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In Omaha wirst du hängen: G.F. Barner 290 – Western
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eBook135 Seiten1 Stunde

In Omaha wirst du hängen: G.F. Barner 290 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Tate Growman sieht sich noch einmal nach seinem Pferd vor dem Balken des Herndon House in Omaha um und geht dann auf Bill Bowers Saloon zu. Er sieht den langgestreckten Bau der Tanzhalle und hört das Kreischen einiger Girls. Licht brennt überall, spiegelt sich in den Pfützen der Straße. Drei, vier Männer am Eingang der Tanzhalle lachen dröhnend, als der untersetzte Mister, dem sie einen Stoß gegeben haben, über den Absatz des Vorbaues stolpert und auf Tate zufliegt, und Growman macht einen Satz nach rechts. Die vier Burschen links von ihm lachen noch immer. Jener aber, den sie gerade aus der Tür befördert haben, hat keinen Grund zu lachen. Der Mann landet mitten in einer morastigen Pfütze. Wasser spritzt nach allen Seiten hoch, ein Mädchen links stößt einen kleinen Schrei aus und sieht erschrocken auf ihren gelben Rüschenrock, der einige Spritzer abbekommen hat. »Oh«, sagt sie verstört. Sie blickt von ihrem Rock auf den Mann, der mitten in der Pfütze liegt. An der Anlegestelle heult die Sirene eines Dampfers, denn Omaha ist eine Stadt am Fluß. Das Mädchen hat blonde Haare und eine kurze Jacke über dem Kleid. »Wilber, du solltest dich schämen! Habt ihr Valentine heruntergeworfen? Sieh dir mein Kleid an, Wilber.« Die Männer sind nicht fähig zu antworten, denn Valentine sieht wie ein echter Neger aus. Er stemmt sich langsam auf die Knie, von seinem Gesicht tropft das brackige Wasser. Seine Hände, bedeckt vom Schlamm, fahren zum Gesicht hoch und wischen hastig über es hinweg. Jetzt sieht er noch schlimmer aus.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Sept. 2023
ISBN9783989363205
In Omaha wirst du hängen: G.F. Barner 290 – Western

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    Buchvorschau

    In Omaha wirst du hängen - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 290 –

    In Omaha wirst du hängen

    G.F. Barner

    Tate Growman sieht sich noch einmal nach seinem Pferd vor dem Balken des Herndon House in Omaha um und geht dann auf Bill Bowers Saloon zu. Er sieht den langgestreckten Bau der Tanzhalle und hört das Kreischen einiger Girls.

    Licht brennt überall, spiegelt sich in den Pfützen der Straße.

    Drei, vier Männer am Eingang der Tanzhalle lachen dröhnend, als der untersetzte Mister, dem sie einen Stoß gegeben haben, über den Absatz des Vorbaues stolpert und auf Tate zufliegt, und Growman macht einen Satz nach rechts.

    Die vier Burschen links von ihm lachen noch immer. Jener aber, den sie gerade aus der Tür befördert haben, hat keinen Grund zu lachen.

    Der Mann landet mitten in einer morastigen Pfütze.

    Wasser spritzt nach allen Seiten hoch, ein Mädchen links stößt einen kleinen Schrei aus und sieht erschrocken auf ihren gelben Rüschenrock, der einige Spritzer abbekommen hat.

    »Oh«, sagt sie verstört. Sie blickt von ihrem Rock auf den Mann, der mitten in der Pfütze liegt.

    An der Anlegestelle heult die Sirene eines Dampfers, denn Omaha ist eine Stadt am Fluß.

    Das Mädchen hat blonde Haare und eine kurze Jacke über dem Kleid. Es wendet sich nach den Lachern um und sagt scharf:

    »Wilber, du solltest dich schämen! Habt ihr Valentine heruntergeworfen? Sieh dir mein Kleid an, Wilber.«

    Die Männer sind nicht fähig zu antworten, denn Valentine sieht wie ein echter Neger aus. Er stemmt sich langsam auf die Knie, von seinem Gesicht tropft das brackige Wasser. Seine Hände, bedeckt vom Schlamm, fahren zum Gesicht hoch und wischen hastig über es hinweg.

    Jetzt sieht er noch schlimmer aus.

    Die vier Männer auf dem Gehsteig aber schauen ihn an und lachen aus vollem Hals.

    Zwischen den Männern auf dem Vorbau und Valentine steht das wütende Mädchen und sagt noch schärfer:

    »Wilber, was soll das? Warum habt ihr ihn auf die Straße geworfen?«

    »Ooooaaach!« ächzt Wilber lachend. »Er wollte… oaach… seine Schulden nicht bezahlen, die er noch bei mir hat. Und da... da haben wir ihn... Betrinkt sich für mein Geld!«

    Das Mädchen dreht sich um und wird stocksteif.

    Valentine, jener vierschrötige Mann, der über und über voll Schlamm ist, hat plötzlich eine Waffe in der Hand.

    Es ist eine doppelläufige Derringerpistole, die sich jäh hebt und Tate

    Growman den nächsten Satz machen läßt.

    Schon hat Growman das Mädchen umfaßt und versucht sich noch zu drehen. Aber er verfehlt den rettenden Laufsteg, den man über den Schlamm legte.

    Dann hat er das Gefühl, in einen weichen und klebrigen Teig zu fallen, während er sich bemüht, das Mädchen über sich zu halten.

    Zugleich aber hört er jenes charakteristische kurze und böse Bellen des Derringers.

    Und jemand schreit heiser:

    »Er schießt… er schießt! Vorsicht!«

    Das geschieht alles in vielleicht drei Sekunden, nicht mehr. Auf den Bohlen trappelt es, eine Tür knallt hart an eine Wand. Jemand schreit kurz und schmerzhaft auf, und das Gerassel eines Wagens kommt so schnell näher, daß Tate sich erschrocken umsieht.

    Es ist ein großer Planwagen, bespannt mir vier Pferden, der hart an ihm vorbeirasselt.

    Schon spritzt nach rechts und links eine Woge aus jenem schwarzbraunen Schlamm hoch, die sich mit ihren Spritzern auf Tates Kleidung und Gesicht legt. Und die Lady sagt schrill:

    »Oh, mein Gott, Valentine, dieser Narr!«

    Sie ist leicht und zierlich. Tate hat das Gefühl, daß sie sich nun in seinen Armen schwer macht. Er sieht nach rechts, dorthin, wo der Wagen vorbeirasselt.

    Es ist wie ein Alptraum für ihn, als der Wagen zwar vorbei, aber keine Spur mehr von jenem Valentine zu sehen ist.

    Aber da schreit schon auf dem Vorbau einer:

    »Da läuft er, da läuft er!«

    Tatsächlich ist rechts ein Schatten auf der anderen Seite der Straße zu sehen, der in die dunkle Mündung einer Gasse eintaucht. Und jener Mann, der Valentines Fortrennen bemerkt, hat zwar den Revolver in der Hand, wagt aber nicht zu schießen.

    Wilber aber lehnt an der Wand des Tanzhauses, hat den linken Arm quer vor der Brust und seine Wurstfinger um den rechten Oberarm gepreßt.

    Über seine Finger rinnt ein dünner roter Faden.

    »Dieser Lump«, sagt er keuchend und mit jenem stieren Blick, der auf den Schmerz hindeutet, der in der Wunde stecken mag. »Dieser Lump, er versteht keinen Spaß, was? Ted, Frank, sucht ihn!«

    »Verdammt, er ist weg«, erwidert einer der Männer, der sich flach hingeworfen hat. Er richtet sich auf und klopft sich ab. »Wo sollen wir ihn denn suchen, Lukas? Vielleicht am Hafen? Da können wir drei Tage suchen… Er ist weg!«

    Tate Growman stemmt sich hoch und hebt das Girl mit in die Höhe. Er watet, das Mädchen um die Hüften gepackt haltend und sie über den Schlamm hebend, auf den Gehsteig zu. Dabei versinkt er bis an die Knöchel im Schlamm.

    »Oh, danke, Mister«, sagt sie heiser. »Ich… ich stand genau in seiner Schußlinie. Und sicher…«

    Tate sagt gar nichts. Er hat sie hingestellt und dreht sich langsam um. Es ist ihm nun gleich, ob er noch dreckiger wird oder nicht. Sein neuer Rock und die Hose sind sicher eine Wäsche wert.

    Tate watet bis zu seinem Hut zurück, hebt ihn auf und geht nun wieder zum Vorbau.

    Dort sagt einer der drei Männer bei Wilber:

    »Du mußt dich verbinden lassen, Luke! Komm herein. Katy, wenn sie da ist, wird dich schon verpflastern. Ein Glück, daß er dich nicht schlimmer getroffen hat!«

    Sie beachten Tate kaum. Sein Gesicht ist ganz ruhig. Er hat den Hut in der linken Hand, wirft dem blonden Girl einen kurzen Blick zu, dann tritt er vor Wilber, der in die Tür will und sagt ruhig:

    »Wer von euch hat ihn herausgeworfen?«

    »Was willst du, Fremder?« fragt Wilber gereizt.

    »Das hat Zeit, Mister«, erwidert ­Tate kalt. »Ich kam friedlich über den Laufsteg, ihr Narren. Und ihr werft mir einen Mann beinahe an den Kopf, obwohl ihr mich sehen mußtet. Wer hat ihn herausgefeuert?«

    »Ich!« sagt Frank mürrisch. »Na und?«

    »Der Rock und die Hose kosten zusammen dreißig Dollar«, murmelt Tate kühl. »Hast du verstanden, Mister?«

    »Was ist… er will dreißig Dollar… Mensch, geh mir aus dem Weg!« faucht Wilber wütend.

    »Sorry«, sagt Tate, »du hast es erst zu einer Schießerei kommen lassen, mein Freund. Jetzt trage die Folgen. Also, dreißig Dollar! Und der Hut kostete zwölf Dollar. Das macht zweiundvierzig! Ist das zu wenig?«

    »Schmeißt ihn runter«, sagt Wilber voller Zorn.

    Es ist ein kurzer und erschrockener Laut, der ihm in der Kehle steckenbleibt. Seine Augen quellen aus den Höhlen, und seine Männer stehen jäh stocksteif.

    Aus Tate Growmans rechtem Rockärmel ist etwas herausgeschnellt und sitzt genau an der Ader von Wilbers Hals: ein schmales, funkelndes Wurfmesser.

    »Nun?« fragt Tate Growman kalt. »Ihr könnt es versuchen, aber das Messer ist scharf wie ein Rasiermesser. Also... zweiundvierzig Dollar! Das Hemd ist nicht mehr viel wert, und die Stiefel kann ich selber säubern. Also…«

    »Nicht… nicht schießen«, sagt Wilber schrill. »Ted, mach keinen Unsinn! Cole, gib ihm das Geld… schnell!«

    Der vierte Mann, ein kleiner, schmalbrüstiger Mister, greift in die Tasche und zieht hastig eine Rolle Scheine heraus.

    Er hält seine Hände jäh in der Luft still, als Tate Growmans Hut auf die rohen Dielenhölzer des Vorbaues fällt und in Growmans Hand der Bullcolt erscheint.

    »Nimm den Hut auf und lege das Geld hinein«, sagt er scharf. »Und dann trittst du wieder zurück. Ich sage…«

    Er sagt gar nichts mehr, sondern bewegt die rechte Hand, die am Hals von Wilber gesessen hat.

    Schon zischt das Messer durch die Luft, und Frank stößt einen heiseren Schrei aus.

    Frank steht hart an der Saloonwand, hat die Rechte auf den Colt gesenkt und das Eisen schon um einen Zoll angehoben.

    Im gleichen Moment ist das Messer da, durchbohrt seinen Hemdsärmel und bleibt zitternd, die Hand an die Wand pressend, in der Holzwand stecken.

    »Versuch es nie wieder, ich bin schneller mit meinem Messer als du mit dem Revolver«, murmelt Tate

    Growman ohne Erregung.

    Seine Rechte schnappt einmal, und das nächste Messer liegt in ihr.

    Sie sehen ihn entsetzt an.

    Cole legt das Geld in den Hut. Dann richtet er sich wieder auf und geht rückwärts neben die beiden anderen.

    »Zieh deinem Partner von der Seite das Messer aus dem Ärmel und lege es zu Boden, Kleiner«, bestimmt Tate kühl.

    »Cole, gib ihm sein Messer wieder«, stottert Wilber, »gib es ihm. Es ist alles in Ordnung zwischen uns!«

    »Ja, Boß«, sagt Cole mürrisch und bringt das Messer.

    Wilber schielt auf das andere Messer, das von seinem Hals verschwindet.

    »Jetzt kannst du gehen, Wilber«, sagt Tate ruhig. »Ich hoffe, es war nur eine kleine Meinungsverschiedenheit... mehr nicht!«

    »Ehrlich«, stottert Wilber. »Ich denke, es ist eine kleine Meinungsverschiedenheit… mehr nicht, ehrlich!«

    Er sieht sich um, winkt seinen drei Männern und geht hastig durch die Tür in den Saloon.

    Als die Tür zufällt, sieht sich Tate um, lächelt dünn und bückt sich nach seinem Hut, steckt das Geld ein.

    »Hallo, Miss«, sagt er lächelnd. »Ein kleiner Zwischenfall. Wilber hat sogar vergessen, sich bei Ihnen zu entschuldigen. Soll er es nachholen?«

    Sie lehnt an der Wand, ihr Kleid ist hin und ihr Haar aufgelöst.

    »Würdest du das für mich tun, Mister?« fragt sie. »Und wenn er sich nicht zu entschuldigen gedenkt?«

    »Ich bin sicher, er wird. Soll er?«

    Er lächelt, das Mädchen gefällt ihm. Und er ist fremd in Omaha.

    »Nein«, meint sie und lächelt zurück. »Du bist schnell genug gewesen, um mich herunterzureißen. Hast du da nicht an deinen Rock gedacht, Fremder?«

    »Manchmal denke ich gar nicht, manchmal muß ich etwas tun, Miss…«

    »Judy Nicholls«, sagt sie. »Ich... nun, ich singe in diesem Palast da. Manchmal bin ich mildtätig veranlagt, Mister…«

    »Tate Growman«, murmelt der schlanke Mann träge. »Tate,

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