstverständlich anonymisiert. Und dann warten wir einige Wochen gespannt auf die Jurysitzung. Welche Texte werden wem gefallen? Nach welchen Kriterien wird beurteilt? Wie werden sich die Jurorinnen und Juroren verstehen?

    Es hat sich schnell gezeigt, dass die heurige Jury nicht nur sehr sympathisch, sondern auch äußerst kompetent ist. Das kann durchaus auch daran liegen, dass vier Jurymitglieder selbst gerade schreiben bzw. geschrieben haben: Die Autorin Julya Rabinowich hat im Sommer ihren Roman Die Erdfresserin (Deuticke) veröffentlicht, Linus Volkmann, der Autor und Musikjournalist, wird im September mit seinem Roman Kein Schlaf bis Langenselbold (Ventil Verlag) folgen. Dieser Buchtitel war ursprünglich anders geplant, aber, Wortlaut sei Dank, gab es dann viele Titelvorschläge aus der HörerInnenschaft …

    Und im Frühjahr 2013 erscheinen dann die Debüts des Musikers Frank Spilker (Hoffmann & Campe) und der Wortlautgewinnerin 2011 Isabella Straub (Aufbau Verlag).

    Und das fünfte Jurymitglied ist überhaupt der Superprofi: Die (mit dem Staatspreis für Literaturkritik) ausgezeichnete Germanistin Daniela Strigl saß kurz vor Wortlaut noch in der Jury um das Wettlesen des Bachmannpreises, um sich kurz nach Wortlaut durch die 30 Bücher zu lesen, die für die Hotlist, den Buchpreis der unabhängigen Verlage, nominiert sind.

    Eine Top-Jury, der wir hier und jetzt Rosen streuen möchten!

    Ihre Kritiken waren konstruktiv, die Beurteilungen fair und das Ergebnis letztlich sehr knapp. Sowohl bei der Auswahl der zehn besten Texte, die nun in diesem Buch vertreten sind, als auch bei der Reihung der ersten drei Plätze. Gratulation den Auserwählten und Schulterklopfen den zehn AutorInnen, die zwar auf der Longlist waren, es aber nicht in die Shortlist geschafft haben. Glück gehört sicher auch zu diesem Wettbewerb. Und „Ju Dith", diese zehn Personen sind natürlich persönlich von uns benachrichtigt worden.

    Beim Gewinnertext war sich die Jury allerdings sofort einig.

    Von einem „makellosen Text war da die Rede. „Ein Text über Außenseiter, ganz virtuos geschrieben und virtuos auch komponiert. „‚Mit Milch’ ist schräg, ist kurzweilig. Da zieht jemand das absolut Irre konsequent durch – von Anfang bis Ende und hat aber auch eine absolut überzeugende Emotionalität drinnen."

    „Die Mehrdimensionalität der Sprache ist bemerkenswert."

    „Ich war mir beim ersten Lesen nicht sicher (…), aber ich fand, das ist ein Text, der wächst, und das sollte man unbedingt auch honorieren."

    „Queer, schwul, faul, rätselhaft, gender-bonding. Geschlechtsangleichende OPs, die aber nur Kulisse sind auf einem Selbstfindungstrip. Sehr schön."

    Dem schließen wir uns an. „Sehr schön. Schlussendlich gratulieren wir allen in diesem Buch versammelten Autorinnen und Autoren! Es stimmt wohl – „Alles Gute kommt von oben.

    Zita Bereuter und Martina Bauer

    (Herausgeberinnen)

    Text ist deine Party

    Entspannt liege ich im Poolbereich eines Wellness-Hotels irgendwo im Rheingau. Es riecht nach Chlor und Schimmel. Magic! Dazu lese ich einen Stapel Kurzgeschichten.

    Aber warum bloß? Sollte ich nicht viel eher Landwein trinken, Gitterrätsel lösen und hart chillen?

    Ich meine, Kurzgeschichten … Ist denn schon wieder 1960?

    Auswählen, begründen und später mit vier anderen JurorInnen Gewinnertexte küren und einen (diesen) Leseband zusammenstellen. FM4 hatte mich für diese Aufgabe angefragt – und, was soll ich sagen?, wie jeder zurechnungsfähige Deutsche liebe ich nun mal Österreich und seine Repräsentanten. Und damit meine ich natürlich nicht diese Scheißliebe, die jeder zurechnungsfähige Österreicher bei den Deutschen hasst. Also ich liebe nicht die blödsinnigen Berge, die lästige Skifahrerei, die kitschigen Süßspeisen, den redundanten Naschmarkt, die putzige Sprache (okay, die schon, muss aber keiner wissen) oder ähnlich paternalisierenden Quatsch. Nein. Ich bin natürlich total verknallt in Sachen wie „Im Sumpf, Fettkakao, „Willkommen Österreich, Monochrom, das Fluc, Trost Records, Siluh, Wohnzimmer, das Hommage-Fanzine, selbstverständlich Ja, Panik, der Nino aus Wien, Heinz aus Wien (na ja), Austrofred, Kreisky, sogar das fragwürdige Phänomen Krocha habe ich mitgemacht, nicht zu vergessen den Falter, die an.schläge und „Out of the dark, into the light" sowieso – außerdem habe ich The Gap im Abo. Puh!

    Also, wenn nun der ORF Kurzgeschichten will, dann bin ich dabei. Wird schon seine Richtigkeit haben. Zumal mir für diesen Wettbewerb eine illustre Juryrunde angekündigt wird: Isabella Straub (Vorjahressiegerin), Julya Rabinowich (Autorin), Daniela Strigl (Literaturkritikerin) und Frank Spilker (Die Sterne). Alles klar, nur Profis und Styler.

    Und dennoch muss ich zugeben, die Skepsis bezüglich des eigentlichen Sujets ist groß. Kurzgeschichten … Am besten ich bereite mich textlich auf das Schlimmste vor, auf pathostriefenden Emo-Terror genau wie auf stotternde Dramaturgie und demolierte Sprache, die sich an besoffenen Tweets und orthographisch eingebrochenen Statusmeldungen orientiert.

    Wo ist eigentlich die Hotelbar? Ich kann ohnehin nicht ewig an diesem Pool bei den anderen Wellness-Rentnern abhängen. Zeit für einen magenfreundlichen Cocktail und dann Abendessen um halb sechs.

    Wichtig an dieser Stelle aber mal zu betonen, dass Kurzurlaubs-Örtlichkeit und Wortlaut-Jurorenschaft in keinem kausalen Verhältnis zueinander stehen. Der ORF hat mich nicht in dieses Zauberberg-Ambiente verfrachtet, ich bin zufällig hier – und daher spricht auch keinerlei Korrumpiertheit aus mir, wenn ich nach dem ersten Text sage:

    Nanu … Wie gut ist das denn?

    Okay, an den Einstieg den besten Text des Wettbewerbs packen, ganz schön clever diese Trickserinnen von Wortlaut. Oder die Qualität eben war einfach bloß ein Zufall.

    Doch es folgt Zufall auf Zufall auf Zufall.

    Dann ist es langsam selbst mir offenkundig: Das Niveau der

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