Zurück zur reinen Quelle: Zen-Einsichten und Kalligraphien
Von Karl Obermayer
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Buchvorschau
Zurück zur reinen Quelle - Karl Obermayer
Rôshi
Vorwort
»Zeigen sie mir den Obermayer vor 37 Jahren«, dieses Koan gab mir der Rinzai-Meister Seki Yuho, nachdem er mich nach meinem Alter gefragt hatte. Also zurückgehen sogar vor die Geburt …
Gibt es am Anfang unseres Daseins einen Zustand der Einheit mit dem ganzen Universum, mit »Gott und der Welt«? Es ist auffällig, dass in vielen Kulturen der Mythos vom goldenen Zeitalter, vom verlorenen Paradies zu finden ist. Vielleicht ist die tiefste Sehnsucht des Menschen, die er immer wieder mit vordergründigen Dingen zu befriedigen sucht, letztlich die Sehnsucht nach dieser Einheit, diesem Einswerden.
Ist ein spiritueller Weg, wie ich ihn im Zen gefunden habe, wie er aber ebenso in anderer Weise gegangen werden kann, dann nicht einfach ein Weg zurück, ein Zurückgehen zur »reinen Quelle«? Ich denke, er ist keine Form der Regression, denn man wird reifer, bewusster in diesem Innewerden unserer letztendlichen Seinswirklichkeit.
Möge Ihnen dieses Büchlein den einen oder anderen Impuls für Ihren eigenen Weg geben. Einige Kalligraphien können vielleicht zur Meditation anregen. Im Zen nennt man sie bokuseki (Tuschspur), weil es nicht in erster Linie um Ästhetik geht, sondern um den unmittelbaren Ausdruck des Geisteszustandes. »Die Hand schreibt, was das Herz fühlt«, sagt Meister Claude Durix, und Nagaya Rôshi meinte: »Bokuseki sind oft nicht so schön wie das von Kalligraphiemeistern Geschriebene, aber meist lebendiger!«
Mein großer Dank gilt meinen Meistern, die mich diesen Weg gelehrt haben, aber auch den vielen Menschen, die mich dabei die letzten dreißig Jahre kürzere oder längere Zeit begleitet haben.
Bedanken möchte ich mich auch sehr herzlich bei der Lektorin Ursula Richard, die das Zustandekommen dieses Büchleins initiiert hat und auch um die Textauswahl bemüht war.
Einführung
Als mir erstmals Zen begegnet ist, habe ich von Buddhismus gerade so viel Ahnung gehabt, wie sie eben ein durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer vor dreißig Jahren hatte. Damals war ich als junger katholischer Priester auf der Suche nach Wegen, für mich selbst und andere Zugänge zu einer vertieften Spiritualität zu finden. Da begegnete ich dem Jesuiten P. Lassalle, der auf Einladung der philosophischen Fakultät in Wien eine dreitägige Vorlesung zum Thema »Zen und christliche Mystik« hielt. Mehr noch als seine Vorlesung beeindruckte mich die an den drei Abenden angebotene Einführung ins Zazen. Ich ließ mich immer mehr auf diese Übung ein und erkannte nach relativ kurzer Zeit, dass dies mein Weg ist.
Die absolute Schlichtheit des Zazen, bei dem es auf die rechte Körperhaltung, die ruhige Atmung und den rechten Geisteszustand ankommt, kann jeden Menschen ergreifen, unabhängig von Kultur, Rasse, Religionszugehörigkeit, Alter und Bildung. Mein Meister Nagaya Kiichi Rôshi (1895–1993, Prof. für Religionsphilosohie in Tokio) hat oft gesagt, es gehe um wahres Mensch-Sein. Gerade weil hier im Unterschied zur üblichen christlichen Meditationspraxis kein Inhalt angeboten wird, weil es nur darum geht, im Hier und Jetzt präsent zu sein, sind keine konfessionellen Voraussetzungen oder irgendein kognitives Vorverständnis vonnöten. Auf die Frage des chinesischen Kaisers, welche heilige Lehre er bringe, antwortete Bodhidharma, der legendäre Begründer des Zen: »Offene Weite, nichts Heiliges«. Dies ist für mich ein Schlüsselwort meines Zen-Verständnisses geworden.
Hat also Zen mit Religion überhaupt nichts gemein? Könnte man es, so gesehen, als fernöstliche Gymnastik oder Folklore ansehen? Keineswegs. Es geht um ein zutiefst religiöses Anliegen, um die letzten Fragen unseres menschlichen Daseins. Am Eingang des von Dogen gegründeten Soto-Zen-Tempels Eheiji steht: »Nur wem die Frage nach Leben und Tod bedeutsam ist, möge hier eintreten.« Der Unterschied zu anderen religiösen Traditionen liegt in der Methode. Die Antwort wird nicht im logisch-diskursiven Denken gesucht, sie offenbart sich unmittelbar in der spirituellen Erfahrung. Sobald man aber diese Erfahrung artikulieren will, muss man sich der Sprache bedienen, die von der jeweiligen Kultur geprägt ist, die ihre Grenzen hat und nie das ganze Spektrum zugleich erfassen kann. Wir finden bei den Mystikern aller Traditionen das Bemühen und Ringen, das Unsagbare als Quelle alles Sagbaren ausdrücken zu wollen. Ich glaube, dass alle Religionen auf mystische Erfahrungen ihrer Gründer oder einer Gruppe von Menschen zurückgehen, die dann von den »Theologen« in ein System gebracht worden sind, wobei dabei natürlich das Denken der betreffenden Zeit und des Kulturkreises eine bedeutsame Rolle spielt. – Sobald man sich auf die Erfahrung einlässt, rührt man an den Geist aller Religionen.
Erfreulicherweise gibt es heute bereits einen ernsthaften interreligiösen Dialog, bei dem nicht einer den anderen »bekehren« will oder gar in jeder anderen Religion »Teufelswerk« sieht, wie das lange genug der Fall war, sondern bei dem in gegenseitiger Wertschätzung ein Austausch gesucht wird. Dabei stößt man auf Unterschiede, die man nicht verwischen sollte, aber auch aufviel Gemeinsames. Dieses liegt in moralischen Wertvorstellungen und vor allem in der religiösen Praxis wie Gebet und Meditation. Prof. Johannes Figl (Wien), der sehr engagiert