Vermietung & Mieterhöhung: Mit anwaltsgeprüftem Mustermietvertrag & Mustertexten
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Über dieses E-Book
Dieser Ratgeber hilft mit umfassenden Informationen und praktischen Tipps, die Vermietung professionell anzupacken. Er führt verständlich in die praxisrelevanten Grundlagen des Mietrechtes ein und leitet daraus strategische Empfehlungen ab. Darüber hinaus erhalten Sie einen anwaltsgeprüften Mustermietvertrag und zahlreiche Mustertexte (z.B. Über
Alexander Goldwein
Alexander Goldwein ist gelernter Jurist und hat einen internationalen Bildungshintergrund. Er hat in drei Staaten in drei Sprachen studiert. Mit Kapitalanlagen in Immobilien ist er self-made Millionär geworden.Als Autor und Berater hat er zahlreiche Menschen zu wirtschaftlichem Erfolg geführt. Goldwein verfügt über eine große Bandbreite praktischer Erfahrung aus seiner Tätigkeit als Jurist in der Rechtsabteilung einer Bank sowie als kaufmännischer Projektleiter in der Immobilienbranche. Durch seine Bücher hat Goldwein sich bei privaten Kapitalanlegern einen legendären Ruf erarbeitet, weil er mit seinen ganzheitlichen Erklärungsansätzen den idealen Nährboden für gelungene Investitionen in Wohnimmobilien erzeugt.Goldwein verfolgt konsequent den Ansatz, komplexe Themen einfach zu erklären, so dass auch Anfänger ohne Vorkenntnisse mühelos folgen können. Er erreicht so alle, die gerne in Immobilien investieren würden, aber bisher noch keinen Zugang zu dem notwendigen Fachwissen erhalten haben.
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Buchvorschau
Vermietung & Mieterhöhung - Alexander Goldwein
EINLEITUNG
Investitionen in Wohnimmobilien sind in Deutschland seit einigen Jahren sehr beliebt. Das hängt auch damit zusammen, dass aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus mit darlehensfinanzierten Immobilien erhebliche Renditen erzielt werden können. Darüber hinaus besteht die Chance auf eine Wertsteigerung. Da die mit einer Wohnimmobilie erzielbare Rendite stark von der Höhe der Miete abhängt, ist es für einen Vermieter und Investor sehr wichtig, den rechtlichen Rahmen für Mieterhöhungen zu kennen und optimale Mietvertragstexte einzusetzen. Nur so ist er in der Lage, den Spielraum richtig auszunutzen und eine überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften.
Viele Menschen geben an, bisher von Investitionen in vermietete Immobilien Abstand genommen zu haben, weil sie Konflikte mit Mietern und Verluste durch Mietausfälle fürchten. Bei Lichte betrachtet stehen die Befürchtungen jedoch in keinem gesunden Verhältnis zum tatsächlichen Chancen-Risiko-Profil von Kapitalanlagen in Wohnimmobilien. Eine Quelle der Angst ist häufig mangelnde Kenntnis des rechtlichen Rahmens. Es ist nachvollziehbar, dass die Angst vor einer abstrakten Gefahr umso größer ist, je weniger man über sie weiß. Daher finden Sie in diesem Ratgeber eine praxisorientierte Einführung in das Mietrecht und Strategien, wie man Konflikte mit Mietern vermeidet bzw. wie man in einer Konfliktsituation am besten reagiert. Die Empfehlungen sind aus dem rechtlichen Rahmen abgeleitet und haben ihren Härtetest in der Praxis bereits bestanden.
Darüber hinaus erfahren Sie etwas über Mieterhöhungen. Dieses Buch vermittelt in verständlicher Form das praxisrelevante Grundwissen über das Mietrecht und darauf aufbauend eine optimale Mieterhöhungsstrategie. Schließlich enthält dieser Ratgeber einen anwaltsgeprüften Mustermietvertrag für Wohnungen, den Sie als Datei erhalten, bearbeiten und selbst ausdrucken können. Darüber hinaus finden Sie zahlreiche Mustertexte (z.B. Übergabeprotokolle, Betriebskostenabrechnungen) und Musterschreiben (z.B. für Mieterhöhungen, Abmahnungen und Kündigungen), um das vermittelte Wissen konkret in die Praxis umzusetzen. Dieser Ratgeber setzt keine Vorkenntnisse voraus und ist auch für Anfänger geeignet.
Der Autor Goldwein ist Jurist und auf das Immobilienrecht spezialisiert. Darüber hinaus hat er Erfahrungen als kaufmännischer Projektleiter in der Immobilienbranche. Schließlich ist er selbst erfolgreicher Immobilieninvestor.
Die vorliegende 5. Auflage des bewährten Standardwerkes berücksichtigt insbesondere die zum 01.01.2019 in Kraft getretenen Rechtsänderungen zu Modernisierungsmieterhöhungen sowie die neuen Regelungen zur „Nachschärfung" der Mietpreisbremse.
INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
INHALTSVERZEICHNIS
I. WARUM KENNTNISSE IM MIETRECHT HILFREICH SIND
II. EINFÜHRUNG INS MIETRECHT & STRATEGIEN FÜR VERMIETER
1. Grundlagen des Wohnraummietrechtes
2. Mieterhöhungsstrategie
a) Einvernehmliche Mieterhöhung
b) Mieterhöhung bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete
c) Mieterhöhung wegen Modernisierung
d) Staffelmietvereinbarung
e) Indexmietvereinbarung
f) Nebenkostenvorauszahlung
3. Ist die „Mietpreisbremse" ein Problem?
4. Strategien für die richtige Mieterauswahl
III. RECHTLICHE PROBLEME MIT MIETERN & LÖSUNGEN
1. Mietrückstände
a) Kündigung wegen Zahlungsverzuges
b) Kündigung wegen wiederholt unpünktlicher Mietzahlung
2. Mietminderung wegen Mängeln
a) Mietminderungstabelle
b) Sachverhalt aufklären
c) Klare Vereinbarungen treffen und dokumentieren
d) Feststellungsklage
e) Alternative: Kündigung wegen Zahlungsverzuges
f) Kompromiss: Stundung, Vorbehaltszahlung oder Hinterlegung
3. Außerordentliche Kündigung
4. Zwangsräumung
5. Schadensersatzan-sprüche des Mieters
IV. MUSTERTEXTE & MUSTERSCHREIBEN
1. Mustermietvertrag
2. Mietvertrag für Garage / Stellplatz
3. Mieterselbstauskunft
4. Musterhausordnung
5. Übergabeprotokoll
6. Nebenkostenabrechnung
7. Abmahnung wegen wiederholt unpünktlicher Mietzinszahlungen
8. Kündigung wegen wiederholt unpünktlicher Mietzahlungen
9. Abmahnung wegen Zahlungsverzuges
10. Kündigung wegen Zahlungsverzuges
11. Kündigung wegen Eigenbedarf
12. Mietaufhebungsvertrag
13. Einvernehmliche Mieterhöhung
14. Mieterhöhung bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete
15. Mieterhöhung bei Indexmiete
16. Mieterhöhung wegen Modernisierung
17. Erhöhung der Nebenkostenvoraus-zahlungen
18. Abrechnung über die Kaution
ÜBER DEN AUTOR
HAFTUNGSAUSSCHLUSS
IMPRESSUM
I. WARUM KENNTNISSE IM MIETRECHT HILFREICH SIND
Jeder weiß, dass Wohnimmobilien als Kapitalanlage interessant sind. Das gilt insbesondere in Deutschland, das einen sehr ausgewogenen Markt für Vermietungen ausweist. Denn mehr als die Hälfte der Deutschen wohnen zur Miete. Die Grafik auf der nächsten Seite weist diesen Umstand sehr eindrucksvoll aus.
An diesen Verhältnissen hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum etwas geändert. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass sich in absehbarer Zukunft daran etwas ändern wird. Das ist eine gute Nachricht für alle, die in vermietete Immobilien als Kapitalanlage investieren wollen oder bereits investiert haben. Denn damit sind stabile Rahmenbedingungen für eine nachhaltig lukrative Investition gegeben.

Grafik 4Quelle: Eurostat: „Deutschland ist Miet-Europameister" von Andreas Grieß, zitiert nach de.statista.com, URL: http://de.statista.com/infografik/4088/, Abruf am 28.11.2019, 17:00 Uhr
Wenden wir uns zunächst einer grundsätzlichen Frage zu: Warum überhaupt sollte sich ein Vermieter mit mietrechtlichen Fragen beschäftigen? Eine skeptische Antwort könnte z.B. lauten: Dafür gibt es doch Rechtsanwälte und außerdem machen Paragraphen und Gesetze sowieso Kopfschmerzen!
Ich möchte Sie davon überzeugen, dass es gute Gründe gibt, sich ein Grundverständnis des mietrechtlichen Rahmens anzueignen. Als Immobilieninvestor und Vermieter müssen Sie ständig Entscheidungen treffen. Von der Qualität der getroffenen Entscheidungen hängt der wirtschaftliche Erfolg ab. Die anstehenden Entscheidungen werden sowohl durch wirtschaftliche als auch durch rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst. Niemand würde etwa ernsthaft in Zweifel ziehen, dass Sie als Investor und Vermieter wissen müssen, welche Miete pro m² für eine konkrete Renditeimmobilie angemessen ist. Es ist aber nicht sinnvoll, auf halber Strecke stehen zu bleiben sich nicht auch zu den rechtlichen Aspekten einer Vermietung oder Mieterhöhung eine eigene Meinung zu bilden. Ein Investor und Vermieter, der rechtliche Aspekte ausblendet und sich blind in die Hände eines Rechtsanwaltes begibt, ist nicht autark handlungsfähig und kann immer nur die halbe Entscheidung treffen.
Nehmen wir ein Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine: Sie sind bereits Vermieter eines Mietwohnhauses und möchten wissen, ob es Möglichkeiten gibt, die aktuelle Miete zu erhöhen. Wenn Sie kein Grundverständnis des Mietrechtes haben und nicht wissen, welche rechtlichen Möglichkeiten zur Durchsetzung einer Mieterhöhung es gibt, dann sind Sie gar nicht in der Lage, Ihre Immobilie optimal zu bewirtschaften, weil Sie sich gedanklich im Kreis drehen und keine fokussierten Überlegungen anstellen und vorantreiben können.
Ich weiß sehr genau, wovon ich spreche, weil ich sowohl Jurist als auch erfolgreicher Immobilieninvestor bin. Darüber hinaus habe ich Erfahrung als kaufmännischer Projektleiter in der Immobilienbranche. Es hat unschätzbare Vorteile, wenn man nicht nur mit einem Auge sehen kann, sondern mit beiden. Daher möchte ich Sie ermuntern, sich mit dem Wohnraummietrecht soweit vertraut zu machen, dass Sie sicher und ohne Denkblockaden Entscheidungen vorbereiten und treffen können. Auf diesem Weg möchte ich Sie mit diesem Ratgeber begleiten und unterstützen.
Das schließt nicht aus, dass Sie z.B. bei der Durchsetzung einer Mieterhöhung auf der Zielgeraden nicht trotzdem einen Rechtsanwalt einschalten, wenn Sie auf Widerstand stoßen. Entscheidend ist jedoch, dass Sie zunächst selbständig Überlegungen anstellen und damit eine Entscheidung treffen können.
Außerdem sind Grundkenntnisse des Mietrechtes die Basis für die Entwicklung und Umsetzung einer effizienten Mieterhöhungsstrategie. Genau darum geht es in diesem Ratgeber. Ich werde Ihnen auf der Grundlage des geltenden Wohnraummietrechtes eine Mieterhöhungsstrategie vorstellen, die vorhandene Spielräume optimal ausschöpft.
II. EINFÜHRUNG INS MIETRECHT & STRATEGIEN FÜR VERMIETER
Die mit den Mietern geschlossenen Mietverträge sind ein sehr wichtiger Punkt für die Renditestrategie. Denn nach dem Mietrecht in Deutschland genießen Mieter von Wohnraum grundsätzlich Kündigungsschutz. Das bedeutet, dass Sie als Investor die Mietverträge in der beim Erwerb geltenden Fassung sehr langfristig als nicht beeinflussbare Konstanten in Ihrer Gleichung haben werden. Das gleiche gilt für Mietverträge, die Sie selbst über frei gewordene Wohnungen abschließen.
Für einen Investor ist es daher sehr wichtig, die Grundzüge des Mietrechtes zu kennen, um sich ein Bild von einem bestehenden Mietvertrag machen zu können. Da es hierbei um fundamentale Weichenstellungen geht, die großen und langfristigen Einfluss auf die erzielbare Rendite haben, ist es unverzichtbar, hier mit Durchblick und Weitblick zu agieren. Die folgende Darstellung der Grundzüge des Wohnraummietrechtes soll Sie daher soweit informieren, dass Sie sich ein verlässliches Urteil bilden und Entscheidungen sicher treffen können.
1. Grundlagen des Wohnraummietrechtes
Die Grundlagen des Mietrechtes über Immobilien sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt.¹
Das Gesetz enthält zunächst allgemeine Regelungen, die für alle Mietverhältnisse gelten (§§ 535 bis 548 BGB).
Für Wohnraummietverhältnisse gelten zusätzlich zu diesen allgemeinen Vorschriften besondere Regelungen (§§ 549 bis 577a BGB). In diesem Abschnitt sind u.a. die praktisch wichtigen Regelungen zur Mieterhöhung enthalten, die ich Ihnen weiter unten detailliert vorstellen werde.²
Schließlich gelten noch allgemeine Regelungen über die Gestaltung von Formularverträgen, unter die auch Mietverträge gefasst werden (§§ 305 bis 310 BGB). Dabei handelt es sich um die berüchtigten AGB-Regelungen.³ Viele Gerichtsurteile zum Mietrecht beziehen sich auf diese Paragraphen und drehen sich um die Frage, ob Pflichten des Vermieters in Musterverträgen wirksam auf den Mieter abgewälzt werden können. Dazu gehört z.B. die Frage, in welchem Umfang Mietern Schönheitsreparaturen oder Schlussrenovierungen auferlegt werden können.⁴ Es ist für Sie als Vermieter kaum möglich, sich über alle Details dieser umfangreichen Rechtsprechung informiert zu halten. Die gute Nachricht ist, dass Sie das auch nicht müssen. Wenn Sie für die Vermietung stets die aktuellen Mustermietverträge von anerkannten Institutionen (z.B. aus der Fachliteratur) verwenden, dann können Sie davon ausgehen, dass Fachleute diese Verträge laufend an die Änderung der Rechtsprechung anpassen. Viele Änderungen in der Rechtsprechung drehen sich um untergeordnete Punkte. Beispielhaft möchte ich die Schönheitsreparaturen erwähnen, die die Gerichte seit Jahrzehnten beschäftigen. Da aufgrund einer Rechtsprechungsänderung in 2015 nur noch bei renoviert übergebenen Wohnungen die Abwälzung von Schöndheitsreparaturen auf den Mieter zulässig ist, stellt sich für einen Vermieter insgesamt die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, viel Zeit und Aufmerksamkeit auf das Thema Schönheitsreparaturen zu verwenden.⁵ Durch diese neue Rechtsprechung sind viele Klauseln in bestehenden Vertägen über Nacht unwirksam geworden. Es gibt aber nicht nur rechtliche, sondern auch auch praktische Erwägungen, die dafür sprechen, dass der Vermieter zumindest die Schlussrenovierung selbst in die Hand nimmt und nicht auf den