Marokko: Bis zum Horizont und über den Tellerrand hinaus
Von Nicole Günther
()
Über dieses E-Book
DONVENTURE zeigt dir Naturwunder, die Kulturvielfalt und Geschichte Marokkos. Du entdeckst atemberaubende Landschaften, geheimnisvolle Orte, pulsierende Städte und lernst das facettenreiche nordafrikanische Königreich mit seinen Licht- und Schattenseiten kennen. Es wird dich begeistern und herausfordern.
Bist du bereit für dieses Abenteuer? Dann komm mit uns nach Marokko - bis zum Horizont und über den Tellerrand hinaus!
Nicole Günther
Nicole Günther liest in ihrer Freizeit gerne, schreibt Bücher und bildet sich zur Online-Redakteurin weiter. Beruflich ist sie als Apothekerin und QMS-Auditorin tätig. Daniel Günther stellt sich gerne neuen Herausforderungen, sei es beim Laufen (Instagram: donventure.de) oder auf Reisen. Er ist begeisterter Autofahrer, bastelt gerne an seinem Wohnmobil und offenbart sein handwerkliches Geschick. www.donventure.de
Ähnlich wie Marokko
Ähnliche E-Books
Auf der Suche nach dem echten Hassan: Eine Elternzeit-Wohnmobil-Reise bis nach Marokko Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaltes Land unter heißer Sonne (Teil 2): Impressionen von Marokko Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWanderlust und Städtestaub oder L'Été dernier.: Aus der Liebe zu den Städten dieser Welt. Ein poetischer Reisebericht. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie seltsamen Reisen des Dr. O.: oder wie ich lernte, Afrika zu lieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViva Maremma - In den Hügeln der anderen Toscana: Autobiografische Erzählung, Wanderungen und toskanische Gerichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNächste Ausfahrt Freiheit: Erfahrungsberichte von Langzeitreisenden im Expeditionsmobil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGottes Paradiesvögel: Rucksackgeschichten vom Wandern und Pilgern auf Jakobswegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAfrika zu Fuß: Vom Kap der Guten Hoffnung zum Kilimandscharo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Entdecken der Welt: Schotti to go Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFynbos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben im Wind: Mit dem Fahrrad durch Südamerika Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Jahr in Norwegen: Reise in den Alltag Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Pizza, Pasta, Miasino: Ausgerechnet Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe deinen bunten Vogel: Liebe deinen bunten Vogel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs muss nicht immer Spanien sein: Ein Rucksack, zwei Füße und vier andere Wege Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBaboon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Namibia: Campingreisen durch das einsamste Land Afrikas Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReise in den Süden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinmal im Leben... mit dem Rad über die Alpen nach Rom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCount.Down.Under: Ausstieg auf Zeit – Eine Reise alleine ans andere Ende der Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Vandraren Stories: Buch I - Geisterjäger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon León nach Santiago: Begegnungen auf dem Camino Francés Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch werde dich nicht warten lassen: Der Kangchendzönga, Romano und ich. Oder unser 15. Achttausender Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter einem glücklichen Stern: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHauptsache Meerblick: Beach & Road Stories Teil 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenstrange!: Vom Reiz des Fremden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Frau allein mit dem Fahrrad rund um Afrika: Durch 33 Länder auf dem schwarzen Kontinent Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Jahr in der Provence Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie blauen Hunde von Lop Nor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Leo zwischen den Ozeanen: Ein Reisebericht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Fiktion für Sie
Tabu: Sexgeschichten - Heiss und Obszön: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommerfrische Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die Jakobsbücher Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das achte Leben (Für Brilka) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas gute Buch zu jeder Stunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duft von Schokolade (eBook) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mutterzunge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIntimes Geständnis: Erotik-Geschichten ab 18 unzensiert deutsch Hardcore Sex-Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe an Milena: Ausgewählte Briefe an Kafkas große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWovon wir träumten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Wo die Liebe ist, da ist auch Gott: Erzählungen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ehrlich & Söhne (eBook) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5I Love Dick Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreischwimmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer große Gatsby Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ein Lied über der Stadt (eBook) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKarl Kraus lernt Dummdeutsch: Oder Neue Worte für eine neue Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBe Dirty! - erotische Sexgeschichten: Erotikroman für Erwachsene ab 18 Jahren | unzensiert | deutsch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ausweitung der Kampfzone Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Heiße Sexgeschichten: Ich liebe Sex: Sex und Erotik ab 18 Jahre Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Haus in der Mango Street Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Katze und der General Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Reich Gottes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Zimmer für sich allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreuds Schwester Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Im Sparadies der Friseure: Eine kleine Sprachkritik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man die Frauen verführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geschenk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Tagebuch des Verführers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Marokko
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Marokko - Nicole Günther
Nicole Günther
Marokko
Bis zum Horizont und über den Tellerrand hinaus…
… ist mehr als nur ein Reisebericht. Es ist eine Einladung, dich auf einen Roadtrip zu begeben, den du nicht mehr vergessen wirst.
Erlebe eine unvergessliche Reise durch ein Land voller Kontraste, Schönheit und Geheimnisse. Lass uns zusammen Marokko entdecken, atemberaubende Schluchten und Wasserfälle erleben, über magische Sanddünen wandern, Gänsehaut an einem geheimnisvollen Lost Place spüren und uns im Gewirr der Gassen pulsierender Städte verlieren. Entdecke die Sonnen- und Schattenseiten des nordafrikanischen Königreichs Maghreb el-Aksa. Es wird dich herausfordern und inspirieren. Bist du bereit für dieses Abenteuer? Dann schnall dich an. Komm mit uns nach Marokko – bis zum Horizont und über den Tellerrand hinaus.
Inhaltsverzeichnis
Apollon nimmt uns mit auf Reisen
Blechlawinen bremsen uns aus
Spanien – Transitland und Me(h)er
Ceuta Eine Stadt zwischen zwei Welten
Afrika – wir kommen!
Welcome Africa
Chefchaouen ein Traum in Blau
Geheimnisse des Rif-Gebirges
Von Chefchaouen nach Fes Natur und Geschichte
Im Labyrinth der ältesten Königsstadt
Atlas Titan der griechischen Mythologie
Die beiden Seen der Liebe
Der Hohe Atlas
Eine Ethnische Minderheit im Kampf um Anerkennung und Autonomie
Todhra Schlucht ein Touristisches Naturwunder
Die grüne Wüsteninsel Tinghir
Erg Chebbi ein Dünenmeer
Wasserreiche Vergangenheit
Sternenmeer und Hitzestich
Gorges Du Dadès
Das Rosental
Unterwegs auf der „Straße der Kasbahs"
Das Geheimnis des Lichtdiamanten bei Ouarazazate
„Ouarzawood" Eine Filmkulisse
ungebetene nächtliche Besucher
Wo liegt Timbuktu?
Zagoras Kampf um Wasser und Melonen
Unsere abenteuerliche Reise nach M‘Hamid
Erg Chegaga Die unberührte Schönheit der Marokkanischen Sahara
Zurück nach Zagora
Im Land der Dromedare Eine Reise durch den Anti-Atlas
Die Geburt des ältesten Gebirges Afrikas
Foum Zguid
Tata Zwischen Verwaltung, Militär und Kultur
durch das trockene Herz Marokkos
Tafraoute Die Perle des Antiatlas
Das Ammelntal Wo der Löwenkopf über die Dörfer wacht
Zwischen grünen Tälern und trockenen Flussbetten
Ait Mansour Ein grünes Juwel in der Wüste
Guelmim zwischen Antiatlas und Sahara
Guelmim Das Tor zur Wüste und zum Kamelhandel
Sidi Ifni von der Sahara zum Meer
Fantasia Ein Schauspiel aus Pferden, Pulver und Stolz
Moussem von der religiösen Pilgerfahrt zur kulturellen Attraktion
Arganöl das marokkanische Gold
Legzira Beach von der Traumwelt in die Realität
Der Geschmack der Gastfreundschaft
Westsahara zwischen geopolitischen Spannungen und Tourismus
Nomadentum eine uralte Lebensweise im Wandel der Zeit
Kamel ist nicht gleich Kamel
Souss-Massa Nationalpark ein Ort der Hoffnung für bedrohte Tiere
Tiznit – die Silberstadt
Agadir die weisse Stadt am Atlantik
Marokko ein Land im Kampf gegen Armut und Ungleichheit
Taghazout Paradies für Surfer
Katzen im Islam
Unsere Reise geht weiter nach Marrakesch
Marrakesch und seine Gärten
Marrakesch der Mythos aus Tausendundeiner Nacht
Koutoubia Moschee
Die Geheimnisse der Souks und die Verführung der Touristen
Djemaa el-Fna Vom Schreckensplatz zum lebendigen Treffpunkt
Der Islam prägt das Leben in Marokko
Marrakesch - eine Historische Stadt mit vielen Gesichertern
Unser Fazit Marrakesch
Rückzug ins Gebirge mit Abenteuer verbunden
Zurück im Mittleren Atlas
Béni Mellal
Naturcamp bei Ouzoud
Die Ouzoud Wasserfälle
Entdeckungsreise um Imi-N-Ifri
Zwischen Fès und Marrakesch
Azrou
Störche in Marokko und das Storchenhaus
Von der Lungenanstalt zum Geisterhaus Lost Place Ben Smim
Die Schweiz in Marokko
Die Römischen Ruinen von Volubilis
Das Ende Naht
Tétouan die weisse Taube
Goodbye Nordafrika - Welcome Europa
Andalusien und Alte Bekannte
Die Schlangenbucht
Rückblick
„Reisen ist mehr als nur ein Ziel. Es ist eine Art, die Welt zu sehen und zu verstehen."
DONVENTURE
APOLLON NIMMT UNS MIT AUF REISEN
Der Arbeitstag hallt in mir nach, wie ein Echo, während das Wohnmobil vom Hof rollt. Wir fahren auf der Autobahn des Lebens. Der Alltag hält uns gefangen, raubt uns oft die Zeit. Momente schrumpfen in sich zusammen, vor allem vor den Ferien, um sich dann auszudehnen. Auf diese Zeit freue ich mich, aber noch ist es nicht so weit. Am Morgen zur Arbeit und schon ist der Tag davongeschwebt, wobei von Schweben gar keine Rede sein kann. Es ist jedes Mal ein Abenteuer, da unvorhergesehene Ereignisse die Planung durchkreuzen, wie ein gutes Vorankommen auf der Autobahn durch Unfälle vermieden wird. Somit fliegen die neun Arbeitsstunden davon, wie ein Düsenjet. Eben noch da und schon verschwunden, nicht mehr sichtbar und doch klingt der Schall in den Ohren nach.
Die ersten Kilometer sind gefahren. Die Sonne wandert langsam gen Westen und taucht die Gegend um uns in honiggelbes Licht. Die Melodie des Tages wird leiser und meine Gedanken steigen langsam aus dem Karussell, widmen sich dem Hier und Jetzt. Neben uns taucht der Lac de Neuchâtel auf, der größte ganz in der Schweiz gelegene See. Wir fahren vorbei an Getreidefeldern, Wiesen und Wäldern Richtung Südwesten.
Sonnenblumen – eine leuchtende Legende mit Wendung
„Wende dein Gesicht der Sonne zu
und die Schatten folgen hinter dir."
- Sprichwort der Maori –
Ein goldgelbes Rechteck schiebt sich in unser Sichtfeld. Ein Meer aus Sonnenblumen. Sie strecken ihre Köpfe ohne Ausnahme in eine Richtung. Der lateinische Name «Helianthus annuus» geht auf eine griechische Sage zurück. Da die Sonnenblumen erst im 16. Jahrhundert mit den spanischen Seefahrern aus Amerika nach Europa kamen, bezog sich die Sage ursprünglich auf eine andere Pflanze.
In der Mythologie verliebte sich die Nymphe Clytia unglücklich in den Sonnengott Apollon und folgte ihm auf Schritt und Tritt. Er stieß ihre Liebe zurück. Als sie sich nackt auf einem Felsen niederlies und bitterlich weinte, entschied Apollon, sie in eine goldene Blume zu verwandeln, die ihren Kopf nach der Sonne reckt.
Sonnenblumen wachsen auf der Schattenseite schneller, somit folgt die Blüte im Tagesverlauf immer dem Licht, den Wagen Apollons.
Mittlerweile hat die goldene Schönheit ihren Kopf nach Westen ausgerichtet. Die Felder mit den Sonnenblumen ziehen an uns vorbei, wie der Sonnenwagen Apollons, der in der mythologischen Darstellung den scheinbar täglichen Sonnenlauf von Osten nach Westen darstellt.
Abendstimmung in Frankreich
Der Tag verabschiedet sich. Bis zur französischen Grenze ist es nicht mehr weit. Die Farben verblassen in der Dämmerung, als wir uns dem ersten Etappenziel nähern, die erste Mautstation passieren und auf einem gebührenfreien Parkplatz in Copponex (Koordinaten: N 46° 2’ 58.23 E° 4’ 21.23
) übernachten.
BLECHLAWINEN BREMSEN UNS AUS
Der Wecker klingelt. Wir strecken unsere müden Glieder und krabbeln aus dem Bett. Ein paar Schritte von unserem Stellplatz entfernt, duftet es nach frisch gebackenen Baguettes und Croissants. Unser Junior testet sein Schulfranzösisch und bestellt das Frühstück für sich und seine Eltern.
Französische Hindernisse
Weiter geht’s. Schon kurz nach dem Start stehen wir vor einer Mautstelle. Die Schranke bewegt sich nicht. Eine freundliche Stimme meldet sich und ignoriert die Flüche des Fahrers. Mit englischen Wortgruppen versucht Daniel der Frau mitzuteilen, wo das Problem liegt.
Das entfernungsabhängige Mautsystem können wir normalerweise mit unserem Tele Maut Badge entspannt passieren, ohne nach Münzen zu suchen oder eine Karte zu ziehen. Aber dieses Mal bewegt sich die Schranke keinen Millimeter nach oben. Wir sprechen kein Französisch, von den rudimentären Kenntnissen unseres Sohnes mal abgesehen. Umso verblüffter bin ich, als Daniel auf eine schnelle Abfolge von Worten dieser fremden Sprache plötzlich, aber immer noch in einem wütenden Tonfall „Achso!" ausruft und langsam anfährt. Nur Zentimeter trennen uns von der Barriere. Ich sehe sie schon zerbersten und wir davonbrausen. Traue ich meinem Mann tatsächlich zu, einfach durch die Schranke zu Breschen? Auf und davon? Bevor ich den Gedanken davonscheuchen kann, schwingt die Schranke hoch und wir fahren hindurch. Aufatmen.
Wir reihen uns nicht in die Schlangen vor den Mautstellen ein, die an Auf- oder Abfahrten, sowie Autobahnwechsel errichtet sind und eine Gebühr verlangen, verlieren aber Stunden im Stau. Unser Wohnmobil passiert Auffahrunfälle, einen verunglückten Wohnwagen, der völlig demoliert und zerborsten im Straßengraben liegt und Baustellen. Blechlawinen soweit das Auge reicht. Immer wieder Stop and Go, das Heulen von Sirenen und Hupen rauben uns den Nerv.
Unser Ziel war es, Mittag in Spanien zu sein. Warum sind wir nicht in der Nacht gefahren, antizyklisch zu den unzählig anderen Reisenden, die sich die Autobahn miteinander teilen?
Ein langer Fahrtag war eingeplant, aber unglücklicherweise verlieren wir auf 200 Kilometer bereits über zwei Stunden. Dies hatten wir nicht vorausgesehen. Klar, manch einer von euch würde insistieren: „Es ist Wochenende, Sommer und an manchen Orten Ferien(beginn). Ist doch klar, dass ihr mit mehr Fahrtstunden rechnen müsst!" Vielleicht war die Hoffnung auf einen rollenden Verkehr grösser als auf Stillstand. Ich zumindest habe gar keine Gedanken darüber verschwendet, im Gegensatz zu Daniel, der bis zum Kauf der Fährtickets in Algeciras die Strecke durchgetaktet hat. Er schimpft und schüttelt immer wieder seinen Kopf ob der Unvernunft und offensivem Verhalten der Autofahrer, das Unfälle verursacht. Hoffentlich bekommt er kein Schleudertrauma. Ich philosophiere über das Gelassenheitsgebet des Theologen und Philosophen Reinhold Niebuhr, obwohl ich kein gläubiger Mensch bin. Meinem Mann fehlt zuweilen die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die er nicht ändern kann.
Die Straße ist zugestopft. Autos reihen sich aneinander. Flügel auspacken und über die Fahrzeuge hinwegfliegen, geht natürlich nicht. Dabei ist diese Strecke vermutlich noch nicht einmal die verkehrsreichste hier in dem Land.
Die Rhone von der Antike bis zur Gegenwart
Auf dem Wasserweg war bereits in der Antike die Königin der Flüsse in Frankreich einer der meistgefahrenen Achsen des Römischen Reiches. Ich wünschte mir, der Verkehr wäre hier auch so flüssig, wie das Wasser in der Rhone.
Der wasserreichste Strom Frankreichs begleitet uns ein Stück neben der Autobahn. Der Fluss entspringt im Wallis am Ende des Rhonegletschers. Verschiedene Wasserbauwerke drosseln mittlerweile ihre Geschwindigkeit, zähmen den Fluss und schützen die umliegenden Landschaften und Städte vor