Pubertät und Notenkrise: Wie Du Dein Kind ganz einfach da herausführst
Von Ulrike Asbeck
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Über dieses E-Book
Sie kennen die Null-Bock-Phase, in der es scheint, dass ihr Sprössling 'mutter-' und 'vatertaub' ist?
Sie schauen sich verzweifelt an, wie bei ihrem Teenie in letzter Zeit das Lernen völlig auf der Strecke bleibt?
Sie nicht mit ihm über Schule und Noten reden können ohne dass die Fetzen fliegen und Nachhilfe die einzige Lösung zu sein scheint?
Dann ist dieses Büchlein der Leitfaden für Sie, der das Unmögliche möglich macht.
Sie erfahren hier, wie Sie veraltete Erziehungsmuster hinter sich lassen und damit wirklich effektive Gespräche mit ihrem Kind über Schule und Noten führen können. So schaffen Sie eine solide Basis um es zu inspirieren endlich eigenständig und begeistert zu lernen - und zwar genauso wie sie es sich wünschen!
Ulrike Asbeck
Ulrike Asbeck, geb. 1956 ist sowohl Diplom-Sozialwissenschaftlerin und systemischer Lern-und Motivationscoach, als auch Lehrcoach für Referendar/innen des Lehramtes. Sie leitete als Bildungsexpertin 18 Jahre eine Praxis für pädagogische Nachhilfe und Familienberatung in Wuppertal und ist seit 2004 in dieser Branche in Bonn tätig. Bekannt wurde sie mit ihrer Serie: 'Der Nachhilfecoach ' im RTL Fernsehen. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist bis heute die Bearbeitung von Lern und Leistungsdefiziten speziell in der Pubertät und die Beratung von Eltern in dieser kritischen Phase.
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Buchvorschau
Pubertät und Notenkrise - Ulrike Asbeck
1. GEMEINSAM DURCH DEN NOTENDSCHUNGEL
Seit nunmehr 40 Jahren übe ich meinen Beruf als Familientherapeutin mit Leidenschaft aus, und meine Arbeit konzentriert sich auf die pädagogische Schulnachhilfe, schulische Lernberatung und Lerntherapie. Der Anstoß, mich für diesen Beruf zu entscheiden, resultierte aus meiner langjährigen Erfahrung in der pädagogischen Schulnachhilfe. Immer wieder sah ich Jugendliche, die trotz ihres eifrigen Bemühens keine Fortschritte in ihren schulischen Leistungen erzielten. Dies berührte mich zutiefst und trieb mich an, um zu erkennen, dass Lerntherapie in diesen Fällen unverzichtbar war. Daher widmete ich mich sowohl der pädagogischen Schulnachhilfe als auch der Lerntherapie und Elternberatung. Diese breite Perspektive ermöglichte mir, die vielfältigen Herausforderungen, vor denen Schüler stehen, besser zu verstehen.
Besonders zu Beginn meiner Arbeit in der schulischen Nachhilfe hat mich erstaunt, dass meine Schüler fast ausschließlich aus den Klassen 7 bis 10 kamen, also in der Phase der Pubertät waren. In dieser Lebensphase traten offensichtlich die meisten schulischen Probleme auf. Es verwunderte mich zudem, wie viele Eltern monatlich finanzielle Mittel investierten, um ihren Kindern zu helfen, den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Warum unterwarfen sich so viele Eltern einem solch hohen Leistungsdruck? Diese Frage beschäftigte mich über lange Zeit.
Im Unterricht bemerkte ich immer wieder, wie sehr die Sorgen der Eltern bezüglich der schulischen Leistungen auf die Kinder übergingen. Die Kinder äußerten dies oft mit Sätzen wie: »Ich muss meinem Vater heute Abend die Ergebnisse dieser Aufgaben zeigen!« oder »Meine Mutter wünscht, dass Sie mir zusätzliche Übungsaufgaben geben! Die nächste Note muss mindestens eine Drei sein.« Schon damals war mir bewusst, dass dieser Druck für die Kinder nicht förderlich war. Im Laufe der Zeit wurde mir immer klarer, welches Hauptproblem in der schwierigen Phase der Pubertät für Eltern und Schüler gleichermaßen auftrat: der schulische Leistungsdruck, der sich vor allem durch das Notensystem ausdrückte und zu Lernblockaden und Motivationsproblemen führte. In solchen Fällen sah ich mich gezwungen, mit lerntherapeutischen Maßnahmen zu arbeiten.
Erst in meiner Selbsthilfegruppe, die ich im Jahr 2019 ins Leben rief, um Eltern einen Raum zum Austausch über die schulischen Probleme ihrer Kinder zu bieten, wurde mir das volle Ausmaß des Leidensdrucks durch das Notensystem bewusst. Anfangs verhielten sich die Eltern in der Gruppe sehr zurückhaltend, weil sie sich indirekt für die schlechten Noten ihrer Kinder verantwortlich fühlten. Doch nach und nach merkten sie, wie wohltuend es war, ihre Sorgen und Ängste bezüglich der Schule loszuwerden und wie sie gelassener mit den schulischen Schwierigkeiten ihrer Kinder umgehen konnten. Es wurde immer deutlicher, dass das Hauptproblem nicht bei den Kindern lag, sondern im deutschen Schulsystem selbst. Der immense Druck, den die Schule durch das Notensystem ausübte, hatte insbesondere in der sensiblen Phase der Pubertät, in der Kinder stark auf externe Bewertungen reagieren, negative Auswirkungen auf ihre Lernmotivation.
Die Kinder, die bereits schlechte Noten erhalten hatten und negative Erfahrungen gemacht hatten, sei es in Form von Kritik seitens der Familie oder negativen Bemerkungen von Lehrern oder Mitschülern, entwickelten immer größere Ängste vor kommenden Prüfungen. Diese Ängste minderten ihr Selbstwertgefühl und ihre schulische Motivation. Die Mütter, die tagsüber die meiste Zeit mit ihren Kindern verbrachten, waren besonders betroffen. Sie standen im Zentrum zwischen Schule, Kind und Vater oder Partner und mussten oft den schulischen Leistungsdruck ausbaden, den die Väter indirekt auf sie abwälzten.
Die Selbsthilfegruppe sollte beiden Elternteilen dienen, Vätern und Müttern gleichermaßen. Jedoch beteiligten sich nur wenige Männer, und dies zeigte, wie viel Erziehungsarbeit noch immer den Frauen überlassen wurde. Die meisten Männer versuchten, sich unter Verweis auf ihre Hauptverdienerrolle aus der Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder herauszuhalten. Es war bedauerlich, dass Frauen in dieser Hinsicht oft die Hauptlast trugen.
Die Frauen, die den Schuldruck und die Konflikte mit ihren Ehemännern oder Partnern ertragen mussten, taten dies ohne viel Aufhebens, und das führte zu Spannungen in der Familie. Die Frauen waren die Vermittlerinnen in der Familie und hatten eine anstrengende Rolle inne. Die Kommunikation mit dem Kind über die Schule gestaltete sich schwierig, ebenso die Kommunikation über das Thema Schule mit dem Ehemann oder Partner. Dies führte während der Pubertät der Jugendlichen, ihrer schwierigsten Entwicklungsphase, ganz häufig zu Beziehungskonflikten bei den Eltern, unter anderem häufig sogar zu