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10 Glorreiche Western Januar 2023
10 Glorreiche Western Januar 2023
10 Glorreiche Western Januar 2023
eBook1.156 Seiten16 Stunden

10 Glorreiche Western Januar 2023

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Über dieses E-Book

10 Glorreiche Western Januar 2023

Von Alfred Bekker, Pete Hackett, Barry Gorman

Dieses Buch enthält folgende Western:

 

Barry Gorman Shirley und der Blutsbruder

Alfred Bekker: Die Bande der Revolvermänner

Pete Hackett: Die Geschichte des Vince Kelly

Pete Hackett: Zwei Marshals auf dem Höllenritt

Pete Hackett: Ein Dutzend Pferde

Pete Hackett: Aus alter Freundschaft

Pete Hackett: Weiderebellen

Pete Hackett: Für zwanzig Jahre Treue

Pete Hackett: Hass auf Joe Hawk

Pete Hackett: Marshal Logan folgte dem Tod

 

Der Trailboss hatte die Viehdiebe herannahen sehen. Er wusste, dass er von diesen Dreckskerlen keine Gnade zu erwarten hatte. In der vorigen Nacht waren sie gekommen und hatten dem jungen Jimmy Watts mit einem Messer die Kehle durchtrennt.

Aber diesmal hielt Rick Barr höchstpersönlich Wache, zusammen mit seinem treuesten Treiber Hank McGowan. Barr und McGowan wussten, dass ihnen eine Übermacht von brutalen Halsabschneidern gegenüberstand.

Doch die beiden Männer hatten ihren Mut, ihre Entschlossenheit - und ihre Sechsschüsser. Das Mündungsfeuer der beiden Colts blitzte auf. Wütende und schmerzerfüllte Stimmen erklangen. Barr wusste nicht, ob seine Herde von denselben Galgenvögeln heimgesucht wurde wie in der vorherigen Nacht.

Es spielte für ihn keine Rolle. Wer sich an seinen Männern oder an den ihm anvertrauten Tieren vergriff, war des Todes. Und das bekamen die Gesetzlosen in dieser finsteren Texas-Nacht unerbittlich zu spüren.

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum29. Dez. 2022
ISBN9798215354155
10 Glorreiche Western Januar 2023
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    10 Glorreiche Western Januar 2023 - Alfred Bekker

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author 

    COVER EDWARD MARTIN

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    10 Glorreiche Western Januar 2023

    Von Alfred Bekker, Pete Hackett, Barry Gorman

    Dieses Buch enthält folgende Western:

    Barry Gorman Shirley und der Blutsbruder

    Alfred Bekker: Die Bande der Revolvermänner

    Pete Hackett: Die Geschichte des Vince Kelly

    Pete Hackett:  Zwei Marshals auf dem Höllenritt

    Pete Hackett:  Ein Dutzend Pferde

    Pete Hackett: Aus alter Freundschaft

    Pete Hackett:  Weiderebellen

    Pete Hackett:  Für zwanzig Jahre Treue

    Pete Hackett: Hass auf Joe Hawk

    Pete Hackett: Marshal Logan folgte dem Tod

    Shirley und der Blutsbruder

    Von Barry Gorman

    Rick Barrs Revolver krachte.

    Der Trailboss hatte die Viehdiebe herannahen sehen. Er wusste, dass er von diesen Dreckskerlen keine Gnade zu erwarten hatte. In der vorigen Nacht waren sie gekommen und hatten dem jungen Jimmy Watts mit einem Messer die Kehle durchtrennt.

    Aber diesmal hielt Rick Barr höchstpersönlich Wache, zusammen mit seinem treuesten Treiber Hank McGowan. Barr und McGowan wussten, dass ihnen eine Übermacht von brutalen Halsabschneidern gegenüberstand.

    Doch die beiden Männer hatten ihren Mut, ihre Entschlossenheit - und ihre Sechsschüsser. Das Mündungsfeuer der beiden Colts blitzte auf. Wütende und schmerzerfüllte Stimmen erklangen. Barr wusste nicht, ob seine Herde von denselben Galgenvögeln heimgesucht wurde wie in der vorherigen Nacht.

    Es spielte für ihn keine Rolle. Wer sich an seinen Männern oder an den ihm anvertrauten Tieren vergriff, war des Todes. Und das bekamen die Gesetzlosen in dieser finsteren Texas-Nacht unerbittlich zu spüren.

    *

    Zwei Banditen lagen bereits in ihrem Blut, als der Rest von Rick Barrs Mannschaft durch den Kampflärm geweckt wurde. Die Männer hatten geschlafen wie Tote, nachdem sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang knochenharte Sattelarbeit geleistet hatten. Doch nun krochen die Cowboys aus ihren Bettrollen, um den beiden Wachtposten im Kampf beizustehen. Sie alle brannten auf Rache für den Tod von Jimmy Watts, der ein guter Kamerad gewesen war.

    Der Mannschaftskoch, den alle nur Cookie nannten, packte einen Holzscheit aus dem immer noch glimmenden Lagerfeuer und klemmte ihn an den Küchenwagen.

    „Auf sie mit Gebrüll, Männer! Zeigt diesen feigen Ratten, dass sie sich mit den Falschen angelegt haben!"

    Cookie bekräftigte seine Worte, indem er den Kolben seiner Winchester an die Wange riss. Er zielte auf eine der schemenhaften Reitergestalten. Eine unterarmlange Flammenzunge leckte aus der Gewehrmündung. Ein schauriger Todesschrei drang aus der Kehle des Gesetzlosen. Ja, Cookie konnte nicht nur mit Schöpfkelle und Schälmesser umgehen.

    Doch Barr kämpfte am härtesten von allen.

    Der Trailboss war vom Boden aufgesprungen. Er bewegte sich pausenlos hin und her, um den Banditenkugeln kein starres Ziel zu bieten. Und dabei jagte eine Patrone nach der anderen aus seinem Sechsschüsser. Der Angriff der Viehdiebe brach in sich zusammen. Herrenlose Banditenpferde scheuten und gingen durch. Das Chaos verstärkte noch noch mehr.

    „Abhauen!"

    Der Befehl aus einer rauen Männerkehle wurde von den wenigen überlebenden Outlaws sofort befolgt. Sie rissen ihre Reittiere auf der Hinterhand herum und preschten in Richtung Osten davon.

    Einige Treiber wollten die Flüchtenden zu Pferd verfolgen, aber Barr gab einen anderen Befehl.

    „Nein, die Hurensöhne haben genug. - Haltet lieber die Herde zusammen, das ist wichtiger. Und ich will Verlustmeldungen, okay?"

    Zum Glück waren alle Treiber erfahrene Rinderleute. Die Tiere waren wegen der heftigen Schießerei sehr unruhig geworden. Aber es gelang den Männern schon nach kurzer Zeit, die Longhorns wieder zur Raison zu bringen. Eines der Tiere war von mehreren Schüssen getroffen worden und verendet. Die Mannschaft hatte zum Glück keine Verluste erlitten. Nur Beany Swanson war von einer Banditenkugel leicht am Arm verwundet worden. Er ließ sich von Cookie verarzten. Der Mannschaftskoch war nämlich nicht nur für das leibliche Wohl zuständig, sondern gleichzeitig auch Wunddoktor, Zahnzieher, Wetterorakel und Stimmungskanone in einer Person.

    Barr griff sich eine Fackel und umrundete im Sattel seines Rapphengstes die gesamte Herde. Der Trailboss wollte sich einen Überblick verschaffen. Insgesamt fünf Gesetzlose hatten den feigen nächtlichen Überfall mit ihrem Leben bezahlt. Barr war erleichtert, dass seine eigenen Leute diesmal halbwegs ungeschoren davongekommen waren. Gewiss, den Tod von Jimmy Watts in der vorigen Nacht bedauerte Barr noch immer.

    Doch der Junge hatte gewusst, worauf er sich einließ. Wenn eine Longhorn-Herde nach Abilene getrieben wurde, dann ritt der Sensenmann immer mit. Barr tat alles, um seine Treiber vor Gefahren zu schützen. Aber er war nicht der liebe Gott, der über Leben und Tod entscheidet.

    Der Trailboss kehrte zum Camp zurück. Dort hatte Cookie gerade dem verwundeten Cowboy einen sauberen Mullverband angelegt. Barr nickte Beany Swanson zu.

    „Alles okay mit dir?"

    „Machen Sie sich wegen dem Kratzer keine Sorgen, Boss. Ich bin nur froh, dass wir einige von den Dreckskerlen zur Hölle jagen konnten. Wie viele waren es denn?"

    „Fünf Desperados mussten dran glauben. Ich schätze, dass uns insgesamt über ein Dutzend Angreifer ans Leder wollten", gab Barr zurück.

    Cookie holte die Whiskyflasche hervor und reichte sie grinsend dem verletzten Treiber.

    „Trink das, Beany. Ich habe deine Wunde keimfrei gemacht, aber das war nur äußerlich. Jetzt musst du auch noch deine Innereien ausbrennen, kapiert?"

    Das ließ sich der Mann nicht zweimal sagen. Er nahm einen kräftigen Schluck und reichte die Flasche dann an den Trailboss weiter. Aber Barr lehnte ab.

    „Ich muss einen klaren Kopf behalten. Doch wenn wir erst in Abilene sind, dann lasse ich auch die Luft aus den Gläsern. Dort wohnt nämlich mein bester Freund. Harris Wilder hat mich auf seine Ranch eingeladen. Wir haben uns seit Jahren nicht gesehen."

    Barr reichte die angebotene Flasche an den Koch zurück, der sich nun selbst einen Schluck genehmigte. Cookie gab dem Verletzten die Anweisung, zurück in seine Bettrolle zu kriechen, um sich den Rest der Nacht ausruhen zu können. Am Morgen würde Beany Swanson wieder genauso im Sattel sitzen müssen wie alle anderen Treiber der Mannschaft auch.

    Barr glitt aus dem Sattel, drehte sich eine Zigarette und gesellte sich zu Cookie. Dem Küchenhengst war aufgefallen, dass sein harter und verschlossener Trailboss etwas redseliger geworden war.

    „Kennen Sie diesen Harris Wilder schon länger, Boss?"

    „Yep. Wir waren im Bürgerkrieg bei derselben Einheit, bei der 2nd Texas Cavalry. Das war eine von den wenigen texanischen Truppen, die gegen den Süden gekämpft haben. Oft standen wir auf verlorenem Posten oder mussten Himmelfahrtskommandos durchführen. Und mein Freund Harris war der größte Draufgänger von allen."

    Cookie musste grinsen, was der Trailboss in der Dunkelheit allerdings nicht gut sehen konnte. Der Küchenbulle hätte einen Rinderbraten gegen eine Büchse Bohnen gewettet, dass auch Rick Barr selbst sein Leben oft genug in die Waagschale geworfen hatte. Aber Barr war eben kein Aufschneider und Angeber. Daher konnte man von ihm keine Schilderungen der eigenen Heldentaten erwarten.

    „Dann haben Sie Harris Wilder seit dem Kriegsende nicht mehr gesehen, Boss?"

    „Doch, wir sind uns noch einige Male begegnet. Aber das Schicksal sorgte dafür, dass sich unsere Wege getrennt haben. Auch Harris arbeitet im Rindergeschäft. Aber eine kleine Erbschaft hat dafür gesorgt, dass er sich eine eigene Ranch kaufen konnte. Sie befindet sich nur wenige Meilen von Abilene entfernt. Außerdem hat er mir in seinem letzten Brief geschrieben, dass er vor den Traualtar getreten ist. Ja, mein Blutsbruder hat die große Liebe gefunden."

    Cookie horchte auf.

    „Blutsbruder? Wow, das ist eine engere Bindung als nur eine Freundschaft."

    Barr schaute nachdenklich dem Rauch seiner Zigarette hinterher.

    „Ja, und eigentlich gehe ich damit auch nicht hausieren. Ich frage mich, warum ich dir das alles erzähle, Cookie. Vielleicht liegt es daran, dass unser Trail morgen in Abilene endet. Mit Gottes Hilfe werden wir die letzten paar Meilen unbeschadet überstehen. Und dann werde ich endlich Harris auf seiner Ranch besuchen können. Wir haben uns jahrelang nicht gesehen und werden uns viel zu erzählen haben."

    „Wie kam es eigentlich zu der Blutsbrüderschaft?"

    „Unsere Eskadron geriet nördlich von Amarillo in einen Hinterhalt der Konföderierten. Innerhalb weniger Minuten waren mehr als die Hälfte unserer Kameraden tot, ich selbst wurde aus dem Sattel geknallt. Ich war schwer verwundet. Ich schmeckte nur noch mein eigenes Blut und glaubte schon, dass ich erledigt wäre. Der Lieutenant ließ zum Rückzug blasen. Das war der einzig vernünftige Befehl, den er geben konnte. Sonst wären nämlich auch noch die Überlebenden aufgerieben worden. Aber Harris muss irgendwie bemerkt haben, dass noch ein Funke Leben in mir war. Ich weiß bis heute nicht, wie dieser Höllenhund es angestellt hat. Aber er sprang von seinem Reittier, hob mich irgendwie auf den Pferderücken und preschte mit mir davon. Ich habe Blut gespuckt, und die Kugeln der Rebs pfiffen uns um die Ohren. Doch ich kam mit dem Leben davon, wie du siehst. Als ich später genesen war und aus dem Lazarett kam, habe ich Harris die Blutsbrüderschaft angeboten. Es war das Wertvollste, was ich hatte. Ich besitze nicht besonders viel."

    Während der Trailboss von seinen Erlebnissen erzählte, brach die Morgendämmerung herein. Die ersten Sonnenstrahlen färbten den Horizont purpurrot. Die Sicht war nun bedeutend besser. Barr entblößte seinen linken Unterarm und zeigte Cookie eine weißliche Narbe.

    „Harris sagte sofort zu, fuhr er fort. „Wir trafen uns an einem einsamen Ort, schnitten uns ins Fleisch und tauschten unser Blut aus. Du kannst mich für einen Narren halten, Cookie. Aber ich glaube seitdem fest daran, dass ich wirklich einen Bruder habe. Meine eigenen Geschwister sind leider alle im Kindbett oder an den Blattern gestorben.

    „Nein, ich halte dich nicht für einen Narren, Boss", sagte der Küchenbulle. Für mich bist du ein verdammter Held, fügte er in Gedanken hinzu. Aber seine Lippen blieben versiegelt. Cookie wusste nämlich, dass Rick Barr Lobhudeleien hasste.

    *

    Harris Wilder erwachte.

    Rick Barrs Blutsbruder hatte nach einem langen anstrengenden Arbeitstag auf seiner Ranch nur wenige Stunden Schlag gefunden. Trotzdem fühlte er sich frisch und ausgeruht, als er im Morgengrauen die Augen aufschlug. Wilder fühlte sich so stark, als ob er Bäume ausreißen könnte.

    Und der Grund für diese kraftvolle Stimmung lag direkt neben ihm im Bett. Der junge Rancher war nun schon über ein halbes Jahr verheiratet, aber er konnte sich immer noch nicht an seiner schönen Frau sattsehen. Die Bettdecke war bis zu Shirleys Hüften hinab gerutscht. Die blonde Schönheit lag auf dem Rücken, tief und fest schlafend. Sie war mit einem Nachthemd aus dünnem Stoff bekleidet. Ihr Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig, die roten Lippen waren leicht geöffnet. Die dunkelroten Warzen ihrer prallen Brüste schienen das feine Hemdgewebe beinahe durchstechen zu wollen. Die langen blonden Locken waren auf dem Kopfkissen ausgebreitet wie ein goldener Fächer.

    Dieser Anblick weckte Wilders Lust. Jedem echten Mann wäre es an seiner Stelle nicht anders gegangen. Der Rancher konnte Shirley nicht nur anschauen, er spürte auch die Wärme ihres schlafenden Körpers und roch den süßen Duft ihrer Pfirsichhaut.

    Wilders Fleischpeitsche stand bereits steif und tatendurstig von seinen Lenden ab. Der Rancher schlief in seinem lachsfarbenen Hampelmann. Schnell schälte er sich aus dem Kleidungsstück und warf es achtlos auf den Boden der Schlafstube. Die Vorfreude auf das bevorstehende Liebesspiel ließ das Blut wie flüssige Lava durch seine Adern fließen.

    Der junge Ehemann wusste, wie sehr seine Frau diese morgendlichen Umarmungen vor der harten Tagesarbeit liebte. Und Wilder war nur allzu bereit dazu, ihr diese Freude zu machen.

    Shirley hatte bisher offenbar nichts von seinen Vorbereitungen bemerkt. Sie schlief immer noch wie ein Murmeltier. Also machte sich Wilder daran, die blonde Schönheit auf seine Art zu wecken. Er rückte noch näher an sie heran, bis er direkten Kontakt zu ihrem weichen warmen Körper hatte.

    Wilder legte seine große schwielige Hand auf Shirleys pralle linke Brust. Ihm lief ein Schauer über den Rücken, als er deutlich ihren regelmäßigen Herzschlag spürte. Und dann konnte er fühlen, wie die Brustwarze durch seine Liebkosung noch härter wurde. Bevor Shirley wach wurde, antwortete ihr Körper auf seine Annäherung.

    Doch ganz allmählich kehrte die junge Ehefrau aus dem Reich der Träume zurück. Und das war auch kein Wunder, denn die Wirklichkeit war an diesem Morgen schöner und erfüllender als jedes nächtliche Hirngespinst. Shirley schlug langsam die Augen auf. Im Zwielicht des heraufdämmernden Tages sah sie das Gesicht ihres Mannes nur eine Handbreit von ihrem eigenen entfernt. Und sie spürte seinen muskulösen Körper.

    Heiß drängte sich seine Liebeslanze gegen ihren rechten Oberschenkel. Shirley verzog ihren schönen Mund zu einem lüsternen Lächeln. Harris Wilders Nähe hatte ihre Begierde sofort angefacht. Schließlich wusste sie aus Erfahrung, wie leidenschaftlich und erfüllend Harris für sie sein konnte. Und allein schon die Aussicht auf seinen Körper beschleunigte ihren Pulsschlag.

    „Guten Morgen, Liebster. Ich muss dich wohl nicht fragen, was du jetzt vorhast."

    Nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, bot Shirley ihre Lippen zum Kuss dar. Wilder ließ sich nicht lange bitten. Wie hätte man auch dieser Aufforderung widerstehen können? Der Rancher küsste seine Frau leidenschaftlich. Ihre kleine flinke Zunge und ihre zuckersüßen Lippen erregten ihn immer noch so stark wie bei ihrer allerersten Begegnung. Heavens, diese Frau war ein fleischgewordener Männerwunschtraum!

    Shirley liebte es, ihren Gatten zu verwöhnen. Es gab für sie kein schöneres Kompliment als seine Begierde, seine Lust am Liebesspiel mit ihr. Und ihr selbst bereitete es ebenfalls große Freude, sich ihrem geliebten Harris Wilder hemmungslos hinzugeben.

    Die junge blonde Frau schmiegte sich in die starken Arme ihres Mannes. Sie seufzte wohlig, als Harris sie auf den Rücken drehte. Doch Shirley blieb selbst nicht untätig. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die das Liebesspiel bewegungslos über sich ergehen lassen. Die Rancherin wollte ihrem Liebsten zeigen, wie groß ihre Sehnsucht nach ihm war.

    Shirley umfasste den Liebesknochen mit ihrer kleinen Hand. Wieder einmal konnte sie sich nur darüber wundern, wie groß und prall und hart dieser Lustspender werden konnte. Die Frau empfand eine starke Vorfreude. Sie stellte sich vor, wie diese Fleischpeitsche sie schon bald lustvoll ausfüllen würde. Allein der Gedanke und die Berührung von Wilders harter Männlichkeit beschleunigten ihre Atemzüge. Shirleys Knie waren butterweich. Doch zum Glück lag sie ja bereits.

    Lockend öffnete sie ihre wohlgeformten Oberschenkel für ihren geliebten Ehemann. Wilder konnte sich kaum noch beherrschen. Aber er tat es dennoch. Der Rancher wollte das prickelnde Spiel so lange wie möglich hinauszögern, um den Genuss zu vergrößern. Doch das war leichter gesagt als getan. Shirleys liebkosende Finger heizten die Temperatur in seinem Unterleib noch stärker an. Wilder fühlte sich, als würde sein bestes Stück nur noch aus flammender Glut bestehen.

    Er entzog sich Shirleys Zärtlichkeit und küsste seine Frau erneut. Doch diesmal gab er sich nicht mit ihrem schönen Gesicht zufrieden. Seine Lippen wanderten an Shirleys schlankem Hals hinab, berührten ihr Schlüsselbein. Die Rancherin verging fast vor Lust, als Wilders Zungenspitze erst ihre linke und dann ihre rechte Brustwarze berührte. Gleich darauf glitt er noch tiefer. Wilder näherte sich immer stärker dem tiefen Tal der Freuden. Shirley konnte die Vorfreude kaum noch ertragen.

    „Ich will dich in mir spüren, Liebster", lockte sie gurrend. Welcher Mann hätte diesen Wunsch ausschlagen können? Es war ja auch genau das, was Wilder ebenfalls wollte. Doch er benutzte dafür nicht seine Lippen oder seine Zunge, sondern den pulsierenden Fleischpfahl.

    Der Rancher rutschte höher, bis die blaurote Spitze seines Liebesknochens unmittelbar vor dem Eingang zum Paradies verharrte. Wilder bewegte sich langsam, um Shirley an seine ungestüme Kraft zu gewöhnen. Schließlich war er von Mutter Natur mehr als üppig ausgestattet worden. Doch Shirley war bereits so aufgeheizt, dass er problemlos in das seidige Futteral gleiten konnte.

    Shirley bog jauchzend ihren Rücken durch, als sie ihren geliebten Ehemann so tief in sich spürte. Sie schlang ihre Beine um seine knochigen Hüften, um den Rhythmus mitbestimmen zu können. Sehr schnell fanden die Liebenden einen Takt, der für sie beide höchst lustvoll war. Die Bettfedern quietschten protestierend, denn Wilder machte seinem Namen alle Ehre. Wenn er sich mit seiner Frau vergnügte, dann ging es kraftvoll und unüberhörbar zur Sache. Aber Shirley war das nur recht. Die Leidenschaft und Stärke ihres Mannes waren für sie die schönsten Komplimente. Welche Frau möchte nicht mit großer Energie begehrt werden?

    Shirley jedenfalls genoss jeden Moment in den Armen von Wilder. Wenn sie tagsüber bei der anstrengenden Rancharbeit einmal müde wurde, dann musste sie nur an diese herrlichen Augenblicke zurückdenken. Wilders Stärke war auch für seine Frau ein reines Lebensexilier. Die größte Krönung ihrer Liebe wäre ein Kind gewesen, aber noch war Shirley nicht schwanger. Und das konnte gewiss nicht daran liegen, dass die Eheleute sich zu selten miteinander vergnügten. Doch Shirley vertraute weiterhin auf Gottes Hilfe und blickte zuversichtlich in die Zukunft. Und jetzt, während der Momente höchster Ekstase, war sowieso nicht die Zeit für Grübeleien oder trübe Gedanken.

    Wilder und seine Frau gaben sich ganz der lustvollen Vereinigung hin. Die Welt um sie herum versank. Shirley stieß wohlige Seufzer aus, die sich zu kleinen Schreien steigerten. Dadurch wurde Wilders Erregung noch weiter gesteigert. Bisher hatte er es geschafft, die Explosion seiner Lenden zurückzuhalten. Er schaute in Shirleys gerötetes schönes Gesicht. Sie warf ihren Kopf auf dem Kissen hin und her. Und sie bewegte ihren biegsamen Körper immer heftiger, stieß ihren Unterleib fordernd ihrem Mann entgegen.

    Bei Wilder brachen die Dämme.

    Der Rancher drückte seine schöne Frau fest an sich. Shirley kreischte vor Vergnügen, als sich die lange Fleischpeitsche tief in ihrem Inneren entlud. Das Lustgebiet wurde von dem hervorschießenden Lebenssaft förmlich überschwemmt. Und auch Shirley erlebte einen herrlichen Höhepunkt, und gleich darauf noch einen.

    Danach lagen Mann und Frau noch engumschlungen im Bett und schmiegten sich aneinander.

    „Wir müssen aufstehen, schließlich sollten wir ein Vorbild für unsere Leute sein", brummte Wilder.

    „Ich weiß, seufzte Shirley. „Übrigens bist du seit einigen Tagen so unruhig, Harris. Gibt es da etwas, das dich bedrückt?

    „Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe dir doch von meinem Blutsbruder Rick Barr erzählt. Er ist Trailboss und befindet sich auf dem Weg nach Abilene. Natürlich kann man niemals so genau sagen, wie lange so ein Viehtrieb dauert. Aber ich spüre jetzt, dass Rick in der Nähe ist. Er wird schon sehr bald auf unser Land geritten kommen. Und dann kannst du ihn endlich kennenlernen."

    „Ich bin wirklich auf diesen Mann gespannt, nachdem du mir so viel über ihn erzählt hast. Aber kannst du wirklich fühlen, dass Rick Barr in der Nähe ist. Das finde ich erstaunlich, Harris."

    „Erklären kann ich es dir auch nicht, Shirley. Es muss wohl damit zusammenhängen, dass Rick und ich Blutsbrüder sind. Er ist kein normaler Freund, sondern viel mehr. Außer dir steht mir kein anderer Mensch so nahe wie Rick Barr. Jedenfalls nicht, seit meine Eltern tot sind."

    Shirley lächelte und gab ihrem Mann einen Kuss.

    „Ich bin wirklich schon sehr gespannt. – So, nun aber hoch mit dir. Ich werde uns erst einmal einen starken Kaffee kochen!"

    *

    Die Staubwolke senkte sich langsam, als die erschöpften Tiere in den Corral bei der Verladestation getrieben wurden. Barr übergab die Verantwortung an den Kontraktmann der Railroad-Company. Von nun an gab es für ihn nichts mehr zu tun, er hatte seine wohlverdiente Ruhe. Nachdem die letzte Löhnung ausgezahlt worden war, stürmten die Treiber lachend und johlend auf die Saloons von Abilene los.

    Barr gönnte sich ein heißes Bad und einen Besuch beim Barbier. Schließlich wollte er nicht wie ein Satteltramp im Haus seines Blutsbruders erscheinen. Harris Wilder gab zwar nichts auf Äußerlichkeiten, er schaute einem Mann lieber in das Herz. Aber Barrs bester Freund war inzwischen verheiratet. Und der Trailboss wusste aus Erfahrung, dass Frauen über Staub und Schmutz anders dachten als Männer. Barr wollte bei der frischgebackenen Mrs Wilder einen guten Eindruck hinterlassen.

    Deshalb beschloss er auch, ein Geschenk zu kaufen, bevor er zur Ranch seines Blutsbruders ritt. Barr fiel es schwer, seine Ungeduld zu besänftigen. Trotzdem betrat er wenig später in sauberer Kleidung einen General Store. Allerdings hatte er keine Ahnung, womit er der Frau seines Freundes eine Freude machten konnte. Schließlich hatte Barr sie ja noch niemals gesehen, geschweige denn mit ihr gesprochen.

    Zu allem Überfluss war in dem Store sehr viel los. Der Ladeninhaber und seine beiden Gehilfen hatten alle Hände voll zu tun, um die zahlreiche Kundschaft zu bedienen. Außer Barr warteten noch einige andere Leute, bis sie an der Reihe waren.

    Eine blonde Lady fiel dem Trailboss besonders ins Auge. Sie war die schönste Frau, die er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte. Oder kam dieser Eindruck daher, dass Barr in den vergangenen Wochen wie ein Mönch gelebt hatte? Nein, daran konnte es nicht liegen. Barr war nicht wie einige seiner Reiter, die hinter jedem Weiberrock her waren. Gewiss, Barr hatte seine Erfahrungen mit dem schönen Geschlecht gemacht. Doch er gehörte nicht zu den Böcken, die in jeder fremden Stadt sofort das Bordell besuchten. Barr wollte sich in eine Frau verlieben, wenn er sich mit ihr einließ.

    Und diese blonde Kundin im General Store war anständig, das sagte ihm seine Lebenserfahrung. Ihr Antlitz strahlte Frische und Reinheit aus, während die Saloongirls und Huren von Abilene ihre verlebten Gesichter unter dicken Schichten Schminke und Puder verstecken mussten. Ob diese Traumfrau eine Näherin oder Wäscherin war? Auf Barr wirkte sie jedenfalls nicht wie eine verwöhnte Prärieprinzessin, die sich von hinten und vorne bedienen lässt. Diese Frau scheute auch harte körperliche Arbeit nicht, ohne dabei ihren weiblichen Charme zu verlieren. Das war jedenfalls Barrs Eindruck. Er musste sich wirklich beherrschen, um dieses wunderbare Wesen nicht allzu offensichtlich anzustarren. Es kam ihm sowieso schon so vor, als ob alle Menschen im Laden sein Interesse bemerken würden. Aber das war zum Glück nur Einbildung.

    Doch dann hob die schöne Frau ihre Hand, um sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Und Barr bemerkte den schmalen goldenen Ehering an ihrer Rechten.

    Er presste die Lippen aufeinander, um mit seiner Enttäuschung fertigzuwerden. Dieses Traumwesen hatte offensichtlich irgendeinen Glückspilz geheiratet. Damit war sie für den Trailboss tabu. Er hätte sich niemals in eine Ehe gedrängt, das ließ der Ehrenkodex der Plains nicht zu.

    Doch Barr war ein Mann, der sich von Enttäuschungen nicht aus der Bahn werfen ließ. Er benötigte einen Moment, um mit seinem Missmut fertigzuwerden. Dabei blieb sein Gesicht so unbeweglich, als ob er an einem Pokertisch sitzen würde. Er zeigte seine Gefühle nicht, das konnte nämlich im harten Leben eines Trailbosses tödlich enden.

    Okay, diese Frau war also verheiratet. Barr würde nicht versuchen, bei ihr zu landen. Aber er konnte wenigstens versuchen, aus der Situation das Beste zu machen. Er wusste nämlich immer noch nicht, was für ein Geschenk er kaufen sollte. Barr trat einen Schritt auf die Blonde zu.

    „Entschuldigen Sie, Ma’am ..."

    „Ja, Fremder?"

    Der Klang ihrer glockenhellen Stimme verursachte bei Barr wohlige Schauer, die ihm den Rücken hinunterliefen. Er hatte sich noch niemals zuvor so Hals über Kopf verliebt. Der Trailboss hoffte, dass man ihm seine Empfindungen nicht ansah. Er hatte seinen Stetson schon abgenommen, als er den Laden betrat. Die Frau bemerkte den Hut in seinen Händen mit einem anerkennenden Seitenblick. Barr hatte bewiesen, dass er Benehmen hatte. Dann schaute sie zu ihm auf, denn er überragte sie um mindestens einen Kopf.

    „Ich will einen langjährigen Freund besuchen und ein Geschenk für seine Gattin kaufen. Aber ich habe keine Ahnung, womit man eine junge Frau erfreuen kann."

    Ein schelmisches Lächeln blitzte in den blauen Augen der Lady auf.

    „Das bezweifle ich, Fremder. Sie sehen nicht so aus, als ob Sie ein weltfremder Einsiedler wären. Ein Blumenstrauß wäre immer die passende Wahl. Aber das Geschenk soll ja nicht für eine Angebetete sein, die Sie erobern wollen, oder?"

    „Genau, Ma’am. Ich suche ein unverfängliches Geschenk für eine Ehefrau."

    „Wie wäre es mit einer Schachtel Pralinen? Alle Frauen lieben Süßigkeiten, damit können Sie nichts falsch machen. – Es ist übrigens sehr aufmerksam von Ihnen, an ein Mitbringsel zu denken. Mit solchen kleinen Gesten erobern Sie jedes Frauenherz im Sturm."

    Barr nickte nur. Er war vollauf mit seinen eindeutigen Gefühlen beschäftigt, die in seinem Inneren hochkochten. Trotz des unverfänglichen Gesprächsthemas rief allein die körperliche Nähe und der Anblick dieser Traumfrau eine beinahe schmerzhafte Verhärtung seiner Liebeslanze hervor. Der Mann beglückwünschte sich selbst dazu, dass er seinen Hut abgenommen hatte und ihn vor der Lendengegend hielt. Daher verdeckte der Stetson nämlich die unübersehbare Ausbeulung in seiner Jeans.

    „Sie haben mir sehr geholfen, Ma’am", murmelte er. Barr war ein Mann mit Moral, von Ehefrauen ließ er grundsätzlich die Finger. Doch seine Instinkte redeten eine andere Sprache. Er war so stark entflammt für diese Blonde, wie es ihm noch niemals zuvor geschehen war. Sie schenkte ihm ein Lächeln von ihren glänzenden kirschroten Lippen, dann wandte sie sich der Ladentheke zu. Gleich darauf wurde die Frau von einem der Angestellten bedient. Es drängten noch mehr Kunden in den General Store. Barr verlor seine Angebetete aus den Augen. Aber es war sowieso besser, sich diese Frau aus dem Kopf zu schlagen.

    Als der Trailboss an die Reihe kam, kaufte er eine kleine Schachtel mit teurem Krokantkonfekt aus New Orleans und ließ sich die Süßigkeit als Geschenk einpacken. Barr verließ den General Store. Der heiße Wind aus dem Süden wehte ihm ins Gesicht. Er kniff die Augen zusammen und schwang sich in den Sattel seines Braunen.

    Barr hatte die Ranch seines Freundes noch nicht gesehen. Aber aus Harris Wilders Briefen wusste er, dass sie sich zwanzig Meilen östlich von Abilene befinden musste. Unwillkürlich ritt er immer schneller, bis sein Pferd im Galopp über die Plains jagte. Von weitem erblickte Barr ein kleines hölzernes Ranchhaus sowie einige Nebengebäude. Ein Windrad hielt eine Pumpe am Laufen, um Wasser für die Herden aus den Tiefen des Bodens zu holen.

    Barr erblickte einen Mann auf der Veranda. Wegen der großen Distanz sah er nicht größer als ein Daumen aus. Doch der Trailerboss spürte, dass er seinen Blutsbruder vor sich hatte. Barrs untrüglicher Instinkt sagte es ihm.

    Der sonst so verschlossene und unnahbare Mann riss seinen Hut vom Kopf und schwenkte ihn wild hin und her. Dazu stieß er den altbekannten Schlachtruf aus, mit dem er und Harris Wilder und die anderen Texasreiter einst ihre Attacken auf die Rebellentruppen begonnen hatten.

    „Jiiihaaar!"

    Im nächsten Moment gab Barr seinem Hengst die Sporen, was er nur in Ausnahmefällen tat. Das Tier wieherte erschrocken auf. Es ging buchstäblich mit allen Vieren in die Luft. Doch dann stürmte das Pferd mit einer solchen Gewalt vorwärts, dass ein unerfahrener Reiter unweigerlich aus dem Sattel geglitten wäre. Doch Barr saß so sicher auf dem Pferderücken, als ob er dort festgeleimt wäre.

    Es war noch mindestens eine halbe Meile bis zum Ranchhaus, aber der erfahrene Trailgaul schaffte die Strecke in einer Rekordzeit. Kaum ein Pferd bei einem Galopprennen an der Ostküste hätte dabei mithalten können.

    Inmitten einer riesigen graubraunen Staubwolke sprang der Reiter vom Pferderücken, während sein Blutsbruder ihm entgegen eilte. Die Freunde umarmten einander herzlich.

    Es kam ihnen beiden so vor, als ob sie ein Stück von sich selbst zurückgewonnen hätten. Einer fühlte sich ohne den anderen nicht wie ein ganzer Mann. Aber es war nicht nötig, über dieses Gefühl große Worte zu verlieren.

    „Du siehst gesund aus, Harris. Das sesshafte Leben scheint dir zu bekommen. Ich wette, du vertilgst jeden Tag ein großes T-Bone-Steak."

    „Die Wette würdest du gewinnen, Rick, erwiderte der junge Rancher grinsend. „Weißt du was? Du solltest auch heiraten und eine Familie gründen. Shirley ist das Beste, was mir je passiert ist. Abgesehen natürlich von unserer Blutsbrüderschaft.

    Barr blickte nachdenklich in das offene sonnengebräunte Gesicht seines besten Freundes. Für einen Moment musste er wieder an die blonde Schönheit aus dem General Store denken, die sein Inneres so aufgewühlt hatte. Barr kannte noch nicht einmal ihren Namen, und wahrscheinlich würde er sie niemals wiedersehen. Ein Schatten glitt über sein hartes Antlitz.

    „Ich habe die Richtige noch nicht gefunden, Harris."

    Der junge Rancher spürte, dass er bei seinem Blutsbruder einen wunden Punkt berührt hatte. Doch Wilder hakte nicht nach. Er wusste aus Erfahrung, dass er keine zartbesaitete Milchsemmel vor sich hatte, die jedes Wort auf die Goldwaage legt. Also schlug er seinem Freund einfach nur kameradschaftlich auf die Schulter. Und damit war alles gesagt, was es zu sagen gab.

    „Komm rein, nach dem langen Ritt bist du gewiss durstig. Du darfst nicht denken, dass ich den lieben langen Tag im Schaukelstuhl sitze und meinen Treibern bei der Arbeit zusehe. Aber ich habe gespürt, dass du heute kommen wirst. Deshalb findest du mich ausnahmsweise nicht auf meinen Weiden."

    „Ja, ein Faulpelz bist du noch nie gewesen. Und einen Whisky könnte ich jetzt wirklich vertragen."

    Die Männer betraten das Ranchhaus. Es war einfach, aber sauber und gemütlich eingerichtet. Hier wirkte eine weibliche Hand, das war deutlich zu bemerken. Dennoch erblickte Barr keinen Menschen außer Harris und ihm selbst. Ob die Hausherrin sich noch in der Küche oder im Schlafzimmer aufhielt?

    Es war, als ob der Rancher die Gedanken seines Blutsbruders gelesen hätte.

    „Shirley ist noch nach Abilene gefahren, heute ist nämlich ihr Einkaufstag. Da wir Besuch erwarteten, wollte sie ich mit einigen Extras verwöhnen. Ansonsten leben wir hauptsächlich von den Erträgen unseres Landes, so wie die meisten Rancher in dieser Gegend."

    Die Männer setzten sich in hölzerne Lehnstühle, nachdem der Gastgeber für Barr und für sich selbst Whisky eingeschenkt hatte. Die Freunde prosteten sich zu.

    „Ist eigentlich bei euch schon Nachwuchs unterwegs, Harris?"

    Nun war es der junge Rancher, dessen Miene sich verdüsterte.

    „Shirley ist im vorigen Jahr schwanger geworden. Du kannst dir vorstellen, wie glücklich wir darüber waren. Aber dann erlitt sie einen Reitunfall. Ihr Pferd scheute vor einer Klapperschlange. Meine tapfere Frau konnte das Reptil erschießen, nachdem sie aus dem Sattel gefallen war. Sie selbst kam mit dem Schrecken davon. Aber ihre Leibesfrucht hat den Sturz nicht überlebt. Shirley erlitt eine Fehlgeburt."

    „Oh Gott", flüsterte Barr. Er schloss einen Moment lang die Augen, um seine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren. Eben gerade noch hatte er seinen Blutsbruder und dessen Frau für die glücklichsten Menschen auf der Welt gehalten. Aber auch in ihrem Leben gab es Leid, so wie bei allen Leuten. Doch die Wilders schienen ihr Schicksal mit Haltung zu meistern.

    Als das Schweigen unerträglich wurde, fragte Barr: „Möchtest du mir nicht einfach in den Hintern treten, weil ich so eine dumme Frage gestellt habe?"

    „Du konntest ja nichts von dem Unglück wissen, Rick. – Aber erwähne bitte gegenüber Shirley nichts, was mit Kindern und Nachwuchs zu tun hat. Es geht ihr jetzt wieder gut, aber sie hat sich das schlimme Ereignis sehr zu Herzen genommen. Wir wollen auf jeden Fall noch Kinder haben, wenn es der Wille des Herrn ist. Aber einstweilen haben wir diese Pläne in die Zukunft verschoben."

    Barr nickte. Das war das Mindeste, was er tun konnte. Er wollte kein Salz in Shirleys offene seelische Wunde streuen. Die Männer wechselten nun schnell das Thema und sprachen über einige Abenteuer, die sie bei der Texas Kavallerie erlebt hatten.

    Eine Stunde später rollte ein Pritschenwagen auf den Ranchhof. Harris Wilders Augen leuchten noch stärker.

    „Da kommt Shirley! Los, wir helfen ihr beim Abladen der Einkäufe. Ich wette, dass du schon genauso einen Bärenhunger hast wie ich."

    Barr nickte lachend, und sie traten gemeinsam hinaus. Doch auf der Veranda verharrte der Trailboss unwillkürlich einen Moment lang. Die Lady auf dem Pritschenwagen, die Ehefrau seines Blutsbruders, war jenes Traumwesen aus dem General Store!

    Das unerwartete Wiedersehen verwirrte den Mann, der ansonsten für seine Entschlossenheit und sein Durchsetzungsvermögen bekannt war. Harris Wilder verstand Barrs Zögern falsch und schob ihn lachend vorwärts.

    „Nur nicht so schüchtern, Rick! Shirley ist schon mächtig gespannt auf dich, nachdem ich ihr so viel von dir erzählt habe."

    Barr stolperte die Veranda hinunter. Shirley raffte ihre Röcke und sprang auf den staubigen Hof. In ihrem schönen Gesicht blitzte ein Gefühl des Wiedererkennens auf. Doch gleichzeitig blinzelte sie Barr verschwörerisch zu und ließ ein süßes Lächeln sehen.

    „Sie müssen Rick Barr sein, Mister. Mein Mann hat Sie mir als einen imposanten Gent beschrieben. Und er hat nicht übertrieben, wie ich finde."

    Barr bekam rote Ohren wie ein Schuljunge, während Shirley ihm ihre schmale Rechte zur Begrüßung reichte. Normalerweise wurde der gestandene Mann niemals verlegen. Aber er hatte auch noch niemals für eine Frau so starke Gefühle gehabt wie für Shirley. Doch er musste alles tun, um diese Tatsache vor seinem Freund und dessen Gattin zu verbergen.

    „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Mrs Wilder."

    Nicht nur Barrs Worte waren stocksteif, als er Shirleys Hand drückte. Ihre Finger fühlten sich wunderbar warm und weich an. Gewiss war ihr ganzer Körper so, dachte er. Ihre Schenkel, ihre Brüste, ihr Bauch ...

    Barr schämte sich in diesem Moment für seine lüsternen Gedanken, aber er war eben ein Mann. Es war die Natur, die in seinem Inneren ihr Recht forderte. Schnell lenkte er sich ab, indem er das Geschenk aus seiner Jacke zog.

    „Ich habe ein kleines Präsent für Sie besorgt, Mrs Wilder."

    Barr kam sich dämlich vor, als er Shirley das Kästchen überreichte, das sie selbst ja als Geschenk für eine Lady vorgeschlagen hatte. Aber Shirley wollte aus irgendeinem Grund nicht verraten, dass sie Barr bereits in der Stadt getroffen hatte.

    Also machte er das Spiel mit. Und auch Shirley tat sehr erstaunt, als sie das Einwickelpapier entfernte.

    „Oh, meine Lieblingsnascherei! Das ist aber eine gelungene Überraschung, Mister Barr!"

    „Warum seid ihr so förmlich?, fragte Harris Wilder. „Nennt euch doch ruhig beim Vornamen. Ihr seid schließlich die beiden Menschen auf der Welt, die mir am meisten bedeuten.

    „In Ordnung, Rick", sagte Shirley. Ihre schönen Augen blitzten fröhlich. Barr dachte sich, dass sie über das erlittene Unglück in ihrem Leben offenbar gut hinweggekommen war.

    Noch ahnte keiner von den Dreien, dass das Schicksal bereits zu einem weiteren fürchterlichen Schlag ausholte.

    *

    Drei Tage waren seit Rick Barrs Besuch vergangen. Am Morgen hatte der Trailboss sich von Harris und Shirley Wilder verabschiedet. Die Pflicht rief ihn nach Abilene zurück. Von dort aus sollte er ins östliche Texas reiten, um auf der Broken-Bones-Ranch nördlich von Fort Worth eine weitere Herde zu übernehmen.

    Die Zeit war wie im Flug vergangen, doch im Grunde war das Fortreiten für Barr eine Erlösung. Er hatte stumme Höllenqualen gelitten. Schließlich lebte die Frau, in die er sich hoffnungslos verliebt hatte, glücklich an der Seite seines Blutsbruders. Er wollte versuchen, Shirley so schnell wie möglich zu vergessen.

    Harris Wilder hatte nichts von den geheimen Gefühlen seines besten Freundes bemerkt. Und auch die heimlich angebetete Shirley war völlig ahnungslos. Sie hielt Rick Barr für einen stillen, aber auch sehr verlässlichen Mann. Die junge Ehefrau konnte schon verstehen, dass ihr Harris diesem furchtlosen Trailboss in tiefer Freundschaft verbunden war.

    Im Handumdrehen nahm die tagtägliche schwere Rancharbeit wieder ihren wichtigen Platz im Leben der Wilders ein. Kälber mussten gebrandmarkt werden, was auf der Ostweide geschah. Außer Harris Wilder selbst verrichteten nur drei Treiber für ihn die Sattelarbeit. Mehr Arbeitskräfte konnte sich der junge Rancher nicht leisten. Shirley kochte für die gesamte Mannschaft. Die junge Frau bereitete ein kräftiges Stew vor, in dem der Löffel stand. Nach der knochenharten Sattelarbeit brauchten die Treiber anständige Nahrung.

    Während Sally im Ranchhaus beschäftigt war, hatten Harris Wilder und seine Leute ebenfalls alle Hände voll zu tun. Der junge Rancher hatte am Rand der Ostweide ein hoch loderndes Feuer entfacht, in dem er den Brandstab zum Glühen brachte. Die Treiber hatten die Kälber von den übrigen Rindern abgetrennt. Jeweils ein Jungtier wurde von den Männern geworfen und an den Beinen gebunden, während Harris Wilder dem Kalb sein Brandzeichen aufdrückte. Es stank nach verbranntem Fell, die unruhigen Tiere wirbelten viel Staub auf. Das schmerzerfüllte Brüllen der ängstlichen Kälber erfüllte die Luft. Auch die weiter entfernt separierten Kühe waren nervös und durften nicht aus den Augen gelassen werden. Für so wenige Sattelarbeiter war das eine Herkulesaufgabe.

    Daher war es vielleicht verständlich, dass sie alle die Gefahr viel zu spät bemerkten.

    Die fremden Reiter erschienen so unerwartet, als ob sie aus der Erde gewachsen wären. Sie waren schon auf Gewehrschussdistanz herangekommen, als ein Warnruf des jungen sommersprossigen Pit die übrigen Männer zusammenzucken ließ. Es gab keinen Zweifel an den üblen Absichten der Neuankömmlinge. Sie hatten schwarze Halstücher vor ihren Visagen, und die Colts und Winchesters schussbereit in den Fäusten.

    Im nächsten Moment brach die Hölle los.

    Harris Wilder merkte sofort, dass er es mit skrupellosen Banditen zu tun hatte. Diese Hurensöhne überfielen nicht zum ersten Mal eine Farm, daran gab es für ihn keinen Zweifel. Aber jetzt war nicht der Moment für langatmige Betrachtungen. Der militärische Drill machte sich bezahlt. Der junge Rancher handelte so kaltblütig, wie er es in seiner Zeit bei der 2nd Texas Cavalry gelernt hatte.

    „In Deckung, Männer!"

    Harris Wilder gab diesen Befehl, während er das Brandeisen fallenließ und seinen eigenen Revolver aus dem Leder riss. Wilder spannte den Hahn mit der linken Handkante. Er war ein guter Schütze. Obwohl ein Revolver auf die weite Distanz ungenau trifft, holte Harris Wilder gleich mit dem ersten Schuss einen Gesetzlosen aus dem Sattel. Der Mann stürzte mit einem schaurigen Todesschrei zu Boden und wurde unter den Hufen der nachfolgenden Banditenpferde zermalmt.

    Auch die Treiber des jungen Ranchers wehrten sich tapfer ihrer Haut. Doch mitten auf der Weide gab es keine Deckung für sie. Wie auf dem Präsentierteller mussten sie sich der Feindesattacke stellen. Und die Verbrecher waren zahlenmäßig weit überlegen.

    Es dauerte nicht lange, bis der alte Shawn von mehreren Banditenkugeln getroffen blutüberströmt zusammenbrach. Sein Kamerad Sam konnte einen der Angreifer erledigen, bevor ihn selbst sein Schicksal ereilte. Und auch der junge Pit fiel wenig später im Kugelhagel. Es herrschte ein unbeschreibliches Chaos. Die Kälber und Rinder rannten wild muhend durcheinander. Das Feuergefecht hatte die Tiere in Panik versetzt.

    Und der junge Rancher stand plötzlich seinen Widersachern ganz allein gegenüber. Harris Wilder war kein Feigling. Er kämpfte wie ein Löwe. Nachdem sein Colt leergeschossen war, lief er zu dem toten Banditen und entrang die Winchester der erstarrten Hand. Obwohl Harris Wilder schon aus zwei Wunden am Oberschenkel und an der Schulter blutete, wollte er den Banditen nicht nachgeben. Denn der Rancher wusste, dass nur noch er selbst zwischen dieser brutalen Horde und seiner geliebten Shirley stand. Auf keinen Fall wollte Harris Wilder es zulassen, dass diese Kanaillen seine Frau in ihre schmutzigen Finger bekamen.

    Der junge Rancher starb wie ein Held. Er konnte noch zwei weitere Outlaws in die ewigen Jagdgründe befördern, bevor insgesamt drei Patronen den letzten Funken Leben in seinem Leib auslöschten. Harris Wilder war schon tot, noch bevor sein lebloser Körper auf die Plains stürzte. Sein letzter Gedanke hatte Shirley gegolten.

    Der Anführer der Banditenhorde zügelte seinen Rapphengst. Genau wie seine Gefolgsleute hatte er sein Gesicht größtenteils hinter einem schwarzen Tuch verborgen. Seine Hakennase erinnerte an einen Raubvogelschnabel, doch die kleinen bösen Augen erschienen nicht viel größer als die einer Ratte. Der magere Leib des Bandenbosses steckte in einem zerschlissenen langen Ledermantel. Sein Name war Dennis Logan, und in ganz Texas waren 10.000 Dollar Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt.

    Dennis Logan gab ein Signal, indem er seinen rechten Arm mit dem langläufigen Navy-Colt hob.

    „Auf zum Ranchhaus, Männer! Die Leichen dieser Kerle können wir später immer noch fleddern."

    Das ließen sich die übrigen Outlaws nicht zweimal sagen. Johlend und in die Luft schießend trieben sie ihre Gäule an. Logans Gang hatte schon mehr als genug einsam gelegene Farmen und Ranches in ganz Texas heimgesucht. Die Verbrecher wussten aus Erfahrung, dass sich das Bargeld meist in den Häusern befand.

    Und dort fand man auch die Frauen ...

    *

    Shirley Wilders Herz schlug einen rasenden Takt. Obwohl die Ostweide ein paar Meilen vom Ranchhaus entfernt war, trug der Wind die Geräusche des heftigen Feuergefechts bis an ihre Ohren. Die junge Frau war nicht dumm. Sie wusste genau, dass sich ihr Mann und seine Leute in Lebensgefahr befanden. Überfälle auf Ranches waren in diesem Teil von Texas an der Tagesordnung. Bisher war die Wilder Ranch von den Heimsuchungen durch gierige Gesetzlose verschont geblieben.

    Aber Shirley wusste, dass sie nun an der Reihe waren.

    Mit zitternden Fingern riss sie die Springfield-Büchse aus der Wandhalterung in der Wohnstube. Shirley konnte schießen, ihr Mann hatte es ihr beigebracht. Bisher hatte sie nur die Klapperschlange getötet, die damals ihr Pferd erschreckt hatte. Shirley schloss für einen Moment die Augen. Sie wollte jetzt nicht an das Kind denken, das sie verloren hatte. Sie betete zum Herrn, dass nicht auch noch ihrem Mann etwas geschehen würde.

    Ob die Zeit noch ausreichte, um aus Abilene Hilfe zu holen? Als Shirley mit dem Gewehr in den Händen auf die Veranda hinaus trat, beantwortete sich diese Frage von selbst.

    Eine Horde von maskierten Schurken galoppierte direkt in Shirleys Richtung. Die blonde Frau biss sich auf die Unterlippe. Sie fürchtete sich, aber sie wollte sich diesen Hurensöhnen nicht kampflos ergeben. Shirley war keine verweichlichte Ostküsten-Lady, die beim Anblick der Banditen sofort in Ohnmacht gefallen wäre. Also riss Shirley den Kolben der Springfield-Rifle an ihre Wange, zielte über Kimme und Korn. Im nächsten Augenblick zog sie den Stecher durch.

    Die Waffe röhrte auf, die junge Frau taumelte durch den Rückschlag einen Schritt nach hinten. Trotz ihrer Aufregung hatte sie es geschafft, einen der Männer zu treffen. Tödlich war die Wunde aber offenbar nicht gewesen. Der Kerl blutete am Oberkörper und schwankte im Sattel, fluchte aber immer noch so laut, dass auch Shirley seine Worte verstehen konnte.

    „Verfluchtes Luder, dafür wirst du bezahlen!"

    In der Aufregung hatte die Blonde vergessen, weitere Munition in ihre Schürzentasche zu stecken. Shirley wollte zurück ins Haus laufen, noch mehr Patronen holen und sich verbarrikadieren. Aber dazu kam es nicht mehr. Bevor sie die Tür erreichen konnte, waren einige Outlaws aus den Sätteln gesprungen und zu ihr auf die Veranda gestürmt.

    Shirley drehte verzweifelt ihre Springfield um. Sie schlug mit dem Gewehrkolben wild um sich. Einen der Kerle konnte sie niederschlagen. Aber die anderen packten die Rancherin, entrissen ihr die Waffe und betatschten gierig ihre prallen Brüste.

    „Lasst mich los, ihr Widerlinge!", schrie Shirley unter Tränen. Ihr drehte sich vor Ekel der Magen um. Gleichzeitig wurde ihre Seele beinahe zerrissen vor lauter Sorge um ihren Mann. Was war nur mit Harris und den Treibern geschehen? Warum waren die Schüsse verstummt? Waren die Männer von den Banditen gefangen genommen worden oder ...?

    Shirleys Verstand weigerte sich, das Unfassbare zu glauben.

    Zwei Outlaws hielten die junge Frau im eisernen Griff. Ein magerer Kerl in einem langen Ledermantel kam langsam auf sie zu stolziert. Trotz der in diesem Teil von Texas herrschenden Hitze schien er nicht zu schwitzen. Bei seinem Anblick lief Shirley ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie spürte instinktiv, dass sie den Anführer der Bande vor sich hatte. Und er schien ihr noch viel grausamer zu sein als seine rohen und brutalen Gefolgsleute.

    „Du bist die Dame des Hauses, nehme ich an, sagte der Ledermantelträger mit einer widerlichen Fistelstimme. „Mein Name ist Dennis Logan. Du brauchst gar nicht in Richtung Weide zu glotzen, Sweetheart. Deine Kerle haben wir alle aus den Stiefeln geblasen. Die sind ausnahmslos krepiert wie Präriehunde in einem Blizzard.

    „Nein!", schrie Shirley und schüttelte gleichzeitig so heftig den Kopf, dass sie rasende Schmerzen davon bekam. Oder war es die innere Qual, weil ihr nun der Tod ihres Mannes so richtig bewusst wurde?

    Dennis Logan grinste schmallippig. Es schien ihn zu freuen, dass Shirley so litt. Die junge Frau hatte schon gehört, dass es solche Menschen gab. Sie hatte wirklich allen Grund, sich vor diesem unheimlichen Gesellen zu fürchten. Das wurde ihr trotz ihrer Trauer und Verzweiflung jetzt so richtig bewusst.

    „Doch, von diesen Hombres lebt kein einziger mehr. Du solltest sie vergessen und deine Gedanken lieber in die Zukunft richten, Sweetheart. – John und Barry, ihr durchsucht die Bude nach Wertvollem!"

    Der letzte Satz aus Logans Mund galt zwei von seinen Schergen, die sofort ins Haus rannten. Shirley hörte, wie sie Schränke umwarfen und Geschirr zerschlugen, aber es kümmerte sie nicht. Sie fühlte sich innerlich wie abgestorben. Erst allmählich begriff sie, dass ihr geliebter Harris getötet worden war.

    Sie leistete in ihrer Not keinen Widerstand, obwohl die beiden Banditen sie immer noch gepackt hielten und an ihrem Körper herumfummelten. Die Kerle leckten sich gierig die Lippen. Einer von ihnen begann bereits damit, Shirleys Kleid aufzuknöpfen. Aber Dennis Logan trat schnell einen Schritt vor und schlug ihm auf die Hand.

    „Nimm deine Pfoten weg, Roscoe. Hast du denn keine Augen im Kopf? Diese blonde Schönheit ist mit Abstand die herrlichste Rancherin, die uns jemals in die Hände gefallen ist."

    „Das sehe ich, Boss, maulte der Outlaw namens Roscoe. „Das ist ja genau der Grund, warum ich mich mit ihr amüsieren will.

    „Dein Vergnügen kannst du auch bei den mexikanischen Huren von El Paso haben, knurrte Logan. „Du bist wirklich ein Holzkopf, Roscoe. Diesen blonden Engel kann ich für schwere Golddollars an einen reichen Hacienda-Besitzer südlich des Rio Grande verkaufen. Diese Hombres sind ganz wild auf eine schöne blonde Senorita aus den Staaten. Aber ich kriege keinen Cent mehr für sie, wenn erstmal du und deine Kumpane alle auf sie drauf gerutscht sind!

    Der Kerl namens Roscoe kniff die Lippen zusammen und warf seinem Anführer einen unheilverkündenden Blick zu. Aber er traute sich offenbar nicht, gegen Dennis Logan zu rebellieren. Roscoe zupfte nur an seinem zottigen Bart, denn er hatte inzwischen sein Halstuch vom Gesicht genommen. Dann schlug er die Augen nieder und murmelte etwas Unverständliches, das bestimmt kein Kompliment war.

    Logan kam noch näher und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht.

    „Haben wir uns verstanden, Roscoe?"

    „Ja, Boss."

    Logan griente selbstzufrieden. Er wusste, dass seine Leute ihn hassten. Aber das war ihm egal, solange sie ihn auch fürchteten. Außerdem gab es unter ihnen niemanden, der ihm ernsthaft hätte Konkurrenz machen können. Obwohl die Texas Rangers hinter ihnen her waren, hatte die Bande bisher immer noch reichlich Beute gemacht. Und solange das so blieb, würden Logans Männer ihm sogar bis in die Hölle folgen.

    Die zwei Banditen kehrten aus dem Haus zurück.

    „Wir haben ein bisschen Schmuck gefunden und eine Geldkassette, Boss. Das ist alles."

    Die Outlaws zeigten Logan ihre Beute, aber er winkte nur uninteressiert ab.

    „Steckt das Zeug in eure Satteltaschen, wir teilen später. Auf diesen kleinen Ramches gibt es leider nicht so viel zu holen, das wisst ihr ja. – Aber dieser blonde Goldschatz hier wird uns noch reich machen!"

    Mit diesen Worten kniff Logan in Shirleys linke Wange. Die junge Frau hatte inzwischen ihren ersten Schock überwunden und zeigte dem Bandenboss, was sie von ihm und seiner Skrupellosigkeit hielt.

    Shirley spuckte Logan ins Gesicht.

    *

    Rick Barr wollte Shirley vergessen. Als er in Abilene eintraf, musste er noch auf ein Telegramm von seinem neuen Auftraggeber warten. Es würde noch mindestens einen Tag lang dauern, bis der Trailboss wieder aufbrechen konnte, um eine neue Herde zu übernehmen.

    Barr hasste Untätigkeit. Er war ein Tatmensch, der die Schwierigkeiten lieber anpackte. Barr konnte es nicht ändern, dass Shirley mit seinem Blutsbruder den heiligen Bund der Ehe eingegangen war. Diese blonde Schönheit musste er sich endgültig aus dem Kopf schlagen. Und am leichtesten ging das gewiss in den Armen einer anderen Frau.

    Barr war kein passionierter Bordellgänger. Aber kurz nach seinem Eintreffen in Abilene fand er wie von selbst seinen Weg zu dem Haus von Madame Lola. Der Trailboss wurde von einem schwarzen Hausdiener empfangen, der den neuen Gast in den Salon führte. Dort fand der erste Kontakt zwischen den Männern und Madame Lolas Grazien statt.

    Die Freudenmädchen bekamen große Augen, als sie Barr erblickten. Gewiss, in Abilene hatten die Huren es normalerweise immer mit ganzen Kerlen zu tun. Die Treiber, die nach wochenlanger Sattelarbeit in das Bordell einfielen, waren meist kräftig und muskulös. Aber in Barr sahen die Frauen einen besonders prachtvollen Vertreter des starken Geschlechts.

    Sie umschwirrten ihn sofort wie die Motten eine Petroleumlampe. Jede von ihnen hätte sich gern mit Barr eingelassen, und das gewiss nicht nur wegen dem Hurenlohn. Aber ein solches Tohuwabohu war nicht nach Barrs Geschmack. Deshalb entschied er sich sehr schnell für ein ganz bestimmtes Freudenmädchen. Er legte seine Hand um ihre Hüfte und zog sie sanft, aber bestimmt an sich.

    „Wie heißt du?"

    „Mein Name ist Claire, Mister. Ich komme aus New Orleans."

    Die Schöne der Nacht sprach mit einem starken französischen Akzent, so wie viele Leute aus Louisiana. Instinktiv hatte Barr sich für eine Gespielin entschieden, die sich schon rein äußerlich völlig von Shirley unterschied. Während Harris Wilders Ehefrau dralle runde Formen aufweisen konnte, hatte Claire eine eher knabenhafte Figur mit kleinen Brüsten und wenig ausgeprägten Hüften. Shirleys Augen waren blau, die von Claire dunkelbraun. Auch das Haar des Freudenmädchens war beinahe schwarz, das der Rancherin strohblond.

    Doch es war nicht nur ihre Gestalt, die Barr sich für Claire entscheiden ließ. Er mochte sie auf den ersten Blick, weil bei seinem Eintreten ruhig und schüchtern in einer Ecke gesessen hatte. Nach Barrs Erfahrung waren stille Wasser oft tief. Außerdem hatte Claire sich nicht so grell geschminkt wie ihre Kolleginnen, die ausnahmslos in den Farbtopf gefallen zu sein schienen.

    Sie wirkte so, als würde sie gar nicht in ein Bordell gehören. Und das gefiel ihm am besten an ihr. Barr ging einfach nur auf sie zu und nahm ihre Hand.

    „Komm."

    Claire senkte ihren Blick und errötete. Ob sie noch ganz neu in ihrem Job war? Barr hatte noch niemals gehört, dass eine Hure verlegen wurde. Aber im Westen gab es nichts, was unmöglich war. Das hatte er gelernt. Die neidischen Blicke der anderen Freudenmädchen folgten dem ungleichen Paar, als Claire ihren breitschultrigen Kunden zur Treppe führte. Sie stiegen hinauf in das erste Stockwerk, wo Claire in einem fensterlosen Separee eine Petroleumlampe entzündete. Barr griff in die Hosentasche und gab ihr unaufgefordert ihren Hurenlohn. Claire riss ihre schönen Augen auf.

    „Das ist aber zu viel, Darling. Äh, jedenfalls glaube ich das."

    Sie schien nun wirklich sehr unsicher zu sein. Die dunkelhaarige Schönheit tat Barr beinahe leid. Aber er mochte sie, und er würde sie gewiss besser behandeln als die meisten anderen Männer es taten. Der Trailboss machte sich keine Illusionen darüber, was manche Dreckskerle mit Frauen anstellten. Er kannte die Welt.

    „Zu viel? Nein, das ist nicht zu viel, Claire. Du weißt ja noch gar nicht, was ich für haben will."

    Mit diesen Worten trat Barr einen Schritt näher, nachdem er die Tür von innen geschlossen hatte. Claire Atem ging schneller. Ihre kleinen Brüste hoben und senkten sich heftig. Barr dachte immer noch an Shirley. Aber er traute Claire inzwischen ernsthaft zu, ihn von der Ehefrau eines anderen Mannes abbringen zu können.

    „Was soll ich denn für dich tun, Darling?", flüsterte das zurückhaltende Freudenmädchen.

    „Ich will in deinen Armen einfach nur vergessen."

    Damit war alles gesagt, was Barr in diesem Moment auf dem Herzen hatte. Und er spürte, dass Claires Gegenwart seine männlichen Instinkte sehr stark ansprach. Er war allein mit einer schönen und willigen Frau. Und das in einem Raum, dessen Einrichtung hauptsächlich aus einem Bett bestand.

    Barrs Fleischpeitsche reagierte jedenfalls auf die prickelnde Situation sehr eindeutig. Sie dehnte sich aus, bis ihr Wachstum durch den Hosenstoff begrenzt wurde. Aber der Mann hatte ohnehin nicht vor, seine Kleidung noch lange anzulassen.

    Claire schmiegte sich an ihn. Sie legte ihren Kopf an seine muskulöse Brust und hörte aufgeregt das rhythmische Schlagen seines starken Herzens. Die junge Frau begriff instinktiv, dass sie mit diesem Kunden einen Glücksgriff getan hatte. Er war angezogen wie ein ganz normaler Treiber, aber er war ein Gentleman. Dieser Hombre würde nicht nur selbst seinen Spaß haben wollen, sondern auch Claire die höchste Lust schenken. Sie machte ihren Job zwar noch nicht lange. Aber sie wusste, dass es auch solche Männer gab. Leider waren sie aus Claires Sicht viel zu selten. Aber nun hatte sie einen von dieser Sorte bei sich. Und Claire wollte alles tun, damit sich der Hombre wohlfühlte und später wiederkam.

    Sie legte ihren Kopf in den Nacken. Die Augen hielt sie geschlossen, aber ihre feuchten Lippen waren leicht geöffnet. Welcher Mann hätte dieser Verlockung widerstehen können? Barr jedenfalls nicht. Er wusste, dass die Freudenmädchen längst nicht jeden ihrer Kavaliere auf den Mund küssten. Und bei der schüchternen und zurückhaltenden Claire wusste er diese Geste ganz besonders zu schätzen.

    Barr küsste sie wild und leidenschaftlich.

    Seine Lüsternheit wurde nun erst richtig angestachelt. Er knetete ihre Brüste durch den dünnen Stoff ihrer sündigen Abendrobe hindurch. Bis auf dieses Kleidungsstück und ihre schwarzen Seidenstrümpfe sowie hochhackige Schuhe war Claire nackt. Barr konnte an seinen Handinnenflächen spüren, wie hart die Brustwarzen seiner Gespielin waren.

    Das Freudenmädchen blieb inzwischen nicht untätig. Ihre geschickten Finger glitten über den starken Leib ihres Gastes. Die Vorfreude, sich mit einem ganzen Kerl zu vergnügen, ließ Claire innerlich beinahe zerschmelzen. Das war auch kein Wunder, denn der Mann begnügte sich nicht mehr damit, ihren Busen einfach nur zu berühren. Nein, er zwirbelte nun auch ihre Nippel. Diese schmerzhaft-schönen Berührungen sandten heiße Blitze der Wollust vom Oberkörper hinunter in Claires glutvolle Leibesmitte. Dorthin, wo sie der lustvollen Vereinigung mit dem Mann bereits entgegenfieberte.

    Barr hatte seinen Mund von den süßen Lippen des Freudenmädchens gelöst und erkundete nun die zarte Pfirsichhaut ihres Gesichtes. Langsam glitt er dabei über ihre Kinnlinie hinunter zum Hals und dann weiter zum Schlüsselbein. Der Mann verfügte über Hände, die hart zupacken konnten. Barr hielt wilde Stiere mit Lassos fest, schlug Zaunpfähle in den Boden oder verpasste seinen Widersachern kräftige Kinnhaken. Aber seine Finger konnten auch die Schleifen von Claires Robe lösen, ohne sie zu zerreißen. Das zeigte sich nun, als der fast durchsichtige Umhang zu Boden glitt.

    Barr riss die Augen auf. Obwohl seine Gespielin schon vorher kaum etwas angehabt hatte, wurde ihm Claires Schönheit nun erst so richtig bewusst. Ihre Haut war so weiß wie feines Tischporzellan und bildete einen pikanten Gegensatz zu seinem eigenen braungebrannten und wettergegerbten Körper. Besonders ihre langen Oberschenkel und ihr knackiger Po waren eine Augenweide.

    Doch nun wollte das Freudenmädchen ebenfalls sehen, was sich unter Barrs derber und zerschlissener Treiberkleidung verbarg. Mit geschickten Fingern knöpfte sie sein Hemd auf, löste die Gürtelschnalle und zog ihm seine Stiefel aus. Im Handumdrehen stand auch der Mann ohne einen Faden am Leib da.

    Claire hielt unwillkürlich die Luft an, als sie den mächtigen Liebespfahl schräg nach oben stehen sah. Barr war von Mutter Natur mehr als üppig ausgestattet worden, als es um die Männlichkeit ging. Sein dick geäderter Schaft mit der großen purpurfarbenen Spitze war ein Instrument, mit dem er jeder Frau die allergrößte Ekstase schenken konnte. Und auch der üppig behaarte Doppelbeutel enthielt mehr als genug Lebenssaft, um eine ganze Liebesnacht bestreiten zu können. Barr war ein Mann, für den Ausdauer kein Fremdwort war.

    Die junge Hure verlor alle ihre Hemmungen. Sie konnte es kaum erwarten, diese Mannespracht näher kennenzulernen. Claires Knie wurden weich, sie sank zu Boden. Nun wippte das Lustzepter direkt vor ihrem hübschen Gesicht. Claire wusste nun, was sie zu tun hatte. Barr musste sie nicht erst dazu auffordern. Die dunkelhaarige Schönheit begann ein gekonntes Flötenspiel. Das mochten alle Männer. Sie hatte noch keinen kennengelernt, der diese Art der Liebkosung brüsk von sich gewiesen hätte.

    Und auch Barr war sehr angetan von den geschickten Berührungen durch Claires Zunge und Lippen. Ja, sie verstand ihr verführerisches Handwerk. Und der Trailboss glaubte außerdem, dass die junge Frau sich ihm mit ganz besonderer Hingabe widmete. Sein Liebesknochen schien durch ihre Bemühungen noch größer und härter zu werden, obwohl das kaum möglich zu sein schien. Doch die pochende Kraft seines Blutes redete eine eindeutige Sprache. Das war allerdings auch kein Wunder, denn Claire nahm nun auch noch ihre flinken Finger zu Hilfe. Sie wollte alles tun, um das Feuer ihres Gastes möglichst stark anzufachen.

    Und das gelang ihr wirklich gut. Ihre Hände kneten und massierten unablässig Barrs Oberschenkel, seinen flachen Bauch – und natürlich wurde auch der straffe Doppelbeutel nicht außen vor gelassen. Je intensiver Claire sich ihrem Gast widmete, desto heftiger zuckte Barrs beeindruckender Schaft.

    Noch konnte der Trailboss sich beherrschen. Er schloss die Augen und genoss einfach nur das brodelnde Glücksgefühl, das durch die schöne junge Frau in seinem Unterleib hervorgerufen wurde. Aber momentan war er selbst zur Untätigkeit verurteilt, und das gefiel ihm nicht. Er konnte nichts anderes tun als mit den Händen durch Claires duftendes Haar streichen. Aber er wollte mehr. Barr sehnte sich nach dem ganzen Körper seiner Gespielin.

    „Komm."

    Wieder sprach er nur dieses eine Wort aus, wie er es schon zuvor beim Eintreten in die Bordell-Bar getan hatte. Barr war eben kein Schönschwätzer, er handelte lieber. Und insgeheim bevorzugte auch Claire Männer, die ihren eigenen Willen hatten.

    Nur allzu bereitwillig ließ sie sich in dem kleinen Raum von Barr auf das Bett legen. Einen Moment lang genoss sie einfach nur das Gefühl, von ihm hochgehoben zu werden. Es fühlte sich an, als ob sie auf seinen starken Armen schweben würde. Und dann landete sie auch schon auf der durchgelegenen Matratze. Die Bettfedern quietschten protestierend, obwohl Claire kein Schwergewicht war. Aber im nächsten Moment hatte das Freudenmädchen nur noch Augen für Barr.

    Wie ein Felsen ragte er vor ihr auf. Seine breiten Schultern und muskulösen Oberarme waren genauso beeindruckend wie sein Assistante, der nach Claires Spezialbehandlung praller und tatendurstiger als je zuvor nach vorne ragte. Die junge Frau aus Louisiana vergaß jetzt beinahe, dass sie eine Venusdienerin war. Sie hätte mit diesem Mann auch geschlafen, ohne dafür mit harten Dollars bezahlt zu werden. Daran gab es für sie keinen Zweifel. Und sie musste auch nicht zu irgendwelchen einstudierten Mätzchen Zuflucht nehmen, um Barrs Erregung noch zu steigern.

    Claire verließ sich ganz auf ihre natürliche Sinnlichkeit. Biegsam wie eine Schlange wand sie sich auf dem Lotterbett, bot ihren Leib dem Mann verlockend dar.

    Barr kam zu ihr. Als er sich zwischen ihre schlanken Schenkel kniete, packte das Freudenmädchen beherzt seinen Liebesknochen. Sie konnte es nun selbst kaum noch erwarten, sich endlich mit diesem Gast zu vereinen. In ihrer warmen feuchten Mitte pochte es angenehm, weil das aufregende Lippenspiel mit dem Mann sie selbst reichlich angeheizt hatte.

    Claire sog scharf die Luft zwischen ihren sinnlichen Lippen ein, als sie das Lustzepter vor dem Eingang zum Paradies in Position brachte. Barr war in diesem Moment nicht ungeduldig. Er wusste aus Erfahrung, dass sich die Frauen erst einen Augenblick lang auf die Größe seiner purpurfarbenen Glutspitze einstellen mussten. Der Mann genoss einfach die Vorfreude auf die unmittelbar bevorstehenden Sinnesfreuden.

    Aber dann bewegte Claire plötzlich ihre Hüften kreisend wie eine Bauchtänzerin. Sie bewies, dass sie nur scheinbar ein Mauerblümchen war. Wenn der richtige Mann zu ihr kam, dann verwandelte sie sich in eine Furie der Wollust. Das zeigte sich nun, als sie das heiße Eisen förmlich in sich hinein schraubte. Barr konnte deutlich spüren, wie sie ihre inneren Muskeln anspannte.

    Claire gab einen langgezogenen lustvollen Seufzer von sich, während der ersehnte Besucher ihres seidigen Tunnels die Leibestiefen der jungen Frau erkundete. Die Venusdienerin schlang ihre Arme um den kräftigen Nacken des Mannes, zog ihn zu sich hinunter.

    Barr konnte ihren heißen Atem auf seinem Gesicht spüren. Das war noch ein zusätzlicher Reiz für ihn. Doch am schönsten war es, ihre harte Lustknospe an seinem Liebesknochen zu spüren. Claire hatte nicht damit aufgehört, ihre Hüftpartie in Bewegung zu halten. Die Bettfedern quietschten ununterbrochen. Barr kam sich vor wie bei einer Floßfahrt auf dem Colorado River, die er vor Jahren einmal unternommen hatte. Nur war das, was er momentan erlebte, pure Ekstase. Der Trailboss war während des wochenlangen Viehtriebs mit keiner Frau im Bett gewesen. Daher hatte sich einiges an Sehnsucht bei ihm aufgestaut. Und in Claire hatte Barr nun eine frivole Gefährtin gefunden, die seine Lust befriedigen konnte und wollte.

    Claires Stöhnen ging in spitze Schreie über, während Barr das Ziel seiner Wünsche durchpflügte. Keine Traumvorstellung und kein Bild konnten den Körper einer jungen schönen Frau ersetzen. Barr leckte nun auch noch die Brustwarzen, die sich ihm im Rhythmus seiner eigenen Bewegungen lüstern entgegen reckten.

    „Oooooh ... mon petite ..."

    Claire benutzte jetzt die französische Sprache, mit der sie aufgewachsen war. Barr verstand die Worte nicht, aber das war auch nicht nötig. Er wusste trotzdem, dass dieses junge Freudenmädchen großen Spaß an seiner Liebeskunst hatte. Obwohl Barr schon sehr aufgeregt war, zögerte er die lustvolle Vereinigung immer weiter hinaus.

    Er zog sich weit zurück und regte sich nicht, während Claire vor Aufregung zu zittern begann. Sie warf ihm einen flehenden Blick zu. Zwischen ihren kleinen Brüsten rann der Schweiß den flachen Bauch hinunter, auch ihre Stirn war nass. Von anderen Körperregionen ganz zu schweigen.

    Claire

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