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Am Anfang war Vertrauen: Wie wir unsere Kinder jetzt ermutigen und gut begleiten können
Am Anfang war Vertrauen: Wie wir unsere Kinder jetzt ermutigen und gut begleiten können
Am Anfang war Vertrauen: Wie wir unsere Kinder jetzt ermutigen und gut begleiten können
eBook226 Seiten1 Stunde

Am Anfang war Vertrauen: Wie wir unsere Kinder jetzt ermutigen und gut begleiten können

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Über dieses E-Book

Jeder Mensch will dazugehören. Die Familie als kleinste Gruppe ist dann ein Team, wenn jeder dem anderen zuhört, jeder seine Meinung sagen darf und jeder sich als wichtiger Teil fühlt. In diesem Buch geht es um gelingende Beziehungen, um Vertrauen ins Leben, um Lernermutigung und um Mut. Anhand von vielen Fallbeispielen aus der Praxis und aus dem Familienalltag beschreibt die Autorin, wie diese Übung gerade in schwierigen Zeiten gelingen kann. Eine kleine Schule der Kunst des Lebens, Lernens und Arbeitens mit Kindern.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum24. März 2020
ISBN9783746946160
Am Anfang war Vertrauen: Wie wir unsere Kinder jetzt ermutigen und gut begleiten können

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    Buchvorschau

    Am Anfang war Vertrauen - Sabine Felgitsch

    Vorwort

    Entlastung in schweren Zeiten

    Dieses Buch soll Euch, liebe Eltern entlasten. Ihr seid jetzt mit euren Kindern zuhause. Wir alle befinden uns in einer Ausnahmesituation. Wir müssen die Zeit bis „nach Corona überbrücken. Vielleicht ist dieses Buch eine Hilfe und ein Begleiter für Euch, für jetzt und die Zeit „danach.

    Wir begleiten unsere Kinder. Dabei brauchen wir Ermutigung und Rückhalt!

    Schule, Lernen, Hausaufgaben und Üben sind Themen, die alle Eltern in irgendeiner Form beschäftigen. Die vielen Fallbeispiele in diesem Buch sollen die Vielfalt und Verschiedenheit unseres Miteinanders widerspiegeln und ich hoffe, dass diese Beispiele auch aufzeigen, dass wir Eltern letzten Endes alle im gleichen Boot sitzen und unsere Sorgen und Nöte, unsere Freuden und Erfahrungen auf diese Art teilen.

    Ich sitze gerade in meinem improvisierten Homeoffice im Schlafzimmer. Mein Mann Hannes, der für einen großen internationalen Versicherungskonzern tätig ist, arbeitet im Teleworking Modus und braucht unser gemeinsames Büro tagsüber für Webinare, Onlineseminare und Videokonferenzen.

    Als psychologische Beraterin mit den Schwerpunkten Lern- und Erziehungsberatung habe ich in diesem Büro auch eine Beratungsecke: die bleibt jetzt aus Sicherheitsgründen für einige Zeit unbenutzt. Sämtliche Beratungsangebote, Coachings, Supervisionen und Seminare wurden mit Donnerstag, 12. März 2020, zum Teil „ersatzlos gestrichen".

    Was kann ich beitragen? Ein Gedanke, der meine Arbeit immer begleitet.

    Was ist mein Beitrag?

    Also stellte ich mir die Frage: Was kann ich tun? Wie kann ich einen sinnvollen Beitrag leisten? Ich gehöre nicht zu den vielen systemerhaltenden Berufsgruppen, die momentan Herausragendes leisten.

    Ich gehöre jetzt zu denen, die im Hintergrund in ihren Familien, Häusern, Wohnungen, Gärten und Heimbüros die Stellung halten. Was mache ich am liebsten? Ich schreibe gern. Ich bin gern für andere Menschen da.

    Dann versuche ich jetzt, Menschen zu ermutigen, indem ich schreibe: Ich ziehe mich in mein Schlafzimmer zurück und versuche all das zu sammeln, was mir, was vielen Eltern und Kindern zum Thema „Lernen und „Ermutigung bereits hilfreich war.

    Ein Buch zum Nachlesen, zum Schmökern, zum Ermutigen

    Dieses Buch ist somit ein Sammelsurium für alle jene Menschen, die mit ihren Kindern und Jugendlichen zuhause die Zeit überbrücken müssen. Es soll jene inspirieren, die ihre Kinder beim Lernen und beim Üben unterstützen wollen.

    Lernermutigung und Lernberatung sind die Themen, mit denen ich mich unter anderem in den letzten 20 Jahren intensiv beschäftigt habe. Die Fallbeispiele aus meiner Praxis und aus Unterricht und Weiterbildung wurden zum Schutz der jeweiligen Personen so verfremdet und anonymisiert, dass keine Rückschlüsse gezogen werden können auf die Beteiligten.

    Wir Eltern und Erziehende brauchen in diesen Zeiten vor allem Mut und Ermutigung, um unseren Alltag gut zu bewältigen und unseren Kindern ein sicheres Vorbild in dieser unsicheren Zeit zu sein.

    Das Buch soll Inspiration, Anregung und Ideenlieferant sein, es soll entlasten und zeigen, dass wir Eltern alle ähnliche Sorgen und Nöte haben. Das verbindet uns miteinander. Jeder Mensch geht seinen Weg, auf seine spezielle Art und Weise. „Urteile nie über jemanden, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist." Diese weise indianische Redensart begleitet mich schon sehr lange.

    Sie drückt das aus, was Alfred Adler so ein großes Anliegen war: »mit den Augen eines anderen zu sehen, mit den Ohren eines anderen zu hören, mit dem Herzen eines anderen zu fühlen.«

    Danke für dein Interesse!

    Mit herzlichen Grüßen,

    Sabine Felgitsch

    PS: Wege entstehen dadurch, indem wir sie gehen. Mit einer großen Portion Mut zur Unvollkommenheit. Darum bitte ich Dich, mir Fehler und Dinge, die ich eventuell nicht berücksichtigt habe, zu verzeihen. Wo Fehler sind, da ist auch Erfahrung…

    Zu Beginn: eine wichtige Weichenstellung

    Der Unterschied zwischen Ermutigung und Lob

    Was ist der Unterschied zwischen Lob und Ermutigung?

    Beispiel:

    Eva malt ein Bild. Sie zeigt es ihrer Mama.

    „Schön!" sagt sie, obwohl sie nicht sicher ist, was das Bild darstellen soll.

    Mama sagt: „Das ist toll! Das hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich!"

    Was mag die Reaktion von Eva sein? Wenn es öfter so vorkommt, was lernt Eva unter Umständen über sich und über die Welt?

    Wie stehst du persönlich zum Lob? Wer hat dich gelobt? Magst du Lob?

    Welches Gefühl löst Lob bei dir aus? Wer darf dich loben?

    Fühl dich in die folgenden Situationen ein. Bist du die der oder die „Belohnte oder „Ermutigte?

    ♦ Ich bin stolz auf dich!

    ♦ Mach weiter so!

    ♦ Ich weiß, du kannst das besser!

    ♦ Streng dich ein bisschen mehr an, du schaffst das!

    ♦ Ich weiß, dass du es schaffen wirst!

    ♦ Du bist so ein liebes Kind!

    ♦ Ich bin für dich da, zum Trösten, zum Weinen, zum Traurigsein!

    ♦ Du gefällst mir!

    ♦ Ich sehe, dass du mit deinem Bild zufrieden bist! Magst du rot und grün?

    ♦ Toll gemacht, Paul! Den ganzen Tag heute das Töpfchen benutzt!

    ♦ Danke, dass du so geduldig warst beim Essen!

    ♦ Du scheinst stolz zu sein, dass du schon deinen Namen schreiben kannst!

    ♦ Du scheinst das zu mögen!

    Lob und Ermutigung ist nicht das gleiche.

    Wir ermutigen nicht automatisch, wenn wir loben.

    Lob kann, weil es „hierarchisch" ist, bei manchen Kindern auch entmutigend wirken, abhängig vom jeweiligen Lebensstil und inneren Bauplan des Kindes, und davon, wie und wozu es angewendet wird.

    Lob verfolgt einen anderen Zweck als Ermutigung.

    Bei der Ermutigung geht es nicht, so, wie beim Lob, darum, dass das Kind als „besonders oder „großartig bezeichnet wird.

    Ermutigung bezieht sich immer auf die Zugehörigkeit. Das Kind wird ermutigt, indem es gesehen wird, indem beachtet wird, was das Kind für die die anderen und für sich selbst beigetragen hat.

    Beim Lob geht es um Hierarchie, bei der Ermutigung geht es um Gleichwertigkeit.

    Lob kann abhängig machen, Ermutigung, wenn sie vom Herzen kommt, macht frei und erzeugt gleichzeitig Verantwortung.

    Die Sprache der Ermutigung

    Ermutigung kommt dann zum Einsatz, wenn das Kind sich kooperativ gezeigt hat.

    Ermutigung versucht, Mut zu machen.

    Ermutigung zielt auch auf das ab, was bevorsteht oder kommen mag.

    ♦ Wie fühlst du dich?

    ♦ Wie gefällt es dir?

    ♦ Du schaffst es.

    ♦ Danke. Das hat mir sehr geholfen!

    ♦ Ich brauche deine Hilfe beim…

    ♦ Du hast wirklich hart daran gearbeitet.

    ♦ Du wirst immer besser im…

    ♦ Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen

    ♦ Du machst wirklich Fortschritte!

    Selbstermutigung

    Wer merkt, dass er etwas Selbstermutigung brauchen könnte und bereit ist, jeden Abend zehn Minuten in sich selbst und sein Selbstvertrauen zu investieren, dem empfiehlt der Altmeister der Ermutigung, Theo Schoenacker, sich am Ende jeden Tages zu einer kleinen Übung der Selbstbesinnung zurückzuziehen (in: Ermutigende Führung, Schäffer Pöschel Verlag, S. 48 ff.)

    Setz Dich hin, entspanne Dich, werde ruhig. Dann nimm einen Zettel und einen Stift zur Hand und schreibe auf:

    ♦ Was habe ich heute gut gemacht?

    Nenne fünf Dinge, am besten solche, die etwas zu tun haben mit deinem Verhalten anderen Menschen gegenüber.

    ♦ Wofür bin ich heute dankbar?

    Nenne fünf Antworten.

    ♦ Was will ich morgen gut/besser machen?

    Die Entscheidung, etwas besser zu machen, also etwas zu verändern, soll sich auf deinen Umgang mit einem anderen Menschen oder auf den Umgang mit dir selbst beziehen.

    Diese Übung bekommt mehr Wert, je länger Du sie machst. Du lernst, gut mit Dir umzugehen und konstruktiver über Dich zu denken, das wirkt sich auch auf Deine Mitmenschen aus. Weg von der Ich-Bezogenheit, die immer mit negativen Emotionen einhergeht.

    Es gibt auch eine nette Übung von Alfred Adler, die er einem Patienten mit Schlafstörungen verschrieb:

    „Fragen Sie sich jeden Abend vor dem Schlafengehen, welchen zwei Menschen Sie morgen eine Freude machen wollen. Praktizieren Sie das 14 Tage lang."

    Was ist Ermutigung?

    Eine Haltung, die Mut macht

    Ermutigung ist eine Haltung oder Einstellung, bei der ich an jemanden (auch an mich!) glaube und aufgrund dieses Glaubens etwas tue. Ich ermutige jemanden, etwas zu tun. Ich glaube an ihn. Ich vertraue ihm.

    Ermutigung konzentriert sich nicht so sehr auf den „Output, auf das, was als Produkt herauskommen soll, nicht auf die Leistung, sondern auf das „Wie, auf den Versuch. Es geht darum, auszuprobieren und sich einzulassen.

    Worum geht es bei Ermutigung?

    ♦ Es geht eher um den Weg, als um das Ziel.

    ♦ Ermutigung setzt dort an, wo man verzagt, verunsichert ist.

    ♦ Ermutigung hilft, Hindernisse zu überwinden.

    ♦ Ermutigung zielt nicht auf bereits erreichte Erfolge ab, sondern auf künftige Erfolge.

    ♦ Ermutigung hilft beim Überwinden von Schwierigkeiten.

    ♦ Ermutigung ist zukunftsorientiert.

    ♦ Ermutigung hilft auch bei Misserfolgen weiter.

    ♦ Ermutigung basiert auf Augenhöhe und auf Akzeptanz

    Sozialer Mut

    Ermutigung bedeutet auch „sozialer Mut". Wir übernehmen Verantwortung, wenn wir uns ermutigt fühlen. Wir wollen Offenheit, es fällt uns leichter, zu Fehlern zu stehen, wir wollen Farbe bekennen und Stellung beziehen, tun uns leichter mit Grenzen setzen, haben eine gute Wahrnehmung, trauen uns, Neues auszuprobieren und lernen, einen mutigen Schritt nach dem anderen zu setzen.

    Ermutigung bringt Konfliktfähigkeit. Wenn wir ermutigt sind, schauen wir hoffnungsvoller in die Zukunft.

    Die Idee der Ermutigung

    Alfred Adler, ein österreichischer Arzt mit jüdischen Wurzeln, gilt als Begründer der „Individualpsychologie und als Urheber der „Ermutigungsidee. Er wurde 1870 geboren und verstarb 1937. Für Alder war soziale Gleichwertigkeit sehr wichtig. Seine Lehre ist eine „Alltags- und Gebrauchspsychologie" und konzentriert

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