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Blut ist dicker als die Ewigkeit: Liebesgeschichte
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Blut ist dicker als die Ewigkeit: Liebesgeschichte
eBook92 Seiten1 Stunde

Blut ist dicker als die Ewigkeit: Liebesgeschichte

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Über dieses E-Book

Ein Schicksal nach dem anderen ereilt Pia innerhalb eines Jahres.

Zuerst der Tod ihrer geliebten Großmutter, dann die Trennung von ihrem Freund, an der sie nicht ganz unschuldig ist. Ralf hat sie wegen ihrer Bindungsängste verlassen. Seither hadert sie mit sich und ihren Gefühlen. 

Als ob dies nicht schon genug Trauer gewesen wäre, erfährt sie eines Nachts von einer Ungeheuerlichkeit ihrer Mutter.

 

Dass sie durch übersinnliche Kräfte zu dieser gelangt, war zudem noch ein weiterer Aspekt, so langsam an ihrem Verstand zu zweifeln.

Und es soll noch lange nicht vorbei sein.

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum15. Nov. 2018
ISBN9783743834859
Blut ist dicker als die Ewigkeit: Liebesgeschichte

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    Buchvorschau

    Blut ist dicker als die Ewigkeit - Rike Thome

    Ein halbes Jahr zuvor

    Pia Rastphul blickte aus dem Fenster ihres Zimmers und sah betrübt gen Himmel. Die graue Wolkendecke passte gut zu ihrem Befinden. "Bitte, lieber Gott, lass mich den Tag einigermaßen würdevoll überstehen, flehte sie stumm. Sie fühlte sich erschöpft von den letzten Tagen. Kaum ein Auge hatte sie zugetan. Ihr Freund Ralf konnte ihr leider nicht viel helfen. Das Einzige, das er tun konnte, war ihr Trost zu spenden, was er auch tat. Zu ihrer Trauer kam noch hinzu, dass er heute nicht an ihrer Seite stehen konnte. Das nur wegen des Zerwürfnisses mit ihrer Mutter. Noch immer beharrte Maria Rastphul darauf, dass er nicht gut für sie wäre. Gerade sie, die nicht einmal ihren Mann hatte halten können, mischte sich in ihre Beziehung ein.

    An der Zimmertür erklang ein Klopfen. Mit einem gequälten Laut erlaubte sie dem Besucher, einzutreten. Ihr Zwillingsbruder Thomas kam mit einem ebenso betrübten Gesichtsausdruck herein und erkundigte sich bei der Schwester: Alles okay bei dir, Pia?

    Pia sah ihren Bruder traurig an, doch nickte sie tapfer und fragte ihn: Bei dir auch? Wie geht es Mutter? Ist sie schon unten?

    Er kam zu ihr ans Fenster und legte seinen Arm um sie. Pia wusste, dass ihr Bruder sich um sie sorgte. Thomas konnte den Schmerz nachvollziehen, der in ihr saß. Auch er wäre heute am liebsten woanders, als auf der Beerdigung ihrer Großmutter. Doch konnten sie es sich nicht aussuchen.

    Mir geht es den Umständen entsprechend und Mutter hält heute ausnahmsweise mal die Klappe, schmunzelte er und ließ sie dann wieder mit ernster Miene wissen: Lisa ist auch unten.

    Pia stutzte. Doch war es nicht normal, dass die Exfrau an der Beerdigung teilnahm? Lisa hatte immerhin einmal zu dieser Familie gehört. Wenn auch nur für ein Jahr. So schnell wie die beiden geheiratet hatten, war die Ehe auch wieder in die Brüche gegangen.

    Die Schwester sah ihm in die Augen, nickte verstehend und meinte ernsten Wortes: Ich hoffe, dass Mutter sich im Griff hat. Ich möchte nicht auch noch den Trauergästen, Erklärungen über ihr Verhalten geben müssen, wenn sie sich wieder über Ralf auslässt.

    Thomas nahm sie in den Arm und antwortete ihr beruhigend: Das musst du nicht! Ich habe sie eben im Bad dabei beobachtet, wie sie ein Medikament zu sich nahm. Sicher so eine Beruhigungspille.

    Seufzend und mit noch immer verweinten Augen meinte Pia: Die bräuchte ich jetzt auch!

    Sie traf der Tod ihrer Großmutter besonders schwer. Für Pia war sie stets der Fels in der Brandung gewesen. Ganz gleich, worum es ging - Seien es Probleme im Liebesleben als Heranwachsende oder mal wieder Streitereien mit ihrer Mutter - Immer hatte ihre Großmutter ein offenes Ohr für sie gehabt.

    Ihre langen, kupferbraunen Haare band sie mit einem schwarzen Haarband zusammen, weil der Wind draußen kräftig wehte. Sie hatten April und wie man diesem Monat schon nachsagte, tat dieser was er wollte. Gestern noch herrlicher Sonnenschein und heute sah es ganz danach aus, als würden jeden Moment die grauen Wolken ihre Schleusen öffnen.

    Da passt der traurige Anlass wunderbar dazu, dachte sie.

    Pia sah ihrem Bruder in die warmen, braunen Augen, dann herab zu seiner Kleidung. In seinem schwarzen Anzug sah er recht attraktiv aus. Überhaupt war er für seine siebenundzwanzig Jahre ein reifer und gescheiter, junger Mann. Bis auf diesen einen Fehltritt natürlich. Doch wenn man verliebt war, sah ein Mann wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Sie für ihren Teil würde diesbezüglich vorsichtiger sein.

    Thomas gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte: Komm, Schwesterherz und denk dran, Großmutter ist all' der Schmerz erspart geblieben.

    Gemeinsam verließen sie das Zimmer, nachdem sie sich ihre Jacke übergezogen und sie sich ihre Handtasche gegriffen hatte.

    Vor dem Haus stieg Pia in ihren Polo und fuhr los, ohne ein Auge auf ihr Umfeld zu werfen. Sie hatte heute keinen Nerv dafür. Thomas, seine Exfrau und ihre Mutter würden ihr schon in ihren Autos folgen. Hinterher wollte sie nur noch mit Ralf zusammen sein und ihm berichten, was es zu berichten gab, wenn er schon nicht dabei sein konnte.

    Etwas später standen sie am Grab der Großmutter und Pia heulte wie ein Schlosshund, während der Pfarrer seine Rede hielt. In der Kirche konnte sie sich noch zusammenreißen, doch jetzt ging es nicht mehr. Es war ihr gleichgültig, was die anwesenden Trauergäste über ihren Ausbruch dachten. Sie hatte ihre Oma nun mal geliebt.

    Die verbrauchten Taschentücher wurden in die Taschen ihrer schwarzen Hose gestopft, die sie gegen den Willen ihrer Mutter trug. Als hätte Pia es schon geahnt, dass sie Stauraum brauchen würde. Zum Glück hatte sie ihr Haar zusammengebunden. Durch das ständige Nasenputzen hatten ihre Hände anderes zu tun, als sich die Haare bei dem Wind aus dem Gesicht zu halten.

    Was würde sie darum geben, jetzt nicht hier stehen zu müssen. Sie vermisste sie so sehr. Bei ihren Großeltern hatte sie sich immer geborgen gefühlt. Erst vor fünf Jahren war auch ihr Großvater so ganz plötzlich verstorben. Pia hatte schon damals die Welt nicht verstanden. Nie war er krank gewesen, bis er einem Herzinfarkt erlag. Gerade einmal sechsundsiebzig war er gewesen. Und nun auch noch ihre Großmutter. Bei einer ganz gewöhnlichen Vorsorgeuntersuchung wurde bei ihr der Darmkrebs diagnostiziert. Pia war es gewesen, die sie noch keine drei Monate später tot im Bett vorgefunden hatte. Schlafend für immer. Sie war einfach eingeschlafen und nicht mehr wach geworden.

    Was sollte Pia nun ohne sie machen? Sie hatte mit ihr über alles sprechen können und sie hatte ihr die Freiheit gelassen, die eine junge Frau benötigte. Für ihre Enkelin hatte besonders ihre Oma ein offenes Ohr gehabt. Ganz anders als ihre Mutter, die noch heute versuchte, sich in ihr Leben einzumischen. Ihr vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen hatte.

    Ihr Bruder sah zu ihr herüber und man konnte sehen, dass er mit ihr litt. Lisa stand neben ihm, jedoch nicht mehr so nah, wie noch vor einiger Zeit.

    Sicher waren er und ihre Mutter ebenso traurig darüber. Sie hatten sich nur eben besser im Griff. Kurz riskierte Pia einen Blick auf sie. Diese stand fast teilnahmslos mit gesenktem Kopf am Grab und schüttelte Hände, von denen sie nicht wusste, zu wem sie gehörten. Ihr Blick richtete sich nun auf Lisa, die neben Thomas stand. Auch sie sprach den beiden jetzt ihr Beileid aus, kam dann zu ihr rüber und tat dasselbe, ehe sie den Friedhof verließ. Pia wunderte sich überhaupt, dass sie zusammen zur Kirche gefahren waren. Die Trennung war nicht gerade einvernehmlich gewesen. Aus Thomas war aber nichts heraus zu

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