Nicolas Roerich. Ost & West
Von Kenneth Archer
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Nicolas Roerich. Ost & West - Kenneth Archer
Vorwort
Die Grundlagen der vorliegenden Monographie über das künstlerische Werk Nicholas Roerichs wurden über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten zusammengetragen, doch den bedeutendsten Fortschritt machten die Recherchen in den zwei Jahren, in denen ich die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten und Indien bereiste, um die wichtigsten Sammlungen von Roerich zu sehen und mit Personen zu sprechen, die sein Werk sehr gut kannten.
Ein großer Gewinn war 1981 mein dreiwöchiger Forschungsaufenthalt im Nicholas Roerich Museum in New York. Sina Fosdick, eine enge Freundin und Mitarbeiterin des Künstlers, hatte mich eingeladen, nachdem wir bereits zehn Jahre miteinander korrespondiert hatten. Gemeinsam sahen wir die hundertfünfzig Gemälde der Sammlung an und führten angeregte Diskussionen. Unsere Gespräche gaben mir auch die Möglichkeit, Informationen zu überprüfen, die ich in den frühen siebziger Jahren erhalten hatte, zum einen von Roerichs ehemaligem Sekretär und damaligem Mitarbeiter der Universität in Cardiff, zum anderen von Roerichs jüngerem Sohn Swetoslaw bei seinem Besuch in London.
Während meines zweiten Aufenthalts in New York im Jahr 1982 stellte ich den Katalog des Nicholas Roerich Museum zusammen. An weitere Gespräche mit Sina Fosdick anknüpfend, sprach ich mit dem damaligen Archivar und heutigen Direktor des Museums Daniel Entin und mit Edgar Lansbury, dem Kurator. In dieser Zeit gelang es mir, zahlreiche Bilder wieder aufzuspüren, die dem früheren Roerich Museum mit seiner Sammlung von mehr als tausend Werken gehört hatten. Darüber hinaus traf ich mit Frances Grant zusammen. Sie hatte, wie auch Sina Fosdick, Institutionen geleitet, die der Pflege des Vermächtnisses von Roerich dienten.
Die finanzielle Unterstützung des International Research and Exchange Board ermöglichte es mir im Sommer 1983, die größten Roerich-Sammlungen der Sowjetunion zu dokumentieren. In Moskau führte ich Gespräche mit der Leiterin der Roerich-Studien am Staatlichen Museum für Orientalistik, Olga Rumyansova, und mit den Kuratoren der Tretjakov-Galerie und des Bakhrushin Theatermuseums. In St. Petersburg konnte ich an der Akademie der Künste verschiedene Quellen einsehen und mich eine Woche lang mit Valentina Knyaseva treffen, der Verfasserin der führenden Roerich-Biographie und Leiterin der Abteilung zur Kunst im 20. Jahrhundert des Russischen Museums. Ihr Mitarbeiter Pawel Belnikow hatte bereits jahrelang mit mir Informationen ausgetauscht.
Im Herbst 1983 besuchte ich Indien, gefördert durch ein Reisestipendium des Indian Council for Cultural Relations. Ich verbrachte drei Wochen in Bangalore, wo ich Gespräche mit Swetoslaw Roerich führte. Anschließend recherchierte ich in den Roerich-Sammlungen verschiedener indischer Institutionen und verbrachte schließlich zwei Wochen mit Forschungen im früheren Wohnhaus des Künstlers in Naggar am Himalaja.
Besuch aus Übersee, 1902. Öl auf Karton. 79 x 100 cm. Russisches Museum, St. Petersburg
Dank
Bei meinen Forschungen über Nicholas Roerich haben mich zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen unterstützt. Ihnen allen bin ich zu Dank verpflichtet. Besonders hervorheben möchte ich Jean Archer, die bei meinen Roerich-Studien von Anfang an mithalf, und Devika Rani Roerich, mit der ich nun bereits seit zwei Jahrzehnten in Briefkontakt stehe.
Die folgenden Institutionen sind für mein Buch von zentraler Bedeutung, und ich möchte den Direktoren und Mitarbeitern meinen Dank aussprechen: Antioch International, London; India Office Library, London; Abteilung für Orientalistik des British Museum, London; Abteilung für Orientalistik des Victoria and Albert Museum, London; Ashmolean Museum, Oxford; Institut für Kunstgeschichte der University of Essex; Municipal Art Gallery, Worthing; Atheneum-Museum, Helsinki; Synebrychoff-Museum, Helsinki; Bibliothèque Nationale, Paris; Institut National des Etudes Slaves, Paris; Dokumentationsstelle des Musée d´Orsay, Paris; Grande Chancellerie, Paris; Légion d´Honneur, Paris; Fonds Nationale d´Art Contemporain, Paris; Bibliothèque de l´Opéra, Paris; Musée des Arts Décoratifs, Paris; Louvre, Paris; Musée National d´Art Moderne, Paris; Centre Georges Pompidou, Paris; Service slave de la Bibliothèque Nationale, Paris; Lalit Kala Akademi, New Delhi; National Gallery of Modern Art, New Delhi; Pusa Institute Library, New Delhi; Allahabat-Museum; Museum für Kunst und Archäologie Bhavat Kala Bhavan, Varanasi; Kunstzentrum Karnataka Chitrakala Parishat, Bangalore; Roerich-Kunstsammlung, Naggar; Sri-Chitra-Kunstsammlung, Trivandrum; Museum der Theosophischen Gesellschaft, Adyar; Museo di Teatro alla Scala, Mailand; Akademie der Künste, St. Petersburg; Eremitage, St. Petersburg; Institut für Archäologie der Saltykow-Schedrin-Bibliothek, St. Petersburg; Staatliches Theatermuseum, St. Petersburg; Lenin-Bibliothek, Moskau; Staatliches Regionalmuseum, Novgorod; Dansmuseet, Stockholm; Centre for Peace through Culture, New York; Cordier-Ekstrom Gallery, New York; Dance Collection der Performing Arts Library im Lincoln Center, New York; Slawistische Abteilung der Bibliothek der Columbia University, New York; Strawinsky-Diaghilew Foundation, New York; Robert Frost Library und Institut für Slawistik am Amherst College; Rose Art Museum der Brandeis University, Waltham; Library of Congress, Washington.
Altes Rußland, Jaroslawl. Kirche der Geburt unserer Jungfrau, 1903. Öl auf Täfelung. 31,7 x 40 cm. Staatliches Museum für Orientalistik, Moskau
Einleitung
Nicholas Roerich – sein Name findet sich gelegentlich auch in der Schreibweise Rerich – wurde 1874 im russischen Kaiserreich geboren und starb 1947 im britischen Teil des Himalaja. Sein Lebensbogen spannt sich somit vom Osten der westlichen Zivilisation bis zu einem Ort, den man als den äußersten Vorposten des Westens im Osten bezeichnen könnte. Mit seinen Anlagen zum Künstler und Gelehrten wuchs Roerich in den Kreisen der Intelligenz St. Petersburgs auf, einer Stadt, die seit ihrer Gründung als »Fenster zum Westen« bezeichnet wurde. Wie schon Generationen europäischer Maler vor ihm, setzte er seine künstlerischen Studien in Frankreich und Italien fort, doch faszinierte ihn immer schon das orientalische Erbe Rußlands. In den künstlerischen Kreisen um Sergej Diaghilew ordnete man Roerich zu Beginn seiner Laufbahn eher der slawischen als der französischen Gruppierung zu.[1] In dieser Zeit, als er für Diaghilews ‚Ballets Russes‘ arbeitete, erlebte Roerich die letzten Jahre der ‚Belle Epoque‘. Seine Bilder waren bei internationalen Ausstellungen vertreten und trugen zu dem durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh unterbrochenen großen künstlerischen Umbruch bei.
In der Zeit der Russischen Revolution verließ er sein Heimatland – praktisch für immer. Ab 1917 lebte er in Finnland und stellte seine Bilder in ganz Skandinavien aus. Im Jahre 1919 zog er dann nach London, wo er Bühnenbilder für die Covent Garden Opera entwarf und wo seine Ausstellung Spells of Russia (Der Zauber Rußlands) zum ersten Mal gezeigt wurde – sie wanderte anschließend durch mehrere englische Städte.[2] Im Jahr 1920 ging Roerich mit seiner Frau und den beiden Söhnen als einer der vielen durch Kriege und Revolutionen vertriebenen europäischen Künstler des 20. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten. Im Gegensatz zu vielen anderen befand er sich aber in einer weitaus vorteilhafteren Situation: Er war auf Einladung des angesehenen Chicago Art Institute nach Amerika gekommen und hatte Aufträge von der Chicago Opera erhalten. Seinen Wohnsitz jedoch verlegte er nach New York, und über mehrere Jahre war er nicht nur als Maler, sondern auch als Gründer verschiedener kultureller Einrichtungen erfolgreich.[3] Mit 49 Jahren war er ein gemachter Mann und verkörperte den Künstler westlicher Prägung, so wie sich dessen Bild seit der Renaissance entwickelt hatte. 1923 fuhr er mit seiner Familie mit dem Schiff nach Indien und bereiste den Subkontinent, bevor er eine fünfjährige Expedition durch Zentralasien unternahm.
Roerichs Kunst ist von denselben Polaritäten geprägt wie sein Leben. Die ersten Ideen für seine Gemälde entnahm er den in der russischen Erde verborgenen Spuren der Geschichte – von seinen eigenen archäologischen Ausgrabungen. Schon in jungen Jahren animierten die Knochen, Urnen, Messer und übrigen Kultobjekte aus Begräbnisstätten den Künstler dazu, die Gebräuche der Slawen der Frühzeit zu