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GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER: Ein Bürger findet seinen Meister
GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER: Ein Bürger findet seinen Meister
GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER: Ein Bürger findet seinen Meister
eBook195 Seiten2 Stunden

GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER: Ein Bürger findet seinen Meister

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Über dieses E-Book

In der Metropole Sonnenstadt tauchen immer mehr Menschen ähnlichen Aussehens mit gleichem Namen auf. Ein Pharmakonzern wird beschuldigt für dieses Phänomen verantwortlich zu sein. Kurt Müllermeier ist ein Dealer und Kunstmaler. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin Angelika in einer Villa in einem Außenbezirk der Metropole Sonnenstadt. Angelika Blum wacht auf. Neben ihr liegt ein Mann welcher behauptet er sei ihr Lebensgefährte. Sie gerät in Panik und vertreibt den ungeliebten Gast aus ihrem Haus.
Der Bürgermeister von Sonnenstadt wird betäubt und in einer aufgelassenen Industriehalle festgehalten. Allerdings verschwindet der Gefangene. Eine andere Person befindet sich nun in der Halle. Die Gangster bringen ihn zur U-Bahn-Station. In der U-Bahn erkennt ihn eine hübsche Frau namens Elvira. Sie erklärt ihm, er sei der berühmte Kunstmaler Kurt Müllermeier. Elvira führt Kurt zu seiner Villa.
Der Mann im Körper des Bürgermeisters macht sich auf den Weg ins Rathaus.
Der Kunstmaler im Körper des Bürgermeisters hält die Rede zur Ausstellungseröffnung des Bürgermeisters im Körper des Kunstmalers. "Das Buffet ist eröffnet."
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum12. Dez. 2015
ISBN9783738051469
GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER: Ein Bürger findet seinen Meister

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    Buchvorschau

    GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER - christian polansek

    Auf der Straße

    „Guten Morgen, Herr Müllermeier! Warum liegen Sie hier am Asphalt auf der Durchzugsstraße? Kommen Sie! Stehen Sie auf! Wir helfen Ihnen!, sagt der Jüngere der beiden Polizisten. Er packt Herrn Müllermeier unter der Achsel und hilft ihm auf die Beine. „Haben Sie die Nacht durch-gemacht, Herr Müllermeier? Kurt Müllermeier und die beiden Polizisten stehen mitten auf der Straße. „Warum sagen Sie immer Herr Müllermeier zu mir? „Weil Sie Herr Müllermeier sind, Herr Müllermeier. Irritiert schaut der junge Mann im dunkelblauen Anzug dem jüngeren Polizisten in die Augen.

    „Irgendwo, in meiner Sakkotasche steckt mein Reisepass. Der junge Mann klopft den Staub von seinem Sakko. Er greift in die Innentasche seines Sakkos. „Aha, da ist ein Ausweis. Tatsächlich, da steht Kurt Müllermeier, geboren am 3.8.1998. Bin das ich, meine Herren? Der junge Mann im dunkelblauen Sakko hält den geöffneten Reisepass den beiden Polizisten vor die Nase. „Ja, das sind Sie. Wer soll das sonst sein. Das sind Sie, Herr Kurt Müllermeier. „Herr Müllermeier, bitte kommen Sie mit uns auf den Gehsteig, bevor uns ein herannahendes Fahrzeug anfährt. Die beiden Polizisten stützen den Mann im dunkelblauen Sakko und geleiten ihn auf den Gehsteig. „Ich kann schon alleine gehen. Danke, meine Herren. „Sicher? „Ja, ich kann. Schauen Sie. Ich weiß zwar nicht ganz genau, wer ich bin, und kann mich an nichts, nicht einmal an mich selber, erinnern, aber geradeaus gehen kann ich. „Ist Ihnen schlecht? „Nein. Sie sind sehr hilfsbereit, meine Herren. Ich finde mich schon alleine zurecht. Ich weiß zwar noch nicht, wo ich bin, aber das wird schon. Was ist heute für ein Tag? „Es ist Sonntag, der 3. 8. 2035, antwortet ihm der jüngere Polizist. „Ah, laut Reisepass mein Geburtstag. „Alles Gute zum Geburtstag, Herr Müllermeier, gratulieren ihm beide Polizisten. „Danke, meine Herren! Danke, auch für die Hilfe. „Keine Ursache, Herr Müllermeier, entgegnen beide Polizisten wie aus einem Mund. „Kommen Sie gut nach Hause. Auf Wiedersehen, Herr Müllermeier, verabschiedet sich der jüngere Polizist. „Auf Wieder-sehen, Herr Müllermeier!, schließt sich der Ältere an. „Auf Wiedersehen!, murmelt der Herr Müllermeier in sich hinein, während er den beiden sich entfernenden Polizisten nachschaut. Verstört blickt er um sich. „Verdammt! Wo bin ich hier?, fragt er sich.

    „Ich lauf mir schon mehrere Tage lang die Füße wund. Ich kann nicht mehr stehen bleiben. Die Sohlen meiner Schuhe sind schon so dünn wie Papier. Mit jedem Schritt, den ich setze, hab ich das Gefühl, ich verliere ein Stück meiner Identität. Mit jedem Schritt meiner Beine verschwindet ein Stück Ich. „Kennen Sie mich?, fragt er die Frau am Würstelstand am Hauptplatz. „Kennen Sie mich?, brüllt er sie an. „Ja! Ich kenne Sie. Sie sind der Herr Müllermeier aus dem Villenviertel. Dort wohnen Sie mit Ihrer hübschen Frau und Ihren bezaubernden drei Kindern, versucht ihm die Frau im Würstelstand zu erklären. „Sie sind der Bürgermeister dieser Stadt. Ihr Büro befindet sich dort oben im Rathaus. Gehen Sie dorthin. Dort befindet sich ein Schild mit Ihrem Namen drauf. „Woher wissen Sie das alles über mich? „Weil Sie unter der Woche mehrmals am Tag über den Hauptplatz gehen. In der Früh zur Arbeit, am Abend zurück zu Ihrem Haus ins Villenviertel. „Und warum weiß ich nichts davon. Warum? Sagen Sie mir das bitte! „Lassen Sie mich in Ruhe. Gehen Sie! Gehen Sie! Sie verscheuchen mir die Leute. Gehen Sie nach Hause. Schlafen Sie Ihren Rausch aus. „Wo ist mein Zuhause?, will Kurt Müllermeier nochmals wissen. „Das Villenviertel, Wald-gasse 6. Gehen Sie! „Ist ja schon gut, sagt Kurt Müllermeier. „Ich geh ja schon. Bin schon weg." Kurt Müllermeier verlässt den Würstelstand.

    „Waldgasse 6, versucht er sich zu merken. „Waldgasse 6, ja Waldgasse 6. Waldgasse. Welche Nummer war das? Mit jeder Bewegung seiner Beine verschwindet ein Teil seines Kurzzeit-gedächtnisses. „Wald? Was? Wo soll ich hingehen? Ich brauche Hilfe. Ich kann mir gar nichts mehr merken. Scheiße, wie hab ich geheißen? Karl Müllerreiter oder Alfred Mülleimer. Müll. Ich brauche Hilfe."

    „Hilfe! Helfen Sie mir, fleht er einen Mann vor dem Abstieg zur U-Bahnstation an. „Helfen Sie mir! Ich brauche einen Psychiater oder einen Neurologen. Ich verliere mit jeder Sekunde ein Stück meiner Identität, meiner Persönlichkeit. Schnell! Bitte! Wo muss ich hin? „Steigen Sie mit mir in die U-Bahn. Ich arbeite in der Verwaltung des Zentralkrankenhauses. Ich begleite Sie bis zur Neurologie. Die kümmern sich um Sie. Die U-Bahn hält vor den beiden Männern. „Steigen Sie ein. Diese U-Bahn fährt bis zum Zentralkrankenhaus. Beide Männer steigen in die U-Bahn. „Set-zen Sie sich hin und geben Sie einfach Ruhe, bis wir an der Endstation angelangt sind. Kurt Müllermeier setzt sich hin. Der Angestellte des Zentralkrankenhauses stellt sich beobachtend und schützend neben Herrn Müllermeier. Die Türen schließen, die U-Bahn fährt los.

    Kurt Müllermeier sitzt gegen die Fahrtrichtung in der U-Bahn. Er starrt ins Leere. Der Verwaltungsangestellte des Zentralkrankenhauses zückt sein Handy und wählt. „Hallo! Vermittlung! Können Sie mich mit der Neurologie verbinden. Danke. Bin ich mit der Neurologie verbunden? „Ja! Bitte was brauchen Sie von uns, Herr Poschnik? „Ich habe einen Mann auf der Straße aufgelesen, welcher anscheinend dabei ist, seine gesamte Persönlichkeit zu verlieren. Er weiß nicht mehr seinen Namen. Er weiß nicht, wo er wohnt, wo er hingehört. Er erzählte mir, er verliere mit jeder Sekunde, die vergeht, ein Stück seiner Identität. Könnten Sie so in zehn Minuten zur Endstation der U-12 kommen und diesen Mann abholen. Ich bin mir nicht sicher, aber er schaut unserem Bürgermeister Dr. Kurt Müllermeier verdammt ähnlich. „Kann er gehen? „Ja schon, das ist nicht sein Problem. „Hätte ja sein können, dass er auch diese Fähigkeit vergessen, bezie-hungsweise verloren hat. „Er kann gehen. „Gut. Ich informiere die Ärzte. Kurze Sprechpause am anderen Ende des Telefons. Man hört mehrere Stimmen. „OK. Zwei Pfleger warten an der Endstation auf Sie beide. „Danke, Frau Schmidt. Bis später „Bis später, Herr Poschnik."

    „Herr Müllermeier. Wir sind an der Endstation. Wir müssen aussteigen. Kurt Müllermeier schaut von seinem Sitzplatz in der U-Bahn auf: „Wer sind Sie, und was wollen Sie von mir? „Ich helfe Ihnen. Schauen Sie, da draußen warten schon zwei Pfleger auf Sie. Die werden Sie mit dem Rollstuhl zur Abteilung für Neurologie bringen. Kommen Sie. Steigen Sie mit mir aus." Kurt Müllermeier steht auf und gehorcht. Unsicheren Schrittes bewegt er sich zur offenen Schiebetüre der U-Bahngarnitur. Anscheinend hat er auch Probleme mit dem Gehen. Die beiden Pfleger kommen ihm entgegen und helfen ihm aus der Straßenbahn.

    „Bitte, Herr Dr. Müllermeier, setzen Sie sich in den Rollstuhl, das ist sicherer für Sie. Vorsichtig helfen die beiden Pfleger Herrn Dr. Müllermeier in den Rollstuhl. „Danke, Herr Poschnik, dass Sie den Herrn Dr. Müllermeier bis hierher begleitet haben. „Gerne. Keine Ursache, entgegnet Herr Poschnik. „Ich muss in mein Büro. Bitte seien Sie so gut und richten Sie der Frau Schmidt im Sekretariat liebe Grüße von mir aus. „Machen wir gerne. „Auf Wiedersehen! „Auf Wie-dersehen! „So. Herr Dr. Müllermeier, wir bringen Sie nun auf die Station zu unseren Fachärzten. Die werden nun entscheiden, wie Ihnen geholfen werden kann.

    Einer der Pfleger schiebt den Patienten zum Lift, welcher zur Neurologie führt. Der andere geht neben-her. Im Lift drückt einer der Pfleger das Stockwerk. In der Abteilung für Neurologie bringen die beiden Pfleger den Patienten zur Erstaufnahme. Die Sekretärin in der Erstaufnahme ruft die Fachärzte aus. „Herr Oberarzt Dr. Feinbein in die Aufnahme kommen. Dringend. Bitte", spricht die Sekretärin ins Mikrophon vor ihrem Schreibtisch.

    „Wie heißen Sie?, will die Sekretärin von Herrn Dr. Müllermeier wissen. „Wegen der Bürokratie verstehen Sie? Ich muss Sie erfassen. Kurt Müllermeier wirkt total verwirrt und scheint so ziemlich alles verloren zu haben, um sich auszudrücken. „Jetzt kann er nicht ein-mal mehr reden, meint einer der Pfleger. „Hat er irgendwelche Papiere bei sich? Eine E-Card? Kurt Müllermeier sitzt wie versteinert im Rollstuhl. Man hat den Eindruck, das Einzige, was er noch schafft, ist zu atmen. „Bitte! Schauen Sie nach, ob er irgendwas eingesteckt hat! Einen Ausweis, irgendetwas. Kurt Müllermeier hat noch immer den wertvollen Anzug an, in dem ihn gestern die beiden Polizisten aufgelesen hatten. Einer der beiden Pfleger durchsucht den verwirrten Patienten. „Ich kann nichts in seinen Taschen finden. Keinen Ausweis. Keine Geldbörse, einfach nichts. Oh, da ist doch was. Ein Reisepass und doch eine Brieftasche. Hier stecken so an die 500.- Eurasos drinnen. Und hier der Reisepass. Bitte Frau Schmidt. Für Sie. Der Pfleger streckt der Sekretärin den Reise-pass entgegen. „Dr. Kurt Müllermeier, steht in dem Dokument. Und da leuchtet auch eine E-Card aus dem Geldbörserl. So dann stecken wir die E-Card in den Schlitz. Die reagiert. Meine Herren laut dem Rechner bei der Krankenkasse ist der Mann wirklich unser Bürgermeister Dr. Kurt Müllermeier. „Holst Du bitte ein Glas Wasser für unseren Patienten. Der wirkt dehydriert. Der Jüngere der beiden Pfleger holt ein Glas Wasser und gibt Dr. Müllermeier zu trinken. Dieser saugt das Wasser aus dem Glas, als wäre er wirklich am Verdursten. „Herr Oberarzt Dr. Feinbein, bitte in die Aufnahme, ventiliert die Sekretärin Frau Schmidt nochmals in ihr Mikro am Schreibtisch. Das Handy am Schreibtisch von Frau Schmidt läutet. „Hallo. Hier Frau Schmidt. Ah, Dr. Feinbein. Gut, dass Sie sich melden. Wir haben hier einen Patienten, der immer mehr verfällt. Kommen Sie bitte schnell in die Aufnahme. „Was hat er für Symptome? „Er wirkt total dehydriert, kann nicht mehr sprechen, und sich auch nicht mehr bewegen. Bitte kommen Sie schnell. „Bin schon unterwegs. Er legt auf. „Dr. Feinbein ist schon am Weg, teilt Frau Schmidt den Pflegern mit. „Ja, der soll schnell kommen, bevor es noch schlimmer wird.

    Dr. Feinbein erscheint. Ein fünfzigjähriger grauhaariger großer Mann. „Meine Dame, meine Herren, wo ist der Patient? „Das Einzige, was an dem Mann noch perfekt ist, ist seine Kleidung. Dr. Feinbein hockt sich vor den Patienten. „Können Sie mich hören? Außer Schnaufen gibt Dr. Müllermeier nichts mehr von sich. Dr. Feinbein steht wieder auf. „Da können wir gar nichts machen. Der Mann ist total erschöpft. Der muss sich vorerst einmal ausschlafen, da-mit er wieder zu sich finden kann. Welches Zimmer ist frei? „Zimmer 718. „Meine Herren, bringen Sie den Patienten auf Zimmer 718 und rufen Sie vorher Frau Primaria Dr.in Elf. Sie soll sich weiter um den Herren kümmern. „Frau Primaria Dr.in Elf bitte zur Aufnahme kommen. Dringend."

    „Ich steh schon seit fast über fünf Minuten hinter Ihnen, Frau Schmidt. Kommen Sie, meine Herren, bringen wir unseren Patienten auf sein Zimmer. Die Pfleger bringen Dr Müllermeier auf Zimmer 718. Die beiden Pfleger heben ihn aus dem Rollstuhl ins Krankenbett. Sein Zustand verschlechtert sich von Sekunde zu Sekunde.

    Frau Primaria Dr.in Elf bereitet eine Injektion vor. „Das wird Sie stabilisieren, gibt sie dem im Bett liegenden Patienten zu verstehen. Sie injiziert dem Patienten einen Mix aus Beruhigungs- und Schlafmittel. „Das wird Sie drei Tage lang durchschlafen lassen. Der Körper des Patienten beginnt sich nach der Injektion zu entspannen. Dr. Müllermeier schläft ein. Frau Primaria Dr.in Elf hängt den Patienten noch an eine Nährstoffinfusion. „Damit der Patient genug Nährstoffe bekommt und nicht noch mehr austrocknet", erklärt sie den Pflegern. Alle drei verlassen das Zimmer 718. Der leere Rollstuhl wird mitgenommen. Die Zimmertüre schließt automatisch. Herr Dr. Müllermeier schnarcht selig vor sich hin.

    Der Zentralmarkt

    Das ist der Zentralmarkt in Sonnenstadt. Wir befinden uns im Jahr 2020, plus minus 10 Jahre. Ein Mann namens Kurt Müllermeier, ein Marktfierant, steht hinter seinem Marktstand und bietet seine Fruchtsäfte, Nüsse, und sein auf seinem Grund wachsendes Obst an. Wir befinden uns im Monat Juli, da gibt es herrliche Pfirsiche bei ihm zu kaufen.

    In der Zeit um das Jahr 2020 plus minus 10 Jahre gab es in Sonnenstadt sehr viele Männer mit dem Namen Kurt Müllermeier. Alle behaupteten, sie seien nicht miteinander verwandt, obwohl sie sich alle sehr ähnlich schauten. Der eine Müllermeier wusste auch sehr wenig über den anderen Müllermeier. Sie hatten alle unterschiedliche Berufe und eine andere Herkunft. Und andere Eltern, wenn man ihren Dokumenten Glauben schenken durfte. Jedenfalls gab es wahrscheinlich zu dieser Zeit die höchste Kurt-Müllermeier-Dichte in Europa, obwohl zeitgleich auch in anderen europäischen Städten sehr viele Kurt Müllermeiers sesshaft waren.

    Unser heutiger Kurt Müllermeier ist Marktstandler und bietet seine Produkte feil. Hinter ihm befindet sich ein Fischproduzent. Er verkauft Teichfische. Vor dem Marktstand dieses Kurt Müllermeier bietet ein Schweinemäster seine Würste, sein Geselchtes und Verhackertes an. Die diesem Zeitraum zugeordnete Veganisierung Eurasiens hat anscheinend doch noch nicht stattgefunden. Seltsamerweise schmeckte damals fast jedes Lebensmittel gleich. Die genetische Manipulation vieler Lebensmittel und die gesetzlich vorgeschriebenene massive Beimengung von Geschmacksverstärkern führten zu einer geschmacklichen Gleichschaltung fast aller essbaren Produkte; außer den Früchten von den Bauern am Zentrallebensmittelmarkt von Sonnenstadt.

    Einen ähnlichen Verdacht hatte man bei den Kurt Müllermeiers. Die mittlerweile mehrere Millionen zählende Männerschaft der Kurt Müllermeiers in Eurasien schaute sich untereinander so ähnlich, dass der Verdacht entstand, dass es sich hier um Klone handle. Doch die Geburtsurkunden und Stammbäume wider-legten dies. Ein Rätsel dieser Zeit.

    Belegt ist noch, dass sich viele von den Kurt Müllermeiers einer Schönheitsoperation unterzogen, um doch den anderen Kurt Müllermeiers nicht zu ähnlich zu schauen. Es gab in Sonnenstadt in der Eurasischen Kommission sogar ein Büro für müllermeiersche Diversität. Um den vielen Müllermeiers ihre Gleichgestaltigkeit zu nehmen und um sie wieder zu individualisieren. Mit mehr oder minder großen

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