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Aufblühen im Alter: So geht das!
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Aufblühen im Alter: So geht das!
eBook185 Seiten1 Stunde

Aufblühen im Alter: So geht das!

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Über dieses E-Book

Wohlbefinden im Alter ist kein Zufall!
Auch nach der aktiven Berufslaufbahn können wir unser Leben erfüllt gestalten. Gesundheit und Lebensfreude im Alter fallen aber nicht vom Himmel.
Life Coach Hans Niederkofler zeigt auf, dass es nie zu spät ist, Tag für Tag eine passende Beschäftigung zu finden und dabei selbstständig und vergnügt zu bleiben.

» Tipps für mehr Lebensqualität im Alter
» Plädoyer für die Selbstbestimmung alternder Menschen
» Anregungen für selbstmächtiges Handeln
SpracheDeutsch
HerausgeberEdition Raetia
Erscheinungsdatum20. Juni 2023
ISBN9788872838884
Aufblühen im Alter: So geht das!
Autor

Hans Niederkofler

Der Prozessbegleiter war Lehrer für Betriebswirtschaft und Tourismus-Management und hat nach der Pensionierung strategische Projekte öffentlicher und privater Einrichtungen begleitet. Seit über zehn Jahren setzt er sich als Life Coach mit den Vorteilen des aktiven Alterns auseinander.

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    Buchvorschau

    Aufblühen im Alter - Hans Niederkofler

    Einleitung

    Brauchen wir als Einzelne und als Gesellschaft neue Szenarien für aktives Altern?

    Das Alter ist noch immer dazu geeignet, uns Furcht einzuflößen. Trotz der besten Medizin und Altersversorgung aller Zeiten und obwohl wir im Durchschnitt deutlich älter werden als noch die Generation vor uns. In Europa wird die Bevölkerung alle fünf Jahre durchschnittlich um ein Jahr älter. Wir heutigen Hochsiebziger sind die erste Generation in der Geschichte, die nicht nur 10 bis 15 Jahre älter wird als unsere Großeltern, sondern auch über zehn Jahre länger jung und in guter körperlicher und geistiger Verfassung bleibt.

    Laut Eurostat-Jahrbuch der Regionen haben Frauen in Europa im Durchschnitt eine Lebenserwartung von 83,5 Jahren, Männer von 81 Jahren.

    Und doch können Slogans wie „60 ist das neue 40" nicht über die Furcht vor dem Alter hinwegtäuschen – die Sprache verrät uns. Hat man erst einmal die Schwelle zur Rente überschritten, gehört man zu den Senioren. Keinesfalls wird man alter Mann oder alte Frau genannt. Dabei müsste allein das Erreichen eines gewissen Alters Respekt abverlangen. Obwohl unvermeidlich, ist Altsein für die meisten von uns nicht erstrebenswert.

    Im Widerspruch dazu steht das gleichzeitige Herbeisehnen der Rente. Das Anheben des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre wird vielfach kritisiert. Viele möchten schon fünf Jahre früher in Rente gehen. Das zeigt eine Umfrage des Demographie Netzwerks, einer Kooperation von Unternehmen und Institutionen in Deutschland. Die Auswertung, die im Herbst 2022 veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass 54,2 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland gerne mit 62 Jahren oder früher mit der Erwerbsarbeit aufhören würden. Nur 10,7 Prozent wollen bis zum Alter von 67 oder sogar noch darüber hinaus arbeiten.

    Dieser eklatante Widerspruch ist einer der wichtigen Impulsgeber für dieses Buch. Wie kann es sein, dass wir uns vor dem Alter fürchten und es gleichzeitig herbeisehnen? Und wie kommt es, dass sich so viele in der herbeigesehnten Rente gar nicht mehr zurechtfinden? Denn die größten Herausforderungen kommen in der Zeit nach dem Abschied aus dem Berufsleben auf jeden von uns zu. Plötzlich hat jeder Zeit für Erinnerungen, für Selbstfindung und für das letzte Drehbuch seines Lebens.

    Dieses Buch will dazu anregen, allein oder in Resonanz¹ mit einer co-kreativen Kleingruppe über sich, über die eigenen Stärken und über ein neues Lebenskonzept nachzudenken und Möglichkeiten zu finden, aktiv zu altern und die Lebensqualität und die gesellschaftliche Teilhabe zu erhalten und auszuweiten. Um selbstmächtig, gesund, aktiv und lebensfroh zu bleiben, braucht jeder spätestens ab 65 ein neues Lebenskonzept und neue Kompetenzen, die ihm nicht in den Schoß fallen. Denn das ist die andere Seite des Traumes vom Nichtstun: dass er zumeist nicht hält, was er verspricht, ein Dilemma, das es zu lösen gilt. Und zwar nicht nur von den Betroffenen selbst.

    Denn gleichzeitig stehen unsere wohlhabenden Gesellschaften in einem gewaltigen demografischen Wandel. Die Vereinten Nationen gehen zwar noch davon aus, dass die Weltbevölkerung bis 2100 weiterwachsen wird, bevor es zu einer drastischen Reduzierung der Menschheit kommt. Es gibt aber auch andere Prognosen, und die erscheinen angesichts der sich umkehrenden Bevölkerungspyramiden aktuell realistischer. Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME), University of Washington sieht den Höhepunkt des globalen Bevölkerungswachstums bereits im Jahr 2064 erreicht. Laut dieser Studie wird 2100 in 23 Ländern die Bevölkerung nur noch halb so groß sein wie heute. China zum Beispiel soll laut dieser Studie 2100 nur noch 732 Millionen Einwohner haben, statt 1,4 Milliarden wie derzeit – die chinesische Einkindpolitik sei der Anfang dieser Entwicklung gewesen. Und in den bevölkerungsstarken westeuropäischen Ländern wie Italien oder Deutschland sorgt die Generation der sogenannten Babyboomer samt dem Pillenknick ab Mitte der 1960er-Jahre für den tiefgreifenden Bevölkerungswandel. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen anfangs die Geburtenzahlen stetig, dann brachen sie mit der Erfindung der Antibabypille ein. Die Folgen für unsere Gesellschaft sind dramatisch.

    Die Berechnungen sind nicht einheitlich und unterscheiden sich stark von Region zu Region, von ländlichen zu urbanen Gebieten. Klar ist aber, dass in unseren Gesellschaften der Anteil an alten Menschen so stark anwachsen wird wie noch nie in unserer Geschichte. In etwa einem Vierteljahrhundert wird bei uns die Hälfte der Menschen älter als 50 sein. Und Statistiker rechnen damit, dass im Jahr 2040 zudem deutlich mehr als zehn Prozent der Bevölkerung älter als 80 sein werden. Zum Vergleich: Mitte des 19. Jahrhunderts lag der Anteil der über 80-Jährigen noch bei einem knappen halben Prozent. Mit anderen Worten: Unsere gesamten Produktionsprozesse müssen sich in atemberaubender Geschwindigkeit an die neuen Bedingungen anpassen, unsere Rentensysteme ebenso. Und wir als Mitglieder dieser Gesellschaften müssen mithalten. Das ist nicht als weit entferntes Schreckgespenst von sich wegzuschieben. Alle, die jetzt damit beginnen, über das Rentenalter nachzudenken, werden diesen tiefgreifenden Wandel miterleben.

    Der Wandel des Gewohnten wird sich also eher noch beschleunigen. Schon heute erleben wir eine Welt, in der die Kommunikation, die Mobilität, die Produktion und der Austausch von Waren und Dienstleistungen immer schneller und unüberschaubarer wird. Finanzkrisen drohen sich zu wiederholen und die globale Wirtschaft zu erschüttern, die Klimakrise spitzt sich zu, die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer und der soziale Zusammenhalt und das Vertrauen in die politischen und wirtschaftlichen Institutionen nehmen ab. Diese bedrohlichen Krisen stellen uns vor immer neue Herausforderungen. Wir werden umdenken müssen. Das „Weiter, Schneller, Größer" funktioniert so nicht mehr. Um zu einer Wirtschaftsweise zu kommen, die nicht mehr den Wohlstand, die ökologische Zukunftsfähigkeit und den sozialen Zusammenhalt untergräbt, müssen wir uns von vielen bisherigen Vorstellungen verabschieden, neue Strategien finden und uns neue Kompetenzen aneignen. Kreativität und Innovation werden der wichtigste Schlüssel für Zukunftsfähigkeit. Der Wandel wirkt sich nicht nur auf die öffentlichen Strukturen aus, sondern auch auf das Privatleben. Beide Bereiche brauchen neue Kompetenzen und neue Verhaltensweisen.

    Einen Anfang für dieses Umdenken möchte dieses Buch machen. Es ist zu fragen, was wir selbst tun können, um eine positive Entwicklung anzubahnen, und wie wir die Qualität des Lebens im Wohnumfeld trotz Bedrohungen erhalten und ausweiten können. Dabei sollten die Alten nicht einfach auf ein Abstellgleis geschoben werden. Ohne ihre Hilfe wird dieser tiefgreifende Wandel kaum zu bewältigen sein.

    In diesem Buch wird darüber nachgedacht, wie sie sich in diese Prozesse einbringen können, wo es zurzeit hakt und wo bisher übersehenes Potenzial liegt. Denn noch nie sind so viele Kompetenzen von Pensionisten brachgelegen, obwohl gleichzeitig der Bedarf an passenden nachberuflichen Beschäftigten größer ist als jemals zuvor. Mit dem Begriff „aktives Altern" haben die Altersforscher ursprünglich die Frage verbunden, wie Senioren nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben neue Beschäftigungen in sozialen und kulturellen Bereichen finden, um sich körperlich und geistig fit zu halten. Als später die Ökonomen von aktivem Altern zu reden begannen, meinten sie damit nicht mehr die nachberuflichen Tätigkeiten allgemein, sondern alle bezahlten Tätigkeiten älterer Arbeitnehmer vor der Pensionierung. Damit verbunden ist auch die Forderung, die Versicherungsjahre zu erhöhen, um die Finanzierungsprobleme der öffentlichen und privaten Altersvorsorge zu reduzieren.

    In diesem Buch wird der Begriff nur im ursprünglichen Sinne der Altersforscher verwendet. Aktiv altern bedeutet, dass sich ältere Menschen ihrer kognitiven, lebenspraktischen und sozialkommunikativen Kompetenzen bewusst sind, sich mitverantwortlich bürgerschaftlich in Gemeinden, in Vereinen und in der Nachbarschaft engagieren und zu lokaler und regionaler Kreativität und Lebensqualität beitragen. Es geht um alltägliche Erfahrungen der Menschen, um die Freude am selbstmächtigen Mitentwickeln, um die Freude am Mitgestalten der Lebensqualität im Wohnumfeld und um die Hilfe zur Selbsthilfe in kleinen, altersgemischten, co-kreativen Basisgruppen für aktives Altern in jedem Ortsteil. Die bisher über Geld und Expertenwissen gesteuerten Sozial- und Gesundheitssysteme leisten viel, kommen aber in verschiedenen Bereichen, besonders in der Altenbetreuung, seit Jahren an ihre Grenzen. Brauchen wir JETZT eine Ergänzung durch Netzwerke kleiner Denkwerkstätten, in denen Pensionisten zusammenfinden und sich gegenseitig unterstützen, bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und durch passende Beschäftigung dafür sorgen, gesund und selbstmächtig bleiben?

    Was verspricht das Buch?

    Im ersten Teil will es die Leser dazu anregen, den roten Faden im Leben zu entdecken, aktiv zu altern, die Lebensoptionen auszuweiten, die Rahmenbedingungen für gelingendes Leben zu verbessern, sich neue Kompetenzen anzueignen, in gesunder, ausgeglichener Innen- und Außenorientierung ganz bei sich und anderen zugewandt zu sein, beim Tun und in der Stille ganz selbst zu werden und zu einer reifen Sinneserfahrung zu kommen. Es findet Antworten auf die Frage, wie wir in kleinen, co-kreativen Denkwerkstätten lernen können, resonanzfähiger zu werden, welche eigenen Kompetenzen wir erweitern müssen, um gut zu leben, wie wir im Team entspannt in erweiterte Denkräume vorstoßen, neuen Ideen begegnen und praktische Anregungen und Werkzeuge finden. Wir beginnen von einem besseren Alltag zu träumen und legen neue Ziele und Wege fest: für uns selbst und für jeden anderen in der Gruppe. Im zweiten Teil lädt das Buch zum Nach-, Mit- und Weiterdenken ein. Was soll sich in der Gesellschaft ändern, damit wir alle selbstverwirklichende Beschäftigungen und Rahmenbedingungen für ein gutes Leben² finden? Nehmen Sie sich Zeit zu klären, wie Sie im Alter gesund, aktiv und lebensfroh bleiben können.

    Gelingendes nachberufliches Leben ist ein selbstbestimmtes Leben mit der Aussicht, passende Beschäftigungen zu finden, die dem eigenen Sinnkonzept und Lebensmodell entsprechen und subjektiv und objektiv lohnenswert sind.³ So kann jeder Freude und Zufriedenheit entstehen lassen, sowohl in den aktiven Zeiten als auch in den Zeiten der Muße. Beim Ordnen des Lebens und bei der Ausrichtung auf das, was kommt, wünsche ich allen Leserinnen und Lesern mit Rainer Maria Rilke: „Möge das Leben Ihnen aufgehen, Tür für Tür; mögen Sie in sich die Fähigkeit finden, ihm zu vertrauen, und den Mut, gerade dem Schweren das meiste Vertrauen zu geben."

    Hans Niederkofler

    Teil I

    Die Selbst- und Weltbeziehungen erweitern und resonanzfähiger werden

    „Der Mensch ist ein Organismus, der sich und sein Gleichgewicht laufend in der wirklichen Welt erhält, indem er aktiv lebt, das heißt, indem er seine Zeit nutzt und in Harmonie mit seiner und mit der Natur, die ihn umgibt, lebt und handelt. Und dieser Gebrauch, den wir von uns selbst machen, hat auf jedes unserer Organe einen prägenden Einfluss."

    (Adolf Meyer, schweizerisch-amerikanischer Psychiater, 1866–1950)

    Das größte Missverständnis beim Übergang in den nachberuflichen Lebensabschnitt ist vermutlich die Vorstellung, die Qualität des Lebens hänge nur vom Wohlstand und der Höhe der Pension ab. Der Grund dafür liegt darin, dass mit der Rente nicht selten die aktive Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensbedingungen und mit den eigenen Zielen und Absichten vernachlässigt wird. Als

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