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Der Zauber der Natürlichen Geburt: Geburt geht uns alle an
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eBook350 Seiten3 Stunden

Der Zauber der Natürlichen Geburt: Geburt geht uns alle an

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Über dieses E-Book

Dieses Buch will dir ein umfassendes Verständnis für die derzeitigen komplexen Geschehnisse in der heutigen Welt und der damit einhergehenden Technisierung der Geburt geben. Darauf aufbauend will es einen Weg aufzeigen, den für die Erde vorgesehenen kosmischen Plan in die Welt zu bringen. Basis dafür ist die Natürliche Geburt, welche auf einem von der Schöpfung perfekt organisierten biologischen Bauplan zusammen mit der Mutter-Kind-Bindung als Herzstück fußt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. Apr. 2024
ISBN9783982448077
Der Zauber der Natürlichen Geburt: Geburt geht uns alle an
Autor

Frank-Robert Belewsky

Frank-Robert Belewsky, geboren im Jahre 1963 in Berlin, ist gelernter Karosserie- und Fahrzeugbauer und seit 1985 selbständiger Handwerker. Von 1993 bis 1998 hat er Sportwissenschaft in Köln studiert. Seit 1997 gibt er Vorträge und Seminare über Natürliche Geburt und Gesundheit. Während des Sportstudiums kam das Thema Geburt – bedingt durch Erfahrungen an der Sporthochschule und Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen - mit voller Wucht in sein Leben. Er wurde mit seinen eigenen traumatischen Prägungen konfrontiert. Das Buch „Der Nächste Schritt der Menschheit“ von Joseph Chilton Pearce hat ihn in der Studienzeit begeistert. Als er dieses wissenschaftliche Werk 1994 das erste Mal las, war er erschüttert über die Fakten bezüglich der weltweiten Auswirkungen durch die zunehmende Gewalt bei der Geburt. Gleichzeitig entbrannte in ihm das Verlangen, etwas an dem derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft und unserer Erde zu ändern. Viele Bücher, wundervolle Begegnungen und ein Praktikum als Geburtshelfer im Jahre 2001 in einem von Hebammen geleiteten Kreißsaal in Nordrhein-Westfalen haben ihn ermutigt, seine Erfahrungen und sein Wissen über dieses sehr emotionale Thema mit Menschen zu teilen. Dabei ist sein Leitsatz das Zitat von Michel Odent: „Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir zuerst die Art und Weise verändern, wie wir geboren werden.“ Der Schwerpunkt seiner Arbeit ist die spirituelle Dimension der Natürlichen Geburt, die Mutter-Kind-Bindungsprozesse und deren Zusammenhänge für die Entwicklung unseres Potentials. Die Grundlage für dessen Nutzung ist eine gesunde Herz-Gehirn-Verbindung, die mit der Natürlichen Geburt im Körper des heranwachsenden Babys verankert wird. In den ersten 21 prägenden Jahren durchlebt ein Mensch fünf Geburten (Matrixwechsel) nach einem perfekt organisierten biologischen Bauplan. Die Geburt muss dringend wieder in die Hände der weiblichen Kraft zurückgeführt werden. Der Autor lädt uns alle ein, an diesem Ziel mitzuarbeiten.

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    Buchvorschau

    Der Zauber der Natürlichen Geburt - Frank-Robert Belewsky

    Vorwort

    Geburt ist ein sehr emotionales Thema. Alle Menschen haben damit zu tun, egal welcher Hautfarbe, Rasse, Religion, Nation oder welchem Stamm sie angehören. Die Geburt verbindet uns alle: mit unserer Mutter, mit unserem Vater, mit der Familie, mit der Gesellschaft, mit der Natur, mit dem Leben und letztendlich mit unserem Schöpfer. Die Geburt und unser Umgang mit Sexualität sind emotional sehreng miteinander verbunden. Zeugung, Schwangerschaft und Geburt sind der Weg der Natur, sich als geistiges Wesen auf der Erde zu verkörpern. Eine physische Natürliche Geburt unterliegt einem von der Schöpfung vollkommen vorbereiteten biologischen Bauplan, der für alle Menschen gleich abläuft, wenn wir ihn geschehen lassen. Dieser Weg ist ein Wunder des Lebens, und wir sind in unserer gesellschaftlichen Entwicklung so weit gekommen, dass wir diesen ursprünglichen und so fragilen Weg ins Leben fast bis zur Unkenntlichkeit zerstört haben.

    Nun stehst, sitzt oder liegst du, mit einem Buch über die Natürliche Geburt in deinen Händen und liest gerade dieses Vorwort. Eine der Fragen, die ich mir lange Zeit gestellt habe, war: Wie soll das Vorwort geschrieben werden und wer soll es schreiben? Ich habe mich entschieden, einen Auszug aus dem Buch von Joseph Chilton Pearce „Der nächste Schritt der Menschheit"(1) an den Anfang zu stellen, weil er mich zu dem Entschluss motiviert hat, im Mai 1997 meinen allerersten Vortrag zu halten. Als ich dieses wissenschaftliche Meisterwerk 1994 in meiner Studienzeit zum ersten Mal las, war ich erschüttert. Gleichzeitig entbrannte in mir das Verlangen, etwas an dem derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft und unserer Erde ändern zu wollen.

    Bitte lies die Worte dieses Mannes, der damals schon den Mut hatte, diese tiefgehende Wahrheit auszusprechen:

    „Die zivilisierte Geburt, also die intellektuellen Einmischungen in das, was allen Frauen spontan und natürlich käme, unterminiert den Vorgang des Bonding schon seit Jahrhunderten. Nichts in unserer gesamten Geschichte kommt jedoch an die Katastrophe der medizinischen Kindergeburt des zwanzigsten Jahrhunderts heran, die unsere genetisch einprogrammierten Bindungen Punkt für Punkt zerstört und einen so massiven Schaden angerichtet hat, dass er möglicherweise nicht wiedergutzumachen ist.[…]

    Wie ein befreundeter neuseeländischer Arzt Stephen Taylor es ausdrückt, handelt es sich in Wirklichkeit um einen grundlegenden Krieg zwischen Mann und Frau. In diesem langen Kampf des männlichen Intellekts gegen die Intelligenz des Herzens war der große Trumpf, die Frau da zu erwischen, wo und wann sie am allerverwundbarsten ist, und ihrer Macht zu berauben.[…]

    Der Intellekt der männlichen Ärzte hat sich in die weibliche Intelligenz eingemischt und tatsächlich einen größeren Abschnitt ihres Lebens zerstört. Die medizinische Geburt ist eine der zerstörerischsten Kräfte, die je aus dem männlichen Kopf hervorging, und eine der zerstörerischsten Kräfte, die heute auf der Erde wirksam ist. […]

    1979 stiftete die kalifornische Regierung die erste wissenschaftliche Erhebung, die jemals über die Grundursachen von Kriminalität und Gewalt durchgeführt wurde. Drei Jahre später erschien der erste Bericht, demzufolge die erste und wichtigste Ursache des epidemischen Anstiegs der Gewalttätigkeit in Amerika in der Gewaltanwendung an Müttern und Kindern bei der Geburt liege. Das ist die Hauptursache für unseren explosiven Selbstmordanstieg, Drogenmissbrauch, Familienzusammenbruch, Aussetzung und Missbrauch von Säuglingen und Kindern, Verfall des Schulwesens und den sozialen Zerfall ganz allgemein. "

    (Auszüge aus „Der Nächste Schritt der Menschheit", Kapitel 13, Seite 161 unten bis Seite 164 oben)

    1993 wurde sein Buch ins Deutsche übersetzt wurde. Die deutsche Ausgabe gibt es aktuell leider nicht mehr zu kaufen. Die englische Ausgabe „Evolutions End"(1) ist noch bei Amazon erhältlich. Weder in der Wissenschaft noch in der Politik, der Medizin und den Medien wird über die Natürliche Geburt als dem wichtigsten Fundament für Frieden und Liebe geschrieben oder ein öffentlicher Diskurs geführt. Heute befinden wir uns mehr denn je im Kampf für unser aller Freiheit, weltweit.

    Joseph Chilton Pearce schreibt, dass der Schaden möglicherweise nicht wiedergutzumachen ist. Das war 1993. Heute weiß ich, dass durch die Macht der Liebe und die Zusammenarbeit mit Gott und der Geistigen Welt alles heilbar ist. Dafür steht dieses Buch. Eines ist sicher: Niemand wird den Kampf für das Gute und den damit einhergehenden Wandlungsprozess und die Heilung der Erde aufhalten.

    Der Weg zurück zur Natürlichen Geburt wird wieder das Fundament sein für dauerhaften Frieden, Freude, Liebe und Freundschaft zwischen allen Menschen, Völkern und Nationen.

    Wenn du dieses Buch bis zum Ende liest, wirst auch du begeistert, inspiriert und entflammt sein, deinen Teil zur Heilung der Menschheit beizutragen.

    Möge Gott immer mit dir sein! Frank-Robert Belewsky

    Schloss Heynitz in Sachsen, August 2022

    Die spirituelle Dimension der Natürlichen Geburt

    aus der Sicht eines Handwerkers.

    „Die Intuition einer Frau erweist sich nur zu oft als wahrer und wirklichkeitsnäher als der anmaßende Anspruch des Mannes auf sein überlegenes Wissen."

    Mahatma Gandhi

    Einleitung, oder wer ist der Verfasser?

    Ich bin der Mensch Frank-Robert Belewsky. Im Jahre 1963, am 15. Januar zur besten Frühstückszeit, habe ich mich, mit einem Lächeln auf den Lippen, durch den Geburtskanal meiner Mutter in einer Klinik in Berlin in die Welt hineingeboren. Satte 4.500 Gramm hat die Waage angezeigt. Kerngesund und wohlgenährt. Meine Geburt verlief ohne Intervention, drei Stunden von der ersten Wehe (Welle) an bis auf die Brust meiner Mutter. An diesem Tag war meine Welt noch in Ordnung. Doch schon bald sollte sich das ändern. Mein Großvater war russischer Herkunft, meine Oma Polin und mein leiblicher Vater ein in Berlin stationierter amerikanischer Soldat. Ich war also „vom Feinde gezeugt", und durfte deshalb als 28. Enkelkind nicht nach Hause in die Großfamilie. Mein Opa hatte als deutsch- russischer Kriegsgefangener sieben Jahre Sibirien überlebt, hatte selber 14 Kinder mit bereits 27 Enkelkindern und die Ohren voll von Kindergeschrei und wollte seine Ruhe. Und dann noch ein Kind von der Besatzungsmacht! Also traf meine Mutter eine für mich folgenschwere Entscheidung: Ich blieb im Krankenhaus in einem Saal, zusammen mit vielen anderen Neugeborenen. Trennung von der Mutter bedeutete: manifestierter Schmerz, endloses Schreien, Beruhigungsspritzen und ewiges Warten. Irgendwann im Mai oder Juni 1963 durfte ich dann nach Hause in die Familie, weil meine Oma den Kampf um mich gewonnen hatte. Mein Vater musste in die USA zurück, als ich 1 Jahr alt war. Er wollte uns alle mit in die USA nehmen. Meine Mutter hat das Angebot abgelehnt. Ich habe meinen Vater bis zum heutigen Tag nie bewusst gesehen und auch nichts mehr von ihm gehört.

    Ich wuchs im Berliner Grunewald auf, nahe der Krummen Lanke, einem wunderschönen See, den ich bis heute so sehr liebe. Das ist meine Heimat. Der Wald hat mich geprägt und zu meiner Heilung beigetragen. Schule und Stillsitzen waren für mich eine Qual. So galt ich schon immer als Unruhestifter. Als ich 9 Jahre jung war, lag meine Mutter das erste Mal im Sterben. Sie kämpfte, bis sie wusste, dass ihre beiden Kinder gut versorgt waren. Als ich 14 war, starb sie viel zu früh im Alter von 43 Jahren. Die nächsten vier Jahre verbrachte ich bei Pflegeeltern. Zur Begrüßung, es war 1977, schenkte mir mein neuer Stiefbruder Udo sein altes Stahlrennrad. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar, denn das war der Beginn eines 20Jahre dauernden, intensiven sportlichen Lebensabschnittes. Ich wurde Radrennfahrer, habe parallel intensiv Kampfsport gelernt und bin später zum Triathlon gewechselt. Ich habe mich von da an freigestrampelt, freigekämpft und freigeschwommen von meinen Baby- und Kindheitserfahrungen. In jedem Trauma verbirgt sich neben dem Schmerz auch eine positive Kraft. Bei mir war dies schlicht und einfach der Wille zu leben und die Liebe zu dem Auftrag, welcher mir erst im Alter von 34 Jahren ganz bewusst wurde. Nach dem Realschulabschluss habe ich eine solide handwerkliche Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbauer absolviert. Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich selbständiger Handwerker und habe mich in verschiedenen Bereichen weitergebildet. Mein beruflicher Schwerpunkt blieb immer das Handwerk, ergänzt durch die Themen Gesundheit und Bewegung. Das Abitur habe ich auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt.

    Ein Losverfahren bescherte mir anschließend einen wertvollen Studienplatz an der Sporthochschule in Köln. Zehn von etwa 900 Bewerbern hatten das Losglück. Von 1993 bis 1997 habe ich Sportwissenschaft studiert. Dieses Studium habe ich leider nie beendet, da das Thema Geburt – bedingt durch Erfahrungen an der Sporthochschule und die Begegnung mit außergewöhnlichen Menschen – erneut in mein Leben trat. Mit voller Wucht sah ich mich mit meinen traumatischen Prägungen konfrontiert. Ich war entflammt und gefesselt von dem Werk von Joseph Chilton Pearce, und von da an vernachlässigte ich mein Studium bis hin zum Abbruch. Im April 1995 wurde ich in einen Franziskanischen Lehrorden geführt. Das war der Start einer bis heute währenden praktischen und spirituellen Ausbildung. Eine wahrhaft himmlische Welt tat sich vor mir auf, und mein ganzes bisheriges Leben bekam einen Sinn.

    Anfang Mai 1997 fragte mich eine Kommilitonin, die eine Gesundheitswoche organisierte, ob ich bereit sei, einen ausgefallenen Referenten zu ersetzen. Sie schlug mir vor, über das Thema Geburt zu sprechen, da sie wusste, wie intensiv ich mich damit bereits theoretisch auseinandergesetzt hatte. Nach einigem Widerstand sagte ich zu, ohne zu wissen, worauf ich mich da einlassen würde, hatte ich doch weder eine schulmedizinische Ausbildung, war weder Arzt noch Geburtshelfer, noch war ich Vater von eigenen Kindern. Genau am Muttertag im Mai 1997 erschienen 35 Teilnehmer. Darunter waren zwei Ärzte, fünf Hebammen, vier schwangere Frauen mit ihren Männern und mehrere mehrfache Mütter – alles in allem ein mit Erfahrung vollbepacktes Publikum und ich einzig mit meinen Theorien über Natürliche Geburt und meinem Feuer im Herzen. Bis dahin hatte ich noch nie längere Zeit vor größerem Publikum gesprochen. Der Vortrag war auf zwei Stunden angesetzt und der letzte an diesem Tag. Letztendlich dauerte er inklusive Austausch viereinhalb Stunden. Der Abend wurde ein voller Erfolg und war der Beginn meiner bis heute andauernden Vortrags- und Seminararbeit.

    Von 1997 bis 2001 berührte ich mehr als 1000 Menschen in Vorträgen und Seminaren mit dem Thema Natürliche Geburt, nur mit Theorie und meiner eigenen Geburtserfahrung im Gepäck. Im Frühjahr 2001 wurde ich von einer Freundin als Referent zu einer Hebammenschulung eingeladen. 51 Hebammen und zwei Männer! Ein Freund hatte mich wohlwissend begleitet. Die eine Hälfte der Hebammen war mit mir, die andere Hälfte war gegen mich. Vier Stunden teilte ich meine Theorien, danach war ich erledigt, wollte nie wieder lehren und vor Menschen – insbesondere vor Hebammen - stehen! Die Freundin, die mich eingeladen hatte, war leitende Krankenschwester in der Gynäkologie in einem Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen. Am Ende der vier Stunden legte sie tröstend die Hand auf meine Schulter und sagte, ich bräuchte dringend praktische Erfahrung, um weiter in der Welt der Geburt zu bestehen. Gesagt, getan: Zwei Wochen später hatte ich einen Praktikumsplatz als Geburtshelfer auf ihrer Station. 17 Hebammen und ich als einziger Mann. Nach dem ersten Tag wollte ich diesen Ort nie wieder betreten: Drei Stunden nach Praktikumsbeginn begleitete ich meine erste Kaiserschnittgeburt im OP. Ein Anästhesist, ein Operateur, eine Hebamme und ich als Praktikant.

    Der Kinderarzt stand im Stau. Nachdem der Operateur das zerknitterte Kind aus dem Bauch zerrte, legte er das blutverschmierte kleine Wesen in meine Hände, mit der Bitte, es so lange zu halten, bis der Kinderarzt käme. Nach ewig dauernden zehn Minuten betrat der Kinderarzt völlig gestresst den OP. Der ganze Schmerz dieser Szenerie überwältigte mich, ich verließ den OP, ich bekam einen Weinkrampf und fuhr direkt nach Hause. Ich wollte bereits nach einem halben Tag in der Klinik aufgeben.

    Meine Frau Kristine, die zu der Zeit in der gleichen Klinik arbeitete, fuhr mich am nächsten Morgen wieder an den Ort des Geschehens und erinnerte mich daran, niemals aufzugeben und fleißig weiterzulernen. Zweiter Tag, zweiter Kaiserschnitt. Ich habe in dieser Zeit alles erfahren, was ich nie erleben wollte: Den ganzen seelischen und physischen Schmerz der technisierten Geburtshilfe in einem Krankenhaus, wie beschrieben im Buch von Joseph Chilton Pearce. Eine harte Schule fürs Leben und für meine künftigen Vorträge. Jetzt war ich gewappnet und hatte Erfahrung mit Geburten, 18 an der Zahl, durfte ich begleiten. Ein handgemachtes Hörrohr aus Holz als Abschiedsgeschenk von den Hebammen für mein Praktikum begleitet mich bis zum heutigen Tage.

    Foto privat

    Ab jetzt bekamen die Vorträge eine neue Ausrichtung. Während meines Praktikums tauchte das erste Mal der Wunsch auf, ein Buch zu schreiben. Die dienstälteste Hebamme Lilo, eine Menschenflüsterin, lehrte mich vieles und machte mir Mut, niemals damit aufzuhören, mein Wissen unter die Menschen zu bringen und besonders die Frauen daran zu erinnern, dass sie das Wissen über die Natürliche Geburt in sich trügen. Über die Jahre zweifelte ich an meinem Buchprojekt: Wie sollte ich es schreiben und an wen mich wenden? War es überhaupt notwendig, ein weiteres Buch über Geburt herauszubringen? Zwischen 2007 und 2012 habe ich meine Vortragsarbeit zum Thema Geburt stark reduziert. Ich war schlicht und einfach frustriert, wie wir als Gesellschaft mit der Geburt und unseren Kindern umgehen.

    Erst als ein von mir aufgezeichneter Video-Vortrag von Februar 2020, der ausschließlich für eine Kongressbewerbung bestimmt war, im November 2021 ohne mein Wissen im Internet landete, begann sich eine Welle der Verbreitung aufzubauen. Es gab und gibt viele positive und konstruktive Rückmeldungen, Anfragen für Interviews, Vorträge und Seminare. Im April 2022 rief mich die Verlegerin Gabriela Wendorf an und servierte mir eine goldene Gelegenheit auf einem silbernen Tablett: In einem dreistündigen Telefongespräch fragte sie mich, ob ich nicht ein Buch schreiben wolle. Das Wissen müsse in die Welt hinaus, und sie wolle mir dabei helfen. Am Muttertag, dem 8. Mai 2022, genau 25 Jahre nach meinem ersten Vortrag, saß ich mit Gabriela Wendorf im Garten der OASE, einem wunderbaren Seminarort in der Mitte Deutschlands. Dort haben wir den Grundstein für dieses Buch gelegt. So schließt sich der Kreis. Das Ergebnis hältst du nun in deinen Händen. Die Wege Gottes sind oft unergründlich. Jetzt wünsche ich dir viel Freude und ein offenes Herz beim Lesen, Studieren und vor allem beim Praktizieren. Möge es reiche Frucht tragen.

    Gebrauchsempfehlung für dieses Buch

    Du wirst in diesem Buch von Dingen lesen, die du vielleicht noch nie gehört oder gelesen hast. Inhalte, für die du noch keine Schublade hast, in die du sie hineintun oder gar mit dem vergleichen kannst, was du in deinem bisherigen Leben erfahren, gelernt, gehört oder gelesen hast. Das Schubladendenken ist der Weg des Lernens von Inhalten, die wir Menschen bereits kennen, und führt meist zum Urteilen und Vergleichen.

    In dieser neuen Zeit wird uns jedoch Wissen offenbart, von dem wir wissen, dass wir es nicht wissen. Und sogar jenes neue Wissen, von dem wir bisher nicht wussten, dass wir es nicht wissen. Das bezieht sich nicht unbedingt nur auf dieses Buch, sondern auf alles, was uns als Menschheit in Zukunft begegnen und gegeben wird.

    Deshalb gebe ich dir hier ‚Die Sieben Schritte des Lernens‘ an die Hand, um dich selbst zu schützen vor vorschnellem Urteil und dem eigenen Verstand, der, getrennt von unserem Herzen, uns Menschen dorthin gebracht hat, wo wir heute stehen: an den Rand der Zerstörung unseres kostbaren Planeten.

    Neugeborene und junge Menschen in jeder Altersklasse sind, wenn sie gelassen werden, meisterhaft in der Anwendung dieser sieben Schritte. Sie tun es unbewusst. Wir Erwachsenen sollten lernen, wieder zu sein wie unser Nachwuchs.

    1. Schritt: Offen sein für Neues

    Das bist du bereits, sonst hättest du dir dieses Buch nicht gekauft oder geliehen. So haben wir als junger Mensch unsere Nahrung und die Welt kennengelernt. Für Heranwachsende stellt Offenheit die Verbindung dar zum Kennenlernen neuer Menschen, anderer Kulturen und Nationen.

    2. Schritt: Annehmen

    Die wahre Bedeutung von Glauben ist Annehmen ohne zu wissen. Das erfordert Vertrauen in etwas Neues und Unbekanntes zu entwickeln. Annehmen bedeutet nicht, damit einverstanden zu sein. Annehmen ist die offene Tür zum Ausprobieren, zum Kosten, zum Hineinfühlen und öffnet den Weg zum nächsten Schritt. Hier scheitern die meisten Menschen und lehnen alles Neue und Unbekannte ab. „Das glaube ich nicht" ist der Weg zum Urteilen und Richten über andere und anderes. Annehmen ist die Basis für die Entwicklung eines gesunden Unterscheidungsvermögens.

    3. Schritt: Prüfen

    Das ist ein wichtiger Schritt, der alle unsere Sinne mit einbezieht, besonders das Fühlen, wenn wir zu fühlen gelernt haben. Beim Essen von neuen, unbekannten Lebensmitteln sind es der Seh-, der Geruchs- und der Geschmackssinn, die gefordert sind. Bei einem neuen Buch ist es oft die Intuition, die in Sekundenschnelle die Entscheidung trifft, ob der Inhalt passt oder nicht, ob er eine positive oder negative Auswirkung auf die Leser hat. Zu frühes Urteilen verhindert den Schritt des Prüfens und alle weiteren Schritte.

    4. Schritt: Echte Erfahrung durch Prüfen

    Die Erfahrungswissenschaft ist individuell und wird zukünftig eine wichtige und anerkannte wissenschaftliche Disziplin sein. ‚Probieren geht über Studieren‘ ist hier gefordert. Das gilt zum Beispiel beim Hineinbeißen in eine Frucht: Ich muss nicht studiert haben, welche Inhaltsstoffe in der Frucht enthalten sind, um zu schmecken, dass sie lecker ist. Die Aussage ‚Studieren geht über Probieren‘ hat auch ihre Berechtigung. Beide Vorgehensweisen sinnvoll miteinander wissenschaftlich genutzt, hätte der Menschheit besonders in den letzten 150 Jahren viel Leid erspart. Dieser vierte Schritt entwickelt deine individuelle Wahrheit. Du wirst hier erkennen, dass es drei Aspekte der Wahrheit gibt: Deine Wahrheit durch deine individuell gemachte Erfahrung mit einem Erlebnis, z. B. Fallschirmspringen oder der Biss in eine Zitrone. Die Wahrheit deiner Mitmenschen mit ihren individuellen Erfahrungen beim Fallschirmspringen oder Zitronenbeißen, und dann gibt es die unumstößliche Wahrheit der Naturgesetze, die für alle Lebewesen gleich ist.

    5. Schritt: Echtes Wissen durch Erfahrung

    Das ist die Welt des täglichen TUNs, die Macht der Wiederholung, des Trainings, der Vervollkommnung. Jede gelebte Kunst, praktizierte Musik, jedes ausgeübte Handwerk ist der Beweis für echtes Wissen.

    6. Schritt: Weisheit durch gelebtes Wissen

    Irgendwann kommt die Zeit, wo du ein Beispiel für die Menschen um dich herum bist, indem du deine Erfahrung und dein Wissen mit der Welt teilst. Im Hinblick auf die Tatsache der Reinkarnation ist Weisheit nicht zwingend an irgendein Alter gekoppelt. ‚Junge Menschen lehren junge Menschen‘ und Jugendliche lehren Erwachsene‘ wird ein Teil des neuen Bildungswesens sein. Menschen kommen wieder und machen dort weiter, wo sie im letzten Leben aufgehört haben, wenn wir sie entsprechend wahrnehmen, ihnen zuhören und zuschauen, sie begleiten und fördern.

    7. Schritt: Erleuchtung durch Eintritt in die Welt des

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