Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Einblicke: Leseproben
Einblicke: Leseproben
Einblicke: Leseproben
eBook216 Seiten2 Stunden

Einblicke: Leseproben

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

 

Geschichten können noch so gut sein, wenn man mit der Sprache nicht klar kommt, sich nicht mit dem Schreibstil befreunden kann, dann wird das Lesen anstrengend und man quält sich entweder durch die Seiten oder legt das Buch beiseite und sucht sich etwas anderes. Diese Textauszüge sollen dabei helfen, schon vor dem Kauf eines Buches festzustellen, ob die Sprache passt und ob die Geschichte verspricht,  interessant und spannend zu werden.

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum5. Nov. 2021
ISBN9783748798743
Einblicke: Leseproben

Mehr von Maria Braig lesen

Ähnlich wie Einblicke

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Einblicke

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Einblicke - Maria Braig

    Vorab

    In diesem Buch finden sich Leseproben aus meinen Romanen und zwar immer die ersten Seiten eines Buches. Manchmal ist es das erste Kapitel, manchmal nur ein Teil davon, manchmal auch ein wenig mehr. 

    Geschichten können noch so gut sein, wenn man beim Lesen mit der Sprache des Autors oder der Autorin nicht klar kommt, sich nicht damit befreunden kann, dann wird das Lesen anstrengend und man quält sich entweder durch die Seiten oder legt das Buch beiseite und sucht sich etwas anderes. So jedenfalls geht es mir selbst und ich denke, damit bin ich nicht ganz allein. Deshalb sollen diese Textauszüge dabei helfen, schon vor dem Kauf eines Buches festzustellen, ob die Sprache passt, ob die Geschichte verspricht, zu gefallen oder wenigstens interessant und spannend zu werden, denn gefallen ist bei manchen Themen nicht das richtige Wort. Und um solche Themen geht es in meinen Romanen häufig. Nicht immer zwar, aber meist sind gesellschaftliche Entwicklungen, menschliche Schicksale und zwischenmenschliche Probleme zumindest darin verwoben.

    Schwere Themen leicht gelesen habe ich mir zum Motto gemacht - ob das für Sie / für Dich als lesende Person stimmt, dies herauszufinden dabei können diese ersten Einblicke helfen.

    „Schwere Themen leicht gelesen – unter diesem Motto habe ich in den letzten Jahren sieben Romane für Erwachsene, Jugendliche und Kinder veröffentlicht. Meine Geschichten erzählen von Frauen aus unterschiedlichen Ländern auf der Suche nach einem eigenständigen Leben, von Menschen, die auf der Flucht sind oder abgeschoben werden und davon, wie wir uns zu ihnen verhalten. Es geht um Vielfältigkeit, um Anderssein oder darum wie man Menschen zu den „Anderen macht, um Sexismus, Rassismus – um das Leben im Alltag geradeso wie im Ausnahmefall (manchmal nähert sich beides ja auch stark an).

    Wer sich für die Bücher interessiert, bekommt diese überall im Buchhandel oder auch direkt bei mir.

    Sehr gerne komme ich zu Lesungen und ähnlichen öffentlichen Veranstaltungen, sehr gerne auch in Schulen. Genauere Informationen zu meinen Büchern zu den Lesungen und zu mir selbst finden sich auf meiner Homepage http://maria-braig.de

    Bis hierhin und dann weiter

    All Age Roman. 

    ca. 230 Seiten

    Erschienen im Querverlag Berlin 2022

    Als Ebook und als Taschenbuch erhältlich

    Klappentext

    „Gas geben und los!", denken Madiha in Deutschland und Ayesha in Pakistan. Ein Roman wie ein Roadmovie – über Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben. Madiha hat viele Widerstände überwunden, um ihren eigenen Weg zu finden und selbstbestimmt durchs Leben zu gehen. Nun ist sie plötzlich in einer lesbischen Gewaltbeziehung gefangen und fragt sich, wie es so weit kommen konnte. Bevor sie sich noch weiter verstricken kann, fasst sie einen spontanen Entschluss, der sie selbst überrascht. Zur gleichen Zeit setzt sich ihre Nichte Ayesha – eine vielversprechende Nachwuchsspielerin in der pakistanischen Cricketnationalmannschaft der Frauen – während eines Auslandsspiels von ihren Mitspielerinnen ab und macht sich auf den Weg zu Madiha, von der sie sich Hilfe erhofft: Ayesha soll angeblich ihre Freundin Shamsha verführt haben und befürchtet nun von ihrer Familie schwerwiegende Konsequenzen bei der Rückkehr nach Pakistan.

    Leseprobe

    1.

    Madiha öffnete den Kühlschrank, nahm ein frisches Schweineschnitzel aus der bereits geöffneten Vakuumverpackung, füllte ein Glas mit kaltem Wasser aus dem Hahn und ging zurück auf den kleinen Balkon, der zu Kiras Wohnung gehörte.

    „Es ist deine Wohnung genauso wie meine", betonte Kira immer wieder, aber für Madiha war das kleine Apartment auch nach den fast elf Monaten, seit sie zu ihrer Freundin gezogen war, immer noch Kiras Wohnung.

    Sie setzte sich auf den Liegestuhl, stellte das Wasserglas auf den kleinen Tisch, der neben der Liege gerade noch Platz auf dem Balkon fand, legte sich dann ächzend auf den Rücken und streckte die Beine weit von sich. Dann platzierte Madiha vorsichtig das rohe Schnitzel auf ihrer Backe, die immer noch heftig brannte und sich geschwollen anfühlte, und genoss die Kühle, die das Fleisch abgab. Es war groß genug, um auch das in Mitleidenschaft gezogene Auge zu bedecken.

    Madiha war schon lange nicht mehr gläubig, aber Schweinefleisch verursachte ihr noch immer einen Brechreiz. Kira, die Schweinefleisch liebte, bestand jedoch darauf, dass keine „Extrawürste gebraten wurden, wie sie das nannte, sondern für beide das Gleiche gekocht und gemeinsam davon gegessen wurde. Sie hatte nie in Erwägung gezogen, sich nach Madihas Geschmack zu richten, und so hieß „das Gleiche eben ziemlich oft totes Schwein. Es kostete Madiha jedes Mal die größte Überwindung, davon zu essen, doch für solche Zwecke wie heute eignete sich ein Schweineschnitzel direkt aus dem Kühlschrank bestens. Es war bereits das zweite Stück Fleisch, das sie nun auf ihrer brennenden linken Gesichtshälfte positionierte. Schnitzel Nummer eins lag unbeachtet auf dem Boden neben der Liege.

    Madiha hatte bereits Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt, bevor sie Kira kennenlernte, aber dass sich nun alles wiederholen würde, hätte sie bis vor kurzer Zeit völlig ausgeschlossen.

    Wie hatte es so weit kommen können?

    Es war nun schon das dritte Mal, dass ein Streit so eskaliert war, dass Kira zugeschlagen hatte. Aber so schlimm wie heute war es bisher noch nie gewesen. Kira war völlig ausgerastet, obwohl es zunächst um die gleichen alltäglichen Kleinigkeiten ging wie sonst auch. Madiha, die sehr strukturiert arbeiten konnte, hatte im Alltag wenig Sinn für Ordnung. Sie konnte das weder sich selbst noch anderen erklären, es war einfach so. Sie bemühte sich zwar, konnte es der pingeligen Kira aber trotz aller Anstrengung nicht recht machen.

    Heute nun hatte sie ihre Schuhe nicht in den neuen Schuhschrank geräumt, den sie vor wenigen Tagen gemeinsam gekauft hatten, und Kira war, als sie überraschenderweise in der kurzen Mittagspause in die Wohnung stürmte, darüber gestolpert und fast gestürzt. Gewöhnlich aß Kira in der Kantine ihrer Firma zu Mittag und kam erst am Spätnachmittag oder Abend nach Hause. Madiha war gerade im Badezimmer, als sie hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde und kurz danach ein leichtes Krachen und gleich darauf ein wütender Schrei ertönte. Als sie in den Flur trat, sah sie Kira auf dem Balkon verschwinden, von wo nach wenigen Sekunden ein weiterer Schrei in die Wohnung drang. Kira hatte sich anscheinend, ohne weiter hinzusehen, auf die Liege fallen lassen, auf der ein Krimi lag, in dem Madiha bis kurz vor ihrem Eintreffen gelesen hatte. Die Ecken des Hardcover-Umschlags bohrten sich dabei wohl schmerzhaft in Kiras Rücken, vermutete Madiha, die nun zum Balkon ging, um nachzusehen, was geschehen war. Und es war genauso, wie sie vermutet hatte: Kira stand neben der Liege und hielt vorwurfsvoll das Buch in die Luft. Madiha nahm es ihr ab und legte es auf den kleinen Tisch neben den fast leeren Kaffeebecher.

    Dann kam eins zum anderen.

    „Kannst du deine Sachen auch mal so wegräumen, dass andere Leute nicht Kopf und Kragen riskieren, wenn sie die Wohnung betreten?", schimpfte Kira lautstark und stürmte, da sie nun schon einmal von der Liege aufgesprungen war, an Madiha vorbei in die Küche. Anscheinend machte sie sich dort an der Kaffeemaschine zu schaffen. Madiha lehnte an der Balkonbrüstung und wartete ab, was weiter geschehen würde.

    „Du hast schon wieder Raki getrunken!", tönte es kurz darauf missbilligend aus der Küche.

    Ach herrje. Madiha atmete tief durch. Sie hatte vergessen, die Flasche zurück in den Kühlschrank zu stellen, nachdem sie sich gestern Abend einen Schluck genehmigt hatte. Dabei trank Madiha nur äußerst selten Alkohol. In ihrer Familie wurde aus religiösen Gründen nicht getrunken und obwohl sie selbst nie besonders gläubig gewesen war, daran hatte auch sie sich lange Zeit gehalten. Erst nachdem sie dort ausgezogen war, hatte sie begonnen, mit verschiedenen alkoholischen Getränken zu experimentieren. Aber sie war nie wirklich auf den Geschmack gekommen und die Erfahrung mit Marvin hatte noch ein Übriges getan. Hin und wieder ließ sie sich zwar eine Flasche Bier, ein Glas Wein oder einen Cocktail schmecken, aber sie war eine Genusstrinkerin und hatte meist sehr schnell genug. Und dann gab es sehr selten noch besondere Situationen wie gestern Abend. Sie war allein zu Hause gewesen, während Kira mit einer Freundin um die Häuser zog. Sie fühlte sich nicht gut und hatte keine Lust gehabt mitzugehen.

    Seit Madiha vor wenigen Wochen ihre Arbeit als ungelernte Sekretärin verloren hatte, weil in der Firma wieder einmal Stellen gestrichen worden waren und wer zuletzt gekommen war, eben auch zuerst gehen musste, fand sie nur selten aus ihrem Stimmungstief heraus.

    Früher hatte sie ganz allein sämtliche Bürotätigkeiten in der KFZ-Werkstatt ihres Freundes Marvin erledigt. Die Arbeit hatte ihr Spaß gemacht und sie hatte vorgehabt, Betriebswirtschaft zu studieren, um die Werkstatt später weiter ausbauen und zum Erfolg führen zu können. Sie war sogar bereits an der Hochschule eingeschrieben gewesen, als sich plötzlich alles änderte und sie ihre Pläne aufgeben musste.

    Es war so einiges schiefgelaufen in ihrem und in Marvins Leben. Zunächst hatten sie geglaubt, alles im Griff zu haben und gemeinsam auch die schweren Zeiten durchstehen zu können. Aber dann mussten sie erst die Werkstatt aufgeben und später zerbrach auch ihre Beziehung. Seither hatte Madiha nirgendwo mehr richtig Fuß gefasst. Sie hatte mal in diesem und mal in jenem Büro gearbeitet, da sie aber über keine Ausbildung verfügte, es nie zu mehr als zur Hilfskraft mit befristetem Vertrag gebracht. Das Studium hatte sie damals zunächst auf Eis gelegt. Da war kein Marvin mehr und keine Autowerkstatt, für die sie das Gelernte hätte nutzen können, und nach allem, was passiert war, glaubte sie, erst einmal Zeit für sich und ihre Beziehung zu Kira zu brauchen. Inzwischen hatte sie die Dreißig schon hinter sich gelassen, wäre also eine alte Frau unter den Studierenden. Das lockte sie auch nicht wirklich. Und wozu überhaupt studieren, wenn sie nicht wusste, was sie damit später anfangen wollte?

    Kira hatte gemeint, ihr Verdienst würde auch für zwei reichen, sie solle sich da keine Sorgen machen, aber Madiha konnte sich nicht vorstellen, längere Zeit von einem anderen Menschen abhängig zu sein. Auch nicht von ihrer Lebenspartnerin. Sie war daran gewöhnt, selbständig zu sein und über ihr eigenes Geld zu verfügen. Nur gut, dass sie sich in den letzten Jahren einiges angespart hatte, so stand sie wenigstens finanziell nicht unter Zeitdruck, was die Suche nach einer neuen Arbeit betraf. Dennoch war ihre Laune derzeit nicht die beste, da sich momentan kaum passende Stellenangebote finden ließen, und ihr war am gestrigen Abend deshalb auch nicht nach Ausgehen zumute gewesen. Sie hätte sich gewünscht, Kira wäre zu Hause geblieben und hätte ihr Gesellschaft geleistet, aber die ließ sich nicht von der Idee abbringen auszugehen, ganz egal, ob mit oder ohne ihre Freundin. Da hatte Madiha sich eben mit einem kleinen Raki getröstet, vielleicht waren es auch zwei gewesen. Dummerweise hatte sie dann vergessen, die Flasche in den Schrank zurückzustellen.

    Morgens war Kira gewöhnlich im Stress. Sie stand erst auf, wenn es gar nicht mehr anders ging, duschte, kippte einen schnellen Kaffee hinunter und ging zur Arbeit. So war es auch heute gewesen und die Flasche war Kira in der frühmorgendlichen Hektik wohl nicht aufgefallen.

    Was bin ich aber auch immer so schusselig, tadelte Madiha sich selbst, doch dann ärgerte sie sich plötzlich darüber, dass sie, wie so oft, wieder einmal die Schuld am Streit mit Kira bei sich suchte. Warum eigentlich sollte sie keinen Raki trinken, wenn ihr danach war?

    „Ja und? Du magst ihn doch auch", antwortete sie deshalb und brachte damit das Fass zum Überlaufen.

    „Du verträgst aber keinen Alkohol, hatte Kira noch einigermaßen ruhig begonnen und dann unvermittelt losgeschrien. „Wenn du trinkst, baggerst du in der Disco alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das lasse ich nicht zu, verstehst du? Du bist meine Freundin, reicht dir das nicht? Lass gefälligst andere Frauen in Ruhe.

    Daher wehte der Wind. Madiha erinnerte sich schlagartig an diese wirklich etwas zweideutige Situation, als Kira am letzten Samstag in die Toilette der Frauendisco gekommen war und sie mit einer Frau im Arm angetroffen hatte. Dass sie zu viel getrunken hatte an diesem Abend, stimmte allerdings genauso wenig wie die Behauptung, sie hätte gebaggert. Kira hatte beim Anblick der beiden auf dem Absatz kehrtgemacht und war erst am Sonntagabend nach Hause gekommen. Madiha hatte nach ihrer Rückkehr die Sache klären wollen, aber Kira war auf ihre Schilderung der Situation nicht eingegangen. Madiha wusste nicht, ob ihre Freundin überhaupt zugehört hatte, auf jeden Fall hatte sie nicht geantwortet, sondern ließ die Sache, wie sie es gerne tat, einfach in der Luft hängen. Madiha machte das wahnsinnig, aber sie fand keine Möglichkeit, Kira dazu zu bringen, über derartige Unstimmigkeiten ausgiebig zu sprechen und Probleme dadurch zeitnah aus der Welt zu schaffen.

    „Ach, Kira, ich habe es dir doch erklärt, versuchte Madiha die Freundin jetzt zu beruhigen. „Du hast die Situation völlig falsch verstanden. Jenny hatte kurz zuvor ihre Freundin beim Knutschen mit Corinna erwischt und wollte sich bei mir ausheulen. Mehr war da wirklich nicht.

    Als keine Antwort kam, fragte Madiha, die selbst nicht verstand, warum sie heute nicht bereit war, Kiras Vorwürfe, wie sonst auch, einfach auf sich beruhen zu lassen, um weiteren Streit zu vermeiden: „Wo warst du denn überhaupt die ganze Nacht und den Sonntag über? Du bist doch erst am Abend nach Hause gekommen. Bestimmt warst du nicht die ganze Zeit allein. Und irgendwo musst du doch auch geschlafen haben?" Sie wusste genau, was sie damit auslösen würde.

    Ihre Freundin war sofort auf sie losgegangen, Madiha hatte lediglich versucht, sich zu schützen, sie wollte keine Prügelei mit ihrer Liebsten, doch Kira war völlig ausgerastet. So schlimm war es noch nie gewesen. Schließlich hatte sie, laut mit der Tür knallend, die Wohnung verlassen und war zurück zur Arbeit gegangen.

    Auch wenn es momentan nicht so gut lief zwischen ihnen beiden, hatte Madiha bisher immer daran geglaubt, dass die Beziehung zwischen ihr und Kira von Dauer wäre und sie einen gemeinsamen Weg finden würden. Sie müsste nur Geduld haben. Aber so wie der Streit heute eskaliert war, fiel es schwer, geduldig zu bleiben. Etwas musste sich ändern, so konnte es auf keinen Fall weitergehen.

    Madiha hatte sich schon früh gegen viele Widerstände aus ihrer Familie ein Leben mit ihrer ersten großen Liebe Marvin aufgebaut. Dann war diese Beziehung an den Umständen gescheitert und aus dem zuverlässigen liebevollen Jungen war ein alkohol- und drogenabhängiger Schläger geworden. Es war ihr nichts anderes übriggeblieben, als sich von ihm zu trennen. Wie hatte sie es nur geschafft, sich jetzt wieder in eine so verfahrene Situation zu bringen?

    Das Schnitzel war warm geworden. Madiha nahm es vom Gesicht, stand auf, ging in die Küche und beförderte das Stück totes Schwein voller Abscheu in den Mülleimer. Dass ein weiteres neben der Liege auf dem Boden lag, hatte sie völlig vergessen. Sie nahm die Flasche mit Raki aus dem Schrank, goss sich großzügig ein und stellte sie dann zurück. Sie gab zwei Eiswürfel dazu und füllte das Glas mit Wasser auf – das brauchte sie jetzt einfach, auch wenn es noch früh am Nachmittag war. Mit dem Glas in der Hand ging Madiha zurück auf den Balkon, setzte sich auf die Liege und zog die Rückenlehne nach oben, so dass sie fast aufrecht saß. Sie schüttelte das Glas ein paarmal hin und her und lauschte versonnen dem Klirren

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1