Voradelberg: Heimatkunde für Fortgeschrittene
Von Markus Linder
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Über dieses E-Book
Hier erfahren Sie, was Sie schon immer über die manchmal etwas schrulligen Zeitgenossen aus dem westlichsten Teil Österreichs und ihren unvergleichlichen Dialekt wissen wollten.
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Buchvorschau
Voradelberg - Markus Linder
Titel
Markus Linder
Voradelberg
Heimatkunde für Fortgeschrittene
Vorwort
Bevor wir genauer unter die Lupe nehmen, worüber der Vorarlberger lacht, stellt sich zuerst die prinzipielle Frage: Lacht der Vorarlberger überhaupt? Ist jener Landstrich zwischen Bodensee und Piz Buin nicht durch eine alemannische Nüchternheit geprägt, die dem Lachen skeptisch gegenübersteht? Herrscht dort nicht eine rätische und keltische Sprödheit, die die Bewohner eher ans „schaffa" (arbeiten) und ans „Hüsle baua" (Häuselbauen) denken läßt als an Vergnügen und Humor?
Nach eingehender Recherche auf den Bühnen der Kleinkunst-Theater, der Event-Zelte und Festival-Bühnen des Ländles kann ich diese Frage mit einem eindeutigen „Ja beantworten! Ja, er lacht, der Vorarlberger, er kann wirklich lachen, laut und herzlich, ausgelassen und kichernd, manchmal auch verkniffen und leise, so, als ob er sich dafür genierte, aber ... er lacht. Mit „amana Viertile
(einem Viertel) intus meistens ein bißchen lauter. „I han echt lacha müassa." (Ich habe wirklich lachen müssen.) Dieser Satz bedeutet, daß das Lachen nicht von vornherein dem Naturell des Vorarlbergers entspricht, daß er sich ein bißchen dagegen wehrt, dann aber dem Lachdrang doch nachgeben muß. Psychologen nennen diesen kleinen inneren Humor-Widerstand die „alemannische Lach-Barriere". Sie ist nicht hoch, aber sie ist vorhanden.
Und so reicht die Bandbreite des vorarlbergischen Lachens von „Er lächlat liesli vor si ahi" (Er lächelt leise vor sich hin) über „Er pflutterat" (Es schüttelt ihn vor Lachen) bis zu „Es heat a fascht vrrupft" (Es hat ihn fast vor Lachen zerrissen). Daß ein Vorarlberger lacht, liegt meistens an einem humorvollen Zeitgenossen, einem Witzbold oder Entertainer. Die Urheber solcher Erheiterung werden im Ländle mit Tiernamen bedacht: „Er ischt a Kalb! oder „Er ischt a ghörigs Kamöl!
(ein Kamel).
Vollständigkeit ist natürlich in diesem Zusammenhang unmöglich. Wahrscheinlich könnte man über jeden Ort des Ländles ein solches Büchlein schreiben. „Den Vorarlberger" gibt es nämlich nicht. Der alemannische Menschenschlag zeigt sich von Ort zu Ort verschieden, ja, was sage ich, von Parzelle zu Parzelle, von Weiler zu Gehöft. Es gibt Gemeinden wie Zwischenwasser, wo jeder Ortsteil eine eigene Blasmusik, eine eigene Feuerwehr und einen eigenen Sinn für Humor hat.
So ist es ungewiß, ob ein Sibratsgfäller beim Witz eines Altenstädters, ein Blonser bei der Anekdote eines Gaschurners und ein Eichenberger bei der „Kälblerei" (Blödelei) eines Übersaxners lachen würde. Der eine findet einen Schmäh zum „Läch lo" (wörtlich: Lacher ablassen), der andere findet ihn überhaupt nicht „lächerig" (spaßig, zum Lachen). Der eine findet etwas „glunga" (lustig, gelungen), der andere hält dasselbe für gar nicht „gspäßig" (komisch). Und dann gibt es auch die Humorabklemmer, die nur einmal im Jahr „hetzig" (lustig) sein können, nämlich hinter Vollvisier-Maske als „Fasnatbutz" (Faschingsnarr).
Ich stamme aus dem Oberland, genauer gesagt, aus der Marktgemeinde Rankweil. Die Bewohner dieses Ortes werden von den Nachbargemeinden seit altersher liebevoll „d’Isastäackazweier genannt. Das sind in der satirischen Sichtweise der anderen die Voll-Deppen, die „Isastäacka
(Eisenstangen) für Äste eines Obstbaums halten und sie „zweien" (veredeln) wollen. Ich habe in meinem Leben versucht, mir nicht allzuviel draus zu machen, aber natürlich ist diese Region etwas stärker repräsentiert als andere.
Dem an alemannischen Stämmen und Bergvölkern Interessierten sei noch etwas ins Stammbuch geschrieben: Verwechsle ja nie das Zeitwort „lacha für lachen mit dem Hauptwort „Lacha
, was Pfütze bedeutet. „I bin us am lacha numma ussako bedeutet etwas anderes als „I bin us dr Lacha numma ussako
. Neben dem sprachlichen liegt da unter Umständen auch ein kleiner Promille-Unterschied vor.
Und, im Zeitalter permanenter „Gender-Beobachtung (der politisch korrekten Einsetzung des weiblichen und männlichen Geschlechts in der Sprache) muß noch etwas gesagt werden: Selbstverständlich bedeutet in diesem Büchlein „Der Vorarlberger
immer auch „Die Vorarlbergerin".
Und so wünsche ich Dir, geneigter Leser, ganz egal, ob Du aus einem der Täler meiner Heimat oder aus Trans-Arlbergien, vulgo Hinterarlberg, stammst, viel Vergnügen und Kurzweil beim Schmökern, Blättern, Staunen und Aussprache-Üben, und meinen Landsleuten, daß sie über sich selber lachen können.
Axams, im Januar 2013: