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Abgrund Berlin: Sempers letzter Fall - Thriller
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Abgrund Berlin: Sempers letzter Fall - Thriller
eBook215 Seiten2 Stunden

Abgrund Berlin: Sempers letzter Fall - Thriller

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Über dieses E-Book

Sempers letzter Fall

Nicht nur beruflich, sondern auch privat sind Gregor Gerber und Ben Semper ein eingespieltes Team. Die Kommissare verbindet eine jahrelange Freundschaft, in der sie sich gemeinsam um Gregors siebzehnjährige Tochter Mia kümmern. Als Ben, der eigentlich ein überzeugter Single ist, einen Tandemsprung mit Mia macht, holen ihn jedoch Gefühle ein, auf die er sein ganzes Leben lang gewartet hat. Er verliert den Boden unter den Füßen, insgeheim wissend, dass Mia seine Gefühle nicht erwidert und Gregor für ihn kein Verständnis aufbringen wird. Dann übernehmen die beiden den Fall einer Entführung. Die Ähnlichkeiten des verschwundenen Mädchens mit Mia, lassen Ben einen perfiden Plan schmieden, der – einmal begonnen – keinen Rückweg mehr bietet und alles zerstört, was ihm je etwas bedeutete.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum25. Juni 2019
ISBN9783739677729
Abgrund Berlin: Sempers letzter Fall - Thriller

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    Buchvorschau

    Abgrund Berlin - Kat Hönow

    Rausch

    „Es war der freie Fall, das Adrenalin, das mir den Boden unter den Füßen wegriss. Es veränderte alles, mein ganzes Leben und ich wusste im gleichen Moment, dass nie wieder etwas so sein würde, wie zuvor. Es war der Moment, wo ich die Reißleine zog und der Fallschirm sich über uns öffnete. Der Druck, der uns mit einem heftigen Ruck wieder hinaufzog, der Mia jauchzen ließ und mich an die Grenzen meines Verstandes brachte, das war der Augenblick, der alles veränderte. Ihre Wärme, ihre Nähe zu mir und ihr Glück, das sie in diesen Sekunden empfunden hatte, das war es, was alles aus dem Ruder laufen ließ.

    Jetzt sitze ich hier und denke darüber nach, wie das alles passieren konnte. Wie ich das wieder gut machen könnte was ich durch meinen Egoismus zerstört habe und komme zu dem Schluss, dass ich alles, was mir je etwas bedeutete, für immer verloren habe. Es gibt keinen Weg zurück. Nie mehr.

    Nicht für mich."

    Ben Semper – JVA Berlin Moabit

    Drei Monate zuvor

    Ben

    Das Flattern des Fallschirms übertönte alles, doch ich hörte nur ihr Lachen. Ich konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Es war, als würden wir für diesen Moment nicht zu dieser Welt gehören.

    Die Gurte, die Helme und das Gewicht, welches ich auf meinen Schultern spürte, das uns beide trug, das alles wirkte surreal und wirkte unecht.

    Schwerelos! Als wäre Raum und Zeit nicht mehr vorhanden und ich wünschte, es hätte nie aufgehört.

    Mias Stimme riss mich jedoch noch rechtzeitig zurück in die Realität. Gerade so schaffte ich es, meine Füße anzuheben, damit wir über den Boden gleiten konnten und als wir dann endlich zum Stehen kamen, spürte ich ihren Herzschlag genau so heftig wie meinen eigenen. Ich war regelrecht außer Atem. Unfähig irgendetwas zu sagen oder mich zu bewegen.

    Endlose Sekunden saßen wir so da, auf dieser Wiese, bis ich es schaffte, die Gurte und Karabiner zu lösen, die uns miteinander verbanden. Als Mia sich von mir löste und aufstand, hinterließ sie eine Leere in mir, die beinahe körperlich wehtat.

    »Ben, das war der Wahnsinn. Danke ... Danke, danke, danke, dass du mit mir gesprungen bist«,

    jubelte sie und warf sich in meine Arme, wobei sie mich umriss und mit ihren Armen umschlang. Instinktiv legte auch ich meine Arme um ihren Rücken, hielt sie fest an mich gedrückt, so wie in der Luft auch schon. Es fühlte sich so gut an, dass ich sie nie wieder hergeben wollte und genau das erschreckte mich. Ich spürte ein heftiges Ziehen in meiner Leistengegend, ließ sie erschrocken los, als hätte ich mich an ihr verbrannt.

    Bevor ich zu Wort kam, sprang Mia auf und winkte aufgeregt in die Richtung, aus der Marlon, ihr Freund, auf uns zugelaufen kam. Ich setzte mich hin, zog eilig den Fallschirm an mich heran, um zu verbergen, was der Hormonrausch bei mir anrichtete. Mia hatte Gott sei Dank nichts davon mitbekommen. Sie sprang ihrem Marlon - einen waschechten Justin Biber-Verschnitt - um den Hals, als wüsste sie nicht wohin mit ihren Emotionen.

    Ohne mich weiter zu beachten, gingen sie voran und ich ging hinter ihnen her, mit dem Fallschirm, den ich zu einem großen Knäul geformt, vor mir hertrug. In meinen Gedanken hing ich dem nach, was soeben geschehen war. Ich spürte immer noch das Pulsieren in meinem Schritt und hatte Schwierigkeiten, meine Erregung zu verbergen, weshalb ich langsamer lief, als die beiden.

    Ich musste hier weg. Vor allem musste ich weg von Mia. Ich brauchte dringend eine kalte Dusche und Ruhe um mich herum. Bei Gott, sie war gerade erst siebzehn Jahre alt geworden und ich kannte sie schon ihr ganzes Leben lang. Nicht im Traum wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass irgendwann mehr zwischen uns...

    Das ging nicht. Auf keinen Fall!

    Unser Altersunterschied betrug zwanzig Jahre, aber damit nicht genug. Ich wollte auf keinen Fall die Freundschaft zwischen ihrem Vater und mir zerstören. Wir kannten uns schon von der Polizeischule, gingen damals gemeinsam zur Kripo.

    Ich habe Mias ganzes Leben miterlebt, ihre Taufe, ihre Einschulung, den Verlust ihrer Mutter Claudia und ihren ersten Liebeskummer…

    »Ben?«

    Erschrocken sah ich zu Mia, die ihre Augen mit der Hand gegen die Sonne abschirmte. Aus ihrem geflochtenen Zopf lösten sich dunkle Strähnen, die jetzt lose im Wind umherflatterten. Ich war so vertieft meinen Gedanken nachgehangen, dass ich nicht gemerkt hatte, wie ich stehen geblieben war.

    Mia stand, zusammen mit Marlon und dem Sprunglehrer Thomas Berger, an dessen offenen Jeep, etwa fünfzig Meter von mir entfernt. Marlons Arm hing locker um ihren Nacken und sie hielt seine Hand in ihrer.

    Mein Magen zog sich bei diesem Anblick zusammen. Wut kochte in mir hoch, als ich sah, wie die Zwei verliebt miteinander turtelten. Mia bekam diesen Sprung von Marlon zum Geburtstag geschenkt, doch Gregor war nur damit einverstanden, wenn ich an seiner Stelle mit Mia flog.

    Schnell atmete ich tief durch, raffte den Fallschirm vor mir zusammen und ging weiter auf den Jeep zu, in dem beide schon auf der Rückbank saßen.

    Berger befreite mich erst einmal von den Gurten und verstaute den Fallschirm im Ladebereich des Landrovers. Da die beiden die Rückbank besetzten, setzte ich mich auf den Beifahrersitz.

    Durch den Rückspiegel beobachtete ich sie. Ich versuchte herauszufinden, was da zwischen uns passierte, während wir über unwegsames Gelände, zurück zum Flugplatz nach Friedersdorf fuhren.

    »Ben?«, sprach Mia mich wieder an.

    Erstaunt blickte ich sie an und erst dann registrierte ich, dass wir schon am offenen Hangar des Flugplatzes angekommen waren. In ihren Augen erkannte ich Besorgnis.

    »Ist alles in Ordnung mit dir?«

    Ihre haselnussbraunen Augen sahen forschend zu mir auf. Ich wich ihnen aus, sah zu Marlon, der an seinem Moped auf Mia zu warten schien.

    »Ja, natürlich ist alles okay.« Es fiel mir schwer zu lächeln, doch ich schaffte es irgendwie, auch wenn es sich unecht anfühlte.

    »Aber du hast kein einziges Wort gesagt, seit wir gelandet sind.«

    Das war ihr also aufgefallen? Ihre Finger spielten nervös mit dem Kettenanhänger, den ich ihr zu ihrem 14. Geburtstag geschenkt hatte. Ein kleiner Engel, der sie beschützen sollte. Die Flügel des Engels funkelten, wie Millionen kleiner Diamanten. Unwillkürlich dachte ich an ihre Augen, die genauso strahlten, als ich ihr den Anhänger schenkte.

    »Nein, mach dir keinen Kopf. Ich bin wahrscheinlich immer noch mit dem Kopf über den Wolken.« Und das war noch nicht einmal gelogen.

    »Okay! ... Also, wir fahren dann.«

    »Macht das und fahrt bitte vorsichtig mit diesem Ding.« Ich deutete auf das Moped.

    Mia beugte sich zu mir und drückte ihre Lippen auf meine Wange. Das tat sie eigentlich immer, wenn wir uns begrüßten oder verabschiedeten, doch dieses Mal fühlte es sich anders an.

    »Danke für den Sprung. Es war wirklich toll!« Rief Mia noch, breit grinsend zum Abschied und stieg hinter Marlon auf dessen Moped, wo sie sich den Helm aufsetzte. Ich hob meine Hand zum Abschied und sah ihnen hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Erst dann atmete ich tief durch und fuhr mit meinen Händen über meine kurz geschorenen Haare.

    So eine verdammte Scheiße! Mir ging nicht aus dem Kopf, wie so etwas möglich war. Von einem Moment zum nächsten sah ich Mia mit ganz anderen Augen. Ich sah ganz plötzlich Dinge an ihr, die mir vorher nie aufgefallen waren, die mir bis zu diesen Morgen völlig egal gewesen waren.

    Ihr Lachen, der Duft ihrer warmen Haut ... der Klang ihrer Stimme, diese intensive Farbe ihrer Augen und die mittlerweile perfekten Rundungen ihrer Weiblichkeit.

    Ebenso wie ihre Mutter war Mia kein Klappergestell. Alles saß an den richtigen Stellen, ohne zu viel zu wirken. Sie selber empfand sich leider nicht so, weshalb sie in regelmäßigen Abständen Sport machte. Dabei hatte sie das überhaupt nicht nötig. Ich schüttelte den Kopf, um mich von den Gedanken an Mia zu befreien und stieg in meinen Wagen. Doch schon auf dem Weg nach Hause merkte ich, dass ich kaum in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen.

    An der Haustür angekommen, konnte ich die Erregung kaum noch aushalten, warf sie zu und stürmte Richtung Bad, um zu duschen. Auf dem Weg durch das Wohnzimmer, zum hinteren Flur, zog ich mich aus, um sofort unter die Dusche zu können. Die Idee, dass ich mir die schmutzigen Gedanken wegwaschen konnte, war allerdings völlig irrsinnig. Das totale Gegenteil passierte.

    Jetzt, wo ich endlich vollkommen für mich war, prasselte all das auf mich ein, was ich die ganze Zeit versuchte zu unterdrücken. Dieser ganze Gefühlscocktail und Mias Gesicht, welches ich jedes Mal vor mir sah, wenn ich die Augen schloss, ließen mich keuchend mein mittlerweile schmerzendes Glied in die Hand nehmen.

    In meinen Gedanken war ich wieder bei dem Sprung, oben über den Wolken, wo ich sie so nahe spürte wie nie zuvor. Wo der Duft ihrer Haare mich um den Verstand brachte und ich ihren Herzschlag in mich aufsog, bis es in meinen Leisten pulsierte. Sie vertraute mir ihr Leben an und ich wollte nichts anderes, als sie spüren. In ihr sein. Jetzt!

    Nach Atem ringend, trieb ich auf einer Welle der Gier, auf den Abgrund zu. Mit geschlossenen Augen, um Mia nicht zu verlieren. Doch dieses Mal lebte ich es aus, tat gedanklich alles, was ich mir bis zu diesem Moment verboten hatte, bis ich keuchend auf die Knie sank.

    Erschöpft saß ich auf dem Boden unter dem Wasserstrahl, der endlos auf mich einprasselte. Der Druck war weg, aber nicht Mias Gesicht. Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte. Ob das wieder vorbei ging, wenn ich Mia einfach aus dem Weg ging? Vielleicht sollte ich meine Besuche im Hause Gerber erst einmal vermeiden, um gar nicht erst mit ihr zusammen zu treffen? Das schien mir ein guter Plan zu sein. Zumindest vorerst. Ich war mir sicher, dass dieser ganze Spuk ein Ende fand, wenn ich ihr nur lange genug aus dem Weg ging.

    Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich mich täuschte.

    Mia

    Ben verhielt sich anders als sonst. Mir war das gleich nach der Landung aufgefallen, als ich mich überglücklich auf ihn warf. Er hatte meine Umarmung zwar erwidert, doch danach war alles irgendwie verkrampft zwischen uns. Vielleicht empfand ich es auch nur so, weil die Glücksgefühle immer noch in mir sprudelten, wie eine Quelle, die einfach nicht versiegen wollte? Ben sagte kaum ein Wort, auf dem Weg zurück zum Flugplatz. Er wirkte so abwesend. Vielleicht lag das an diesem unbeschreiblichen Rausch, den wir da oben, viertausend Meter über den Boden, erlebten?

    Wir saßen erst am Rand der Flugzeugtür. Mir wurde irgendwie ganz anders, als ich zur Erde sah. Der Motor der Cessna brummte unter uns so sehr, dass ich nicht auseinanderhalten konnte, ob ich zitterte oder ob es von den Vibrationen kam. Dann wirkte auch noch alles so winzig klein unter uns. So weit entfernt. So unwirklich.

    Mein Herz schlug mir bis zum Hals, mein Adrenalinspiegel befand sich wahrscheinlich noch mal 4000 Meter über uns. Ich konnte kaum noch richtig durchatmen, denn mir wurde fast schwindelig bei dem Gedanken, gleich in diese unendliche Tiefe zu stürzen. Der Wind peitsche mir so sehr ins Gesicht, dass es fast wehtat.

    Doch Ben lachte nur laut, legte seine Arme um mich, um mir die Angst zu nehmen. Ich wusste, er sprang nicht zum ersten Mal und ich vertraute ihm einhundert Prozent. Er hielt mich ganz fest und fragte, ob ich bereit wäre. War ich das? Wollte ich das wirklich?

    Ja! Ich habe so lange auf die Erlaubnis von meinem Vater warten müssen. Also nickte ich, breit grinsend.

    »Atme tief durch Mia und genieße es«, rief er, dicht an meinem Ohr. Dann stieß er uns, mit seinen Füßen von den Kufen ab.

    Wir fielen, stürzten und taumelten kurz.

    Im ersten Moment versuchte ich nach Luft zu schnappen, weil ich das Gefühl hatte, dass der Druck den ganzen Sauerstoff aus meinen Lungen presste und geriet deshalb kurz in Panik, aber schon im nächsten Moment, war da dieses unglaubliche klare Gefühl, das durch jede Zelle meines Körpers schoss.

    So etwas hatte ich vorher noch nie erlebt. Es war der Wahnsinn, so unglaublich befreiend.

    Zufriedenheit breitete sich in mir aus und ich wollte nicht, dass es jemals endete. Alles war so endlos und ich fühlte mich so frei, wie nie zuvor in meinem Leben.

    Freiheit! Das wirkte am stärksten auf mich ein, während Ben mich fest in seinen Armen hielt.

    Ich war ihm so dankbar, konnte mich immer auf ihn verlassen. Nur ihm hatte ich es zu verdanken, dass ich diesen Sprung überhaupt machen durfte. Hätte er meinem Vater nicht versprochen, mitzukommen, hätte der mir das niemals erlaubt. Dabei wünschte ich mir diesen Sprung schon so lange. Schon um einen Weg zu finden, meiner Mutter nahe zu sein. Es verging kein Tag, an dem ich sie nicht vermisste, auch wenn mein Vater und Ben sich die größte Mühe gaben, die Lücke zu füllen. Sie waren halt Männer und dazu auch noch welche, die mit Mädchenkram nicht viel anfangen konnten.

    Obwohl das auf Ben nicht ganz zutraf. Er war in vielen Dingen, sehr viel einfühlsamer als mein Vater.

    In der Zeit nach Mamas Tod, wurde er für uns zu einem Anker. Für die erste Zeit, zog er bei uns ein, übernahm Mamas Aufgaben, zu denen wir emotional nicht in der Lage waren. Er hatte dafür gesorgt, dass ich in meiner Trauer nicht völlig den Kopf und den Bezug zu meinem Vater verlor, der meinte, mit allem alleine umgehen zu müssen und alles von mir fernzuhalten.

    Dabei wollte ich meine Trauer nur mit ihm teilen. Damals fühlte ich mich einsamer, als je zuvor.

    Doch Ben riss das Ruder wieder herum. Er ließ nicht zu, dass wir daran kaputtgingen und begann damit, neue Strukturen in unser Leben zu bringen.

    Ohne ihn wäre diese Familie, die nur noch aus meinem Vater und mir bestand, zerbrochen. Er sorgte dafür, dass ich meinen Rhythmus nicht verlor, dass ich wieder zur Schule ging und machte mit mir Hausaufgaben, so wie es Mama auch immer machte. Er kochte, putzte, ging einkaufen. Er ließ mich reden, über alles, auch über Mama und dem, was mit ihr passiert war.

    Das konnte ich in Paps Gegenwart nicht. Auch ohne Verwandtschaftsgrad, wurde Ben dadurch zu meinem Lebensmittelpunkt. Ihm vertraute ich alles an, konnte mit ihm immer über alles reden und er las in mir, wie in einem Buch. Jedoch spürte ich dieses Mal, dass ihn etwas bedrückte.

    Mich beschäftigte das den ganzen Abend, so dass Marlon irgendwann genervt nach Hause fuhr, weil mit mir nichts anzufangen war. Er mochte Ben nicht und seine Eifersucht machte mich total verrückt.

    Süß fand ich es trotzdem irgendwie.

    Ich überlegte, ob ich Ben anrufen, oder noch einmal kurz bei ihm vorbeischauen sollte. Ich musste ja nur die Straße runter und dann links, aber dann sah ich auf die Uhr und entschied mich dagegen.

    Sie zeigte bereits Mitternacht an, also schrieb ich Marlon noch eine kleine Liebesbotschaft über WhatsApp und ging dann ins Bett. Als ich die Augen schloss, schwebte ich wieder über den Wolken.

    Ich atmete Freiheit und genoss den freien Fall.

    Verkatert

    Ben

    Völlig verkatert und verspätet betrat ich das Büro, in dem Gregor schon fleißig an seinem Computer saß.

    »Hast du die Nacht durchgemacht?«, fragte er verärgert und sah mir, über den Rand seiner Lesebrille dabei zu, wie ich mich

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