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Lenes abenteuerliche Reise: Band 3 der Reisegeschichten von Mäusen und Tolilaquis
Lenes abenteuerliche Reise: Band 3 der Reisegeschichten von Mäusen und Tolilaquis
Lenes abenteuerliche Reise: Band 3 der Reisegeschichten von Mäusen und Tolilaquis
eBook124 Seiten1 Stunde

Lenes abenteuerliche Reise: Band 3 der Reisegeschichten von Mäusen und Tolilaquis

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Über dieses E-Book

In Band 3 der Reisegeschichten von Mäusen und Tolilaquis geht es wieder um eine Reise. Ein Koboldmädchen verlässt ihr Zuhause und ihre Familie in der Heide um neue Wesen kennen zu lernen. Schon bald trifft sie auf eine Wölfin, die in den Schwarzwald auswandern möchte, da sie weiß, dass es dort einsame Wolfsrüden gibt. Kurzentschlossen werden die beiden ein Team. Was passiert aber alles in einer Umgebung, wo nicht jedes Wesen einer Wölfin wohlgesonnen ist, wo viele Wesen Kobolde nicht wahrnehmen können? Können Kobolde verletzt werden? Wie werden sie geheilt, wenn ja?
In diesem Buch können die kleinen und großen Leser auch einiges über das Wolfsmanagement in Deutschland erfahren, lernen etwas über Wildtierauffangstationen.... und was Kobolde und Nexen im Winter machen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum25. Aug. 2022
ISBN9783347715158
Lenes abenteuerliche Reise: Band 3 der Reisegeschichten von Mäusen und Tolilaquis
Autor

Anette Setzler-Bändel

Ich bin mit Geschichten und Märchen aufgewachsen und war eine ausgesprochene Leseratte. Es ist mir gelungen auch bei meinen fünf Kindern die Liebe zum Buch zu wecken. Vor einigen Sommern haben mich zwei kleine Mädchen um eine Geschichte gebeten und kamen jeden Tag um die Fortsetzung zu hören. Daraus war schnell der Gedanke geboren: das muss ein Buch geben! Das wird auch meinen Enkelkindern gefallen! So kann ich mit den Mäuse- und Tiergeschichten meine ganzen Naturbeobachtungen, Sachrecherchen und die Phantasie, "wie könnte es weiter gehen" einsetzen, um Kindern ein Gegengewicht zu Computer, Tablet, Handy und Smartphone zu bieten: geht raus, beobachtet, habt keine Angst und seit offen und tolerant. Die Erwachsenen, die gelesen und -vorgelesen haben, meinten: "wann geht's weiter", "wir konnten nicht aufhören bis zum Schluss" - ich hoffe sehr, dass es Ihnen und Euch genauso gehen wird!

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    Buchvorschau

    Lenes abenteuerliche Reise - Anette Setzler-Bändel

    1 Kobolde zur Winterzeit

    Was machen eigentlich Kobolde im Winter? Moritz, den Wald- und Wiesenkobold, der seinen Eingang unter dem Ginsterbusch hat, haben wir ja schon kennen gelernt. Er setzt im Winter oftmals seine weiße Mütze auf, wenn es denn Schnee hat, und wandert durch die Gegend. Wir wissen das ja schon, dass er gerne wandert. Viele Kobolde verschlafen, wie andere Tolilaquis, den größten Teil vom Winter. Sie legen sich im Herbst einen Vorrat von Nüssen und Früchten an und dann schlafen sie viel - zugedeckt mit Wolle, die ihnen die Schafe geschenkt haben, müssen sie nicht frieren, auch wenn es draußen Minusgrade hat. Außerdem ist es tief in der Koboldhöhle sowieso nicht so kalt wie draußen.

    Unser Moritz mochte alle Jahreszeiten gleichermaßen. Er hat ja auch für jede Jahreszeit passende Mützen - und besonders die Zeltmütze, die man, wenn das Wetter sehr garstig wird unterwegs bis auf den Boden herunter ziehen kann. So ein tragbares Zelt eben.

    Eines schönen sonnigen Wintertages krabbelte Moritz also aus seinem kuscheligen Bett und steckte die Koboldnase aus dem Eingang. Die Sonne schien von einem strahlendblauen Himmel und die ganze Welt glitzerte wie Millionen Diamanten. Ja, es hatte geschneit und die ganze Wald- und Wiesenwelt war mit einer glitzernden, dicken, weißen Decke bedeckt. Das war gar nicht so häufig und so zog sich Moritz seine warmen Sachen an, und die Zeltmütze in Weiß auf den Kopf. Die Zeltmütze ist nämlich eine besondere - sie wechselt die Farbe. Sie sieht immer so aus wie der Boden, auf dem Moritz unterwegs ist.

    Ach Du Schreck, dieser Schnee war ja richtig tief! Moritz versank auf den ersten Schritten bis zur Hüfte darin. Da musste er wohl schauen, dass er auf einen Wildwechsel kam, wo die Tiere des Waldes einen Pfad getreten hatten - oder sich sogar auf einen Wanderweg der Menschen wagen - schön platt getrampelt. Zunächst kletterte er von seinem Eingang aus vorerst links durch den Schnee, denn er wusste, dass dort oft Rehe und Wildschweine unterwegs waren. Schließlich war das hier ein Kastanienwald und da gab es für die Tiere auch im Winter immer etwas zu futtern.

    Vergnügt wanderte er vor sich hin - er wollte auf den Hügel dort, damit er mal von Ferne auf das Dorf schauen konnte. Außerdem hoffte er seinen Freund Jannis zu treffen, den Bussard, oder vielleicht war ja auch Findus unterwegs, den er als kleinen Kater gerettet hatte. Die Nexe Melina und der Wassermann Johann schliefen ja in ihrer Wohnung am Bach und die Mäuse auch. Sie alle würde er erst im Frühjahr, wenn es wärmer wurde, wiedersehen.

    Im Winter war er die meiste Zeit allein und das gefiel ihm jedes Jahr weniger. Schon manche Raunacht hatte er von einer kleinen Koboldfrau geträumt mit blondem Haar und vergissmeinnichtblauen Augen. Aber jeder Kobold weiß, dass es diese Kombination nicht gibt. Kobolde haben in der Regel keine blonden Haare und blaue Augen schon gar nicht! Grün oder braun sind die und die Haare rötlich oder braun - schließlich will man als Kobold ja nicht gleich jedem Kind ins Auge fallen!

    Moritz erreichte den Weg, der auf den Hügel führte. Hier gab es auch Fichten und Tannen, was bedeutete, dass der Schnee nicht mehr so tief war. Da fiel das Wandern deutlich leichter! Spuren im Schnee konnte man auch deutlich erkennen. Moritz kannte sie alle: da war ein Hase lang gehoppelt, dort hatte ein Wildschwein nach Nahrung gegraben, dort ein Reh den Weg gekreuzt. Ja, Hundefährten von all den Hunden, die im Dorf wohnten und hier Gassi geführt wurden gab es auch reichlich.

    Ach, da war noch eine Eichhörnchenspur - ob das in der Nähe war? Die waren ziemlich neugierig und wussten immer alles ganz genau, auch wenn sie den meisten Winter verschliefen. Moritz schaute sich um. Irgendwo hämmerte ein Specht an einen Baum. Er musste mal zuhören: ja, genau, der Specht hämmerte den Tolilaqui Morsecode:

    Achtung, der Wolf war wieder in Dorfnähe.

    Ein Wolf? Hm, davon hatte Moritz im Herbst gehört, als Spaziergänger sich darüber unterhalten hatten. Seit neuestem gab es wohl hier im Wald einen Wolf. Der war auch schon auf Wildtierkameras gewesen und der wurde für das Erschrecken und Sterben von Schafen im Dorf verantwortlich gemacht. Oh je, das würde noch Schwierigkeiten geben. Der sollte sich doch lieber im Wald versorgen, fressen musste er ja schon. Na ja, Kobolde mochte so ein Wolf wohl nicht, aber begegnen musste Moritz ihm auch nicht wirklich.

    Moritz kam zu einer Bank. Müde war er - und die Bank sah witzig aus. Sie sah aus, als ob sie lachte! Ein Teil vom Schnee war geschmolzen und abgerutscht und das sah aus wie ein Mund. Moritz kicherte. Ich glaub, da muss ich mal hinaufklettern, dann kann ich das Dorf besser sehen.

    Oben knabberte er auch noch ein paar von den Haselnüssen, die er aus seinem Vorrat mitgebracht hatte.

    Drüben auf der anderen Seite vom Tal schraubte sich ein Raubvogel in immer größeren Kreisen hoch in die Luft. Ob das Jannis war? Musste toll sein, alles von so hoch oben zu sehen. Aber im Winter war das ja mächtig kalt da oben! Moritz fror schon bei dem Gedanken daran noch mehr. Wurde Zeit weiter zu gehen.

    Also kletterte Moritz wieder herunter von der Bank und wandte sich wieder zurück in Richtung Wald. Trotz seiner weißen Mütze wollte er lieber nicht über das ungeschützte Feld laufen. Da ertönte plötzlich hinter ihm ein lauter Schrei.

    Moritz erschrak fürchterlich. Mit einem lauten Rauschen landete ein Bussard neben ihm auf den kahlen Ästen eines Apfelbaumes.

    „Mensch, Jannis, musst Du mich so erschrecken? Ich bin ja nicht furchtsam, aber das musste doch nicht sein. Du warst doch gerade noch oben auf der anderen Talseite in der Luft."

    „Ja, war ich, aber dann hab ich Dich gesehen und wollte mal mit Dir reden, wenn Du dauernd schläfst und nix mitkriegst."

    „Deswegen brauchst Du mich aber nicht so erschrecken!"

    „Nee, tut mir leid. Musste halt schnell gehen, ehe Du komplett im Wald verschwunden bist. Du weißt ja, ich hab das offene Feld lieber."

    „Und was war jetzt so wichtig?"

    „Ich hab gestern Abend da drüben den Wolf gesehen, der jetzt hier wohnt. Ich weiß nicht, ob Kobolde etwas für Wölfe übrighaben, deshalb dachte ich, ich sag Dir’s. Zu mir warst Du ja immer nett, auch wenn mich sonst nicht viele mögen. Da geht’s mir wie dem neuen Wolf wahrscheinlich."

    „Hast Du schon mit dem gesprochen?"

    „Nee, nur gesehen hab ich ihn und schon von seinen Rissen profitiert, weil er das als Einzelgänger ja nicht alles allein fressen muss. Das kommt uns Raubvögeln zu Gute – und besonders jetzt im Winter, ist das ganz praktisch."

    „Sicher, dass es ein Wolf ist und nicht nur ein großer Hund?"

    „Ja, klar. Ich bin doch nicht blöd! Wölfe schnüren wie Füchse, setzen die Hinterpfoten genau in die Abdrücke der Vorderpfoten – das weiß doch jedes Bussardküken!" Jannis klang regelrecht beleidigt.

    „Ich hab halt noch keinen Wolf gesehen in freier Wildbahn, schon gar nicht wenn er sozusagen mein Nachbar ist!"

    „Komm mal mit – gleich da hinten ist eine Spur von ihm" – und mit diesen Worten flog der Bussard Jannis nach links über die Wiese weg.

    „Dann hatte der Specht doch recht mit seiner Warnung und ich muss mir das wirklich mal ansehen," dachte sich der Kobold Moritz.

    Mühsam war der Weg für ihn durch den Tiefschnee hinüber zu der Fichtenschonung, wo Jannis auf ihn wartete.

    Tatsächlich: hier war eindeutig ein Pfotenabdruck – und der war riesig! Weit weg von jedem Weg und, wie Jannis gesagt hatte, eine lange gerade Spur zog sich durch den Schnee. So lief definitiv kein Hund! Und außerdem gab es im Dorf seines Wissens keinen so großen Hund! Hm, hoffentlich gab das keinen Ärger. So wie er im Herbst gehört hatte, waren einige Dorfbewohner gar nicht gut zu sprechen auf den Wolf.

    Nachdenklich machte sich Moritz wieder

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