Ausgewandert
Von Heinz Ebser
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Über dieses E-Book
This is the story of the preparation to migrate to Australia. The life and adventure in Australia and beyond until finally settling down in Thailand.
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Buchvorschau
Ausgewandert - Heinz Ebser
Ausgewandert
Heinz Ebser Copyright 2023
ISBN: 9798215311165
Vorwort
Das Thema Auswanderung ist in letzter Zeit überall zu hören.. Ob im Internet oder in der Kneipe, viele Leute ziehen es jetzt mehr oder weniger ernsthaft in Erwägung. Solange ich mich erinnern kann beschäftigte ich mich mit diesem Gedanken. Es hatte nie etwas mit politischen oder wirtschaftlichen Gründen zu tun. Ich hatte nur das Gefühl im falschen Land geboren zu sein.
Mehrmals aufgeschoben aber nie aufgehoben erlitt diese Idee einige Rückschläge. Erst war es der Wehrdienst, dann hielt mich eine Freundin davon ab. Ein paar Jahre Auslandsmontage war die vorübergehende Lösung. Montageeinsätze in Afrika und in der Karibik machten mich noch mehr entschlossen dieses Unternehmen eines Tages durchzuziehen. Die Arbeit in Saudi Arabien machte zudem noch eine Menge Geld. Inzwischen war ich mit Karin verheiratet. Ich hatte sie in Kenia kennengelernt, und nein sie ist nicht schwarz. Ich schreibe das nur weil ich es oft in Australien gefragt wurde. Es war aber nicht ein alltägliches Ereigniss aber dazu mehr in meinem anderen Buch. Auch die Geburt unseres Sohnes konnte mein Vorhaben nicht verhindern. Nachdem Karin aufhörte zu arbeiten war unser Einkommen nicht genug um etwas auf die Seite zu legen. Das klang wie eine gute Ausrede, In Wirklichkeit konnte ich es mir nicht vorstellen den Rest meines Lebens In Hannover zu verbringen. So lag es nahe die Idee nach Australien auszuwandern wieder aufzunehmen. Wir sprachen oft über die Situation und Karin war im Gegensatz zu meiner damaligen Freundin nicht völlig von der Idee abgeneigt mitzukommen. Ihre einzige Bedingung war daß wir heiraten bevor wir nach Australien zogen. Ich hatte nichts dagegen aber eine große Hochzeit kam nicht in Frage. Nachdem wir uns im Grunde auf alles einigten bestellte ich neue Antragsformulare für die „Permanent Residency" in Australien. Wir füllten die Formulare aus und schickten sie zu dem Australischen Konsulat in Köln. Jetzt hieß es nur warten was mich beinahe wahnsinnig macht. Wir hatten niemandem von unserem Plan nach Australien auszuwandern erzählt. Mehr als vier Monate später bekamen wir die erste Antwort. Es war eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Das Interview würde in drei weiteren Monaten stattfinden. Es war nicht erforderlich für Christian mitzukommen. Wir hatten beschlossen unsere Ehe zu registrieren und dann zu heiraten. Alles lief nach Plan. Die fand nur im kleinsten Kreis der Familie statt. Nach dem üblichen Champagner verließen wir Hannover und fuhren nach Paris. Niemand hatte eine Ahnung, daß unsere Zwischenstation ein Hotel in Köln sein würde. Im Konsulat reichten wir unsere Ehe Papiere ein, sowie die medizinischen und Röntgen-Zertifikate. Die Beamten im Konsulat wünschte uns viel Glück und wir fuhren weiter nach Paris. Die Ungeduld des Wartens auf weitere Neuigkeiten von Australien machte mich Wahnsinnig. Wir mußten noch auf das endgültige OK von der Botschaft zu warten, bevor wir etwas planen konnten. Dann Anfangs August erhielten wir das Visum. Beigefügt war ein langer Brief, der uns empfohlen hatte jetzt nicht nach Australien zu kommen wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage. Das Visum wurde genehmigt aber sie wollte nicht daß wir jetzt einreisten? Falls wir uns jedoch dazu entschließen einzuwandern, müßten wir das innerhalb von acht Monaten tun. Danach würde das Visum ablaufen. Es kam gar nicht in Frage daß ich jetzt meine Meinung änderte nach der langen, qualvollen Wartezeit. Stattdessen fing ich an, meine Wohnung zu verkaufen. Alle Möbel, die fast noch wie neu waren, würden wir mitnehmen. Das Auto wurde mit großem Verlust verkauft. Es war eine große Entscheidung, aber ich war entschlossen den großen Schritt zu tun.
Australien
Meine Geschichte beginnt am 6. April 1983 als wir nach einem anstrengenden Flug in Sydney ankamen. Der Flug von Frankfurt führte uns über Rom, Bombay, Singapur und Melbourne nach Sydney. Karin verpaßte den Vorbeiflug an der Oper, weil sie Christian die Windel wechseln mußte. Der wunderbare Hafen, die Brücke und die Hochhäuser der Stadt waren eine herrliche Ansicht. Wir nahmen ein Taxi zum Grantham Lodge, das Hotel, das ich mit großer Mühe von zu Hause aus gebucht hatte. Wir planten drei Nächte in Sydney zu bleiben, aber der Portier an der Rezeption überzeugte uns eine ganze Woche in Sydney zu verbringen. Um zum Grantham Lodge zu kommen fuhr der Taxifahrer durch Kings Cross und am El Alamein Brunnen vorbei. Das Kings Cross ist Sydneys berüchtigter Rotlichtbezik. Von unserem Hotel aus konnten wir den Botanischen Garten sehen der nicht weit von der Oper lag. Im Hafen lag ein alter, rostiger Flugzeugträger. Es stellte sich heraus daß es die HMAS Melbourne war. Dieses Schiff, das nichts als Katastrophen hinter sich hatte, sollte nun in Singapur verschrottet werden. Sogar auf ihrer letzten Reise gab sie dem Schlepper noch Probleme. Wir machten die obligatorische Stadtrundfahrt um die Attraktionen dieser Stadt zu sehen. Nach einer Woche in Sydney, freuten wir uns auf Brisbane. Brisbane war die Stadt die wir uns ausgesucht hatten hauptsachlich wegen des sub- tropischen Klimas. Der Flug nach Brisbane dauerte nur eine Stunde. Der Flughafen war alt und sah sehr abgenutzt aus. Jetzt war ein neuer Terminal in der Planung. Ich gab dem Taxifahrer einen Zettel mit der Adresse unseres Motels und wir fuhren in Richtung Innenstadt. Die alten Häuser welche auf Pfosten standen brachten eine deprimierendes Gefühl in mir auf. Mein erster Eindruck war schockierend. Ist das wo ich den Rest meines Lebens verbringen wollte? Ich versuchte nicht meine Enttäuschung zu zeigen. Denn schließlich war es meine Idee nach Brisbane zu kommen. Meine Stimmung hob sich als wir über die Story Bridge fuhren. Der Anblick auf die Skyline dieser Stadt war fantastisch. Die Anzahl der Hochhäuser würde sich in den folgenden fünf Jahren verdoppeln. Wir hatte zwei Nächte im Annerly Motel gebucht. Wir konnten uns aber nicht zu lange auf die faule Haut legen weil wir unter Druck waren eine Unterkunft zu finden wo wir für die nächsten Monate leben konnten.
Ich war entschlossen so bald wie möglich ein Haus zu kaufen. Aber zuerst mußte ein Auto her. An derselben Straße wo das Motel lag waren mehrere Gebrauchtwagenhändler. Mit fünftausend Dollars in der Tasche betrat ich den ersten Hof. Mit dem Geld was ich zur Verfügung hatte konnte ich nur einen Wagen der untersten Preisklasse kaufen. Die Auswahl war nicht groß und ich entschied mich schliesslich für einen Mitsubishi. Den Nachmittag verbrachten wir in der Stadt. Ich hatte von der Commonwealth Bank freie Übersetzung meiner Papiere bekommen. Es war eine kluge Strategie der Bank, weil ja jeder Einwanderer ein Bankkonto braucht. Sie waren auch hilfreich mit der Verteilung von Visitenkarten der Immobilienmakler. Wir brauchten nun eine Wohnung für mindestens sechs Wochen bevor unser Container in Brisbane ankam. Eine Dame von Aspley kam zu unserer Rettung. Sie hatte eine Wohnung für uns. Es war ein Loch, aber mit achtzig Dollars Miete pro Woche konnten wir uns nicht beklagen. Ich leistete eine Anzahlung und zwei Tage später zogen wir ein. Unter der Wohnung war eine Münzenwäscherei. Die Tankstelle über der Straße zeigte 37 Cents pro Liter. Jetzt konnten wir in Ruhe nach einem Haus umschau halten. Ohne Ortskenntnis war es ein bißchen wie ein Glücksspiel etwas Gutes zu Finden. Brisbane hatte eine Flut in 1974, die viele Vororte entlang des Flusses überschwemmte. Die Erinnerungen an diese Katastrophe waren noch frisch bei der Öffentlichkeit. Uns wurde empfohlen nicht ein Haus in Flußnähe zu kaufen. Das Angebot von Häusern war groß zwischen Brisbane und Moreton Bay. Ich studierte die Landkarte und machte mich mit meiner neuen Heimat bekannt. Weil wir nichts anderes zu hatten beschlossen wir uns die Gegend der Bayside anzusehen. Das Gewässer der Moreton Bay liegt im Osten der Stadt. Der nördliche Teil dieser Bucht ist offen zum Pazifik. Moreton Island und Nord Stradbroke Island bieten einen Schutz vor dem Pazifischen Ozean im Osten. Die südliche Bucht ist schmal und hat viele mit Mangroven bewachsene Inseln. Wir entdeckten Victoria Point wo die Fähre nach Coochiemudlo Island anlegte. Die Fahrt mit der Fähre dauerte nur zehn Minuten. Coochie, wie die Einheimischen es nannten, ist eine der wenig bewohnten Inseln und hat Strände im Norden, Osten und Süden. Nur der Westen ist mit Mangroven bewachsen. Es lebten nur ein paar hundert Menschen auf dieser Insel. Auf dem Steg sitzend dämmerte es mir, daß wir jetzt auf der gegenüberliegenden Seite der Erde waren. Dieses Gefühl überkam mich noch viele Male. Auf der Rückfahrt nach Brisbane hielten wir an einem neuen „Estate" an. Es war eine neue Siedlung die komplett aus dem Busch gestampft wurde. Alle Straßen wurden bereitz fertiggestellt bevor die Bauplätze verkauft wurden. Das ganze Gebiet wurde von einem großen Unternehmen erworben, der dann die Häuser errichten lies. Australien war in einer kleinen Rezession und die Häuser wurden gebaut um Arbeitsplätze zu schaffen. Das Unternehmen hatte ein Büro an der Straße und John der Verkäufer war bereit uns die verschiedenen Häuser zu zeigen. Wir entschieden uns für ein Winkelhaus mit drei Schlafzimmern.
Die Zeit war gekommen Abschied von dem alten Loch in Milton zu nehmen. Jetzt waren wir die Eigentümer eines neuen Hauses ohne Möbel. Der Container war noch irgendwo zwischen Singapur und Brisbane und würde bald hier eintreffen. John der Verkäufer war Mitglied des Lions Clubs. Wir müssen ihm wohl sehr Leid getan haben, weshalb er uns mit Stühlen, einem Tisch und einem alten Kühlschrank auslieh. Die