The Uncanny "Method" in the Madness: "Apocalypse Now Redux" aus Sicht der Postkolonialismus-Forschung
Von Wolfgang Streit
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This makes obvious Redux’s practice of – in Edward Said’s termi-no¬logy – establishing ”anti-imperialist re¬sistance” against the US warfare. One of the movie’s key strategies to expose the inhumane moral universe of the war theatre is Kurtz’s ”method” of making Willard – and the viewers of the movie – experience the large-scale massa¬cre in a lavish, synesthetic total work of art in¬spired by Stanislavski’s ident¬ifi¬catory “method acting” and Ri¬chard Wagner. This didactic “Gesamtkunstwerk” also makes use of further cin¬ematogra¬phic adaptations of uncanny ele¬ments – ac-cording to Sig¬mund Freud – and strategically mobilizes a displaced version of mimicry.
Wolfgang Streit
Wolfgang Streit, Dr. med., Studium der Humanmedizin in Hamburg und Montpellier als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Besuch des anthroposophischen Ärzteseminars der Lukasklinik und des Allgemeinen anthroposophisches Studienjahres in CH-Arlesheim und Dornach. Für Ausbildung und Studium jeweils ein Jahr in den USA, Frankreich und in der Schweiz. Niedergelassen als Facharzt für Allgemeinmedizin in Tübingen mit den Tätigkeitsschwerpunkten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Konstitutionstherapie u.a. Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen. www.dr-streit-tue.de
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Buchvorschau
The Uncanny "Method" in the Madness - Wolfgang Streit
Schlagworte:
Coppola, Francis Ford
Postkolonialismus-Forschung
Filmphilologie
Said, Edward W.
Bhabha, Homi K.
Spivak, Gayatri C.
Kolonialismus
Imperialismus
Vietnamkrieg
Freud, Sigmund
Unheimliche, das
Palimpsest
Die erste Fassung dieser Abhandlung erschien als Kapitel D iv in:
Streit, Wolfgang. 2014. Einführung in die Postkolonialismus-Forschung. Theorien, Methoden und Praxis in den Geisteswissenschaften. Norderstedt: BoD.
Inhaltsverzeichnis
Tötungsauftrag im Vietnamkrieg
Mythos vs. Geschichte
Kalter Krieg, Domino-Theorie, Freihandel
Unheimliche koloniale Palimpseste
Wahnsinn und „Methode" von Kurtz
Abstract
Apocalypse Now has been interpreted as addressing the Vietnam War in a similarly mythological and hence ahistorical way as the high modernist poetry recited by Colonel Kurtz. The closer, postcolonial view of this paper in the German language, however, shows that the 2001 "Redux-" version of Coppola’s film questions the imperialist US system on several levels. By mockery it subverts the ideology of free-trade underlying the confrontation between the super powers in the Cold War and the Vietnam War itself. Also, the movie’s technique of montage fundamentally questions the authority of the military apparatus and exposes the untenable nature of Willard’s killing mission. The visit of the Captain’s boat crew in the French colony serves to further outline the extent to which the doomed imperial war project is grafted – as a palimpsest – on the equally outdated remains of the French colonial past. As a consequence both forms of intervention are cinematographically delegitimized, especially by means of uncanny props exposing the degree to which they are haunted by the contradictions between ideological justification, US-historical genocidal past – in the case of the Vietnam War – and a belligerent present operating also by means of arbitrarily constructed alterity.
This makes obvious Redux’s practice of – in Edward Said’s terminology – establishing anti-imperialist resistance
against the US warfare. One of the movie’s key strategies to expose the inhumane moral universe of the war theatre is Kurtz’s method
of making Willard – and the viewers of the movie – experience the large-scale massacre in a lavish, synesthetic total work of art inspired by Stanislavski’s identificatory method acting
and Richard Wagner. This didactic Gesamtkunstwerk
also makes use of further cinematographic adaptations of uncanny elements – according to Sigmund Freud – and strategically mobilizes a displaced version of mimicry.
Tötungsauftrag im Vietnamkrieg
Francis Ford Coppola beginnt 1976 mit den Dreharbeiten zu Apocalypse Now (im Folgenden als Now zitiert). Die größte militärische Niederlage der Geschichte der USA, der Vietnamkrieg, ist das Panorama, innerhalb dessen sich eine oftmals bis ins Surreale überzeichnete Handlung (Woodman 2005: 99 f) entfaltet: Den anfangs sturzbetrunkenen CIA-Agenten Captain Willard eskortieren US-Soldaten von seinem Saigoner Hotelzimmer zum Stützpunkt Nha Trang. Dort erhält er von einem General den Auftrag, die Schreckensherrschaft von Walter E. Kurtz zu beenden. Dieser US-Colonel entzog sich nach der eigenmächtigen Tötung mutmaßlicher Vietcong-Agenten seiner Verhaftung und versammelte jenseits der kambodschanischen Grenze eine Truppe um sich. Die Reise vom US-Stützpunkt über den unschwer als Mekong identifizierbaren „Nung-Fluß bis nach Kambodscha legt Willard in mehreren Etappen auf einem unauffälligen Patrouillenboot mit vier weiteren Soldaten zurück. Sein Studium des Kurtz-Dossiers auf der Fahrt begleiten Spannungen mit drogensüchtigen bzw. überforderten Crewmitgliedern und anderen Kriegsbeteiligten. Dabei erhält die Crew eingangs Geleitschutz von einem „Luftkavallerie
-Regiment unter Lieutenant Colonel Kilgore, der Wildwest-Marotten zelebriert und bei seiner gleichzeitigen Suche nach einem Surfrevier über Leichen geht.
Während des Vordringens im Kriegsgebiet reihen sich weitere Episoden aneinander: Am Nung-Fluß unternehmen Willard und der nervenschwache „Chef" einen Landgang, in dessen Verlauf sich der vermeintliche Angriff des Feindes als streunender Tiger entpuppt. Daran schließt sich der Besuch einer Truppen-Unterhaltungsshow mit drei Playmates in Cowgirl- und Indianerinnen-Outfit am US-Stützpunkt Hau Phat an. Weiter flussaufwärts stößt