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Miesegrimm und die Plaudertasche
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eBook181 Seiten2 Stunden

Miesegrimm und die Plaudertasche

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Über dieses E-Book

"Das Alles wird euch noch Leid tun, aber dann wird es zu spät sein!" Auf diese Worte folgte ein boshaftes Lachen, bei dem Felix ein Schauer über den Rücken lief. Trotz des warmen Sommerwetters fing er an zu frösteln. Welches Geheimnis verbirgt Oxana und was hat es mit der Plaudertasche auf sich? Wer spukt in Miesegrimms Burg und wohin ist Pommel verschwunden? Ruck zuck stecken Felix und seine Freunde in einem neuen Abenteuer, bei dem sie von Mona, der Kusine aus Schottland, Unterstützung bekommen. Ihr Weg führt sie in das Tal der heulenden Juwelen, wo sie eine eigenartige Entdeckung machen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Mai 2013
ISBN9783848281893
Miesegrimm und die Plaudertasche
Autor

Martina Türschmann

Martina Türschmann, geboren am 06. April 1964, studierte Betriebswirtschaft in Passau und arbeitete einige Jahre in Berlin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern im Raum München. Ebenso bei BoD erschienen: „Miesegrimm - Du kannst auch anders!“, "Miesegrimm in Gefahr - Die geheimnisvolle Höhle" und "Die Hexe vom Pompermoos" Weitere Informationen unter: www.miesegrimm.de Illustratorin: Ruth Richter, geboren am 20. Juli 1966, studierte Kunstgeschichte und Grafikdesign in München und arbeitet heute als freie Illustratorin. ab 8 Jahren und für alle Kinder, die bei Felix’ neuem Abenteuer dabei sein möchten.

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    Buchvorschau

    Miesegrimm und die Plaudertasche - Martina Türschmann

    geschafft.

    1. Kapitel: Ein eigenartiger Fund

    Ein leichter Wind fuhr durch das Blätterdach der dicken Eiche, die sich Benedikt letzten Herbst für sein neues Baumhaus ausgesucht hatte. Die Luft war warm und die Sommersonne meinte es gut mit ihnen. Eigentlich war schönstes Badewetter, doch Felix wusste Besseres mit seiner Zeit anzufangen. In diesem Moment starrte er jedoch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch aus dem großen Fenster, ohne wirklich wahrzunehmen, wie Licht und Wind mit den Blättern spielten. Der Junge kämpfte mit einem schlechten Gewissen.

    „Weiß Oxana eigentlich, dass du dir dieses Ding ausgeliehen hast?, fragte Balduin, langte nach vorne und zupfte an einem großen verschlungenen Gebilde, das an der Seite eines merkwürdig aussehenden Lederbeutels hing und an ein menschliches Ohr erinnerte. Der Beutel hatte die Form einer Tasche, besaß aber keinen Verschluss zum Öffnen. Lediglich ein kalter Griff aus Messing diente dazu, ihn tragen zu können. Doch Felix hatte schon herausgefunden, dass sein sensationeller Fund nicht dafür geeignet war, Dinge zu transportieren. In diesem Moment stand der Beutel mitten auf Benedikts Tisch, um den sich die drei Freunde versammelt hatten. Er war ganz offensichtlich innen hohl, denn sonst hätte Felix ihn nie so leicht an diesen Ort schleppen können. Balduin warf dem träumenden Jungen einen ungeduldigen Blick zu, zog seine buschigen Augenbrauen in die Höhe und wandte sich wieder dem Gegenstand zu. Es war wohl nicht damit zu rechnen, von Felix heute noch irgendeine Antwort zu bekommen. Missmutig murrte er: „Zu was ist das Ding denn nun zu gebrauchen? Dabei steckte er seinen Zeigefinger in ein offenes Rohr, das dem Ohr gegenüber auf der anderen Seite aus dem Leder heraushing und sich an seinem unteren Ende zu einem Trichter weitete. Energisch popelte er darin herum und zeigte gleichzeitig mit dem Finger seiner anderen Hand auf die unzähligen kleinen Messingstifte, die aus den glatten Seitenwänden herausragten. Mit übertrieben lauter Stimme fragte er: „Und wofür sind die Nägel da?", rollte seine großen Augen und versuchte erneut, die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich zu ziehen. Doch Felix war in Gedanken weit weg. Er dachte an den alten Koffer, den sein älterer Bruder Sebastian auf dem Speicher ihrer Großmutter gefunden hatte. Einen Koffer, den Sebastian mit auf seine Reise nehmen wollte. Wie groß war die Freude der Brüder gewesen, als diese tolle Ledertasche, wie sie zuerst dachten, daraus aufgetaucht war – und wie groß erst ihr Erstaunen, als sie entdeckt hatten, was es mit dieser Tasche, die ja eigentlich gar keine Tasche war, auf sich hatte! Seiner Großmutter konnte sie jedenfalls nicht gehören. Das war klar wie Schneckenschleim. Die einzige Person, die dafür infrage kam, war Oxana. Darin waren sich mittlerweile alle einig. Und mit Oxana sollte man besser keinen Ärger bekommen. Nicht auszudenken, was sie mit ihm machen würde, wenn herauskam, dass er sich dieses Ding ausgeborgt hatte. Nur kurz ausgeborgt natürlich. Er hatte es sofort wieder an seinen alten Platz legen wollen, sobald er nach Hause kam, doch siedend heiß war dem Jungen dann die Frage durch den Kopf geschossen: ‚Wohin eigentlich damit?‘ Sebastian war mit dem Koffer längst unterwegs, und das konnte nun wirklich kein Geheimnis bleiben! Felix musste sich ein anderes Fleckchen auf dem Speicher suchen und hoffen, dass Oxana ihn nicht so schnell wieder betreten würde. Sie würde ihm nie glauben, dass die Brüder nicht doch daran herumgefingert hatten.

    Der Junge seufzte auf und konzentrierte sich kurz auf das Geschehen um sich herum. Er wandte sich Benedikt zu, der ihn schon die ganze Zeit über mit spöttischem Gesichtsausdruck musterte. „Na, was für ein Glück, grinste dieser nun und kicherte leise in sich hinein, „unser Freund weilt wieder unter uns! Dann zeigte er auf das ohrähnliche Gebilde. „Wenn das schon aussieht wie ein großes Ohrwaschel, kann es auch hören, was wir sagen?" Benedikts Stimme hatte einen anzüglichen Tonfall angenommen.

    Felix warf einen entschuldigenden Blick in die Runde, ging nicht weiter auf die Sticheleien des Kobolds ein und wischte seine unangenehmen Gedanken beiseite. So groß sein Respekt vor Oxana auch war, so sehr hatte er trotzdem nicht darauf verzichten können, vor den beiden Kobolden mit seinem Fund anzugeben. Und das war nur möglich, wenn er das Leder zu ihnen in den Wald brachte. Balduin und Benedikt würden sich nie der Gefahr aussetzen, von den Menschen entdeckt zu werden, und sich aus ihrer Welt herauswagen. Einer Welt, die die Brüder in jenem Sommer entdeckt hatten, als sie auf den Wanderweg gestoßen waren. Wer hätte auch gedacht, dass es in ihrem Wald Wege gab, die von Zeit zu Zeit ihren Verlauf veränderten, um dieses Gebiet im Verborgenen zu halten? Denn nur wenn man sich seine Träume und Fantasie bewahrte, wenn man an die Existenz von Gespenstern, Kobolden und Hexen glaubte, war es Menschen vergönnt, diese Wanderwege zu finden und so in eine fantastische Welt zu gelangen, von der nicht einmal Felix’ Vater, der Förster der Gegend, den leisesten Schimmer hatte. So waren die Brüder über Balduin gestolpert, der sich über ihr Erscheinen mindestens genauso erschreckt hatte wie sie. Mit der Zeit hatten sie mit ihm und seinem Vetter Benedikt ein enges Band der Freundschaft geknüpft, und ihr Leben war längst nicht mehr das von Jungen ihres Alters. Eines der vielen Beispiele dafür war Oxana.

    Benedikt bohrte Felix, der mit seinen Gedanken gerade wieder auf Reisen gegangen war, schmerzhaft einen Zeigefinger in die Seite und holte den Jungen so wieder zurück in seine Hütte. Gleichzeitig zog er Balduins Hand aus dem Trichter heraus, die mittlerweile immer weiter nach oben gewandert war. „Musst du eigentlich überall deine Koboldgriffel reinstecken?, schimpfte er, zog seine buschigen Augenbrauen vorwurfsvoll zusammen und schüttelte missbilligend den Kopf. „Solange wir nicht wissen, wofür das gut ist, sollten wir vielleicht ein wenig vorsichtiger sein. Du weißt nicht, was das da mit dir anstellen kann. Außerdem machst du am Ende nur wieder etwas kaputt!

    Balduin verdrehte seine großen braunen Augen und schnaubte kurz auf, unterließ es aber, mit seinem Finger erneut auf Entdeckungsreise zu gehen. Mit beleidigtem Gesichtsausdruck verschränkte er die Arme vor der Brust und rückte mit seinem Holzklotz, der ihm als Sitzfläche diente, ein Stück nach hinten. „Vielleicht verrät uns dieser wortkarge Junge endlich sein Geheimnis?" Dabei warf er Felix einen genervten Blick zu.

    „Herrje, Felix, was ist denn los mit dir? Benedikt gab dem Jungen nun einen Boxhieb auf die Schulter. „Machst du dir immer noch Sorgen wegen Oxana? Sie wird dich schon nicht in eine Fledermaus verwandeln. Der Kobold überlegte eine Weile und fügte leise hinzu: „Vielleicht sollte ich dir für eine Weile meinen Stein ausborgen – wo hab ich den bloß hingeräumt?, murmelte er. Benedikt sah sich um und kaute auf seiner Unterlippe herum. Er erhob sich von seinem Platz und schritt langsam durch seine Behausung. Dabei fuhr er mit dem Finger den dicken Ast entlang, der den Raum durchzog, als Regal diente und seine Habseligkeiten enthielt. Im hinteren Bereich verzweigte sich das Holz und umschlang das runde Fenster, durch das man einen herrlichen Blick über die Wipfel der Bäume hatte. Von der Decke hingen Kräuter und Pflanzen aller Art zum Trocknen herab und verbreiteten ihren aromatischen Duft im ganzen Raum. Eine Hängematte baumelte in einer Ecke. Gemütlich war das neue Baumhaus geworden, fand Felix und rieb sich die schmerzende Stelle. „Du hast gut reden, brummte er dabei und folgte seinem Freund mit den Augen. „Dich dreht sie ja auch nicht durch die Mangel, wenn sie dahinterkommt." Bei Oxana wusste man nie, wozu sie fähig war. Und dass sie über Kräfte verfügte, die über die normalen Fähigkeiten eines Menschen hinausgingen, hatte sie schon zur Genüge unter Beweis gestellt. Felix war in der letzten Zeit oft genug in dem Haus seiner Großmutter gewesen, in dem Martha, seine Oma und Oxana zusammenlebten, um zu erleben, dass seit dem Einzug von Oxana nicht immer alles mit rechten Dingen zuging. Türen öffneten und schlossen sich wie von Zauberhand, Gegenstände verrutschten von alleine, wenn er danach greifen wollte, und nicht selten wunderte er sich über die gute Verfassung seiner Großmutter, die bei dem Einzug der zwei Freundinnen in ihrem Haus so schrecklich zerbrechlich gewesen war. Felix fragte sich, was Oxana mit den beiden alten Damen eigentlich anstellte. Was immer es auch war, es schien allen dreien gutzutun. Seine Großmutter war kräftiger und gesünder als je zuvor.

    „Ah, da ist er ja!", rief Benedikt erfreut und stellte sich auf die Zehenspitzen. Er zog eine kleine Holzschatulle hinter einer Astgabel hervor und öffnete sie. Gleich darauf hielt er einen violett schimmernden Amethyst in die Höhe, der an einer Seite eine raue Stelle aufwies. Es sah aus, als wäre dort ein Stück abgebrochen. Mit zufriedenem Gesichtsausdruck gesellte sich der Kobold wieder zu ihnen und legte den Stein direkt vor Felix auf den Tisch. Der Junge nahm ihn vorsichtig mit zwei Fingern, hielt ihn kurz gegen das Licht und ließ die Strahlen der Sonne durch die Facetten brechen. Ob seine Kraft nun half oder nicht, er fühlte sich sofort sicherer, denn der Amethyst war ein Stein, der vor Hexenzauber schützte und den Kobolden in der Vergangenheit schon gute Dienste erwiesen haben musste. Eine Begegnung mit Oxana war für Balduin und Benedikt jedenfalls nicht immer angenehm gewesen.

    Balduin hatte sich die ganze Zeit über keinen Zentimeter von der Stelle gerührt und den Jungen schweigend gemustert. Nun setzte er einen schelmischen Gesichtsausdruck auf. „Ja, ja, nicht nur die Angst vor einer Hexe sitzt unserem Freund im Nacken, schnaubte er, „ich glaube, der Kleine vermisst auch seinen großen Bruder.

    „Quatsch!", gab Felix zurück, spürte aber, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Er schob den Amethyst schnell in die Hosentasche. Doch eigentlich hatte der Kobold recht. Ohne Sebastian war das Haus des Försters richtig leer geworden. Das sollte sich zwar in den nächsten Tagen ändern, aber diese Aussicht verunsicherte ihn im Moment mehr, als dass sie ihn glücklich machte. Hinsichtlich seines Bruders nagte auch noch etwas ganz anderes an dem Jungen und hatte sich wie eine Krake um sein Herz gewickelt. Er wollte sich darüber jedoch jetzt keine Gedanken mehr machen. Felix räusperte sich vielmehr und erhob sich von seinem Platz. Er langte über den Tisch und tat so, als ob er Balduin ein Paar Krümel von seinem roten Hemd wischen würde. Der Kobold schaute verwundert an sich herunter. Verstohlen zog Felix dabei einen der Messingstifte aus dem Leder.

    2. Kapitel: Die Plaudertasche

    Herrje, Felix, es sind nur drei Wochen! Jetzt stell dich nicht so an. Du hast dich doch früher immer so gefreut, wenn uns Mona besucht hat", erschallte plötzlich die Stimme einer Frau im Baumhaus. Sie klang halb belustigt, halb verärgert. Es hörte sich zudem so an, als ob sie sich mitten im Raum befinden würde. Die Kobolde fuhren zusammen und blickten sich verwirrt um. Doch niemand außer den drei Freunden war anwesend.

    Plötzlich sprang Benedikt auf und lief zu der Luke, durch die man in sein Heim gelangte, wenn man zuvor über große Pilze, die sich wie eine steile Wendeltreppe um den Baum wanden, nach oben geklettert war. Er öffnete sie und schaute durch den Durchlass in die Tiefe. Der Kobold ging in die Knie und verschwand mit seinem Kopf. Dabei hielt er sich mit einer Hand an der offen stehenden Falltür fest. Felix hörte, wie sein Freund ein lautes „Hallo?" nach unten rief. Das Herz des Jungen machte einen Hüpfer vor Freude, als sich Benedikt wieder aufrichtete und kopfschüttelnd zu ihnen zurückkam. Die Verwunderung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Felix konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

    „Was rennst du denn hier in der Gegend herum? Die Stimme kommt da raus!" Balduin, der seinen Vetter erst sprachlos beobachtet hatte, schien den Ursprung der Stimme schneller erkannt zu haben als er und zeigte nun mit dem Finger auf den Trichter, der aus dem Lederbeutel herausragte. Dabei machte er ein Gesicht, als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. Benedikt setzte sich wortlos wieder zu ihnen an den Tisch.

    „Du wirst sehen, die Zeit wird wie im Fluge vergehen und ihr werdet viel Spaß miteinander haben", war die Stimme erneut zu vernehmen. Doch weiter kam sie nicht, denn Felix drückte

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