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Doppelpass und lange Finger
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eBook85 Seiten58 Minuten

Doppelpass und lange Finger

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Über dieses E-Book

"Na, das kann ja heiter werden! Ein Mädchen als Torwart, ich als einziger Stürmer und eine Schottenrock-Oma im defensiven Mittelfeld treten gegen die örtliche Knastelf an."

Eigentlich wollte Bolle in seinen Ferien nur Fußballspielen. Doch jetzt halten ihn alle für einen Dieb! Na, fast alle. Gemeinsam mit der ebenso fußballbegeisterten Freddie und der bestohlenen Frau Klawitter kommt er dem wahren Täter auf die Spur. Doch sie brauchen eine gehörige Portion Mut und einen grandiosen Trick, um den Täter zu überführen ...

Ein witziger Fußballkrimi für Jungen und Mädchen ab 8
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum12. März 2015
ISBN9783738669596
Doppelpass und lange Finger
Autor

Katja Selig

Katja Selig wurde 1968 geboren, wuchs in Wuppertal auf und lebt jetzt in Solingen. Nach dem Studium der Diplom-Heilpädagogik arbeitet sie als Sprachtherapeutin. Vor einigen Jahren entdeckte sie ihre Freude am Schreiben und verbringt nun jeden Sonntag mit dem Laptop auf dem Sofa oder dem Balkon.

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    Buchvorschau

    Doppelpass und lange Finger - Katja Selig

    Kapitel

    1. Kapitel

    »Boris?«, klingt Onkel Alfreds Stimme aus dem Erdgeschoss.

    »Hier oben!«, rufe ich zurück und versuche krampfhaft, die drohende 0 : 2 Niederlage meines Fußballteams auf dem Tablet abzuwenden.

    Schritte tapsen auf der Treppe und kurz darauf steckt er seinen Kopf durch die Tür. Eigentlich seltsam, dass er mit seiner schief sitzenden Brille und den struppigen grauen Haaren so lustig aussieht. In Wirklichkeit ist er nämlich eher der brummige Typ.

    »Schon gut eingelebt?«, fragt er.

    »Klar«, antworte ich und versuche ein Lächeln. Er kann ja schließlich nichts dafür, dass Paps nach Kanada geflogen ist, um dort seinen neuen Krimi vorzulesen. Und er kann eigentlich auch nichts dafür, dass ich deshalb sechs Wochen in diesem trostlosen Kaff festsitzen werde. Langenbach. Langweilbach sollte ich wohl sagen.

    »Dein Vater muss einen ziemlich guten Kriminalroman geschrieben haben, wenn er sogar eine Lesereise in Kanada machen darf«, sagt er. Scheinbar ist er in Plauderlaune.

    »Hm«, mache ich. Krimis sind doch total langweilig.

    Schließlich ist von vornherein klar, dass der Täter am Ende gefasst wird. Bei einem Fußballspiel weiß man nie, wie es ausgeht. Und im Moment will ich nichts mehr, als weiter auf meinem Tablet spielen. Dass ich bald selbst in einen waschechten Kriminalfall geraten werde, ahne ich in diesem Moment natürlich noch nicht.

    »Es ist Punkt sechs«, verkündet Onkel Alfred und ich weiß, was das bedeutet: Abendessen. Punkt acht bedeutet Frühstück und Punkt eins Mittagessen.

    »Ich hoffe, es schmeckt dir, was ich koche«, sagt er auf dem Weg zur Tür. »Seit deine Großtante Rosi gestorben ist, muss ich selbst für mich sorgen.«

    Seine Kartoffeldiät ist echte Folter für einen Nudelesser wie mich, aber ich soll ja höflich zu ihm sein. Außerdem bin ich Kummer gewöhnt. Seit meine Mutter vor fünf Jahren mit ihrem neuen Freund nach Schanghai gezogen ist, kocht Paps für mich. Und der kann nichts außer Nudeln mit Tomatensoße.

    »Na klar«, sage ich höflich. Dann fällt mir noch etwas ein.

    »Onkel Alfred?«

    Er dreht sich um.

    »Die anderen sagen alle Bolle zu mir.« Jetzt ist es raus.

    Das ganze Boris hier - Boris da geht mir echt auf den Wecker. Schließlich nennen mich alle Bolle. Meine Kumpel, meine Fußballmannschaft, meine Lehrer - na ja, die meisten jedenfalls - und sogar Paps.

    »Boris ist kein Name, für den du dich schämen müsstest«, sagt er nach einer kurzen Pause und macht sich auf den Weg ins Erdgeschoss.

    Zum Eigentor! Der Typ ist echt ein harter Brocken! Und trotzdem soll ich nett zu ihm sein?

    Unser Abendessen ist wie immer ziemlich still. Ich weiß einfach nicht, was ich mit ihm reden soll und er starrt meist in sein Essen.

    »Wir gehen zusammen zur Post«, sagt er auf einmal und sieht mich durch seine viereckigen Brillengläser an.

    »Gleich morgen früh.«

    Was soll das denn jetzt? Glaubt Onkel Alfred, dass er mir damit eine Freude macht? Ein Besuch im Stadion, ja.

    Oder auch nur ein paar Nachbarjungs zum Fußballspielen.

    Aber zur Post gehen? Das ist fast so spannend wie ein Spiel unserer Mädchenmannschaft.

    »Cool«, sage ich tapfer und versuche, ein begeistertes Gesicht zu machen.

    Immerhin ist es der erste Ausflug mit Onkel Alfred.

    Und dann gleich nach Langweilbach City. Ich verkneife mir ein Grinsen und stopfe mir schnell ein Stück Kartoffelpuffer in den Mund.

    2. Kapitel

    Am Montagmorgen hat sich die Lage jedoch schlagartig geändert, denn Onkel Alfred wird vom Verletzungspech heimgesucht.

    »Rückenschmerzen«, murrt er. »Ich muss schief gelegen haben. So kann ich auf keinen Fall aus dem Haus gehen.«

    Damit ist ja wohl die Chance geplatzt, ein bisschen mehr von Langweilbach kennen zu lernen.

    Oder? Moment mal, wofür gibt es Auswechselspieler?

    »Ich kann das Päckchen für dich zur Post bringen«, schlage ich vor.

    »Nett gemeint, Junge«, sagt er und lächelt mir sogar zu.

    »Aber dafür bist du sicher noch nicht alt genug.«

    Fast hätte ich mich an meinem Toast verschluckt! Seit wann ist man mit zehn zu jung, um zur Post zu gehen?

    Vielleicht frage ich ihn mal, ob er mich für völlig bescheuert hält? Ruhig, Bolle. So komme ich nicht weiter. Ich hole tief Luft und setze mein onkelfreundlichstes Gesicht auf.

    »Zu Hause habe ich schon oft Päckchen zur Post gebracht«, sage ich dann sehr höflich. »Ich gehe auch allein zum Einkaufen und zweimal in der Woche zum Training.«

    Dass der Sportplatz direkt hinter unserem Haus liegt, braucht er ja nicht zu wissen.

    Er scheint nachzudenken, denn er reibt sich mit der Hand über die blanke Glatze zwischen den grauen Locken.

    »Kannst du Wechselgeld richtig abzuzählen?«, fragt er schließlich und sieht mich zweifelnd an.

    Hilfe, der Typ bringt mich noch zum Wahnsinn! Aber jetzt darf ich keinen Fehler machen.

    »Wir haben schon vor drei Jahren das Rechnen mit Geld durchgenommen. Und meine letzte Mathearbeit war eine glatte Zwei«, erkläre ich, und strahle wie der Junge in dieser albernen Puddingwerbung.

    Dass ich sie mit einer knappen Vier völlig in den Sand gesetzt habe, muss er auch

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