Herzblutträume: Zwischen Tinte und Magie
Von Julia Abel und Christina Gmeiner
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Über dieses E-Book
Tauche ab zwischen Tinte und Magie und erlebe atemberaubende Fantasiewelten, erschreckende Realitäten und alles dazwischen. Lass dich von poetischen Worten zum Träumen und Nachdenken verleiten.
17 Autorinnen und Autoren haben ihr Herzblut gegeben, um diese einzigartige Anthologie zum Leben zu erwecken.
Mit deinem Kauf schenkst du Tieren Hoffnung und ein Zuhause, denn der gesamte Erlös dieser Spendenanthologie geht an den Tierschutzverein "Häuser der Hoffnung e.V."
Christina Gmeiner
Christina Gmeiner ist geboren und aufgewachsen im ländlichen Oberbayern, was Hochdeutsch zu ihrer ersten Fremdsprache macht. Nach ihrer dreimonatigen Europareise schrieb sie ihre Ideen in Kurzgeschichten nieder und veröffentlichte diese bei verschiedenen Verlagen und Selfpublishern. 2020 erreichte sie den 1. Platz beim Federleichtschreibwettbewerb des Fun for writing e.V in der Kategorie Märchen. Und wer sich fragt, was Tanuki eigentlich bedeutet. Das sind Marderhunde, die sich auch in der japanischen Mythologie wiederfinden. Denn ein Hauch Mythologie findet ihr in fast jeder ihrer Geschichten. Auf ihrem Instagram Account crystal.tanuki bloggt sie und erzählt zudem einiges über ihre Veröffentlichungen.
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Buchvorschau
Herzblutträume - Julia Abel
Für unsere Samtpfoten Carlos, Samy und Feli
Hier findet ihr unsere Autor*innen
Unsere Autor*innen
Alex C. Weiss
Guido Ewert
Julia Abel
Kerstin Imrek
Sophie Abel
Christina Gmeiner
Yvonne Mitzel
Hailey M. Evanson
Christiane Kromp
Lina Sommerfeld
Ebby Calip
Motte
Ayleen Hammer
Jaqueline Schmidt
Angelika Gmeiner
Benjamin Gründinger
Nike Gigandet
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Herzblut
Ein neues Heim für Mila
Worte
Morgen wach ich in Utopia auf!
Märchenland
Sternenzauber
Die Traumweberin
Der Sommer
Ein Sommerabend bei den Kelten
Wunderschön
Fremde im Feenreich
Bunt
Das Abenteuer des Hermann Gerdes
Die Zuhörerin
Das Moor
Spiegel
Dann bist da wieder du
Beste Freundin
Mein Freund für alle Stunden
Zu dir
Der Weg zurück ins Leben
Das Leben
Der Krake
Der Wein
Die goldene Kraft
Der letzte Drache
Meeresregen
Haltet stand!
Der blutende Schwan
Tick tack
Wenn ich schreibe
Tintentränen
Content Notes
Danksagung
Unser Spendenziel
Über uns
Bücher der Herausgeberinnen
Vorwort
Hallihallo ihr Lieben!
Tiere sind die besten Freunde des Menschen. Sie lieben uns bedingungslos, ein Leben lang. Doch oftmals kann diesen Tieren nicht das Leben geboten werden, das sie verdienen. Sie werden in Tierheime gegeben, in der Hoffnung, dort gut aufgehoben zu sein. Diese versuchen alles, um den Tieren zu helfen und ihnen ein gutes und liebevolles Leben zu ermöglichen.
Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, Häuser der Hoffnung e.V. mithilfe unserer Worte bei ihrer Herzensaufgabe zu unterstützen.
Unsere Geschichten und Gedichte sollen Euch eine Möglichkeit bieten, Tieren zu helfen und ihnen ein wundervolles Zuhause zu bieten.
Der Erlös unserer ersten Spendenanthologie wird somit zu 100% an Häuser der Hoffnung e.V. gehen, sodass Ihr mit Eurem Kauf den Tieren ein Lächeln auf die Schnauze zaubern könnt;)
Wir wünschen Euch ganz viel Freude bei unserem Herzblut-Werk und sind Euch unendlich dankbar, dass ihr uns bei unserem Projekt unterstützt!
Habt ganz viel Spaß beim Lesen!
Eure Christina und Julia
Herzblut
Alex C. Weiss
In mein Schreiben fließt mein Herz,
fließt meine Liebe und all mein Schmerz,
meine Welt in Worten verhüllt,
all mein Denken in Papier geknüllt.
Herzblut fließt in jeden Satz,
nichts davon ist für die Katz’,
ich schreib für mich, ich schreib für dich,
für das Gefühl auch sicherlich.
Ein Geschenk ist dieses Tun,
lasse meinen Stift nicht ruh‘n,
schreibe weiter Tag für Tag,
das ist, was ich so gerne mag.
Herzblut fließt in jeden Text,
manchmal ist es wie verhext,
Worte entstehen wie von allein,
ach könnte es doch immer so sein.
Ein neues Heim für Mila
Guido Ewert
Es war ein trüber Herbsttag, an dem mich meine Pfoten auf den schmalen Waldweg führten, der am Hintereingang des örtlichen Tierheims endete. Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Harmonie und ich bin eine Katze mit gewissen Extras.
Ich hielt mich im Schatten der Bäume am Rande des Weges, um nicht aufzufallen, sorgsam bedacht in keine der Tretminen zu tappen, die meine hechelnden Freunde mit Leinenfetisch hinterlassen hatten.
Ich nahm es ihnen nicht krumm. Das hier war der Weg, dem alle Hunde des Tierheims folgten, wenn sie Gassi geführt wurden. Da die Wenigsten das Glück hatten, feste Besucher zu haben, die lange Gassirunden machten, blieb nur dieses kurze Stück, um das Geschäft zu erledigen. Denn mehr als einmal den Pfad runter und wieder hoch, war bei so vielen Hunden im Verhältnis zu den wenigen Pflegern nicht drin.
Ich erreichte die Rückseite des Gebäudekomplexes ungesehen. Zum Glück war die Sonne schon untergegangen und ich konnte mich in den Schatten halten und unbehelligt über das Gelände huschen. Ich hatte zwar Mittel und Wege zu verhindern, dass ich selbst im Tierheim landete, aber die wollte ich nur im Notfall einsetzen. Mein Weg führte mich Richtung Katzenhaus. An einer Ecke stand eine abgedeckte Wassertonne. Ich sprang hinauf und von da aus auf das Dach. Ein kleiner Stupser mit meiner Katzennase und Magie und eine der Dachluken ließ sich öffnen. Ich glitt hinein und landete auf verstaubten und mit Spinnenweben verzierten Dachsparren. Der aufgewirbelte Staub kitzelte mich in der Nase und ich musste ein Niesen unterdrücken. Von hier hatte ich einen guten Blick in das Vermittlungszimmer im Katzenhaus. Heute war Besuchstag und meine Magie hatte mir mitgeteilt, dass ich hier war, um einer Samtpfote ein neues Zuhause zu verschaffen.
Mein Blick schweifte durch den Raum und nach kurzer Zeit, hatte ich meine heutige Klientin ausgemacht. Sie war eine kleine, wunderschöne schwarze Katze mit weißen Pfötchen und Ohrenspitzen. Warum hatte dieses Bild von einer Fellnase denn noch kein neues Zuhause gefunden, fragte ich mich gerade, als die Türe aufging und ein Besucher das Zimmer betrat.
Die kleine schwarze Katze erstarrte kurz, dann nahm sie Reißaus, fegte durch den Raum, lief ein Stück die Wand hoch und versteckte sich auf einem Rohr, das sich quer unter der Decke entlang zog. Okay. Nun wurde mir einiges klar.
»Dies sind alles Katzen, die zur Vermittlung freigegeben sind. Sie sind kastriert bzw. sterilisiert, entwurmt, gechipt und geimpft«, erläuterte gerade eine Tierheimmitarbeiterin dem Mann. »Suchen sie eine Wohnungskatze, oder hat die Katze bei ihnen die Möglichkeit ins Freie zu gelangen?«
»Wir haben einen Garten, sie kann also raus.«
»Prima, damit kommen grundsätzlich alle Katzen hier im Raum für sie in Frage. Haben sie noch andere Haustiere?«
»Nein das wird unser Erstes. Wir freuen uns schon so darauf, die Augen von Emma zu sehen, wenn sie dieses besondere Geschenk an Weihnachten auspackt.«
In mir zog sich alles zusammen, als ich diese Aussage hörte. Ich sah, wie auch die kleine schwarze Katze zusammenzuckte, und anfing zu zittern. Sie drehte den Kopf zu mir und unsere Blicke trafen sich. Mein Geist wurde in ihre Erinnerung gezogen.
Zunächst sah ich, wie Mila, so hieß die kleine Fellnase, zur Welt kam. Ihre Mutter kümmerte sich rührend um ihren Wurf, doch die Familie, bei der sie lebte, war nicht begeistert vomKatzennachwuchs.
»Wie sollen wir 6 Katzen durchfüttern?«, fluchte ein großer, bedrohlich wirkender Mann.
»Ich hab‘ dir gesagt wir müssen sie sterilisieren lassen. Du warst dafür ja zu geizig.«
»Ich kümmere mich drum. Halt‘ deinen Mund.«
Wenig später kam der Mann und ich sah, wie Mila zusammen mit ihren Geschwistern in einen groben, dunklen Sack gesteckt wurde. Ich hörte Autogeräusche und dann platschte das Bündel in kühles Wasser. Man merkte, dass Strömung an dem Stoff riss. Mila schnappte nach Luft, wo keine war und Panik erfasste sie. Hektisch kratzten ihre kleinen weichen Krallen an dem Gewebe, ohne Erfolg. Dann riss ein spitzer Stein den Sack auf und die Kätzchen wurden herausgewirbelt. Es wurde schwarz um sie herum.
Als Mila vor Nässe zitternd erwachte und die Augen wieder aufschlug, hörte sie Stimmen.
»Die hier lebt noch.«
Zwei Köpfe beugten sich über sie, deren Gesichter sie aber nicht recht erkennen konnte, da es dunkel war und der Mond hinter den Silhouetten am Himmel stand.
»Und was willst du jetzt mit ihr machen? Wir dürfen keine Katzen halten.«
»Dann bringen wir sie ins Tierheim.«
»Das gibt doch nur Scherereien.«
»Dann stellen wir sie halt in einem Karton vor die Tür. Ich werde sie ganz sicher nicht hier liegen lassen.«
So war Mila also im Tierheim gelandet. Die Szene wechselte. Es war Besuchstag und ein Mann stand vor ihr und zeigte mit dem Finger auf sie.
»Die nehm‘ ich.«
Grob wurde Mila aus dem Zimmer geholt und in eine Transportbox verfrachtet. Eine Autofahrt später wurde sie herausgezerrt und landete in einem Karton mit Löchern, der sie an jenen erinnerte, indem sie damals vor dem Tierheim gelandet war. Darin harrte sie stundenlang aus. Es war finster und kalt. Irgendwann wurde sie mitsamt ihrem Gefängnis gepackt und woanders wieder abgestellt. Hier war es warm, und Musik spielte. Trotzdem zitterte Mila vor Angst, konnte sich nicht mehr zusammenreißen und pinkelte in die Box. Diese wurde nach einiger Zeit hochgehoben und durch die Gegend getragen. Der Deckel wurde abgerissen. Das Gesicht eines Jungen erschien in Milas Blickfeld.
»Bäh, das ist ja nur eine blöde Katze. Die ist nass und stinkt. Die will ich nicht, ich will einen Hund«, plärrte das Kind und kurz darauf landete Mila wieder im Tierheim.
Seitdem hatte sie Angst vor Menschen und versteckte sich, sobald jemand den Raum betrat.
Ich wurde aus Milas Gedanken katapultiert und bekam gerade noch mit, wie die Tierpflegerin den Typen hinauskomplimentierte.
»Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke. Wir werden Ihnen kein Tier vermitteln. Damit haben wir in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die meisten ‘Geschenke’ landen traumatisiert wieder hier bei uns. Das macht für uns keinen Sinn.«
Ich atmete durch. Was für eine vernünftige Einstellung. Ich beobachtete weiter das Zimmer und merkte, wie Milas Blick wiederholt zu mir hoch huschte. Gerade wollte sie sich von ihrem Rohr runter auf den Boden begeben, als die Türe zum Vermittlungszimmer erneut geöffnet wurde. Zitternd kauerte sich Mila wieder auf ihrem Aussichts- und Rückzugsplatz. Ich seufzte. Wie sollte sie so jemals vermittelt werden? Mein Blick glitt durch das Zimmer. Hier waren so viele liebenswerte Katzen, die ein neues Zuhause verdient hatten.
Da gab es Gregor, den alten grauen Kater, der hier seinen Lebensabend fristete, nachdem sein Herrchen verstorben war. Tagelang hatte er bei ihm ausgeharrt, bis die Polizei die Wohnung aufbrach und der Tote gefunden wurde. Die Erben des Mannes hatten Gregor einfach fortgejagt.
Jede Menge Kitten tobten durch das Zimmer und würden sich freuen, ein Zuhause zu finden. Sie waren geboren worden, weil die Menschen es versäumten ihre Katzen kastrieren zu lassen.
Fantje humpelte einmal durch den Raum. Sie war von einem Auto angefahren worden und man hatte ihr eine Pfote amputieren müssen.
Jedes dieser Schicksale zerrte an meinem Herzen. Mein Blick traf auf ein Katzenpärchen, das eng aneinander gekuschelt ruhig dasaß und immer wieder zu Mila hochsah.
Als mich der Blick des Katers traf, sah ich vor meinem geistigen Auge, wie das Pärchen zusammen mit Mila durch das Zimmer im Katzenhaus tobte. Mein Plan war schnell gefasst. Ich ließ meine Magie fließen und sie erfüllte den Raum.
Ein Paar mit zwei schon etwas größeren Kindern betrat dann das Vermittlungszimmer und sah sich um. Die Tierpflegerin erläuterte wieder den Unterschied zwischen Wohnungskatzen und Freigängern und die Eltern der beiden hörten interessiert zu. Die Tochter war in der Zeit in den Raum getreten, hatte ihre Scheu abgelegt und sah sich mit leuchtenden Augen um. Ich gab meiner Magie einen kleinen Schubs. Der Blick des Mädchens fiel auf das Katzenpärchen und sie ging geradewegs auf die beiden zu. Sie hockte sich zu ihnen und fing an, die Katze zu streicheln. Der Junge, vom Verhalten seiner Schwester ermutigt, folgte ihrem Beispiel und gesellte sich zu dem Kater.
»Na. Welche von denen gefällt euch denn?«, fragte der Vater, als er an seine Kinder herantrat.
»Beide natürlich«, kam die Antwort von den Kindern synchron und wie aus der Pistole geschossen.
»Also ich weiß nicht. Zwei Katzen?« Der Vater kratzte sich am Kopf. »Sind das Wohnungskatzen?«, fragte er die Pflegerin.
»Ja, beide sind es gewöhnt nicht rauszukönnen. Sie sind hier im Tierheim aufgewachsen. Wenn Sie sie als Wohnungskatzen halten wollen, empfehle ich ihnen, sie als Pärchen zu