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Wer vom rechten Weg abkommt: Ein München-Krimi
Wer vom rechten Weg abkommt: Ein München-Krimi
Wer vom rechten Weg abkommt: Ein München-Krimi
eBook205 Seiten2 Stunden

Wer vom rechten Weg abkommt: Ein München-Krimi

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Über dieses E-Book

Ein tödlicher Verkehrsunfall mit Fahrerflucht bringt das Leben der bislang gutbürgerlichen und gesetzestreuen Louise Schmidt-Felber völlig durcheinander. War es ein grausames, aber unbeabsichtigtes Unglück oder war es Mord? Diese Frage raubt der Witwe des Unfallopfers den Schlaf und lässt sie nicht zur Ruhe kommen.
SpracheDeutsch
Herausgeberambiente krimis
Erscheinungsdatum5. Juni 2024
ISBN9783945503379
Wer vom rechten Weg abkommt: Ein München-Krimi

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    Buchvorschau

    Wer vom rechten Weg abkommt - Ignaz Hold

    IGNAZ HOLD

    WER VOM RECHTEN WEG ABKOMMT …

    Buch

    Ein tödlicher Verkehrsunfall mit Fahrerflucht bringt das Leben der bislang gutbürgerlichen und gesetzestreuen Louise Schmidt-Felber völlig durcheinander. War es ein grausames, aber unbeabsichtigtes Unglück oder war es Mord? Diese Frage raubt der Witwe des Unfallopfers den Schlaf und lässt sie nicht zur Ruhe kommen.

    Autor

    Ignaz Hold ist ein Pseudonym. Der Autor, der sich mit seinen Provencekrimis mit dem umtriebigen Commissaire Jean-Luc Papperin in der Krimiwelt einen Namen gemacht hat, lässt seinen neuen Roman in seiner Geburts- und Heimatstadt München spielen.

    Ignaz Hold

    WER VOM RECHTEN WEG ABKOMMT …

    Ein München-Krimi

    ambiente-krimis

    Personen und Handlungen in diesem Roman sind frei erfunden und orientieren sich nicht an lebenden oder toten Vorbildern oder an tatsächlichen Geschehnissen. Etwaige Ähnlichkeiten sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

    ambiente-krimis,

    Michael Heinhold

    Am Feilnbacher Bahnhof 10

    83043 Bad Aibling

    Erste Auflage 2024

    Copyright © 2024 by Ignaz Hold

    Alle Rechte vorbehalten

    E-Book-Konvertierung: CPI books GmbH, Leck

    Umschlagfoto: Michael Heinhold

    ISBN der Paperback-Ausgabe: 978-3-945503-36-2

    ISBN der E-Book-Ausgabe: 978-3-945503-37-9

    Münchner Merkur vom 23. März

    Mysteriöser Unfall im Forst Kasten bei Gauting

    In der Nacht vom 23. auf den 24. März wurden Polizei und Feuerwehr zu einem schweren Unfall gerufen, der sich auf der Staatsstraße zwischen Gauting und Neuried ereignet hatte. Ein schwarzer Audi war von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Unfall wurde kurz nach Mitternacht von Herrmann M. entdeckt, der auf der Heimfahrt von einem Diskobesuch in München an der Unfallstelle vorbeigekommen war. Die von ihm verständigte Polizei fand in dem Unfallfahrzeug zwei leblose Personen. Der Notarzt konnte beim Fahrer des Unglücksautos nur noch den Tod feststellen. Der Puls der Beifahrerin, die im völlig zerstörten Audi eingeklemmt war, wies noch sehr schwache und unregelmäßige Herzschläge auf. Die Frau wurde mit dem ADAC-Rettungshubschrauber Christoph-München ins Klinikum Großhadern geflogen. Laut Ausweispapieren, die bei den beiden Verunglückten gefunden wurden, handelt es sich um den pensionierten Ministerialbeamten Joachim S. und seine Ehefrau Louise S.-F.

    Der Unfallhergang gibt der Polizei Rätsel auf. Polizeihauptmeister Sigfried Maier von der Polizeiinspektion Gauting geht nach erfolgter gründlicher Spurensuche und -auswertung davon aus, dass kein anderes Fahrzeug in das Unfallgeschehen verwickelt war. „Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Fahrzeug ohne Fremdeinwirkung von der Fahrbahn abgekommen und an den Baum geprallt. Möglicherweise war der Fahrer abgelenkt oder er hat plötzlich gesundheitliche Probleme bekommen – Herzinfarkt, Schlaganfall oder ähnliches – und hat dadurch die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Wir erwarten, dass die Obduktion hier Klarheit schaffen wird", sagte er unserem Reporter.

    Münchner Merkur vom 24. März

    Neue Erkenntnisse zum mysteriösen Verkehrsunfall im Forst Kasten

    Bei der technischen Untersuchung des Autowracks wurde die Rechnung eines Gourmetrestaurants in den Trümmern des Unfallwagens gefunden. Nach Recherchen der Polizei hatte das Ehepaar Joachim und Louise S. dort seinen 50. Hochzeitstag gefeiert. „Die beiden alten Leute wirkten an dem Abend sehr glücklich", berichtete die Kellnerin, die das Paar bedient hatte. Der Küchenchef, der den Jubilaren mit einer Flasche Cognac zu ihrem Festtag gratuliert hatte, bestätigte diese Aussage:

    „Sie waren bestens gelaunt und ganz offensichtlich sehr ineinander verliebt. Goldene Hochzeit – eine Ehe, die so lange hält! Ein Glücksfall, den man heutzutage nur noch selten sieht", betonte er.

    Nach Auskunft des Klinikums Großhadern wurde die Beifahrerin Louise S.-F. mehrmals operiert. Sie befindet sich in einem kritischen Zustand und liegt nach wie vor in einem tiefen Koma. Bei der Obduktion des Fahrzeuglenkers Joachim S. konnten keine Hinweise auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall oder sonstige, plötzlich aufgetretene gesundheitliche Probleme gefunden werden. Die Polizei geht nun davon aus, dass er durch andere äußere Einflüsse, vermutlich durch die Bedienung des elektronischen Infotainmentsystems seines Audi, abgelenkt und deshalb von der Straße abgekommen war.

    1

    „Guten Morgen Frau Schmidt-Felber! Wie geht es uns heute?"

    „Wie es Ihnen geht, weiß ich nicht. Mir geht es …" ich zögere. Was soll ich auf diese Frage erwidern?

    „Eigentlich ganz gut. Zumindest physisch-körperlich. Ich war schon auf der Toilette – ganz allein, ohne Hilfe des Pflegers."

    Die Krankenschwester strahlt mich an.

    „Das ist ja wunderbar. Sie werden sehen, es wird alles wieder gut. Sie werden bald wieder gehen können wie vor ihrem Unfall."

    Die Frau hat keine Ahnung. Nie mehr wird es mir so gut gehen wie früher, denn ich weiß nicht, was früher war. Man hat mir gesagt, dass mein Mann tot ist. Bei einem Verkehrsunfall verunglückt. Und ich war dabei, sagen sie. Ich soll neben ihm im Auto gesessen haben. Nur: Ich weiß es nicht. Ich kann mich an nichts erinnern. An rein gar nichts! Nein, das stimmt nicht. Joachim, mein über alles geliebter Mann! Das Glück meines Lebens! Ihn sehe ich ständig vor mir – wie er mich liebevoll anlächelt, mir zärtlich über die Haare streicht. Wenn ich die Augen schließe, ist er da. Und wenn ich sie wieder aufmache, dann sehe ich nicht ihn, sondern nur dieses Krankenzimmer mit den kalten, weißen Wänden und den vielen Apparaten an meinem Bett. An nichts sonst kann ich mich erinnern. Seit dem 23. März bin ich angeblich hier. Und heute ist der 27. Mai. Dieses Datum wird auf der Digitaluhr über der Tür von meinem Krankenzimmer angezeigt. Ich musste mehrfach operiert werden, hatte zahlreiche Knochenbrüche, innere Blutungen und eine schwere Kopfverletzung, hat mir der Oberarzt gesagt. Dr. Ali Mourat. Der ist sehr nett und scheint auch sehr kompetent zu sein. Ich sei fast zwei Monate im Koma gelegen, hat er gesagt. Auch das mit der Amnesie würde sich bessern. Aber das gehe nicht schnell, meint er.

    Inzwischen weiß ich, dass ich Louise Schmidt-Felber heiße, dass mein Mann Joachim Schmidt bei dem Unfall gestorben ist, und dass ich Familie habe – meinen Sohn Felix, Dr. Felix Schmidt und seine Freundin Lena Hueber. Ich kann mich zwar an nichts davon erinnern, aber sie haben mir Dokumente vorgelegt. Ausweispapiere und Urkunden. Ich glaube das, denn die Dokumente lügen nicht. Ich wundere mich nur, dass ich alles kann, sprechen, denken, lesen, aber dass alles vorher, vor dem Jetzt und Hier, weg ist. Einfach weg. Ich bemühe mich, mich an früher zu erinnern, zermartere meinen Kopf. Aber da ist nichts.

    ***

    Nein, das stimmt nicht. Langsam, ganz langsam scheint es besser zu werden. Felix und seine Freundin besuchen mich jeden Tag hier in der Klinik. Inzwischen glaube ich mich zu erinnern, wie es ganz früher war: Felix als Baby, wie er Fahrradfahren gelernt hat, wir beim Frühstück in unserem Haus. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mich an das alles wirklich erinnere, oder ob die vielen Fotos, die Felix mir gezeigt hat, diese vermeintliche Erinnerung nur vortäuschen. Dr. Mourat hält letzteres für wahrscheinlicher. Das Einzige, was ich wirklich weiß und an das ich mich erinnere, ist Joachim. Ich sehe ihn ständig vor mir, sein liebes, lächelndes Gesicht. Aber nur das, ich kann nicht erkennen, wo er ist und was er tut. Hinter ihm ist Leere. Ich habe das Dr. Mourat geschildert. Er meint, das sei durchaus möglich, dass das Wichtigste in meinem Leben von der Amnesie unberührt bleibe, aber alles andere tief in meinem Unterbewusstsein versunken sei. „Aber es wird wieder auftauchen", tröstet er mich immer. Es sei nur eine Frage der Zeit. Aber das könne lange dauern.

    ***

    Langsam mache ich Fortschritte. Leider nur, was meinen Körper anbelangt. Ich kann aufstehen, kann die Kabelverbindungen selbständig trennen, mit denen ich an die medizinischen Apparate gekettet bin. Ich habe auch schon einige Schritte durch die Tür und auf den Gang vor meinem Zimmer gemacht, in den endlos langen Korridor, von dem unzählige Türen abgehen. Aber die Stationsschwestern haben mich wieder in mein Zimmer gescheucht und ins Bett verfrachtet. Der eigene Wille ist hier sehr stark eingeschränkt. Ich bin den Befehlen des Klinikpersonals mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Lediglich die regelmäßigen Besuche von Felix und seiner Freundin lassen mich erahnen, dass es noch etwas anderes, ein Leben außerhalb der eintönigen Krankenhausroutinen, gibt.

    ***

    Heute Nachmittag hatte ich einen besonderen Besuch. Die Polizei war hier. Genauer gesagt war es nur ein Mann, der sich als Polizeihauptmeister Sigfried Maier vorgestellt hat. Er hat mir zum Tod von Joachim kondoliert und mir dabei lange die Hand gehalten. Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten und musste fürchterlich weinen. Er hat sehr einfühlsam versucht, mich zu trösten. Das hat mich zutiefst berührt, denn er wirkte eigentlich überhaupt nicht empathisch, eher hart und streng. In seiner Uniform, mit dem grimmigen Gesicht und dem kantig gestutzten schwarzen Bart. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, meinte er, er müsse mir ein paar Fragen zum Unfall stellen. Ob mir am Verhalten von Joachim etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei, kurz bevor der Wagen von der Straße abgekommen sei, wollte er wissen.

    „Ich weiß es nicht! Ich zermartere mir den Kopf, aber da ist nichts, nur Leere. Ich kann mich an nichts erinnern, habe ich ihm geantwortet. „Schade, meinte er, aber das habe ihm der Oberarzt schon gesagt. Dr. Mourat sei sehr skeptisch, ob mein Erinnerungsvermögen jemals wieder zurückkommen werde. Das hat mich schwer erschüttert. Mir gegenüber tut der Doktor immer so zuversichtlich. Dabei spielt er mir nur etwas vor.

    Dann hat der Polizeihauptmeister vom aktuellen Stand der Untersuchung berichtet. Die Polizei gehe abschließend davon aus, der Unfall sei durch Ablenkung des Fahrers verursacht worden. Joachim habe sich wahrscheinlich auf das Navi oder ein anderes der Infomedien im Auto konzentriert und dabei die Straße nicht mehr im Blick gehabt. Deshalb sei das Fahrzeug in der Kurve von der Straße abgekommen und an den Baum geprallt.

    Da ich nichts darauf erwidert habe, hat er sich verabschiedet, mir für die Zukunft alles Gute gewünscht und gesagt, er werde seinem Chef von diesem Gespräch und von meinem fehlenden Erinnerungsvermögen berichten. Selbstverständlich werde man mir den Abschlussbericht der Unfalluntersuchungskommission zukommen lassen.

    Nachdem er mein Krankenzimmer verlassen hat, liege ich wie versteinert im Bett und starre an die Zimmerdecke. Sollte es wirklich wahr sein – ich würde mich an nichts mehr erinnern können? An mein Leben mit Joachim. Für den Rest meines Lebens? Lügt mich Doktor Mourat an? Das wäre entsetzlich! Mir jetzt mit einundsiebzig Jahren ein neues Leben aufbauen, ohne Erinnerung an früher? Nur mit dem lieben Gesicht von Joachim vor Augen?

    ***

    Nein, beschließe ich. Ich werde kämpfen, die Amnesie überwinden und mein Leben zurückholen. Aber selbst, wenn mir das gelingen sollte, beginne ich sofort wieder zu zweifeln: Eine Zukunft ohne Joachim, beziehungsweise nur mit der Erinnerung an ihn? Ist das lebenswert?

    2

    Endlich, nach fast drei Monaten, habe ich das Krankenhaus verlassen dürfen. Seit letzten Samstag bin ich zuhause. Zumindest haben Felix und Lena gesagt, dass dies mein Zuhause ist. Sie haben mich durch das Haus geführt und mir alles gezeigt – das Wohnzimmer mit einem ovalen Esstisch aus Glas und mit vielen Büchern in Regalen an der Wand gegenüber der Fensterfront, eine altmodische Ledercouch vor einem eisernen Kaminofen, einen Biedermeiersekretär mit schönen Intarsien und vielen Schubfächern. In allen Zimmern waren wir, in der Küche, im Keller und im Garten, jedes Mal begleitet von ausführlichen Kommentaren. Nahezu zu allen Gegenständen wusste Felix eine Geschichte zu erzählen. Alles war neu für mich, nichts davon löste bei mir auch nur den Hauch eines Wiedererkennens aus. Auch wenn Felix immer wieder betonte, „daran musst du dich doch erinnern! Das war eines deiner Lieblingsstücke!" Ich vermute, Felix und Lena hatten gehofft, durch ihre ausführlichen Erläuterungen meinem Erinnerungsvermögen wieder auf die Sprünge zu helfen. Aber es war alles neu für mich. Natürlich glaube ich meinem Sohn, dass wir, Joachim und ich, in diesem Haus gelebt haben, und dass das alles uns, das heißt jetzt, nachdem Joachim tot ist, mir gehört. Schließlich gibt es ein Testament, in dem Joachim und ich das so geregelt haben sollen. Das hat der Notar bestätigt, der mich im Krankenhaus besucht hat. Ein sogenanntes Berliner Testament, wonach der überlebende Ehegatte zum Alleinerben des zuerstverstorbenen Ehegatten bestimmt ist. Welch fürchterliches Deutsch! Der Notar hat gesagt, er habe dieses Testament vor fünf Jahren in unserem, Joachims und meinem Beisein, beurkundet. Selbstverständlich glaube ich ihnen allen, dem Notar, Felix und Lena. Weshalb sollten sie mich anlügen?

    3

    Felix und Lena sind heute ausgezogen – wieder zurück in ihre eigene Wohnung. Ich käme jetzt wieder gut alleine zurecht, hat Felix beim gemeinsamen Abendessen vor etwa einer Woche gemeint. Er und Lena haben dabei irgendwie bedrückt, verklemmt gewirkt, gerade so, als hätten sie ein schlechtes Gewissen, mich allein in dem Haus zurück zu lassen, von dem sie sagen, dass Joachim und ich in den vergangenen fast fünfzig Jahren darin gewohnt haben.

    „Weißt du, hat Felix mir zu erklären versucht, „wir müssen uns wieder mehr um unsere Apotheke kümmern.

    Und dann hat er zu einer Rechtfertigung angesetzt: „Wir können nicht die ganze Arbeit und Verantwortung auf den Schultern unserer einzigen Angestellten abladen. Vor allem, wenn wir Nachtdienst haben – und das kommt leider immer häufiger vor, weil in letzter Zeit so viele Apotheken aufgegeben haben. Auf Dauer können wir das unserer PTA nicht zumuten. Sie hat Familie, ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Die brauchen sie nachts und an Sonn- und Feiertagen. Auch wenn du dich vielleicht nicht daran erinnern kannst, hat Felix gesagt, „unsere Wohnung ist in der Etage direkt über der Apotheke. Das ist so praktisch. Wir können abends normal ins Bett gehen und wenn ein Kunde nachts dringend ein Medikament braucht, dann läutet es in unserem Schlafzimmer und ich bin in wenigen Minuten unten und kann ihn bedienen. Von hier, von deinem Haus aus geht das nicht. Hier sind wir in Solln und unsere Wohnung und unsere Apotheke sind in Bogenhausen. Das ist mit dem Auto mindestens eine halbe Stunde Fahrzeit. Mama, ich hoffe, du siehst ein, dass wir uns langsam wieder um das Unternehmen und um unseren Beruf kümmern müssen. Das verstehst du doch! Es war ja auch deine Apotheke, bis du sie mir überschrieben hast, als Papa in Pension gegangen ist.

    Felix hat Recht, das weiß ich ja alles. Mir ist nur nicht bewusst, ob ich mich wirklich daran erinnere, oder ob die vielen Erzählungen von Felix und Lena und das Anschauen von Fotoalben und alten Videokassetten diese Erinnerung in mir nur vortäuschen. Was

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