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Jüdische Museen zwischen gestern und morgen - Jewish Museums Past and Future: Reflexionen mit involvierter Außenperspektive/Reflections - From the Outside Looking In  (Wiener Jahrbuch für Jüdische Geschichte, Kultur und Museumswesen 10/2013)
Jüdische Museen zwischen gestern und morgen - Jewish Museums Past and Future: Reflexionen mit involvierter Außenperspektive/Reflections - From the Outside Looking In  (Wiener Jahrbuch für Jüdische Geschichte, Kultur und Museumswesen 10/2013)
Jüdische Museen zwischen gestern und morgen - Jewish Museums Past and Future: Reflexionen mit involvierter Außenperspektive/Reflections - From the Outside Looking In  (Wiener Jahrbuch für Jüdische Geschichte, Kultur und Museumswesen 10/2013)
eBook286 Seiten3 Stunden

Jüdische Museen zwischen gestern und morgen - Jewish Museums Past and Future: Reflexionen mit involvierter Außenperspektive/Reflections - From the Outside Looking In (Wiener Jahrbuch für Jüdische Geschichte, Kultur und Museumswesen 10/2013)

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Über dieses E-Book

Der 10. Band des vom Jüdischen Museum Wien herausgegebenen "Wiener Jahrbuchs für Jüdische Geschichte, Kultur und Museumswesen" ist im Zusammenhang mit der neuen permanenten Ausstellung entstanden, die im November 2013 eröffnet wurde. Dieser Band zeichnet die begleitenden Reflexionen zur Konzeption der neuen Dauerausstellung nach und gibt Einblick in die Kommunikation mit zwei Gruppen, die für die Arbeit am Museum von immanenter Bedeutung sind: zum einen die BesucherInnen des Museums, die sich aus unterschiedlicher Motivation und mit verschiedenem Hintergrund für einen Besuch im Jüdischen Museum Wien entscheiden, zum anderen die WissenschaftlerInnen und AutorInnen, die in ihren Disziplinen und Themen immer wieder auch jene Felder durchdenken, die von jüdischen Museen thematisiert und "ausgestellt" werden.
Die Interviews mit Philipp Blom, Dan Diner, Maximilian Gottschlich, Albert Lichtblau, Eva Menasse, Oliver Rathkolb, Barbara Staudinger und Ruth Wodak führten Museums-Direktorin Danielle Spera und Chefkurator Werner Hanak-Lettner in der Vorbereitungszeit zur neuen permanenten Ausstellung.
Erstmals erscheint ein Band aus dieser Reihe zweisprachig (Deutsch/Englisch).
SpracheDeutsch
HerausgeberStudienVerlag
Erscheinungsdatum18. März 2014
ISBN9783706557344
Jüdische Museen zwischen gestern und morgen - Jewish Museums Past and Future: Reflexionen mit involvierter Außenperspektive/Reflections - From the Outside Looking In  (Wiener Jahrbuch für Jüdische Geschichte, Kultur und Museumswesen 10/2013)

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    Buchvorschau

    Jüdische Museen zwischen gestern und morgen - Jewish Museums Past and Future - StudienVerlag

    Editors

    Denkmal oder lebendiger Begegnungsort?

    Jüdische Museen zwischen gestern und morgen

    von Danielle Spera

    Weltweit reflektieren und diskutieren Museen ihre Zukunft. Als oft von öffentlicher Hand finanzierte Kultureinrichtungen müssen sie ihre Leitbilder neu definieren, innovative Konzepte entwickeln, ihr Profil schärfen und Strategien entwickeln, um sich dem Wettbewerb nicht nur mit Kunst- und Kulturunternehmen, sondern auch mit Freizeitbetrieben zu stellen und dabei zu reüssieren. Als große Herausforderung gelten dabei vor allem die sich massiv verändernde Gesellschaft und die rasante technologische Entwicklung.

    Vor diesem Hintergrund befinden sich besonders jüdische Museen in Europa in einem spannenden Entwicklungsprozess. Im 21. Jahrhundert und 25 Jahre nach der Gründungsphase jüdischer Museen in Europa gilt es, die Raison d’être und die tatsächlichen Erscheinungsformen jüdischer Museen in Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu beleuchten.

    In ihrer Gründungsphase in den 1980er Jahren übernahmen die jüdischen Museen die Aufgabe, Erinnerungsorte zu sein. In Ermangelung einer kritischen Auseinandersetzung mit dem kollektiven Gedächtnis im Hinblick auf die Schoa wurde vor allem in Österreich das Jüdische Museum Wien zu einem Gedächtnisort. Ihm kam daher die Aufgabe zu, sich als einzige kulturelle Institution mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Während in den USA Zielsetzungen jüdischer Museen klar definiert sind und deren Spektrum von Holocaust-Museen bis hin zu jüdischen Museen, Museen der Geschichte der amerikanischen Juden oder Museen des jüdischen Erbes reicht, sollten jüdische Museen in Europa bei ihrer Gründung in den 1980er Jahren all diese Aspekte vereinen und unter anderem als Feigenblatt dafür dienen, dass historische Museen – besonders in Österreich – die Zeit von 1938 bis 1945 ausblendeten.

    Heute gilt es, diese Gründungsphilosophie kritisch zu hinterfragen und neu zu überdenken. Welche Aufgaben hat ein jüdisches Museum im deutschsprachigen Raum im 21. Jahrhundert? Vor allem im Hinblick auf die unterschiedlichen BesucherInnenschichten, die noch bunter werden, wie es Oliver Rathkolb in seinem Beitrag konstatiert. Wie sehr kann gerade ein jüdisches Museum in den aktuellen Diskussionen für heutige Migrationsgruppen die jüdischen Erfahrungen als Erkenntnisse in den öffentlichen Diskurs einbringen?

    Im Fokus steht in diesem Zusammenhang auch die soziale Funktion eines jüdischen Museums. Ist es ausschließlich ein Ort des Bewahrens? Ein Ort des Zurückblickens in die Vergangenheit, ein Ort der Einkehr, des Gedenkens? Oder soll es auch ein inspirierender Ort der Begegnung, der Auseinandersetzung, des Dialogs sein? Ein Ort, an dem Zukunft thematisiert wird, ein jüdischer Begegnungsort, Verhandlungsund Lernort? Wie jedes Museum muss sich auch ein jüdisches Museum den gesellschaftlichen Veränderungen stellen.

    Wer das Jüdische Museum verlässt, soll nicht nur sagen: „Ich habe heute interessante Dinge gesehen, sondern vielmehr: „Ich habe heute interessante und spannende neue Eindrücke gewonnen. Museen können helfen, die Vergangenheit, die Geschichte besser zu vermitteln und damit Gegenwärtiges besser zu verstehen. Sie können damit auch einen Beitrag leisten, ein Stück Zukunft mitzugestalten. Museen können Isolation leben oder sich in viele Richtungen öffnen. In Zukunft gilt es, neue Verbindungen zu schaffen. Ein Museum kann auf Objekte fokussiert sein oder es kann darauf fokussiert sein, was mit den Menschen im Museum passiert. Aber es sollte nicht vergessen, die Geschichten, die in Objekten stecken oder sich verstecken, seinen BesucherInnen zu vermitteln. Damit bekommt der Mensch, der Besucher als Dialogpartner des Museums einen neuen und wichtigen Stellenwert.

    Der Philosoph und Historiker Dan Diner berichtet in diesem Buch, dass er jüdische Museen früher ausschließlich als Grabmäler wahrgenommen und sie mit entsprechender Distanz aufgenommen habe. Daher sei er auch nicht gern in jüdische Museen gegangen (siehe Seite 100).

    Jüdische Museen waren in den 1980er Jahren als Monumente für das Verschwundene geplant gewesen, als Stätten der Erinnerung anstelle des vielschichtigen, lebendigen Judentums, wie es vor 1938 an vielen Orten präsent war. Insofern war das „Alte Jüdische Museum", 1895 aus den Reihen der Wiener Juden gegründet, ein jüdisches Museum, wie es manchen heutigen Zielsetzungen vermutlich gerecht würde. Ein Ort des Sammelns, Bewahrens und Ausstellens, aber auch des spannenden Diskurses zwischen Juden und der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft, ein Ort der Orientierung für die zu diesem Zeitpunkt bereits äußerst assimilierten Wiener Juden. Nach mehreren Ortswechseln von der Rathausstraße über die Praterstraße wurde die Malzgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk Heimstätte des Jüdischen Museums, bis es 1938 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde.

    Erst 50 Jahre später – 1988 und mitten in der Affäre um den damaligen österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim, der seine Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg verschwiegen hatte – wurde auf Betreiben der Stadt Wien ein jüdisches Museum (wieder-)gegründet. Anfangs ohne fixe Heimstatt, dienten vorerst Räumlichkeiten der Israelitischen Kultusgemeinde als Unterkunft für die neu gegründete Institution. Erst fünf Jahre nach der Gründung und nach langen Diskussionen wurde das ehemalige Kunstpalais des Auktionshauses Dorotheum in der Dorotheergasse 11 als Ort für das Jüdische Museum ausgewählt. Ein Haus mit einer bewegten Geschichte, das im Lauf der Jahrhunderte auch einen jüdischen Besitzer vorweisen konnte: Das Bankhaus Arnstein und Eskeles firmierte um 1825 kurz als Eigentümer der Liegenschaft. Kurzerhand wurde das Gebäude 1993 in „Palais Eskeles" umbenannt, auch wenn Bernhard von Eskeles, der Mitbegründer der Österreichischen Nationalbank, dort nie gewohnt hatte. Diskussionen gab es allerdings nicht nur um den Ort für das Museum, sondern vor allem um die Gründung selbst. So stieß der damalige Bürgermeister Helmut Zilk mit seiner Idee in der jüdischen Gemeinde in erster Linie auf Skepsis. Dort stand die Sinnhaftigkeit eines jüdischen Museums im Mittelpunkt der Diskussionen, bis sich schließlich nach der Eröffnung des Museums im Palais Eskeles im November 1993 die Wogen glätteten.

    Heute geht es um eine Neudefinition: ein Museum für jüdische Geschichte, für die Präsenz der Juden in Wien. Die Brüche in der Wiener jüdischen Geschichte sind in vielen Epochen, die in der neuen permanenten Ausstellung des Jüdischen Museums Wien präsentiert werden, ein Gesichtspunkt. Erstaunlicherweise beschäftigt sich mit diesem Aspekt kein anderes Museum in Wien, was wiederum Anlass für die Frage gibt, warum sich gerade und ausschließlich ein jüdisches Museum damit auseinandersetzen soll.

    In Vorbereitung seiner neuen permanenten Ausstellung hat das Jüdische Museum Wien in dieser Diskussion im Jahr 2011 eine Vorreiterrolle übernommen. Auf dem Weg zu seiner Neupositionierung hat das Museum sich und seinen BesucherInnen kritische Fragen gestellt. Wie lassen sich die jüdische Geschichte, Kultur, Religion, aber auch die Schoa bald 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vermitteln? In Ausdehnung der Selbstreflexion auf den Dialog mit den BesucherInnen wurde zu diesem Thema eine Ausstellung gestaltet: „WIEN. JÜDISCHES MUSEUM. 21. JAHRHUNDERT. Sieben Fragen auf dem Weg zu einer neuen Dauerausstellung". Die Bandbreite der Fragen reichte von Grundsätzlichem (Was bringt Sie hierher? Warum gibt es jüdische Museen?) über die Rolle der Religion oder Kunst in einem jüdischen Museum bis hin zur Schoa und der Herausforderung, diesen massivsten Bruch in der jüdischen Geschichte begreifbar zu machen.

    Die Ausstellung mit ihrem Spektrum an Fragen entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zum spannenden Diskursraum und ließ BesucherInnen, MitarbeiterInnen und Gäste an dem komplexen und dynamischen Entwicklungsprozess des Hauses und seiner Neupositionierung teilhaben. Alle waren gleichermaßen zur Interaktion eingeladen und konnten ihre Kommentare und Gedanken hinterlassen. Die laufenden Ergebnisse des Prozesses wurden digitalisiert, ausgedruckt und ähnlich einem Blog auf vertikalen Ideenbändern befestigt. Welchen Stellenwert haben jüdische Geschichte, Kultur, Tradition, Religion aus Sicht der Bevölkerung? Was zeichnet jüdische Museen im 21. Jahrhundert aus? Und was motiviert die Menschen zum Besuch eines jüdischen Museums?

    Das Atrium im Erdgeschoß des Museums verwandelte sich durch diesen Diskurs für knapp zwei Jahre in einen „Space in Progress. Die generellen Fragen eröffneten die Diskussion über die Bedeutung eines jüdischen Museums im Wien des 20. und 21. Jahrhunderts: Warum gibt es eigentlich jüdische Museen, wer besucht sie und warum? Was wurde und wird hier gesammelt? Was bedeutet ausstellen? Wie kann man Religion vermitteln? Wie die Wiener jüdische Geschichte mit all ihren Brüchen erzählen? Der „Space in Progress stellte Objekte aus der Museumssammlung in neue Zusammenhänge und lud die BesucherInnen ein, einer alten rabbinischen Tradition zu folgen und den Fragen mit neuen Fragen zu begegnen. Oder Antworten zu finden, die neue Fragen nach sich ziehen.

    „Museum und lebendiges Denkmal" hat der Gründer und langjährige Leiter des Jewish Welcome Service, der legendäre Leon Zelman, das Jüdische Museum Wien genannt. Dieser Hinweis führt uns vor Augen, dass ein Denkmal nichts Statisches sein muss. Ein Museum als lebendiges Denkmal ist eine Stätte des Reflektierens, eine Plattform für Dialog, es ist eine permanente Einladung zu mehr Kreativität und Diskurs, ein Ort des Gesprächs und des Denkens sowie eine stete Aufforderung zum Austausch der Meinungen.

    Ein jüdisches Museum ist ein Ort der Erinnerung an Geschichte, und die Schoa ist ein Teil dieser Geschichte. Es ist aber auch ein Ort, an dem der Zugang zu Neuem ermöglicht werden soll und hier gilt es, eine tragfähige Balance zwischen der großen und brutal gebrochenen Vergangenheit und der kleinen, äußerst lebendigen Gegenwart zu finden. Im Mittelpunkt stehen daher auch das gelebte Judentum, die diversen jüdischen Identitäten heute sowie die zahlreichen Facetten des Judentums in Europa, den USA und Israel. Dies vor allem auch im Hinblick auf eine äußerst inhomogene BesucherInnenstruktur. Jüdische Museen sind mit den diversesten BesucherInnenschichten konfrontiert – die wiederum mit einem völlig unterschiedlichen Wissensstand ausgestattet sind.

    Der Kommunikationswissenschaftler Maximilian Gottschlich sieht neben allen Versuchen, jüdische Kultur und Lebensart der Vergangenheit und Gegenwart im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, eine psychohygienische Funktion, die jüdische Museen für die Kollektivseele der Gesellschaft erbringen. Sie hätten eine heilsame Wirkung für die Juden selbst, denn ihnen werde auf diese Weise nicht nur ein Stück verlorener Geschichte und damit ein Stück Identität zurückgegeben.

    Alle unsere GesprächspartnerInnen für dieses Buch nennen eine Verbindung des Jüdischen Museums zur Gegenwart als essenziell. Objekte, zur Schau gestellte Gegenstände, seien es Alltagsgegenstände oder Ritualobjekte, dürften nicht ohne Leben bleiben – d.h. sie müssen ihre Geschichte erzählen, sonst würden sie keinerlei Vorstellungen beim Betrachten ermöglichen. „Der einzige Ort, in dem die Vergangenheit leben kann, ist die Gegenwart" (Giorgio Agamben). Dort, wo die Musealisierung überhandnimmt, dort stirbt die Idee eines Museums für die Gegenwart (siehe Seite 115).

    Die Schriftstellerin Eva Menasse meint, dass das Wort „Museum selbst schon etwas von Friedhof, etwas Unwiderrufliches in sich trage. Bewusstmachen, Aufklären, Informationen geben, zum Nachdenken und Weiterrecherchieren anregen, so subsumiert die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak die Aufgaben eines jüdischen Museums heute und in Zukunft. Der Historiker und Schriftsteller Philipp Blom argumentiert, dass bei jüdischen Museen immer das Risiko bestehe, die Naziutopie des Museums einer ausgestorbenen Kultur zu erfüllen. Die Nazis hätten ja auch jüdische Kultgegenstände gesammelt und wollten sie in Prag ausstellen. Es sei ein großes Problem, ein jüdisches Museum zu haben und einzurichten, und nicht in die Falle zu tappen, eine „ausgestorbene Kultur zu zeigen, sondern eben auch eine Kultur in ihrer Vitalität (siehe Seite 83).

    Diesen Drahtseilakt gilt es in einem jüdischen Museum in Österreich im 21. Jahrhundert zu bewältigen. In unserer neuen permanenten Ausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute" haben wir diese Quadratur des Kreises versucht und beenden die Erzählung der jüdischen Geschichte nicht mit dem Jahr 1945. Im Gegenteil: Wir beginnen sie mit dem Neuanfang der jüdischen Gemeinde nach der Schoa. Überraschend und logisch zugleich.

    Memorial or living place of encounter?

    Jewish museums past and future

    by Danielle Spera

    Museums all over the world are contemplating and discussing their future. As cultural establishments that are often publicly funded, they have to redefine their general orientation, develop innovative concepts, sharpen their profile, and elaborate strategies in order to compete successfully not only with art and culture undertakings but also with the leisure industry. Among the major challenges in this regard are the huge changes taking place in society and the rapid development of technology.

    Against this background, Jewish museums in Europe in particular find themselves in the throes of a fascinating development process. In the twenty-first century and twenty-five years since the original phase of establishing Jewish museums in Europe, there is a need to reconsider the raison d’être and form of Jewish museums in terms of the past, present, and future.

    In the initial phase in the 1980s, Jewish museums assumed the task of commemoration. In the absence of a critical confrontation with the collective memory regarding the Shoah, in Austria in particular the Jewish Museum Vienna became a place of commemoration. It was the only cultural institution to assume the task of facing up to the Nazi era. While the aims of Jewish museums in the USA were clearly defined, with a spectrum ranging from Holocaust museums to Judaism museums, museums of the history of American Jews, or Jewish heritage museums, Jewish museums in Europe in the 1980s were called upon to cover all of these aspects and, in addition, to assume a fig leaf function to enable historical museums – particularly in Austria – simply to ignore the period from 1938 to 1945.

    Today this original philosophy needs to be revised and revisited. What tasks does a Jewish museum in the German-speaking world have in the twenty-first century – not least in the light of the different types of visitors and their increasing heterogeneity, as Oliver Rathkolb points out in his interview? How useful is the Jewish experience to present-day migration groups and what contribution can a Jewish museum make to the public debate on this subject?

    This also raises the question of the social function of a Jewish museum. Is it merely a depository? A place for looking back into the past, for contemplation or commemoration? Or should it be an inspirational place of encounter, confrontation, dialog? A place that has the future as its theme, a Jewish meeting place, a place for negotiation and learning? Like every other museum, Jewish museums also have to face up to the changes in society.

    Visitors leaving the Jewish Museum today should not merely say I’ve seen some interesting things, but rather I’ve gained interesting and fascinating new insights. Museums can help to improve communication of the past and through it understanding of the present. They can also contribute in this way to shaping the future. Museums can live in isolation or open up in many directions. New links will need to be created in future. A museum can focus on objects or on what happens to the people in the museum. But it should not omit communicating to visitors the stories behind the objects. This gives the visitor as dialog partner a new and important status.

    The philosopher and historian Dan Diner says in this book that he used to see Jewish museums exclusively as tombs and that he had distanced himself from them and did not therefore like going to them (see p. 106).

    Jewish museums in the 1980s were planned as monuments to those who had disappeared, as memorial sites to replace the multifaceted and vigorous Judaism that had existed in many places before 1938. The old Jewish Museum founded by Viennese Jews in 1895 was one that would probably have been in line with some of today’s aims: a place to collect, preserve and exhibit as well as a place of dynamic dialog between Jews and the majority non-Jewish society, a place of orientation for the highly assimilated Viennese Jews. After several moves – from Rathausstrasse to Praterstrasse – it finally found a home in Malzgasse in the 2nd district, before it was closed by the Nazis in 1938.

    It was only fifty years later – in 1988 at the height of the affair surrounding the Austrian Federal President Kurt Waldheim, who had failed to disclose his past in World War II – that the Jewish Museum was reestablished at the instigation of the City of Vienna. Initially without a fixed abode, it was housed temporarily on the IKG premises. It was only after five years and protracted discussion that the former exhibition space of the Dorotheum auction house at Dorotheergasse 11 was selected as a permanent venue. The building had a checkered history, during which it had also been under Jewish ownership. The bank house Arnstein and Eskeles was listed for a short time as the owner around 1825. The building was renamed Palais Eskeles in 1993, despite the fact that Bernhard von Eskeles, co-founder of the Austrian National Bank, had never lived there. There was discussion at the time not only about the location of the museum but about the founding of it at all. Mayor Helmut Zilk’s idea was originally met with skepticism within the Jewish community, which questioned the point of a Jewish museum. It was not until the opening of the museum in Palais Eskeles in November 1993 that the ripples subsided.

    Now the museum needs to be redefined as a museum for Viennese Jewish history both past and present. The breaks in this history are evident in many of the epochs presented in the new permanent exhibition at the Jewish Museum Vienna. It is amazing that no other museum in Vienna deals with this topic, which in turn raises the question as to why it should be a topic of interest especially and exclusively to a Jewish museum.

    In the planning of the new permanent exhibition, the Jewish Museum Vienna played a pioneering role in this discussion in 2011. On the way to finding a new definition of itself, it posed critical questions to itself and to its visitors. How can Jewish history, culture, religion, and the Shoah be communicated almost seventy years after the end of World War II? This internal self-reflection was extended to visitors in an exhibition entitled VIENNA. JEWISH MUSEUM. 21ST CENTURY. Seven questions on the way to a new permanent exhibition. The questions ranged from the basics (What brings you here? Why do Jewish museums exist?) to the role of religion or art in a Jewish museum, and the Shoah and the challenge of making the enormity of this break in Jewish history understandable.

    These questions quickly turned the Atrium into a place of fascinating discourse, in which visitors, staff, and guests could all take part in the museum’s complex and dynamic process of development and new definition. All of these groups were invited to interact and leave their comments and thoughts. The ongoing results of the process were digitized, printed out, and displayed on vertical strips like a blog.

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