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Das Grab des Tempelritters
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eBook173 Seiten2 Stunden

Das Grab des Tempelritters

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Über dieses E-Book

Nach "Nebel über Loch Kilburne" ein neues Abenteuer:

Nicolas, Dennis und Jeffrey, die drei Freunde, machen Urlaub auf einer Insel vor der schottischen Küste. Kaum angekommen passieren merkwürdige Dinge, und sie werden in ein spannendes Abenteuer hineingezogen. Werden sie es schaffen, das Geheimnis des Templergrabes zu lösen?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Feb. 2017
ISBN9783739682242
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    Buchvorschau

    Das Grab des Tempelritters - Cornelia von Soisses

    Kapitel 1

    Er sah auf die Uhr, die oben an der Wand hing. Noch sechs Minuten. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl herum. Wieder schielte er auf die Uhr, immer noch vier Minuten. Es schien, als ob die Zeit, wenn man auf etwas wartete, doppelt so langsam verging.

    Dann endlich das erlösende Klingeln der Schulglocke!

    Nicolas, Dennis und Jeffrey ließen fast gleichzeitig ihre Stifte fallen und schlugen die Bücher zu.

    Endlich Sommerferien.

    Mrs. MacCollins, die Klassenlehrerin, hatte gerade noch Zeit, schöne Ferien zu wünschen, da war der Klassenraum auch schon leer.

    Vor der Schule stand auch schon Nicolas' Tante, die die Jungen abholen wollte.

    Na, ihr Rabauken, habt ihr es geschafft?, fragte sie und lächelte.

    Dass Nicolas von seiner Tante abgeholt wurde, hatte einen ganz einfachen Grund. Seine Eltern waren zurzeit als Gastprofessoren in den USA. Er hatte die Wahl gehabt, ob er zu seinen Großeltern wollte, oder zu dem Bruder seiner Mutter. Er war heute noch froh darüber, dass er sich für das Letztere entschieden hatte. In Dennis, seinem Vetter, und Jeffrey, dem Sohn von Lord Kilburne, hatte er neue gute Freunde gefunden.

    Wie wäre es mit einem Eis zur Feier des Tages? Susan MacAshton sah sich fragend nach den Jungen um. Sie hätte gar nicht zu fragen brauchen. Die drei waren begeistert. Kurz später löffelten sie in der Stadt jeder einen Eisbecher mit reichlich Sahne.

    Was machen wir denn jetzt in den Ferien? Jeffrey sah erwartungsvoll in die Runde.

    Dennis und Nicolas blickten ihn an. Na, viel können wir ja nicht machen. Liz und Scott fahren morgen weg, und dann sind wir drei unter uns. Uns wird schon etwas einfallen, meinte Dennis.

    Scott und Liz waren ihre Freunde aus dem Dorf Kilburne, das, wie Schloss Kilburne, am Loch Kilburne lag.

    Was meinst du, Mum? Dennis' Mutter sagte nichts, sie lächelte nur ein wenig.

    Nachdem alle ihr Eis gegessen hatten, fuhren sie zurück nach Schloss Kilburne, wo sie alle wohnten. Nicolas sah aus dem Fenster und blickte auf Loch Kilburne.

    Als er das erste Mal am Ufer des Sees gestanden hatte, war er gar nicht so glücklich gewesen. Das war gleich am Tag nach seiner Ankunft. Da hatte er noch nicht gewusst, was alles auf ihn zukommen würde. Der Geist von Lord Isaac, der ihn heimgesucht hatte, und der Schatz, den sie gefunden hatten, hatte einiges in seinem Leben und im Leben der anderen verändert. Nicolas' Eltern wussten zwar von dem Schatz, aber die Sache mit dem Geist hatten sie ihnen vorsichtshalber verschwiegen.

    Wer wusste, ob sie das überhaupt geglaubt hätten, und wenn sie aus den USA wieder zurück wären, war immer noch Zeit dafür. Aber sie waren stolz auf Nicolas und freuten sich für die Familie Kilburne.

    Vorher stand es nicht gut um Schloss Kilburne und um die Familie. Sie hatten zwar keine Schulden gehabt, aber so ein großes Schloss wie Kilburne Castle kostete einen Haufen Geld. Nachdem geklärt war, dass der Schatz der Familie gehörte, wurde die Situation besser für alle. Zwar hatte ein entfernter Verwandter des Lords versucht, an den Schatz zu kommen, was aber scheiterte.

    Immer wenn Nicolas am Ufer von Loch Kilburne stand, dachte er an Lord Isaac, den ehemaligen Geist von Schloss Kilburne. Manchmal vermisste er ihn sogar.

    Los, steig aus. Dennis holte ihn aus seinen Gedanken. Verwirrt schüttelte Nicolas den Kopf.

    Die drei purzelten aus dem Auto. Im Haus rannten sie durch die Küche in ihre Zimmer und stopften ihre Rucksäcke mit ihren Schulsachen in die hintersten Ecken ihrer Schränke.

    Dann trafen sie sich wieder in der Küche. Nicolas' Tante stand am Herd und kümmerte sich um das Essen.

    Wascht euch die Hände, das Essen ist gleich fertig. Die anderen kommen auch gleich.

    Die anderen waren Nicolas' Onkel Patrick und Lord und Lady Kilburne. Die beiden kamen dann auch einen Moment später mit Nicolas' Onkel im Schlepptau.

    Sie setzten sich an den großen Tisch und langten kräftig zu.

    Nach dem Nachtisch sagte Nicolas' Tante: Ich habe eine Überraschung für euch!

    Was für eine Überraschung?, wollten die Jungen wissen.

    Ihr fahrt morgen in den Urlaub, sagte sie. Dennis und Nicolas jubelten. Nur Jeffrey verzog sein Gesicht.

    Bis Nicolas plötzlich fragte: Wissen Mum und Dad das?

    Ja, natürlich wissen sie das, wir haben alles besprochen, und sie haben nichts dagegen.

    Was schaust du denn so komisch?, fragte Dennis, dem der Gesichtsausdruck von Jeffrey aufgefallen war.

    Na, warum wohl? Wenn ihr wegfahrt, bin ich ja ganz alleine hier.

    Wieso das denn?, mischte sich Lord Kilburne ein. Du fährst natürlich mit! Das ist ja wohl klar.

    Ich darf mit? Mann, das ist ja klasse!, freute sich Jeffrey.

    Na, was hast du denn gedacht? Das ist alles schon geregelt. Wir können euch junges Gemüse sowieso im Augenblick nicht gebrauchen, scherzte der Lord.

    In der Tat gab es sehr viel zu tun, und er hätte keine Zeit für die Jungen gehabt.

    Ähm, machte Dennis. Wo fahren wir eigentlich hin? Fragend sah er seine Mutter an.

    Auf die Isle of Tyn.  Nicolas guckte ratlos. Wo ist das denn?

    Das ist an der Atlantikküste von Schottland. Also müsst ihr einmal fast quer durch das Land fahren.

    Aber weshalb gerade dorthin? Dennis sah zu seiner Mutter.

    Kannst du dich noch an Tante Pamela erinnern? Jedenfalls hast du sie immer so genannt.

    Dennis überlegte kurz. Ja, da dämmert mir was, aber das ist schon lange her.

    Das stimmt leider. Wir sehen uns viel zu selten, dafür, dass wir beste Freundinnen sind, sagte seine Mutter.

    Jedenfalls hatte sie uns, also dich, mich und deinen Vater, eingeladen, sie zu besuchen. Sie führt auf der Insel ein kleines Hotel. Aber im Augenblick ist bei uns an Urlaub nicht zu denken, deswegen haben wir gedacht, ihr drei könntet hinfahren. Die Insel ist nicht groß, nur knapp sechshundert Einwohner, aber im Gegensatz zu Kilburne eine Großstadt, lachte sie.

    Kann man da überhaupt etwas unternehmen? Dennis verzog sein Gesicht.

    Täusch dich da mal nicht. Dort gibt es einiges für Touristen, sogar ein kleines Hallenbad. Ihr könnt also auch schwimmen gehen. Nicht zu vergessen: Wandern, Golf spielen und reiten kann man da auch.

    Mensch, ist doch egal, Hauptsache wir sehen mal etwas anderes, meinte Jeffrey.

    Außerdem wird uns schon etwas einfallen.

    Jeffrey hat recht, und nun los, geht Koffer packen! Nehmt nicht so viel mit, ihr könnt bei Pamela eure Sachen auch waschen. Und ihr müsst eure Koffer selber schleppen und zwei Mal umsteigen,

    trieb Dennis' Mutter die Jungen an.

    Wann müssen wir denn überhaupt los morgen?, fragte Dennis.

    Der Zug geht morgen früh um sieben von Elgin.

    Um sieben Uhr? Und das in den Ferien! Die Jungen stöhnten und schoben ab zum Koffer packen.

    Nicolas stand vor seinem Schrank und überlegte, was er einpacken sollte. Auf jeden Fall seine Badehose. Er war ein begeisterter Schwimmer. Nicolas kramte gerade in seinem Schrank, als Dennis durch die Verbindungstür ins Zimmer kam. Er setzte sich auf einen Stuhl und fragte: Was hältst du davon, dass wir in die Ferien fahren?

    Nicolas sah ihn erstaunt an. Was soll ich davon halten? Ich finde es klasse.

    Ja, aber auf so eine kleine Insel, da ist doch nichts los.

    Willst du lieber hierbleiben und die Ferien über schuften?, fragte Nicolas.

    Schuften? Wieso? Dennis blickte ihn fragend an.

    Na, überleg doch. Wenn wir hier bleiben, dann werden wir garantiert irgendwo eingespannt. Bestimmt im Garten und im Park, wenn der jetzt wieder in Ordnung gebracht werden soll.

    Dennis überlegte einen Moment. So gesehen hast du recht, stimmt. Dann doch lieber ein paar Wochen einsame Insel und Langweile.

    Ich glaube nicht, dass wir uns langweilen werden. Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch, meinte Nicolas.

    Erschrocken blickte ihn Dennis an. Was für ein komisches Gefühl?

    Frag mich nicht. Ich kann es dir nicht genau sagen.

    Du mit deinen komischen Bauchgefühlen. Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, murmelte Dennis. Jeffrey, der in dem Moment ins Zimmer kam, hatte es dennoch gehört.

    Wer hat ein komisches Gefühl?

    Nicolas, antwortete Dennis. Jeffrey sah ihn entgeistert an.

    Oh, Mann, stöhnte Nicolas. Nun schaut mich nicht so an. Ich kann doch auch nichts dafür, dass Sir Isaac ausgerechnet mich ausgesucht hatte. Und einen Traum habe ich auch nicht gehabt.

    Na, ja, meinten Dennis und Jeffrey, warten wir mal ab.

    Aber etwas anderes, was nehmt ihr denn alles mit? Ich weiß nicht, was ich einpacken soll. Jeffrey sah ratlos drein.

    Mum sagte, wir sollten nicht so viel mitnehmen, erinnerte sich Dennis.

    Also ich nehme auf jeden Fall einen Pullover mit und zwei Jeans und eine kurze Hose, sagte Nicolas.

    Den Rest weiß ich auch noch nicht so genau.

    Nimmst du etwas zu lesen mit?, fragte Jeffrey.

    Nö. Bücher sind mir zu schwer. Vielleicht eins, das ich auch während der Fahrt lesen kann, aber mehr nicht. Nicolas zog einen Pullover aus dem Schrank und warf ihn auf sein Bett.

    Ich habe vorhin mal im Atlas nachgesehen, wo die Insel ist. Ich habe sie zwar gefunden, aber groß ist sie nicht. Sie ist ziemlich lang, aber nicht besonders breit und sehr felsig. Außer Spazieren gehen werden wir da nicht viel machen können. Aber egal, Hauptsache Ferien, grinste Jeffrey.

    Es klopfte, und Dennis Mutter kam in das Zimmer. Wie weit seid ihr? Oder habt ihr noch gar nicht angefangen?, fragte sie. Nicolas deutete auf den Stapel Wäsche, der auf seinem Bett lag.

    Dennis verschwand in sein Zimmer, und Jeffrey wollte seine Mutter suchen, damit sie ihm helfen konnte. Koffer packen war nicht so sein Ding. Spät am Abend waren sie dann doch fertig und hatten alles Notwendige eingepackt. Was vierzehnjährige Jungen eben notwendig finden.

    Man saß noch etwas im Wohnzimmer der Familie Kilburne zusammen und ließ den Tag dann ausklingen. Es wurde noch besprochen, wer die Jungen zum Bahnhof nach Elgin bringen sollte. Das Los fiel auf Nicolas' Onkel, der dann auch gleich den allgemeinen Aufbruch einleitete, denn sie mussten sehr früh losfahren. Jeffrey ging in sein Zimmer, wo der fertig gepackte Koffer stand, den dann doch seine Mutter für ihn gepackt hatte, weil Jeffrey sich ein wenig dusselig dabei angestellt hatte.

    Nicolas und Dennis wünschten sich eine gute Nacht, und Nicolas war alleine in seinem Zimmer.

    Er zog sich seinen Schlafanzug an, obwohl es doch einigermaßen warm war, schließlich war Sommer, und stellte sich vor das Fenster. Er blickte hinaus und sah in der Ferne Lichter vom Campingplatz, der jetzt auch gut besucht war. Gleich daneben, nicht weit entfernt, sah er das Dorf Kilburne.

    Nicolas dachte daran, wie er zum ersten Mal den Nebel über dem See gesehen hatte, und was für ein Abenteuer daraus entstanden war. Wenn jetzt Nebel über dem See lag, dann war es ein ganz einfacher stinknormaler Nebel und kein Geist. Sir Isaac hatte seinen Frieden gefunden.

    Er kam jeden Tag an dem Bild vorbei, das jetzt seinen Platz in der Ahnengalerie im großen Treppenhaus gefunden hatte. Manchmal glaubte Nicolas, der Mann auf dem Bild würde ihm zulächeln. Nicolas zog die Vorhänge vor und legte sich ins Bett. Plötzlich richtete er sich auf und kramte in der Schublade seines Nachttisches. Bald hätte er das Wichtigste vergessen, sein Amulett.

    Er wusste immer noch nicht genau, was es damit auf sich hatte, aber sobald seine Eltern wieder zurück waren, würde er seinen Vater danach fragen. Nicolas trug es nicht immer, aber mit in die Ferien wollte er es doch nehmen. Er strich mit der Hand darüber, und es fühlte sich ganz normal an.

    Er hängte es sich um den Hals und löschte das Licht wieder. In sechs Stunden musste er schon wieder aufstehen. Nicolas schlief unruhig in dieser Nacht. Er träumte von einem goldenen Kreuz und von einem Ritter, der eine Art Gewand trug, das er nicht kannte. Zwischendurch wurde er immer mal wieder wach und schwitzte heftig. Er tastete zögernd nach seinem Amulett, aber das war vollkommen normal. Es fühlte sich nicht warm an wie sonst, wenn sich etwas Besonderes tat, es fühlte sich immer noch ganz normal an. Nicolas stand auf, ging ins Bad und trank einen Schluck Wasser.

    Er sah sein Gesicht im Spiegel. Seine Backen waren leicht gerötet, und seine Haare standen wirr von seinem Kopf ab. Reiß dich zusammen, dachte er bei sich. Das werden schöne Ferien, und du bildest dir nur wieder etwas ein. Nicolas ging zurück ins Bett, knipste die Nachttischlampe aus und drehte sich auf die Seite. Kurze Zeit später war er eingeschlafen.

    Kapitel 2

    Müde und unausgeschlafen

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