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BURRUNJOR - DIE BESTIE AUS DEM OUTBACK: Thriller, Abenteuer, Horror
BURRUNJOR - DIE BESTIE AUS DEM OUTBACK: Thriller, Abenteuer, Horror
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eBook257 Seiten3 Stunden

BURRUNJOR - DIE BESTIE AUS DEM OUTBACK: Thriller, Abenteuer, Horror

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Über dieses E-Book

Eine grausame Bestie streift durch das nördliche Australien. Seit Jahrhunderten macht sie Jagd auf jene, die ihren Pfad kreuzen. Die eingeborenen Jawoyn haben einen Namen für dieses prähistorische Grauen … BURRUNJOR!
Die berühmten Kryptidenjäger Jack und Karen Rastun befinden sich in ihren Flitterwochen, als das Monster ihre Touristengruppe angreift. Abgeschnitten vom Rest der Welt fliehen sie tief in die Wälder, gejagt von dem Burrunjor.
Dieses Mal stehen Jack und Karen weder ihre modernen Waffen und Ausrüstung noch ein Team aus erfahrenen Soldaten und Wissenschaftlern zur Seite, um sie zu unterstützen. Die beiden Abenteurer müssen sich allein auf ihren Scharfsinn und ihren Einfallsreichtum verlassen, um einen der tödlichsten Jäger der Geschichte zur Strecke zu bringen.
SpracheDeutsch
HerausgeberLuzifer-Verlag
Erscheinungsdatum3. Mai 2024
ISBN9783958358690
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    Buchvorschau

    BURRUNJOR - DIE BESTIE AUS DEM OUTBACK - John J. Rust

    BURRUNJOR

    Die Bestie aus dem Outback

    John Rust

    übersetzt von Marie Auer

    This Translation is published by arrangement with SEVERED PRESS, www.severedpress.com

    Title: BURRUNJOR. All rights reserved. First Published by Severed Press, 2022. Severed Press Logo are trademarks or registered trademarks of Severed Press. All rights reserved.

    Diese Geschichte ist frei erfunden. Sämtliche Namen, Charaktere, Firmen, Einrichtungen, Orte, Ereignisse und Begebenheiten sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder wurden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Ereignissen oder Schauplätzen ist rein zufällig.

    Impressum


    Deutsche Erstausgabe

    Originaltitel: BURRUNJOR

    Copyright Gesamtausgabe © 2024 LUZIFER Verlag Cyprus Ltd.

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

    Cover: Michael Schubert

    Übersetzung: Marie Auer

    Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2024) lektoriert.

    ISBN E-Book: 978-3-95835-869-0

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    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Inhaltsverzeichnis


    BURRUNJOR

    Impressum

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Über den Autor

    Kapitel 1

    Nordterritorium, Australien, 2. März, 1942

    »Meine Güte, Trimble. Du siehst aus, als würdest du dir gleich in die Hose machen.« Corporal Barlow McGuire setzte ein schelmisches Grinsen auf.

    Private Trimble zuckte zusammen und hielt mit seinem Ruder über dem Wasser inne. »Wa… äh, ähm, nein. Mir geht es gut.« Er warf einen Blick auf das Baumdickicht zu seiner Rechten.

    »Kommen Sie, McGuire. Lassen Sie den armen Kerl in Ruhe«, sagte Private Hunt. »Er ist ein Stadtjunge. Wahrscheinlich hat er noch nie einen Baum gesehen, bevor er zur Armee ging.«

    »Wahrscheinlich hat er auch noch nie eine Schlange gesehen.«

    Private Craig lehnte sich näher an Trimble, ein verruchtes Lächeln umspielte seine Lippen. »Nimm dich am besten vor den Taipanen und den rotbäuchigen schwarzen Schlangen in Acht. Ein Biss von denen und du bist erledigt.«

    Trimble schluckte und zitterte.

    Craig und Hunt brüllten vor Lachen. Auch McGuire schüttelte den Kopf. Trimble musste während der Ausbildung ein paar Mal ins Feld gegangen sein. Er konnte sich doch nicht immer noch davor fürchten, dass er von Bäumen umgeben und kein einziges Gebäude in Sicht war.

    McGuire ließ sein Ruder ins Wasser fallen, das Boot glitt den Fluss entlang. Er atmete tief ein, genoss die frische Luft und blickte dann zu Trimble.

    Das hat man davon, wenn man in Sydney aufwächst, schätze ich. Wie viele Menschen lebten in dieser Stadt? Hunderttausende? Eine Million? Der Gedanke, unter so vielen Menschen zu sein, ließ ihn eine Grimasse schneiden. Er war in einer kleinen Stadt nicht weit von hier aufgewachsen. Wenige Menschen, ringsum Natur. So gefiel es ihm. Während Trimble als Kind wahrscheinlich auf einen Spielplatz mit Schaukeln und Wippen ging, waren die Wälder hier McGuires Spielplatz gewesen. Für ihn und seinen Bruder Eric … und seine Schwester Liddy. Nicht, dass es ihre Entscheidung gewesen wäre, sie mit einzubeziehen.

    »Der Wald ist kein Ort für ein Mädchen«, hatten sie ihr immer wieder gesagt. Nicht, dass seine sture kleine Schwester jemals zugehört hätte.

    McGuires Schultern sackten zusammen. Er drehte sich zu den Holzkisten im hinteren Teil des Bootes um. Was, wenn sie das Zeug tatsächlich brauchen würden? Konnten sie die Japsen aufhalten? Konnte er sie davon abhalten, Liddy etwas anzutun? Sein Magen zog sich zusammen, als er an einige der Horrorgeschichten dachte, die er aus China gehört hatte. Was sie den Frauen dort antaten.

    Liddy war fünfzehn. Wenn die Japaner einmarschierten und auf sie stießen …

    Er stach das Ruder ins Wasser. Das wird nicht passieren. Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe.

    Sie ruderten noch ein paar Meilen, bevor sie ans Ufer fuhren. Die vier sprangen heraus und zogen das Boot auf den Sand.

    »Okay, Jungs«, rief McGuire. »Jetzt kommt die wirklich harte Arbeit.«

    Craig schaute finster drein und drehte sich zu den Kisten um. »Natürlich müssen wir das ausgerechnet dann machen, wenn es heißer ist als das Arschloch des Teufels.«

    McGuire schnaubte. »Ja. Wie rücksichtslos von den Japanern, diesen Krieg jetzt zu führen und nicht im Winter.« Er klatschte in die Hände. »Kommt schon. Auf geht's. Je schneller wir das erledigen, desto schneller kommen wir aus dieser Hitze heraus.«

    Er und Craig schnappten sich eine Kiste, Hunt und Trimble eine andere. Die vier wanderten in den Wald. Die Bäume boten etwas Schutz vor der Hitze, aber nicht viel. Und dann war da noch die Feuchtigkeit, die sich wie eine heiße, erstickende Decke über sie legte. Es dauerte nicht lange, bis ihre khakifarbenen Uniformen schweißgetränkt waren.

    Sie waren eine Meile durch den Wald gewandert und hatten noch eine weitere Meile vor sich. »Wir werden uns doch nicht verlaufen, oder?« Trimble schaute von links nach rechts, das Gesicht starr vor Nervosität.

    »Oh, hör auf, dich wie eine alte Frau zu sorgen«, schnauzte Hunt.

    »Verdammt noch mal, Trimble, ich bin hier aufgewachsen«, sagte McGuire. »Ich kenne mich hier aus.«

    »Na ja, vielleicht können wir mit einem Messer ein paar dieser Bäume markieren. Nur um sicherzugehen.«

    »Ja«, spottete McGuire. »Das gibt den Japsen eine verdammte Spur, der sie folgen können, wenn sie hierher kommen.«

    »Meinst du, sie werden es tun?«, fragte Craig.

    »Ja. Ja, das tue ich«, antwortete er in einem flachen Ton.

    Niemand sagte etwas. Sie schleppten einfach die Kisten durch den Wald. McGuire warf gelegentlich einen Blick auf die Männer und bemerkte ihre besorgten Mienen. Ein Teil von ihm bedauerte, so unverblümt gewesen zu sein. Aber was zum Teufel hätte er sagen sollen? Wie sollte er sich zuversichtlich geben, wenn um sie herum der Krieg tobte? Malaya, Singapur, Hongkong, Borneo und Rabaul waren alle gefallen. Er bezweifelte, dass die Yankees die Philippinen noch lange halten konnten.

    Und dann war da noch Darwin. Erst vor wenigen Wochen hatten über zweihundert japanische Flugzeuge die Stadt bombardiert. Etwa drei Dutzend Schiffe waren gesunken oder beschädigt, mehr als zweihundert Menschen getötet worden.

    Selbst in der drückenden Hitze fröstelte McGuire. Wie lange würde es noch dauern, bis japanische Soldaten Australiens Küsten stürmten?

    Er betrachtete die Kiste, die er und Craig schleppten, und versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, dass er seinen Teil zur Verteidigung seines Landes beitrug. Würde diese kleine Mission etwas bringen, wenn das Schlimmste passierte?

    »Endlich!« Vor ihnen tauchte die Höhle auf, und er atmete erleichtert aus. Als Kind war sie einer seiner Lieblingsplätze zum Spielen gewesen. Deshalb war es am naheliegendsten gewesen, ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen.

    Sie stellten die Kisten in eine Nische im hinteren Teil der Höhle, dann streckten sie ihre schmerzenden Glieder aus. McGuire trank einen Schluck aus seiner Feldflasche, ebenso wie die Privates.

    »Damit wäre eine Tour geschafft.« Craig schüttete sich etwas Wasser ins Gesicht.

    »Und wir haben noch ein paar vor uns«, fügte McGuire hinzu.

    Er gab ihnen noch zehn Minuten, um sich auszuruhen und abzukühlen, bevor sie zum Boot zurückkehrten. Zwei weitere Kisten fanden ihren Weg in die Höhle, dann noch zwei, und noch zwei. McGuire nahm einen großen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche und riss sich das durchnässte Hemd vom Leib. Es fühlte sich an, als wäre er gerade aus einem mit Schweiß gefüllten Swimmingpool gestiegen.

    »Mission erledigt«, sagte Hunt. »Wie wär's, wenn wir was essen? Ich bin am Verhungern.«

    McGuire betrachtete erst den Höhleneingang, dann seine Armbanduhr. Sie sollten es locker vor Anbruch der Dämmerung zurück ins Lager schaffen. Außerdem knurrte sein Magen wie verrückt.

    Er öffnete seine Dose Corned Beef – hier nannten sie es auch Bully-Beef. Keineswegs eine Delikatesse, aber er war am Verhungern, also würde auch diese rötliche Fleischmasse reichen.

    Trimble kaute langsam, lehnte sich an die Felswand und sah sich auf dem Boden der Höhle um.

    »Was macht Ihnen denn jetzt Sorgen, Trimble?«, fragte Hunt.

    Der junge Private riss den Kopf hoch. »Ich … ich wollte nur sichergehen, dass es hier keine Spinnen oder Schlangen gibt.«

    »Ja, pass lieber auf«, erwiderte Craig spöttisch. »Eines dieser kleinen Biester könnte hier herumschleichen und nur auf die Gelegenheit warten, seine Zähne in dir zu versenken.«

    Trimble wurde leichenblass. Ruckartig sah er zu McGuire. »Und wir sollen in dieser Höhle bleiben, wenn die Japsen einmarschieren?«

    »Würdest du lieber auf einem Feld sitzen und darauf warten, dass sie dich in ein Kriegsgefangenenlager schleppen? Oder eher ein Bajonett in den Bauch gestochen bekommen?«

    Trimble zuckte zusammen und zog die Schultern nach oben.

    McGuire schnaubte. Gott steh mir bei, wenn ich mit diesem ängstlichen kleinen Scheißer gegen die Japsen kämpfen muss.

    Die vier beendeten ihre Mahlzeit und machten sich dann wieder auf den Weg. McGuire warf einen letzten Blick auf die Höhle. Würden sie hier leben und von dort aus kämpfen müssen? Wenn ja, warum hatten die Oberen dann keine besseren Leute für die? Sicher, Craig und Hunt waren in Ordnung. Aber diesem Angsthasen Trimble würde er nicht mal zutrauen, eine Stange Zigaretten zu bewachen. Sicherlich hätten sie dafür Männer mit echter Kampferfahrung einsetzen können. Es sei denn, sie wollten alle guten Soldaten an der Front haben, um eine mögliche japanische Invasion abzuwehren.

    Wenn das der Fall ist, heißt das, dass sie mich für einen schlechten Soldaten halten? Er erinnerte sich daran, dass seine Vorgesetzten ihn für diese Aufgabe ausgewählt hatten, weil er das Terrain kannte, da er in dieser Gegend aufgewachsen war.

    McGuire blickte zu den Bäumen um ihn herum auf, als sie sich dem Flussufer näherten. Es dauerte nicht lange, bis sie den Schatten des Dschungeldachs verließen und die pralle Sonne auf sie niederbrannte.

    Er trat zwischen den Bäumen hervor und ließ seinen Blick auf das nahe gelegene Boot fallen. Zeit, zum Lager zurückzukehren. Aber sie würden morgen und übermorgen hierher zurückkommen, um weitere Vorräte in ihrem Versteck zu deponieren.

    Das schöne Leben in der Armee.

    Er ging auf das Boot zu.

    Trimble schrie.

    »Mein Gott«, stammelte Hunt.

    McGuire wirbelte herum. Und erstarrte vor Schreck und Entsetzen.

    Es war riesig. Die Klauen, die Zähne. So scharf. So etwas sollte nicht existieren. Das sollte es nicht!

    Die Bestie stürzte nach vorn.

    »Lauft!«, schrie McGuire. Gefolgt von Craig und Hunt sprintete er zum Boot.

    Trimble stand einfach nur da. »Trimble! Beweg dich, du Idiot!«

    Der junge Private blieb zitternd wie angewurzelt stehen.

    McGuire biss sich auf die Lippe. Er wollte einfach nur von hier verschwinden. Aber Trimble stand unter seiner Obhut, er hatte die Verantwortung für ihn. Er konnte ihn nicht zurücklassen.

    McGuire ging einen Schritt auf ihn zu.

    Das Monster schlug mit seiner krallenbesetzten Hand zu. Eine rote Fontäne schoss aus Trimbles Körper. Sein Oberkörper lehnte sich auf unnatürliche Weise zurück und war kaum noch mit dem Rest seines Körpers verbunden. Eine Sekunde später fiel der verstümmelte Soldat zu Boden.

    Hunt keuchte.

    »Los!«, brüllte McGuire. »Wir müssen hier weg!«

    Sie rannten los. Und das Monster setzte ihnen nach.

    »Mich bekommst du nicht so einfach.« Craig nahm das Gewehr von seiner Schulter und drehte sich um.

    »Verdammt, Mann! Lauf weiter!«, rief McGuire, während er weiterlief.

    Craig hob sein Lee-Enfield MkIII. Die Waffe knallte. Ob das Geschoss die angreifende Bestie traf, konnte McGuire nicht sagen. Es zischte scharf, wurde jedoch nicht langsamer.

    »Craig! Lauf!«

    Der Private zog den Bolzen zurück, zielte …

    Das Ungeheuer schloss seine Kiefer um Craig. Es riss den Kopf nach rechts und schleuderte ihn in Richtung des Ufers, wobei Teile seiner Eingeweide durch die Luft flogen.

    McGuires verschwitzte Haut wurde eiskalt. Ohne stehenzubleiben, konzentrierte er sich einzig und allein auf das Boot. Er musste dorthin gelangen, weg von diesem Ding.

    Er und Hunt erreichten das Boot und schoben es an. Das Holzboot glitt langsam über den nassen Sand.

    »Komm schon!« McGuire stieß fester zu.

    Etwas blitzte zu seiner Rechten auf. Warme Flüssigkeit spritzte gegen ihn. Blut bedeckte eine Seite seiner Uniform und ihm blieb der Mund offen stehen. Hunt lag mit dem Gesicht nach unten und zerfetztem Rücken im Wasser. McGuire schnürte es die Kehle zu. Er konnte deutlich die rot überzogene Wirbelsäule des Private sehen.

    Ein Schatten ragte über ihm auf. McGuire konnte nicht einmal schreien, als ihn die Dunkelheit ihn. Etwas Scharfes bohrte sich in seine Körpermitte.

    Artikel aus Darwin Daily Times, 11. März, 1942

    Die Armee beendet die Suche nach vermissten Soldaten ohne Erfolg

    Armeebeamte im Nordterritorium gaben bekannt, dass sie die Suche nach vier Soldaten, die vor mehr als einer Woche als vermisst gemeldet wurden, eingestellt haben. Etwa 70 Militärangehörige, Polizisten und Freiwillige durchkämmten mehrere Tage lang die Wälder südlich von Darwin, fanden aber keine Spur der vermissten Männer.

    Lieutenant Oscar Adair von der Öffentlichkeitsabteilung der Army erklärte, die vier Soldaten seien zum Fischen rausgefahren, aber am nächsten Tag nicht zu ihrer Basis zurückgekehrt. Es handelt sich um Corporal Barlow McGuire, 21, aus Katherine, Private Adam Hunt, 19, aus Port Hedland, Private Edward Craig, 18, aus Townsville und Private Evan Trimble, 18, aus Sydney.

    »Unsere Gebete gelten den Familien dieser vier guten Männer«, sagte Lieutenant Adair. »Wir bedauern, dass wir sie trotz unserer besten Bemühungen nicht ausfindig machen konnten.«

    Lieutenant Adair vermutet, dass die Soldaten Krokodilen zum Opfer gefallen sein könnten, oder ihr Boot gekentert ist. Er fügte hinzu, dass die Suche durch zwei Tage andauernde Gewitter behindert wurde, die möglicherweise jedes Anzeichen für den Verbleib der vier weggespült haben.

    Kapitel 2

    Nitmiluk National Park, Nordterritorium, Australien

    Gegenwart

    »Entschuldigen Sie. Können wir ein Foto mit Ihnen machen?«

    Jack Rastun drehte sich zu der jungen, gutaussehenden Koreanerin um, die zu ihm aufblickte. Neben ihr stand ein schlanker Mann mit kantigem Gesicht. Vermutlich ihr Freund oder Ehemann.

    »Natürlich«, antwortete Karen Rastun lächelnd für ihn.

    Er blickte zu ihr hinüber, dann wieder zu der Koreanerin. »Sicher«, stimmte er schulterzuckend zu. Er konnte nicht glauben, dass er immer noch von völlig Fremden um Fotos oder Autogramme gebeten wurde. Aber die Frau befolgte die einzige Regel, die ihn dazu veranlasste, ihrer Bitte nachzukommen. Sie hatte höflich gefragt.

    »Vielen Dank.« Die Frau sah zu dem großen, vornehmen, grauhaarigen Mann neben ihnen und fragte ihn, ob er sie fotografieren würde.

    »Mit Vergnügen«, antwortete er mit einem knappen britischen Akzent und nahm ihr Handy entgegen.

    Rastun und Karen legten die Arme umeinander und das koreanische Paar stellte sich rechtes neben sie.

    »Schön lächeln alle miteinander … perfekt.« Der Brite machte zwei Fotos und gab der Frau anschließend das Handy zurück.

    »Danke.« Sie strahlte den älteren Herrn an und wandte sich dann an die Rastuns. »Ihnen auch danke.«

    Auch ihr Lebensgefährte nickte und bedankte sich, dann gingen die beiden zum Flussufer und unterhielten sich dabei in ihrer Muttersprache.

    »Damit muss mal als Berühmtheit wohl rechnen«, kommentierte der Brite.

    »Heh! Ich dachte, meine fünfzehn Minuten Ruhm wären schon vor ein paar Jahren vorbei gewesen«, spottete Rastun.

    »Das ist ziemlich schwierig, wenn die Medien bei jeder unserer Expeditionen dabei sind und hoffen, dass wir von Monstern angegriffen werden«, bemerkte Karen.

    »Nun, wenn eine große Schlange aus diesem Fluss auftaucht«, sagte der Brite und deutete mit dem Kopf in Richtung Wasser, »weiß ich, an wen ich mich halte.«

    »Oh, nein, nein, nein.« Karen hob die Hände. »Wir sind in den Flitterwochen. Um die Kryptiden hier kann sich jemand anderes kümmern.«

    »Ganz genau«, fügte Rastun hinzu. In Australien gab es durchaus einige mysteriöse Kreaturen. Wie in so ziemlich jedem Land. Aber im Moment waren ihm sowohl die riesige prähistorische Eidechse, bekannt als Teufelsdrache, als auch der Yowie, die australische Version von Bigfoot, vollkommen egal. Er wollte einfach nur mit Karen die wunderschöne Natur genießen.

    Und heute Abend das wunderschöne Bett.

    »Oh.« Der Brite streckte seine Hand aus. »Sean Everett, und das ist meine Frau Trudie.« Er warf einen Blick auf die schlanke, grauhaarige Frau neben ihm.

    Sie schüttelten sich die Hände. »Zum ersten Mal in Australien?«, fragte Trudie.

    »Nein.« Karen schüttelte den Kopf. »Ich war während meiner Selbstständigkeit ein paar Mal für Fotoaufträge hier. Letztes Jahr waren wir auch ein paar Tage in Darwin.«

    »Natürlich war das beruflich bedingt«, fügte Rastun hinzu. »Wir mussten Ropen-Eier aus Indonesien rausschmuggeln, bevor das Militär sie in die Luft jagt.«

    »Ah ja, ich

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