Das Gentleman-Prinzip: Der Weg zum Gentleman! 15 Schritte zu gutem Stil, authentischem Charakter & starkem Mindset.
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Über dieses E-Book
Constantin Zöller
Constantin Zöller wurde 1969 in Hanau (D) geboren. Sein Vater war als Facharbeiter in einer Fabrik tätig, seine Mutter arbeitete als Krankenpflegerin in einem Kurbetrieb. Constantin wuchs als einziger Sohn der Familie auf. Seine heutige Lebenspartnerin lernte er in seinem eigenen Unternehmen, einem Fachhandel für Elektroprodukte kennen, welches er seit fast 3 Jahrzehnten erfolgreich führt. Aus der Partnerschaft entstanden zwei Kinder, heute 17 und 12 Jahre alt. Sowohl seinen beiden Söhnen als auch seinen Azubis und jungen Mitarbeitern vermittelt er tagtäglich eine wichtige Botschaft: „Die Jugend von heute ist die Gesellschaft von morgen!“. Es ist seit Jahrhunderten ein ungeschriebenes Gesetz, dass die älteren den jüngeren Altersgruppen schlechte Manieren, mangelndes Allgemeinwissen und teilweise auch eine Lebensführung ohne Werte vorwirft. Doch wer hat diese Generation großgezogen und ausgebildet? Wer wenn nicht wir selbst? Constantin Zöller lässt seit jeher einem respektvollen Umgang besonders viel Bedeutung zukommen und hat dies auch in den Kernwerten seines Unternehmens fest verankert. Er blickt nicht vorwurfsvoll oder gar herabschauend auf die nachfolgende Generation, sondern bildet diese aus und lenkt sie hin zu modernen, offenen Werten. Dazu überdenkt er stetig auch seine eigenen Verdienste und fragt sich: „Was ist mein Beitrag, den ich leiste, um unsere Gesellschaft besser und offener zu machen?“. Aus diesem Bedürfnis heraus ist dieser Ratgeber entstanden. Constantin Zöller kennt das Leben als körperlich hart arbeitender Mensch, er weiß aufgrund des Engagements seiner Eltern und des Berufes seiner Partnerin um die Sorgen seiner Mitbürger. Er stellt in seinem eigenen Job einen erfolgreichen, modernen, verantwortungsbewussten Mann des 21. Jahrhunderts dar, dem andere vertrauen. Zöllers Devise lautet: „Niveau ist erlernbar und sollte gefördert werden!“.
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Buchvorschau
Das Gentleman-Prinzip - Constantin Zöller
PREFACE
PERFEKT GEKLEIDET, GUTE Manieren, von allen respektiert und erfolgreich sowohl in Beruf als auch Privatleben – so stellt man sich vielerorts den perfekten Gentleman vor. Er weiß sich in jeder Situation zu helfen, trägt die Frau auf Händen und ist sozial engagiert. Ebenfalls Allgemeinbildung und die stets passende Artikulationsweise gehören zu den unverzichtbaren Attributen eines perfekten Gentlemans.
Würdest du auch gern diesem Bild entsprechen oder wünschst du dir, so jemanden an deiner Seite zu haben? Früher ein unerreichbarer Traum, doch heute kann jeder Mann zu einem Gentleman werden, wenn er das bloß will und wenn er bereit dazu ist, etwas dafür zu tun. Es beginnt mit einer inneren Einstellung, die sich jeder Herr aneignen kann und die ihm dann sofort so einige Türen öffnet. Ein äußerlicher Wandel folgt, wobei dieser im Umgang mit sich selbst und mit den Personen im unmittelbaren Umfeld stattfindet.
Du willst es probieren?
Du willst die Weichen für ein neues Leben stellen?
Dann studiere dieses Buch und gehe den ersten Schritt deines Weges in ein neues Leben.
Ich möchte dir zuerst einen kurzen Einblick darin geben, woher der Begriff Gentleman stammt, was er bedeutet und welche Phasen er durchlaufen hat. Im Hauptteil möchte ich dir dann 15 Schritte anbieten, die dich eben genau dorthin bringen sollen, wo du dann selbst stehen, auf deinen Weg zurückblicken und dir denken wirst: „Nun bin ich die Person, die ich immer sein wollte. Ich bin ein Gentleman und nichts wird mich mehr daran hindern!" An einigen Stellen werde ich inmitten dieser 15 Schritte kleine Momentaufnahmen montieren, kurze Geschichten von unterschiedlichen Personen, die mir allesamt für dieses Buch einen kurzen Einblick in ihre Gedankenwelt und in ihr Leben geboten haben. Außerdem habe ich noch eine kleine Überraschung: Ein junger (und etwas scheuer) Autor – er nennt sich selbst Mortaimer – hat extra für dieses Buch eine Kurzgeschichte verfasst. Ein modernes Märchen, in dem er auf einer fiktiven Ebene davon berichten möchte, was für ihn ein Gentleman ist. Bevor ich dich nach dem historischen Anfangsteil auf meine 15 Schritte mitnehme, möchte ich dir zur Entspannung den ersten Teil von Mortaimers Kurzgeschichte zum Lesen überreichen. Den zweiten Teil gibt es dann an jener Stelle, wenn du die 15 Schritte schon hinter dir hast, also dann, wenn du sozusagen bereits an jenem Ort bist, an den dich dieses Buch bringen soll.
Aber nun erst einmal ein kleiner historischer Ausflug. Ich freue mich, dass du da bist und dass du mit mir auf diese verändernde Reise gehst.
DER GENTLEMAN
EIN HISTORISCHER ABRISS
DER GENTLEMAN UND SEINE ANFÄNGE
URSPRÜNGLICH STAMMT DIE Bezeichnung Gentleman aus dem britisch-englischen Sprachraum. Das Konzept, das sich hinter diesem Begriff versteckt, war jedoch schon bei Pythagoras ein Thema. 1729 erschien erstmals ein Kompendium darüber, wie ein Gentleman zu sein hat und welchem Verhaltenskodex er unterliegt. Darin war es einer der ersten Punkte, dass er Spross einer gutsituierten und weit bekannten Familie zu sein hat. Ein „Normalo" hatte demnach damals keine Chance, ein Gentleman zu werden.
Zum Glück gab es jedoch noch weitere Kriterien, denn nicht jeder adelige Mann war auch automatisch ein Gentleman. Man musste die entsprechende Bildung besitzen, wie es etwa der Adelige Richard Mulcaster im 16. Jahrhundert niederschrieb. Lesen, Schreiben, Zeichnen, Singen und das Beherrschen von Fremdsprachen gehörten genauso zu diesen Bildungsmaßstäben wie ein Grundwissen in Theologie und Juristik. Mulcasters Zeitgenosse Harrison, ein Geistlicher, ging sogar noch weiter und forderte außerdem noch mathematische Grundkenntnisse.
In der Praxis wurden mit der Zeit jedoch vor allem die Studien der Theologie und der Juristik als zu schnöde für einen Gentleman erachtet. Einer anderen Auffassung zufolge war es gar nicht das Wissen selbst, das einen Gentleman ausmachte, sondern vielmehr, wo das Wissen erworben wurde. Für die Elite konnten natürlich nur Absolventen von Elite-Schulen überhaupt erst als potenzielle Kandidaten für einen Gentleman akzeptiert werden.
Auch den Charakter betreffend scheiden sich die Meinungen. Während Geoffrey Chaucer, der Autor der berühmten Canterbury Tales, in seinem circa 1365 veröffentlichten Werk Meliboeus darauf bestand, dass der Gentleman immer auf seinen guten Namen zu achten und diesen auch zu verteidigen hatte, präsentierte der Schriftsteller Rastel 1525 die Auffassung, dass ein Gentleman sich ebenso durch Demut, Geduld, Nächstenliebe und Ehrlichkeit auszeichnen konnte. In anderen Überlieferungen wurden ebenso die sozialen Aufgaben eines Gentlemans, die jener für seine Untergebenen und Bauern zu verrichten hatte, als Kriterien für einen solchen Ehrenmann gehandelt.
Recht einig waren sich die meisten Auflistungen jedoch in dem Punkt, dass ein Gentleman keineswegs einfach ernannt werden konnte, sondern immer auch die innere Haltung und damit die Arbeit an sich selbst beinhaltete. Ein Gentleman und Arbeit? Wie ging das einher? Im Laufe der Zeit verfestigte sich die Idee, dass ein Gentleman ohne Arbeit leben könne, da ihm nur dann Zeit für jene Aufgaben bliebe, die ein Gentleman zu erbringen hatte. Das engte den Kreis der potenziellen Gentlemen natürlich stark ein. Eine etwas gemäßigtere Überzeugung besagte daher, dass ein Gentleman keine körperliche Arbeit verrichten dürfte, was Männer mit akademischen Berufen wie Arzt, Theologe oder Jurist wieder in den Kreis der Gentlemen-Kandidaten mitaufnahm. Auch jene, die sich als Kaufleute betätigten, kamen zu Beginn des 17. Jahrhunderts noch als mögliche Gentlemen infrage, doch änderte sich das, als dieses Berufsfeld mit Machtantritt der Stuarts ab 1603 zunehmend in Misskredit gebracht worden war. Stattdessen erweiterten sich die Betätigungsfelder eines Gentlemans noch um militärische sowie politische Berufe. Ranke-Graves zufolge machten ein Offizierspatent, ein Diplom von Oxford bzw. Cambridge oder die geistlichen Pfründe der Church of England einen Mann automatisch zu einem Gentleman.
Porträt von Chaucer, 16. Jahrhundert
Der Journalist Martin Scherer, stellte wiederum die These auf, dass ein Gentleman eine Lebenskunst zu verinnerlichen hatte, die in besonderer Weise Reflexion und Erfahrung, soziale Kultur und Einsamkeit vereinte.
Ab dem 19. Jahrhundert verkam dann der Begriff schließlich. Man fing an, ihn auf den Umgang zwischen Mann und Frau zu reduzieren. Ein Gentleman war plötzlich bloß noch ein Mann, der Frauen auf vorzügliche Art und Weise behandelte. Dieser Wandel ging vor allem darauf zurück, dass die Herren, die bisher als Gentlemen galten, den sozialen Ansprüchen des Begriffs nicht mehr gerecht wurden. Die Bauern verarmten immer zahlreicher, viele konnten ihre Pacht nicht mehr bezahlen oder wurden durch weitere Willkürmaßnahmen vom Land in die Stadt vertrieben. Aus ihnen wurden dort dann billige Arbeitskräfte, die in den Slums von London und anderen Städten hausten, während die Reichen fernab des Elends im Feiertrubel versanken. Der Gentleman hatte in dieser Zeit zwar immer noch Besitz und behandelte Frauen mit Respekt. Doch abgesehen davon wurden Gentlemen ihrer sozialen Rolle nicht mehr gerecht, was sich ebenfalls an ihrem schwindenden Ansehen zeigte. Gentlemen waren bloß noch Frauenhelden, was sich im Übrigen in der Benennung einschlägiger Etablissements widerspiegelte. Viele Bordelle wurden plötzlich „Gentleman Clubs", was diesen Niedergang sozusagen mit aller Deutlichkeit sichtbar machte.
All diese Wandlungen erreichten natürlich in gleicher Weise Nordamerika. Wie in Europa war ebenso über See das Bild des Gentlemans zuerst fest mit der Herkunft verwoben, bis es mit der Zeit genauso aufgeweicht wurde und auch ein reicher Sprössling mit passendem Benehmen zu einem Gentleman werden konnte. Jegliche Richtlinien wurden somit fast beliebig. Doch zum Glück sollte sich das in den Goldenen Zwanzigern wieder gänzlich ins Gegenteil kehren.
GENTLEMEN DER ARMUT
HUNGER , A RMUT UND Perspektivlosigkeit sowie mehrere Wellen ethnischer Verfolgungen trieben die Menschen in Europa zur Wanderschaft. Auf der anderen Seite blühten die USA, wo jeder die Chance hatte, zum Millionär und Grundbesitzer zu werden, was die Menschen natürlich lockte und magisch anzog. Tatsächlich folgte am anderen Ufer des großen Teichs jedoch allzu oft die Ernüchterung. Die meisten Einwanderer landeten in den Slums der großen Städte und damit an Orten, die kaum besser waren als jene, aus denen sie geflohen waren. Außerdem formierten sich in der neuen Welt zunehmend die einzelnen Communitys – Italiener blieben unter Italienern, Iren unter Iren usw. Die Großstädte der USA wurden so ein Abbild der europäischen Verhältnisse, der Vorurteile, der Feindschaften, des Rassismus und der sozialen Ungleichheit.
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