Perry Rhodan 1325: Der Tod eines Kriegers: Perry Rhodan-Zyklus "Die Gänger des Netzes"
Von Kurt Mahr
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Über dieses E-Book
Nachdem seit mehr als sechzehn Jahren die Raum flotten aus der Mächtigkeitsballung Estartu die Menschheitsgalaxis kontrollieren, gerät die Macht des Sotho Tyg Ian erstmals ins Wanken. Nacheinander können dem Lehrmeister des Permanenten Konflikts im Frühsommer des Jahres 446 NGZ kleinere Niederlagen zugeführt werden. Wobei die Abwehrschlacht der Haluter schon nicht mehr als "klein" bezeichnet werden kann. Im Kampf gegen die schwarzen Riesen erlitten die Truppen des Sotho eine verheerende Niederlage. Zuletzt wechselte sogar der Paladin VI die Seiten und ging zu den Widerstandstruppen der Galaktiker über.
Der Striktor könnte ein zusätzliches Element im Kampf gegen den Kriegerkult sein. Mit dieser neuen Erfindung der von Julian Tifflor geleiteten Geheimorganisation GOI können Psi-Stränge gekappt werden. Seine erste Bewährungsprobe hat das neue Gerät auch schon bestanden.
Nun soll der Striktor im Ernstfall eingesetzt werden - gegen eine herannahende Flotte aus den Zwölf Galaxien, die zur Mächtigkeitsballung Estartu gehören. Es kommt zur Konfrontation - und daraus resultiert DER TOD EINES KRIEGERS ...
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Rezensionen für Perry Rhodan 1325
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Buchvorschau
Perry Rhodan 1325 - Kurt Mahr
Nr. 1325
Der Tod eines Kriegers
Eine Falle im Psi-Raum – die GOI probt den Aufstand
von Kurt Mahr
img2.jpgAuf Terra schreibt man den Juni des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4033 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Aufbruch der Vironauten und zum Erscheinen der beiden Sothos aus ESTARTU führten, mehr als 16 Jahre vergangen.
Seither haben die Lehre des Permanenten Konflikts und der Kriegerkult in der Galaxis ihren Einzug gehalten – Tyg Ian hat nachhaltig dafür gesorgt. Glücklicherweise hat der Sotho den Widerstand der Galaktiker nicht brechen können. Geheimorganisationen, allen voran die von Julian Tifflor geleitete GOI, sorgen dafür, dass die Hoffnung auf Freiheit von fremder Unterdrückung erhalten bleibt.
Die GOI ist es auch, die durch Taten beweist, dass die Herrschaft des Sothos und seiner kodextreuen Schergen in der Milchstraße noch nicht so gefestigt ist, als dass sie nicht erschüttert werden könnte. Ereignisse wie die Abfuhr, die Tyg Ians Invasionsarmee von den Halutern erteilt wurde und der Seitenwechsel von Paladin VI sind symptomatisch dafür.
Nun setzt die GOI mit dem Striktor ein neues Gerät ein, um dem Gegner Schaden zuzufügen. Dabei erfolgt DER TOD EINES KRIEGERS ...
Die Hauptpersonen des Romans
Tirzo und Sid Avarit – Ein Diapath und ein Telekinet im Einsatz.
Notkus Kantor und Enza Mansoor – Ein geniales Paar.
Waylon Javier – Schiffsführer der BASIS.
Galbraith Deighton – Leiter des Unternehmens Möbius.
Peregrin – Der Rätselhafte lüftet sein Geheimnis.
Pelyfor – Ein Ewiger Krieger in der Psi-Falle.
1.
Er schwebte im All. Rings um ihn leuchteten in fast unerträglicher Pracht die Sterne des Milchstraßenzentrums, dicht gedrängt, ganze Wolken von Lichtpunkten. Im Vordergrund stand Geysir, ein Supergigant der Spektralklasse B0 Ia, der in den Augen schmerzte, wenn man ihn ansah, obwohl er über zwanzig Lichtjahre entfernt war. Es gab noch Dutzende von Sternen, die näher standen als Geysir. Aber er schwebte dennoch im Vordergrund und war ein weißblaues Höllenfeuer, das sich in ein paar tausend Jahren ausgebrannt haben würde.
Durch die stark flammende Lichtfülle zog sich ein grünes Band. Leuchtend wie ein makelloser Smaragd schwang es sich in sanftem Bogen an den Sternwolken vorbei, nirgendwo getrübt, nirgendwo überstrahlt in seiner grünen Pracht. Selbst Geysir vermochte seinen Glanz nicht zu beeinträchtigen.
Auf dieses Band konzentrierte sich Sid Avarits Aufmerksamkeit. Er wusste, dass er nicht wirklich im Weltall schwebte; aber das Wissen wurde allmählich dünner. Keinen Gedanken verschwendete er an das, was gewesen war. Mit aller Macht des Geistes bündelte er die Emissionen seines Bewusstseins auf das, was vor ihm lag. Die Wirklichkeit verschwamm. Er sah nur noch das grüne Band. Ein paar Minuten noch, und es würde entzweigeschnitten werden. Dann begann seine Aufgabe. Er tastete nach den Paratau-Tropfen, die er in der Tasche trug. Noch war es zu früh, sich mit der Energie des Psichogons aufzuladen. Wenn er das Signal bekam – eine halbe Minute bevor das smaragdene Band in Stücke geschnitten wurde –, würde er zwei Tropfen in die Hand nehmen und die telekinetischen Arme seines Bewusstseins spielen lassen.
Sid Avarit war Paratensor. Er gehörte dem Spezialteam der GOI an. Er besaß eine latente Paragabe, die er mit Hilfe von Paratau aktivieren konnte. Deswegen war er auch hier, im Einsatzbereich des Großen Bruders. Man brauchte ihn, den Telekineten.
Er befand sich an Bord der SILAM. Die SILAM war ein kugelförmiges Raumschiff mit einem Durchmesser von 100 Metern, ein so genannter Leichter Kreuzer aus den Beständen der BASIS. Die SILAM stand 200 Lichtjahre von der BASIS entfernt, und noch sechs Lichtjahre weiter lag der Standort ihres Schwesterschiffs, der TANNA. Das alles waren Eindrücke, die sich im Hintergrund seines Bewusstseins bewegten, auf seine gegenwärtigen Gedanken jedoch keinen Einfluss hatten.
Das Bild, in dessen Mittelpunkt er sich zu befinden schien, war nicht real. Es wurde vom Bordcomputersystem der SILAM erzeugt, einem Konglomerat aus leistungsfähigen Syntrons, vierfach hierarchisch gestaffelten Massenspeichern und Direktanschlüssen an ein Heer von Mess- und Nachweisgeräten. Die dreidimensionale Darstellung war wahrheitsgetreu und maßstabgerecht bis auf eine einzige Kleinigkeit: Das grüne Band hätte Sid Avarit, wäre er von Bord gegangen, um sich die Sache in natura anzuschauen, nicht sehen können. Es bestand aus ultrahochfrequenter Hyperenergie und erzeugte keinen optischen Eindruck, den das menschliche Auge hätte erfassen können. Es war ein Strang des Stygischen Netzes, Bestandteil des psionischen Verkehrssystems, das Sotho Tyg Ian in der Milchstraße eingerichtet hatte, damit er und seine Gardisten und Inspektoren, und was der Unterlinge da sonst noch waren, möglichst schnell von einem Ort zum anderen gelangen konnten. Das Stygische Netz mit seinem gewaltigen Energiebedarf wurde aus dem Super-Black Hole im gravitomechanischen Mittelpunkt der Milchstraße gespeist. Der Technik ESTARTUS war es nicht schwer gefallen, die Gigantsingularität, die bis dahin unvorstellbare Energiemengen wahllos um sich herum verschleudert hatte, zu zähmen und für die Energieversorgung der Projekte des Sothos einzuspannen. Auch das dreizehnte Wunder ESTARTUS, das Kosmische Leuchtfeuer, die Faust des Kriegers, die achttausend Lichtjahre weit aus der Hauptebene der Milchstraße hervorragte, wurde mit Leistung versorgt. Wahrhaft Atemberaubendes hatten Stygians Techniker in nur wenigen Standardjahren geleistet. Hilflos staunend hatten die Völker der Milchstraße mit ansehen müssen, wie ein Projekt nach dem anderen durchgezogen wurde – allesamt Vorhaben, die sich mit den Mitteln der galaktischen Technologie nicht hätten verwirklichen lassen. Wen wundert es da, dass sich Mutlosigkeit in die Herzen der Galaktiker schlich? Dass sie tatenlos zusahen, wie der Sotho Stein um Stein das Grabmal ihrer Freiheit errichtete?
Nicht alle waren es allerdings, die sich der stummen Verzweiflung hingaben. Hier und da regte sich der Widerstand. Besonders die Group Organic Independence, besser unter ihrem Akronym GOI bekannt, machte in letzter Zeit von sich reden. Lange Zeit hatte sie sich darauf beschränkt, den Streitkräften des Sothos Nadelstiche zu versetzen. Nacht-und-Nebel-Einsätze waren das gewesen, bei denen hier ein Raumfort der Jägerbrigade vernichtet, dort das Schiff eines Inspektors lahmgeschossen wurde. Erst in jüngster Zeit hatte die GOI den Mut und die Mittel zu größeren Unternehmungen gefunden.
Eines davon war das »Unternehmen Möbius«.
Und ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens Möbius war Sid Avarit, der Paratensor.
Er hörte ein Summen.
Das war das Signal!
Von jetzt an blieben ihm noch dreißig Sekunden bis zu dem Augenblick, in dem er zu beweisen hatte, dass der härteste Schlag, der bisher gegen den Sotho geführt worden war, tatsächlich geführt werden konnte.
*
»Ich wollte, ich hätte ein wenig mehr Zutrauen zu diesem Experiment«, klagte Notkus Kantor.
Der junge Mann mit dem hageren Gesicht und dem glatt gekämmten braunen Haar, von dem ihm eine Strähne stets in die Stirn hing, betrachtete mit grämlicher Miene die synoptische Datenanzeige, die ihm in Form von Diagrammen und Korrelationswerten den Überblick über mehrere Dutzend kritischer Messwerte ermöglichte.
»Was stört dich?«, fragte Enza Mansoor, die an ihrem wenige Meter entfernten Arbeitsplatz eine ähnliche Videodarstellung vor sich hatte.
Enza war knapp einen halben Kopf kleiner als Notkus Kantor. Ihr schlanker Körper wies nur eine Andeutung weiblicher Formen auf. Mit ihrer kurzen, struwweligen Frisur vermittelte sie den Eindruck eines Mädchens, das sich eben erst in der Welt der Erwachsenen umzusehen beginnt. Der stets ein wenig verwunderte Ausdruck der großen braunen Augen passte gut zu diesem Bild.
Besonders alt war allerdings weder Notkus noch Enza. Enza war im Jahr 422 auf Terra geboren und somit 24 Jahre alt. Notkus spielte gelegentlich auf seine höhere Reife an, weil er »ganze zwei Jahre älter« war. Trotz ihrer Jugend galten die beiden Menschen als erstklassiges Wissenschaftler-Team. »Das geniale Paar« nannte man sie an Bord der BASIS. Bemerkenswert war dabei, dass sie in der Tat nur als Team jene Leistungen erbrachten, die ihre Fachkollegen in Erstaunen versetzten. Allein für sich war jeder ein passabler Wissenschaftler, der es schwer gehabt hätte, sich einen Platz in der Science Hall of Fame zu ergattern.
Synergie nannte man die auf Enza und Notkus zu