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Mythor 40: Treibgut der Strudelsee
Mythor 40: Treibgut der Strudelsee
Mythor 40: Treibgut der Strudelsee
eBook124 Seiten1 Stunde

Mythor 40: Treibgut der Strudelsee

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Über dieses E-Book

Seit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Wochen vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden.
Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt.
Auch Mythor zieht südwärts. Dabei stößt der junge Held der Lichtwelt abermals auf Luxon, seinen Gegenspieler, der ihn auch diesmal wieder hintergeht.
Und so kommt es letztlich, dass Mythor und Sadagar auf einer Lichtfähre nach Logghard landen, wohin sie früher oder später ohnehin hätten reisen müssen.
Die Umstände aber, unter denen der Sohn des Kometen jetzt die Fahrt zur ewigen Stadt antritt, sind mehr als entwürdigend - und Mythor gilt nicht mehr als ein Stück TREIBGUT DER STRUDELSEE ...
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum24. Sept. 2015
ISBN9783845397924
Mythor 40: Treibgut der Strudelsee

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    Buchvorschau

    Mythor 40 - Horst Hoffmann

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    Nr. 40

    Treibgut der Strudelsee

    von Horst Hoffmann

    Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

    Seit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Wochen vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden.

    Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt.

    Auch Mythor zieht südwärts. Dabei stößt der junge Held der Lichtwelt abermals auf Luxon, seinen Gegenspieler, der ihn auch diesmal wieder hintergeht.

    Und so kommt es letztlich, dass Mythor und Sadagar auf einer Lichtfähre nach Logghard landen, wohin sie früher oder später ohnehin hätten reisen müssen.

    Die Umstände aber, unter denen der Sohn des Kometen jetzt die Fahrt zur ewigen Stadt antritt, sind mehr als entwürdigend – und Mythor gilt nicht mehr als ein Stück TREIBGUT DER STRUDELSEE ...

    Die Hauptpersonen des Romans

    Mythor – Der Sohn des Kometen als Legionär für Logghard.

    Sadagar – Mythors Gefährte und indirekter Retter.

    Jejed – Kapitän der Gasihara.

    Oblak – Ein Mann wird zum Untoten.

    Rachamon – Ein Seemagier versagt.

    Nilombur – Bewohner des Eilands der Glücklichen.

    1.

    Oblak versuchte noch für ein, zwei Herzschläge, durch wildes Rudern mit den Armen sein Gleichgewicht wiederzufinden, aber die Bohlen der Ruderbänke waren nass, und da war keiner unter den Ruderern, der ihm eine Hand bot. Im Gegenteil: Das letzte, was Oblak von den Männern sah, war der unbarmherzige Ausdruck auf ihren wettergegerbten Gesichtern.

    Die Peitsche noch in der Rechten, verlor er endgültig den Halt. Es bedurfte keines Stoßes mehr, um ihn mit einem gellenden, langgezogenen Schrei in die Tiefe stürzen zu lassen. Die Gischt spritzte nach ihm. Die Schaumkronen der aufgewühlten Wasser schienen weiße, perlende Finger auszubilden, um ihn zu greifen und erbarmungslos zu sich herabzuziehen.

    Schreiend und wild um sich schlagend, klatschte Oblak in die übermannshohen Wellen, die über ihm zusammenschlugen. Der dicke Pelz seiner Kleidung sog sich voll und wurde zu einem tödlichen Gewicht, das ihn unbarmherzig in die Tiefe zog. Oblak kämpfte um sein Leben. Noch hatte er Kraft in den Armen und Beinen. Noch war Luft in seinen Lungen. Er kam prustend an die Oberfläche. Für Augenblicke war sein Kopf über Wasser. Oblak sah Jejed und ein paar seiner Männer zwischen den Ruderern erscheinen. Seile wurden zu ihm herabgeworfen, doch bevor er eines greifen konnte, rollte eine weitere Welle über ihn hinweg, und viel zu schnell zog die Gasihara an ihm vorbei.

    Wieder stieß sein Kopf aus dem Wasser. Oblak kämpfte, doch seine Bewegungen waren zu hastig. Die Angst griff mit eisigen Klauen nach seinem Verstand. Über ihm waren die langen Ruder, doch keines niedrig genug, um danach zu greifen.

    Wieder tauchte Jejed auf und brüllte etwas, das vom Toben der Wasser geschluckt wurde. Wieder flogen starke Seile herab und wurden von der Strömung fortgerissen. Oblak schrie, bis er Wasser schluckte. Die Schaumkronen überspülten ihn. Die Stiefel und das Wams zogen an ihm. Er schluckte das Wasser in seinem Mund herunter und hielt die Luft an, bis ihm die Lungen wie Feuer brannten. Oblak spürte, wie seine Kräfte erlahmten. Einmal noch schob sich sein Arm aus den Fluten. Dann riss ihn ein Strudel, der sich urplötzlich um ihn herum bildete, endgültig in die Tiefe.

    Oblaks Augen waren weit offen. Glitzernde Blasen perlten an ihm empor, dem Licht der Sonne entgegen, von dem es ihn weiter und weiter fortzog. Immer dunkler wurde es um ihn herum, und er klammerte sich an eine letzte verzweifelte Hoffnung. Wenn er den Kiel der Fähre erreichen konnte ...

    Oblak machte einige verzweifelte Schwimmzüge in die Richtung, in der er jetzt den dunklen Schatten des Schiffsrumpfs sah.

    Der Strudel ließ ihn nicht los. Oblak verausgabte sich. Der Schmerz in den Lungen wurde unerträglich.

    Schwärze breitete sich um ihn herum aus. Seine Lungen mussten platzen! In Panik riss der Seefahrer den Mund weit auf.

    Keine Strömung brachte ihn wieder nach oben. Es zog ihn weiter und weiter hinab. Alles Leben war aus Oblaks Körper gewichen, als der Strudel ihn losließ.

    Doch seine Augen waren offen, und sie sahen.

    Was zunächst nur ein schwaches rotes Glühen gewesen war, wurde heller und zersplitterte in Tausende helle Lichtfunken, die den Leblosen umtanzten und dann in ihn eindrangen.

    *

    Vielleicht war es ein Unfall gewesen, wie er auf jedem Meer der Lichtwelt vorkam, wenn ein Seemann, noch dazu vom Wein oder anderen Mitteln berauscht, sich zu nahe an den schäumenden Abgrund unter der Reling wagte. Ein heftiges Schaukeln, ein plötzlicher Wasserschwall reichte aus, um Leichtsinnige über Bord zu spülen. Und auf den Ruderbänken der Lichtfähren gab es keine schützende Begrenzungen, nichts, an dem ein Mann sich hätte festklammern können. Sie waren zu beiden Seiten der mächtigen, bauchigen Schiffe außerhalb des stark nach außen gewölbten Schiffskörpers angebracht. Nur wer nicht bei klarem Verstand war, wagte sich so weit vor, wie Oblak es getan hatte.

    Und er war rasend gewesen, wie immer, wenn er zuviel vom Tabak der Mondblume gekaut hatte und die Männer hinter den langen Ruderstangen zu noch größerer Anstrengung antreiben wollte – mit Peitsche und Fäusten. Eine einzige unkontrollierte Bewegung auf den glitschigen Bohlen genügte oft schon, um ein Menschenschicksal zu besiegeln.

    Aber auch ein schneller Tritt oder das Vorschnellen einer Faust.

    Niemand an Bord der Gasihara sollte je erfahren, was sich wirklich zugetragen hatte. Jene, die es als einzige wissen mussten, pressten die Lippen aufeinander und schwiegen eisern, auch als Jejeds Peitsche auf sie herabzuckte.

    »Du, du und du!« Der Kapitän der Lichtfähre schlug unbarmherzig zu, bis den drei Männern hinter der Ruderstange das wenige, was sie am Körper trugen, in Fetzen vom Leib hing. Schwer atmend ließ er die Peitsche sinken und winkte zwei Aufseher heran.

    »Bringt sie fort!«, befahl er mit sich überschlagender Stimme. »Ich werde mir überlegen, wie sie für Oblaks Tod büßen sollen!«

    Kräftige Hände lösten die ledernen Riemen, mit denen die Ruderer an die Stangen gebunden waren. Hasserfüllte Blicke schlugen dem Kapitän entgegen, und noch einmal zuckte Jejeds Peitsche durch die Luft und riss blutende Striemen ins Fleisch der drei, die von ihrer Holzbank gerissen und auf Deck geführt wurden.

    »Und ihr dahinten, rudert weiter! Es gibt nichts zu sehen!«

    Die langen Ruder, vierzig auf jeder Seite der Gasihara, tauchten ins Wasser. Zwanzig Dutzend Männer, unter ihnen halbe Kinder und Greise, legten sich in die Riemen und bissen die Zähne zusammen. Jejed sah das Feuer in ihren Augen und spürte den Hass, der aus ihnen sprach. Nichts würden sie lieber sehen, als dass er den gleichen Fehler machte wie der einzige Mann an Bord, der Jejed etwas bedeutet hatte.

    Doch der Kapitän stand breitbeinig auf den nassen Bohlen und wartete, bis von der Mannschaft drei neue Männer herbeigebracht und an die Ruderstangen gebunden wurden. Wie versteinert wirkte er, ein dunkelhäutiger, fast blauschwarzer Hüne, gut sechs Fuß groß und bepackt mit zuckenden Muskelpaketen. Der Brustpanzer aus Echsenleder hob und senkte sich unter schweren Atemzügen. Aus dem gleichen, widerstandsfähigen und phantastisch gemusterten Material bestanden der Waffenrock und die Arm- und Beinschienen des Moronen.

    Nur kurz blickte Jejed hinüber zum einzigen Deckaufbau, der ihm und Rachamon als Unterkunft diente. Der Seemagier stand mit unbewegter Miene vor dem einzigen Eingang, die Arme vor der Brust verschränkt.

    »Wollt ihr wohl rudern!«

    Jejed ließ die Peitsche wahllos auf die Rücken der Legionäre niedersausen. Er ging die langen Reihen bis zur Mitte des riesigen Schiffes ab und blieb bei drei Ruderern stehen, deren Körper sich im Takt der Trommeln spannten, langsam nach hinten bogen und wieder nach vorne schoben.

    »Du da!« Jejed stieß den Knaben, der in der Mitte zwischen zwei kräftigen Legionären saß, mit dem Stiel der Peitsche an. »Was ist los mit dir?«

    Der Kopf des Knaben fuhr herum. Große Augen blickten Jejed angstvoll an.

    »Hast du keinen Mund, um zu reden? Was ist? Mir scheint, du lässt die anderen für dich arbeiten!«

    »Es ist nichts«,

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