Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Plexusmädchen: Wie ich lernte, mein Trauma und seine Folgen zu bewältigen
Plexusmädchen: Wie ich lernte, mein Trauma und seine Folgen zu bewältigen
Plexusmädchen: Wie ich lernte, mein Trauma und seine Folgen zu bewältigen
eBook225 Seiten2 Stunden

Plexusmädchen: Wie ich lernte, mein Trauma und seine Folgen zu bewältigen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Bei ihrer schwierigen Geburt erleidet die Autorin durch eine Überdehnung des Plexusnervs eine erhebliche Verletzung des rechten Armes.
Was sie zunächst nicht stört, wird im Laufe ihres Lebens zum Desaster: Sie entwickelt schwere Begleit- und Folgeerkrankungen, die vor allem psychischer Natur sind.
Als sie sich Hilfe sucht, ist keine Fachkraft dazu in der Lage.
Mit der Entdeckung ihrer Hochsensibilität vor wenigen Jahren setzt sich ein Stein ins Rollen. Diese wahre Geschichte erzählt, wie sie sich eigenständig und zielstrebig von allen Lasten befreit hat.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum17. Mai 2023
ISBN9783347942028
Plexusmädchen: Wie ich lernte, mein Trauma und seine Folgen zu bewältigen

Ähnlich wie Plexusmädchen

Ähnliche E-Books

Körper, Geist & Seele für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Plexusmädchen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Plexusmädchen - Birgitta Pagen

    1 Wie alles begann

    Meine Geschichte beginnt 1960, also zu einer Zeit, als Fotos noch überwiegend schwarz-weiß waren.

    Die Wirtschaftswunderzeit war in vollem Gange und tauchte das Leben in einen bunten Taumel nach den grauen Jahren des Krieges, elektrische Haushaltsgeräte eroberten und erleichterten die Hausarbeit. Konrad Adenauer war Bundeskanzler; an eine Mauer dachte noch niemand, und die Medizin war noch längst nicht so entwickelt wie heute, doch wurde getan, was in besonderen Fällen nötig und möglich war.

    Ich stamme also aus einer Zeit, die fast schon vergessen ist, und gebe hier meine Erinnerungen sowie damals geltende Antworten auf meine Fragen preis.

    Meine Mutter erwähnte die Umstände nicht gerne, die mit Schwangerschaft oder Geburt einhergingen. In ihrer Generation schickte es sich nicht, über solche Dinge zu sprechen, auch nicht mit der eigenen Tochter. Daher waren die Informationen, die ich auf meine Fragen erhielt, entsprechend dürftig, was mich wiederum von weiteren Fragestellungen abhielt.

    Als ich neun Jahre alt war, erzählte sie mir, dass sie erst im fünften Monat erfuhr, schwanger zu sein. Sie konnte es nicht weiter erklären, es war einfach so gewesen. Da ich sie nur als rundliche Frau kannte, stellte ich mir vor, dass ich mich zwischen ihren Pfunden versteckt gehalten hatte.

    »Du wurdest erst nach fast zehn Monaten geboren«, sagte sie weiter, »danach bist du mit Blaulicht in ein Kinderkrankenhaus gekommen, wo du notgetauft wurdest.«

    Notgetauft? Was war das? War das so schlimm gewesen? Ich traute mich nicht, nachzufragen, weil es mich gedanklich überforderte, was ich soeben erfahren hatte. Mutter hatte diese wenigen Informationen eher beiläufig ausgesprochen, sodass ich spürte, sie würde weitere Fragen nicht hören wollen. Also schwieg ich.

    Dass etwas mit meinem rechten Arm nicht stimmte, interessierte mich in der Zeit vor der Schule nicht. Alles machte ich nach meinen Möglichkeiten und dachte darüber nicht im Entferntesten nach, warum auch? Ich hatte keine Schmerzen, bastelte, malte und zeichnete mit links, was für mich völlig normal war. Die rechte Hand nahm ich zu Hilfe, um beispielsweise ein Blatt Papier oder die kleinen Figuren, die ich aus Knete mit links bearbeitete, festzuhalten.

    Beim Aus- und Anziehen half mir meine Mutter – also gab es keinen Grund, irgendetwas an meinen Gewohnheiten anzuzweifeln.

    Kurz vor Schulbeginn sah ich mit meinen Eltern eine Quizshow im Fernsehen an, in der Menschen um Geld spielten, das am Ende der Aktion Sorgenkind zugutekommen sollte. Dabei kam mir etwas seltsam vor: Es wurden kurze Filme eingespielt von Kindern, die teilweise an Krücken gingen, im Rollstuhl saßen, oder deren Hände an den Schultern angewachsen waren, sie hatten gar keine Arme. So etwas hatte ich noch nie gesehen; diese Bilder berührten mich auf seltsame Weise. Die Kinder taten mir so sehr leid, dass ich fast weinen musste. Da erst fiel mir die Ähnlichkeit dieser Kinder zu mir auf. Ich hatte zwar zwei Arme und Hände, aber der rechte Arm war kürzer als der linke. Er war dazu nicht so stark, sodass ich fast alles mit der linken Hand machte, was für mich normal war. Nun hatte ich gesehen, dass es nicht normal war. Normal waren zwei gleich lange Arme, die beide gleich funktionsfähig waren.

    Ohne viel nachzudenken, drehte ich mich zu meiner Mutter um und fragte: »Mama, bin ich auch ein Sorgenkind?« Sie erschrak leicht und fragte zurück: »Warum meinst du das?«

    Ich zeigte mit meiner linken Hand auf den rechten Arm und sagte: »Darum.«

    Entschieden wehrte sie das ab und meinte: »Nein, du bist kein Sorgenkind.«

    Das verstand ich nicht, immerhin hatte ich doch gerade die Filme gesehen von den armen Kindern. So bohrte ich weiter: »Aber, was ist das denn?«

    Ihrer Miene nach schien sie zu überlegen, dann antwortete sie: »Du wurdest bei der Geburt verletzt, darum ist der Arm gelähmt. Mehr weiß ich auch nicht.« Sie unterstützte ihre Antwort mit einem Schulterzucken.

    Mit diesen Informationen konnte ich nicht viel anfangen, gerne hätte ich weiter gefragt, aber Mutter wusste ja nicht mehr.

    Zumindest wusste ich nun, was gelähmt bedeutete.

    Bisher ging ich in den Kindergarten, wo mir der Unterschied nicht aufgefallen war, offenbar den anderen Kindern auch nicht, denn es hatte nie irgendein anderes Kind dazu etwas gesagt. Doch dachte ich seither oft darüber nach, wie es mit einem nicht gelähmten rechten Arm gewesen wäre, wenn ich meinen Lieblingsbeschäftigungen, dem Malen, Zeichnen, und dem Ausschneiden von Dingen aus einem abgelaufenen Katalog, nachging. Vorstellen konnte ich es mir nicht; schließlich kannte ich es ja nicht anders, und für mich war alles gut so.

    Nach den Ferien sollte ich in die Schule kommen. Die wurde mir schon dadurch zuwider, dass Mutter mich Wochen zuvor zum Frisörsalon schleppte, wo mir mein wunderschön glänzendes und bis zur Hüfte reichendes Haar abgeschnitten wurde, weil sie es aufgrund der vielen Knoten und meinem damit verbundenen Geschrei nicht mehr bürsten wollte.

    So kam ich mit einem Haarschnitt heim, den üblicherweise Jungs trugen. Ich war zutiefst traurig und weinte viel, wenn ich allein war. Die schönen Zeiten, die ich auf Mutters Schoß verbrachte, das wunderbare Gefühl, von ihr die Haare geflochten und den Nacken massiert zu bekommen, war auf einmal Vergangenheit. Zum ersten Mal blickte ich bewusst in einen Spiegel und war erschüttert von dem, was ich sah: Ein Kind mit traurigem Blick und kurzen Haaren, was unmöglich aussah und mein abstehendes linkes Ohr zum Blickfang machte, dazu zwei Arme, die ungleich herunterhingen – so sollte ich in die Schule gehen und mich anderen Kindern zeigen? Die würden mich sicher auslachen, war ich überzeugt. Ich begann, Spiegel, Glastüren oder Schaufenster zu hassen und beschloss, nicht mehr hineinzuschauen, weil es sehr schlimm war, mich dort sehen zu müssen.

    Mutter bekam diese Situation mit und sah meine Tränen. »Warum heulst du denn? Du siehst doch gut aus? Ein richtig schickes Mädchen.«

    Ein Mädchen? Wie konnte sie so etwas sagen? Mädchen trugen lange Zöpfe und keine so kurzen Haare. So richtig hatte ich das abstehende Ohr vorher noch nie gesehen. Ich fragte Mutter, warum das so war. Sie antwortete: »Als du noch ganz klein warst, hast du viel auf der linken Seite gelegen, da hat sich das verdreht.« Nun bei dem Haarschnitt war es nicht mehr zu übersehen. Es war schlimm. Sah sie denn nicht, was ich sah? Warum verstand sie mich nicht?

    Ich ersparte mir weitere Worte und rannte zu meinen Teddys, die ich über alles liebte. In meiner Fantasie lebten sie und sprachen mit mir. Ihnen war es egal, welchen Haarschnitt ich trug. Puppen mochte ich nie, was meine Mutter nicht verstand. Sie meinte, ich müsse doch Spaß daran haben, ihnen verschiedene Kleider anzuziehen und nähte zu Weihnachten heimlich Puppenkleidung – natürlich ohne mein Wissen. Aber meine plüschigen Freunde waren mir lieber. Sie zeigten mir bereits früh stellvertretend meine unerschütterliche Liebe zu Tieren.

    Als Mutter sah, dass ich mich nicht beruhigte und immerzu über diesen blöden Haarschnitt schimpfte, meinte sie: »Komm, nimm ein Schokolädchen als Trostpflästerchen, dann ist es bald wieder gut.«

    Das machte ich, doch mein Leid wurde dadurch nicht besser, die Haare waren deshalb nicht wieder da. Aber ich kam auf den Geschmack. Das war so lecker, und wenn diese cremige Schokolade in meinem Mund schmolz - es war ein noch nie dagewesener und unvergleichlicher Wohlfühlmomentsgenuss; ein Geschmack, an den ich mein Herz verlor, wie man heute sagen würde.

    Meine Mutter merkte es und bescherte mir seither ganz viele Wohlfühlmomente, wenn sie mir vom Einkaufen die verschiedensten Schokoladensorten und Kartoffelchips mitbrachte, die mein Herz ebenso höher springen ließen. Bei Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken waren zudem die feinsten Pralinen in allen möglichen Varianten üblich.

    Um mich daran zu bedienen, brauchte ich nicht zu fragen; es war immer von allem da, wenn ich Verlangen danach spürte.

    2 Schwimmen

    Ich malte und zeichnete gerne, oder schnitt Dinge aus einem abgelaufenen Versandhauskatalog aus, um sie in neuer Konstellation auf ein Papier zu kleben. Das machte mir viel Spaß. So formte ich eine neue Welt, förderte auf alle Fälle meine Kreativität.

    Meine Art, dies zu tun, gefiel meinem Vater nicht, denn er maßregelte mich oft, doch die rechte Hand dafür benutzen zu müssen, weil sie die schönere Hand sei. Das verstand ich nicht. Meine linke Hand war schöner, schon allein, weil die all das konnte, was mit der rechten nicht möglich war. Außerdem sah der hübsche Ring aus dem Kaugummiautomaten an der linken Hand viel besser aus als an der rechten, weil die Finger etwas dünner waren. Warum sollte ich nun die Schere mit rechts halten, obwohl das nicht ging? Sah er das denn nicht? Um es ihm zu beweisen, steckte ich die Finger der rechten Hand durch die Löcher der Schere, konnte aber die nötige Kraft sowie die ideale Haltung nicht aufbringen, auch wenn ich mich noch so sehr anstrengte. Dabei erst fiel mir richtig auf, wie unbeweglich das rechte Handgelenk war.

    »Du musst das nur üben«, sagte Vater, »üben, üben, üben. Dann kannst du das.«

    Als er mich wieder alleinließ, wechselte ich die Schere in die linke Hand und fuhr wie gewohnt mit meiner Bastelei fort. Nein, wusste ich, ich würde das nicht üben, weil mir klar war, dass es nicht ging; er hingegen konnte das nicht wissen, weil er zwei normal funktionierende Hände hatte. Genauso hielt Vater es hinsichtlich der bevorstehenden Schule. Wenn ich dort Schreiben lernen würde, müsse ich auf jeden Fall mit rechts schreiben, weil die rechte Hand die schönere sei. Das sah ich anders. Aber mein Vater ließ auch hier keine Ausreden zu. So übte ich, mit der rechten Hand einen Stift zu halten und zu schreiben. Es ging, doch nach kurzer Zeit ging nichts mehr. Das Handgelenk fühlte sich steif an. Ich musste danach die Hand ein paar Mal auf und ab bewegen, dann konnte ich weitermachen.

    Meine Eltern kamen aus einer Zeit, wo man einfach das machte, was sein musste, und es so zu machen war, wie es schon immer gemacht wurde. Da fragte niemand nach, warum. Alles wurde immer so gemacht, ohne nachzufragen. Alles im Leben wurde mir so vermittelt. Doch in mir war von Anfang an ein Widerstand, mit dem ich als Kind nicht weiterkam, schon allein wegen dieses kurzen Arms. Vielleicht würde sich etwas ändern, wenn ich erwachsen war, dachte ich. Ich wollte ganz viel anders machen, als man es nun von mir forderte, das war mir bereits klar, doch der blöde Arm würde bleiben.

    Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, einen Stift in der rechten Hand zu halten, doch so gut fühlte es sich nicht an.

    Ich hasste es, etwas tun zu MÜSSEN. Da hörte ich noch später immer wieder den Druck meiner Eltern. Ich wollte lieber das tun, was ich WOLLTE. Das jedoch war zu dieser Zeit keine Option. »Was sollen denn die Leute denken?«, war der Lieblingssatz meiner Mutter, ganz gleich, ob es um die Pflege des Gartens, um Hausarbeiten oder eben um das Ansehen ging, das so zu sein hatte, dass niemand etwas darüber sagen konnte; das bezog auch mich mit ein.

    Schämten sie sich etwa wegen mir und des kurzen Arms? Dafür aber konnte ich doch nichts? Ich fragte nicht nach, und sie sagten dazu auch nichts, es war nur so ein unbehagliches Gefühl.

    So war ich auf die Schule vorbereitet, wo ich Schreiben mit einem Griffel auf eine Schiefertafel lernte. Außerdem wollte ich nicht aus der Reihe tanzen, so machte ich es, wie es gefordert wurde, wobei es mich sehr störte, dass der Stift nicht sanft, wie ein Kugelschreiber auf Papier, sondern hart, holprig und manchmal quietschend über den Untergrund fuhr. Schrecklich. Erwartungsgemäß war das Schreibergebnis genauso schrecklich. Und nach einer halb vollgekritzelten Reihe versteifte sich das rechte Handgelenk wie gewohnt, dass es sogar leicht wehtat. Ich bewegte daraufhin reflexartig die Hand auf und ab, bis es leicht knackte.

    Zu Hause hatte ich mit einem Bleistift auf Papier geübt; das war mir leichter gefallen. Erst im zweiten Schuljahr schrieb ich mit einem Füller in ein Heft. Von der Technik her war es viel angenehmer als der Griffel, doch meine Schrift war auch in den weiteren Schuljahren nicht als Schönschrift zu bezeichnen. Es fing stets relativ leserlich an, doch mit der Zeit wurden die Buchstaben krakeliger, weil es die komplette Hand anstrengte und sich mein Handgelenk immer bald versteifte, wie bereits vorher oft geschehen.

    Mit links zu schreiben, wie es heute akzeptiert wird, war damals keine Option.

    Im fünften Schuljahr war ein Mädchen in meiner Klasse, das mit links schrieb, und ich fragte mich, warum ich das nicht auch gedurft hatte. Um nun noch zu wechseln, war es zu spät; ich hätte es erst mit links neu lernen müssen.

    Zurück zu meinen schulischen Anfängen. Da erfuhr ich den ersten Schwimmunterricht, der den Grundstein für meine persönliche Katastrophe setzte.

    Mit der ersten Schwimmstunde hielten Hänseleien Einzug in mein Leben. Heute würde man das als Mobbing bezeichnen. Doch, was haben Kinder mit Mobbing am Hut? Wir alle wissen, wie direkt und verletzend sie sein können.

    Genau das musste ich erfahren, als die Lehrerin uns nach den Trockenübungen am Beckenrand ins Wasser schickte. Diese Übungen hatte ich nur mit dem linken Arm durchführen können, was sie nicht registriert hatte. Ich hatte gleich gemerkt, dass ich nicht schwimmen können würde, und machte mir schon die vielfältigsten Gedanken, wie ich das erklären sollte.

    Alle sprangen ins Wasser, außer mir. Ich hatte Angst, weil ich etwas nicht so konnte wie die anderen, und vor der riesigen Menge an Wasser, das mir zu viel war und eklig nach Chlor stank.

    »Na los, spring rein«, forderte die Lehrerin mich auf.

    Ich begann zu weinen. »Ich kann das mit dem Arm doch nicht«, schluchzte ich.

    »Unsinn. Natürlich kannst du das«, beharrte sie.

    Bevor ich mich weiter zur Wehr setzen und Worte der Erklärung finden konnte, hörte ich die anderen Kinder lachen und spürte plötzlich einen Stoß im Rücken, woraufhin ich nach vorne fiel und im Wasser landete.

    Alles wurde schwarz um mich herum. Echte Todesangst durchflutete mich. Ich stellte mir vor, dass dies das Sterben war, von dem ich schon mal gehört hatte. Ich strampelte panisch mit den Beinen, schluckte dabei das ekelhafte Wasser. Es war der schlimmste Moment in meinem bisherigen Leben.

    Glücklicherweise spürte ich auf einmal wieder den Boden unter meinen Füßen, konnte stehen. Schwer atmend und noch immer weinend musste ich erst einmal realisieren, was mir da passiert war.

    Ich lebte also noch.

    Und die Kinder lachten noch immer.

    »So«, hörte ich die Lehrerin rufen, »und jetzt mach die Übungen von vorhin.«

    Ich war entsetzt. Was hatte sie an meiner Erklärung nicht verstanden? War ich immer dazu verdammt, meine Unfähigkeit unter Beweis zu stellen? Na gut, dachte ich, soll sie sehen, dass ich nicht gelogen hatte, und versuchte es. Was nicht funktionierte, wusste ich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1