DIE LEICHENKLINIK: DER PARA-BULLE, Band 3
Von Michael Breuer
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Über dieses E-Book
Dämonen existieren.
Seit unzähligen Jahrhunderten schmieden sie im Verborgenen ihre Ränke und frönen ihren dunklen, abseitigen Leidenschaften.
Niemand weiß dies besser als Martin Faust.
Als bei Bauarbeiten in Köln der Geist eines uralten Dämonenfürsten freigesetzt wird, kommt der Reporter zum ersten Mal in Kontakt mit dem Übernatürlichen. Zwar gelingt es ihm, das Wesen unschädlich zu machen, doch dafür zieht er sich eine Infektion mit Dämonenblut zu. Die Folgen dieser Verletzung sind nicht absehbar.
Nach dem Tod des Fürsten sinnen die Dämonen auf Rache...
Faust taucht daraufhin unter, wird jedoch in Hessen in die Machenschaften eines lokalen Hexenkults verwickelt, den er mit knapper Not unschädlich machen kann.
In Köln kommt derweil der brummige Kriminalkommissar Lehmann bei Ermittlungen in einem Mordfall den Machenschaften eines Pharma-Konzerns auf die Schliche. Als Lehmann das Gelände aufsucht, wird er in einer Fabrikhalle von einem Pförtner angegriffen, der sich wie ein Rasender gebärdet. Es kommt zu einem Brand.
Rettungskräfte transportieren den verletzten Kommissar ab. Lehmann ahnt noch nicht, dass er sich bald in einem Alptraum wiederfinden wird...
Mit Die Leichenklinik setzt Professor-Zamorra- und John-Sinclair-Autor Michael Breuer seine humorvoll-schaurige Roman-Serie um den Kölner Kommissar Lehmann fort – angereichert mit einer gehörigen Portion Lokal-Kolorit und sämtlichen Zutaten des Pulp-Horrors.
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Buchvorschau
DIE LEICHENKLINIK - Michael Breuer
Das Buch
Dämonen existieren.
Seit unzähligen Jahrhunderten schmieden sie im Verborgenen ihre Ränke und frönen ihren dunklen, abseitigen Leidenschaften.
Niemand weiß dies besser als Martin Faust.
Als bei Bauarbeiten in Köln der Geist eines uralten Dämonenfürsten freigesetzt wird, kommt der Reporter zum ersten Mal in Kontakt mit dem Übernatürlichen. Zwar gelingt es ihm, das Wesen unschädlich zu machen, doch dafür zieht er sich eine Infektion mit Dämonenblut zu. Die Folgen dieser Verletzung sind nicht absehbar.
Nach dem Tod des Fürsten sinnen die Dämonen auf Rache...
Faust taucht daraufhin unter, wird jedoch in Hessen in die Machenschaften eines lokalen Hexenkults verwickelt, den er mit knapper Not unschädlich machen kann.
In Köln kommt derweil der brummige Kriminalkommissar Lehmann bei Ermittlungen in einem Mordfall den Machenschaften eines Pharma-Konzerns auf die Schliche. Als Lehmann das Gelände aufsucht, wird er in einer Fabrikhalle von einem Pförtner angegriffen, der sich wie ein Rasender gebärdet. Es kommt zu einem Brand.
Rettungskräfte transportieren den verletzten Kommissar ab. Lehmann ahnt noch nicht, dass er sich bald in einem Alptraum wiederfinden wird...
Mit Die Leichenklinik setzt Professor-Zamorra- und John-Sinclair-Autor Michael Breuer seine humorvoll-schaurige Roman-Serie um den Kölner Kommissar Lehmann fort – angereichert mit einer gehörigen Portion Lokal-Kolorit und sämtlichen Zutaten des Pulp-Horrors.
Der Autor
Michael Breuer, Jahrgang 1969.
Michael Breuer ist ein deutscher Autor von Horror-, Mystery- und Spannungs-Romanen.
Die 90er Jahre waren geprägt von Ausflügen ins Lyrik-Fach und dem Verfassen allerlei absonderlicher Kurzgeschichten verschiedener Genres. So mancher Roman aus dieser Zeit schlummert bis heute noch in der berüchtigten Schreibtischschublade.
Im Jahr 2004 veröffentlichte er seinen ersten Roman innerhalb der Mystery-Serie Professor Zamorra des Bastei-Verlags, dem bis heute zahlreiche Abenteuer rund um den Meister des Übersinnlichen folgten.
Neben Texten für die Reihen Geister-Schocker und Vampir Gothic des Romantruhe-Verlags folgte ab 2013 eine regelmäßige Mitarbeit an der Serie Geisterjäger John Sinclair.
Michael Breuer lebt und arbeitet in Köln.
DIE LEICHENKLINIK
Prolog
Langsam begann die Narkose zu wirken. Rudolf Birke spürte, wie er sich allmählich entspannte. Eine höchst angenehme Schläfrigkeit überkam ihn. Seine Atemzüge wurden regelmäßiger und wie von selbst schlossen sich seine Augen.
Er fühlte sich, als habe man ihn zentimeterdick in Watte gepackt. Die zahlreichen Umgebungsgeräusche nahm er nur noch schemenhaft wahr.
Birke hatte keine Angst vor dem bevorstehenden Eingriff. Für die diensthabenden Ärzte war das Entfernen eines Blinddarms sicherlich Routine. Außerdem wusste er sich hier in guten Händen. Die Privatklinik genoss einen ausgezeichneten Ruf. Und teuer genug war der Spaß schließlich auch!
Das Denken fiel Birke zunehmend schwerer. Er fühlte sich mittlerweile, als würde er schweben. Er überließ sich diesem Gefühl gerne. Abwesend lauschte er den Geräuschen der umtriebigen Krankenschwestern.
Unvermittelt war Türenquietschen zu hören. Gleich darauf vernahm Birke eine markige Männerstimme.
»Ist der Patient soweit?«
Das musste der Oberarzt sein. Die markante Stimme war unverkennbar.
»Ja«, bestätigte eine der Schwestern kühl. Ihre nächsten Worte klangen jedoch völlig absurd und schrecklich falsch. »Es ist alles für die Umwandlung bereit«, erklärte sie. »Er wird in wenigen Minuten tot sein...«
Erstes Kapitel
Köln.
Birke spürte, wie ihm eiskalt wurde, als er die gefühllos hervorgebrachten Worte der Krankenschwester vernahm. Er versuchte, den Mund zu öffnen, doch seine Lippen waren wie versteinert. Er hatte keine Chance.
Das Narkosemittel, schoss es ihm durch den Kopf, irgendetwas stimmt damit nicht!
Birkes Bewusstsein verdunkelte sich für einen Moment.
Als er wieder wach wurde, hatte sich der Operationssaal weiter gefüllt. Um ihn herum herrschte rege Geschäftigkeit. Birke atmete schwer. Er wusste, dass er sich nicht verhört hatte. Die Worte der Schwester waren völlig ernst gemeint gewesen. Irgendetwas lief hier schrecklich falsch. Ihm war klar, dass er den Raum nicht mehr lebend verlassen würde.
Eine Gestalt beugte sich über ihn. Kurz schien sie vor Birkes Augen zu verschwimmen, dann klärte sich sein Blick wieder. Es handelte sich um Dr. Egart. Für einen Moment atmete Birke auf, als er den behandelnden Chefarzt erkannte, doch seine Erleichterung währte nur kurz.
Egarts scharfgeschnittene Züge zeigten keine Regung, als er den bewegungsunfähigen Patienten betrachtete. Seine dunklen Augen musterten Birke, der sich unter dem stechenden Blick unvermittelt wie eine Laborratte vorkam.
Schließlich nickte Egart befriedigt. Mit zwei Fingern strich er über den dünnen Oberlippenschnurrbart, der ihm einen diabolischen Zug verlieh, der Birke in dieser Deutlichkeit noch nie aufgefallen war.
»Fangen wir an«, erklärte er.
Egarts sonore Stimme klang absolut selbstsicher. Kein Zweifel, der Mann wusste, was er tat!
Nicht, dass sich Birke deshalb um einen Deut besser gefühlt hätte...
Egart richtete sich wieder auf.
»Schwester«, wandte er sich an eine der anwesenden Frauen. Diese wusste, wonach der Arzt verlangte und reichte ihm das Gewünschte.
Die Spritze in Egarts Hand sah gewaltig aus. Sie war mit einer klaren, blauen Flüssigkeit gefüllt, die im kalten Neonlicht beunruhigend glitzerte. Unwillkürlich fühlte sich Birke an den Horror-Streifen »Re-Animator« erinnert, in dem ein durchgedrehter Mediziner mittels eines speziellen Serums Tote wieder zum Leben erweckt hatte. Er konnte nicht ahnen, dass Dr. Egarts Absichten sich gar nicht so sehr von denen des gruseligen Film-Arztes unterschieden...
»Ich injiziere jetzt die Lösung«, ließ sich der Mediziner vernehmen.
»Aber der Patient lebt noch«, wagte eine der seltsamen, merkwürdig bleichen Krankenschwestern einzuwenden. »Es könnte zu unvorhergesehenen Reaktionen kommen.«
Egarts Antwort war barsch.
»Egal«, wischte er ihre Worte hinweg. Seine Augen verdunkelten sich, als er weiter sprach. »Ich brauche dringend Nachschub. Wir können nicht länger warten!«
Der Mediziner atmete tief durch. Einen kurzen Augenblick sah er gehetzt aus, dann riss er sich wieder zusammen.
»Heben Sie seinen Kopf«, wies er eine der Krankenschwestern an. »Ich werde die Lösung direkt ins Rückenmark spritzen.«
Unsanft begann die Schwester an Birke zu zerren und brachte ihn in die gewünschte Position.
»Gut so«, lobte Egart. Als er sich nun abermals über Birke beugte, funkelten seine Augen unergründlich. Seine Stimme klang rau. Ganz kalt schien ihn der Einwand der Schwester doch nicht gelassen zu haben.
Was ihn jedoch nicht daran hinderte, seine Absichten in die Tat umzusetzen.
»Festhalten«, befahl er knapp. Die Worte waren überflüssig, immerhin war Birke immer noch völlig bewegungsunfähig. Dennoch verstärkte sich der unbarmherzige Griff der Schwester. Man wollte offensichtlich kein Risiko eingehen.
Gleich darauf spürte der hilflose Patient, wie sich die scheinbar unendlich lange Nadel kalt in seinen Nacken bohrte. Trotz seiner Starre schaffte es Birke, einen gurgelnden Schmerzlaut hervorzubringen, als man ihm den Inhalt der Spritze in den Körper jagte. Er fühlte sich, als würde er bei lebendigem Leib gehäutet.
»Festhalten«, wiederholte Egart. Auf die Stirn des Mediziners war kalter Schweiß getreten. Vielleicht war es tatsächlich nicht besonders klug gewesen, das Mittel einem lebenden Patienten zu injizieren, doch nun gab es kein Zurück mehr.
Eine weitere Krankenschwester eilte herbei. Gemeinsam mit ihrer Kollegin versuchte sie, Birke zu bändigen. Sie hatten ihre liebe Mühe damit, denn wilde Zuckungen ließen den Körper des Patienten erbeben.
Egart ließ die Spritze sinken und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück.
»Schnallen Sie ihn fest«, befahl er. Seine Stimme bebte leicht. Offensichtlich war er mit der Situation überfordert.
Birke stieß ein tierhaftes Knurren aus, als sich die Schwestern beeilten, der Forderung des Mediziners nachzukommen. Breite Lederriemen wurden um seine Handgelenke gezurrt.
Wäre Birke noch bei klarem Verstand gewesen, hätte er sich zweifellos über das Vorhandensein solcher Riemen gewundert, doch sein Bewusstsein war längst in einem Ozean aus feurigen Schmerzwellen ertrunken.
Er wusste, irgendetwas geschah mit ihm. Etwas Unheimliches. Er starb, aber gleichzeitig raste neues, dämonisches Leben durch seine Adern.
Birkes Gedanken verwehten. Ein letzter Ruck ging durch seinen Körper, dann lag er still.
Die Umstehenden entspannten sich.
»Exitus«, konstatierte Dr. Egart nach kurzer Prüfung der Vital-Funktionen. »Er war wohl doch noch ein wenig... zu frisch.«
Er strich sich nachdenklich mit einer Hand über das Kinn. Seine Gesichtsfarbe kehrte langsam zurück. Er hatte ähnliche Eingriffe schon viele Dutzend Male durchgeführt und war normalerweise nicht leicht aus der Fassung zu bringen. Die heftige Reaktion des Patienten hatte ihn jedoch kurzfristig etwas aus der Bahn geworfen.
»Bringen Sie ihn in den Keller«, ordnete Dr. Egart an. »Ich werde mich später weiter mit ihm befassen!«
Gerade als die anwesenden Schwestern daran gehen wollten, seiner Aufforderung nachzukommen, richtete sich der scheinbar tote Birke mit einem geisterhaften Kreischen auf.
*
Die breiten Lederriemen, die Rudolf Birkes Handgelenke fesselten, zerrissen wie Papier.
Die Umstehenden spritzten auseinander, als der vermeintliche Leichnam raubtiergleich vom Tisch sprang und sich mit funkelnden Augen umsah. Pure kreatürliche Gier sprach aus seinem Blick. Von dem sanftmütigen Mann, der die Klinik betreten hatte, um sich einem harmlosen Blinddarm-Eingriff zu unterziehen, war nichts mehr übriggeblieben.
Birkes Haut wirkte im fahlen Neonlicht fast grau.