Töster Blicke – Erzählungen
Von Heidi Kolloch, Marisa , Rainer Heinsohn und
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Buchvorschau
Töster Blicke – Erzählungen - Heidi Kolloch
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort des Herausgebers
Vorwort der Projektleitung
Heidi Kolloch: Café Lütt Hus
Marisa: Zurück um zu bleiben
Rainer Heinsohn: Abenteurer
Elke Stoll: Fundsachen
Hildegard Schaefer: Jazz in Tostedt
Christina M. Erdmann: Adieu, mein Tostedt
Stefan Kriegisch: Tostedt im Wandel
Selma Althoff: Anneliese, ach Anneliese
Alice Schumacher: Schwarzes Gold
Anhang: Bildnachweise
Anhang: Projektbeschreibung
Anhang: Projektförderer
Anhang: Flyer AUTORINNEN GESUCHT
Vorwort des Herausgebers
Wir schreiben das Jahr 2018. Ein seit gut zwei Jahren in Tostedt wohnhafter Bürger besucht ein Fest unter dem programmatischen Titel House of Tolerance. Obwohl erst seit kurzer Zeit Bürger dieser Gemeinde, hatte er sich umgehend beim Freundeskreis Morlaàs, der die Partnerschaft zwischen Tostedt und der südwestfranzösischen Gemeinde Morlaàs mit Leben füllt, eingebracht. Dadurch hatte sich rumgesprochen, dass er häufig in Richtung Pyrenäen unterwegs ist. Dort verbringt er seine Zeit nicht weit weg von der französischen Gemeinde Morlaàs, die östlich der Stadt Pau liegt. Es hätte ihn nicht überraschen sollen, dass er unvermittelt auf dem Fest angesprochen wurde, ob er nicht die Leitung des Freundeskreises Morlaàs übernehmen wolle.
Nach der Zusage ging alles sehr schnell. Er wurde umgehend gebeten, sich bei einer Runde von Bürgerinnen und Bürgern einzuklinken, die plante, Töster Kulturtage, die es schon einmal 2013 gegeben hatte, für 2019 wieder aufleben zu lassen. Er wurde sehr bald zu einer wichtigen Stütze für die Organisation der Kulturtage. Im Nachklapp zu diesen erfolgreich gestalteten Tagen im September 2019 kam seitens der Gemeinde die Bitte, dass der Kreis sich in Zukunft über einen Verein um die Kulturtage bemühen solle. Nach einigen Abklärungen wurde von der Gruppe der Entschluss gefasst, einen Kulturverein zu gründen. Der Termin der Gründungsversammlung war schon festgelegt, da drohte zum 22. März 2020 der Corona-Lockdown. Statt in Schockstarre zu verfallen, wurde der Satzungsentwurf umgehend auf die Möglichkeit von Online-Verfahren umgeschrieben und der Verein per E-Mail-Umlauf gegründet. So wurde ich, Harry Kalinowsky, zum 1. Vorsitzenden von TösterKultur e.V. gewählt, einem gemeinnützigen Verein, dessen Zweckbestimmung lautet:
§ 2 Zweck des Vereins
(1) Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur. Er fördert die Literatur, die bildenden, angewandten, darstellenden und musikalischen Künste in ihren verschiedenen Ausprägungen und engagiert sich für ein offenes und lebendiges kulturelles Leben. Hierfür setzt er sich auch für die Förderung der interkulturellen Kompetenz ein und fördert die Partnerschaft mit Morlaàs.
(2) Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch Kulturveranstaltungen wie Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Theater- und Filmaufführungen, Lesungen, Festivals, interkulturelle Begegnungen, Stiftung und Verleihung von Kunst- und Kulturpreisen u.ä.
In der noch kurzen Zeit der Existenz unseres Vereins haben wir eine Vielfalt an Angeboten entwickelt und als literaturbegeisterter Mensch war es mir ein Herzenswunsch, auch für diesen Bereich in der Corona-Zeit ein Angebot zu entwickeln. Die Anfangsidee war eine Art Literaturwettbewerb. Genremäßig wollten wir als Verein weitgehend offenbleiben und nahmen lediglich als Bezugspunkt das Verhältnis der AutorInnen zu Tostedt. Uns war von Anfang an klar, dass wir ein Wagnis eingehen, da wir auf keine Vorerfahrungen diesbezüglich zurückgreifen konnten. Würden wir genügend AutorInnen finden, die Geschichten mit Tostedtbezug schreiben würden, mit diesem speziell subjektiven Töster Blick und einem literarischen Anspruch?
Die Erfahrung hat uns klüger gemacht. Wir mussten mit mehreren Fristverlängerungen und dem Verzicht auf einen echten Wettbewerbscharakter arbeiten, um zumindest das Versprechen einlösen zu können, die AutorInnen mit einer Buchpublikation zu belohnen, soweit ihr Beitrag ausgewählt werden konnte.
Wir haben auch gelernt, dass Absicht bei einigen AutorInnen noch keine Umsetzung bedeutet. Einige waren sehr froh über die Fristverlängerung. Wir haben zudem erfahren, dass das Projekt alles in allem auf ein beachtliches Interesse gestoßen ist und das hat bei uns als Vorstand letztendlich zu der Entscheidung geführt, die „Töster Blicke" als ein fortlaufendes Projekt zu gestalten. Aus diesem Grund findet der Leser am Schluss des Bandes die Projektausschreibung mit Stand von September 2022. Gegenüber der ersten Ausschreibung ist deutlich zu entnehmen, dass wir unsere Vorgaben flexibler und offener gefasst haben. Wir wollen die AutorInnen hinsichtlich des Umfangs und der Ausgestaltung, ob mit Bildern oder nicht, eine weitgehende literarische Freiheit gewähren. Wir sind an Prosabeiträgen interessiert, das schließt für die Zukunft aber nicht aus, dass wir uns auch mal an einem Gedichtband versuchen könnten.
Mit insgesamt neun „Töster Blicken" legen wir nunmehr den ersten Band dieses Literaturprojekts vor. Was uns besonders freut, wir haben tatsächlich unterschiedliche Prismen des Zugangs auf Tostedt in den Beiträgen versammelt. Zugezogene, Rückkehrer, Dagebliebene, Zurückschauende, Fantasierende, die Palette ist so bunt ausgefallen, wie wir es uns gewünscht und erhofft haben und weiterhin erhoffen. Dass Tostedt als Samtgemeinde nicht nur aus dem Ort Tostedt selbst besteht, lässt das Prisma der Beiträge zu unserer Freude erkennen. Wir haben zur besseren Blickverortung unsere Autoren und Autorinnen gebeten, sei es unter ihrem Klarnamen oder einem Pseudonym, in einer Kurzvita ihren Bezug zu Tostedt der Erzählung voran zu stellen. Diese Kurzporträts sind kursiv gesetzt.
Als Vorstand haben wir Anlass, uns für die eine oder andere Unterlassung gegenüber den AutorInnen, die Beiträge eingereicht hatten und zu Recht umgehend Resonanz und laufende Information erwartet hatten, zu entschuldigen. Dies ist nicht immer gelungen. Wir haben als Verein versucht, zumindest über die fast monatlich erscheinenden Newsletter, über den Stand des Wettbewerbs, später des Projekts, zu informieren. Wer mitbekommen hat, wie viele Aktivitäten der Vorstand allein in den ersten beiden Jahren angestoßen und organisiert hat, wird dafür hoffentlich Verständnis aufbringen. Unterstützung und Mitarbeit in diesem ehrenamtlich organisierten Bereich der Kunst- und Kulturförderung ist mehrfach von uns als Verein eingefordert worden und doch hing letztlich in diesem Projekt das Meiste an zwei Personen.
Als Vorsitzender danke ich allen, die uns Beiträge geschickt haben und besonders bei Susanne Orth, die die schwierige Aufgabe der Lektorin angenommen und versucht hat, diese Arbeit in behutsamer und besonnener Art mit den AutorInnen anzugehen. Mein Dank geht auch an den Vorstand, der dieses Projekt jederzeit wohlwollend unterstützt hat. Und schließlich hätten wir dieses Projekt nicht angehen können ohne die großzügige Unterstützung durch die Sparkasse Harburg-Buxtehude und die Irene und Friedrich Vorwerk Stiftung. Sie haben einem jungen Verein für ein Projekt, für das es noch keine Erfahrung bei den Machern gab, das Vertrauen geschenkt. Wir hoffen, dass sie sich in ihrem Mut bestätigt sehen können.
Zunächst geben wir unserer Projektleiterin Susanne Orth die Gelegenheit, über ihren persönlichen Eindruck über die AutorInnenbetreuung auf ehrenamtlicher Basis zu berichten.
Tostedt, September 2022
Vorwort Projektleitung
Liebe Leserinnen, lieber Leser,
die Lektüre der Geschichten, die Sie in diesem ersten Band der Töster Blicke erwarten, hat mir großen Spaß gemacht. Die unterschiedlichen Blickwinkel, aus denen Tostedt betrachtet wird, haben meine Sicht auf unser Dorf und die Gemeinden drumherum verändert. Die Erfahrungen, Episoden, Erlebnisse, Abenteuer und Ereignisse, von denen unsere Autorinnen und Autoren erzählen, sowie die Schilderungen besonderer Begebenheiten sind vielfältig, fantasievoll, faszinierend, sehr aufschlussreich, interessant und manchmal auch lehrreich. Vor allem aber sind sie sehr persönlich. Wir lesen vom Ankommen in, vom Weggehen aus, vom Zurückkehren nach oder einfach vom Hiersein in Tostedt. Jede der Geschichten ist geprägt durch die sprachliche Individualität des Autors bzw. der Autorin, die auf jeden Fall erhalten bleiben sollte. Jede Geschichte hat somit ihren eigenen Stil, ihren eigenen Reiz und ihren eigenen Charme. Allen gemein ist jedoch die Liebe zu Tostedt und seiner Umgebung, die keine der Verfasserinnen und keinen der Verfasser loszulassen scheint.
Genießen Sie einfach die Lektüre! Sehen Sie Tostedt aus völlig unterschiedlichen Perspektiven und lernen Sie unser Dorf vielleicht sogar neu kennen!
Und wer weiß? Möglicherweise dürfen wir im nächsten Band auch Ihre Geschichte, Ihren Töster Blick mit vielen weiteren Leserinnen und Lesern teilen. Auch unsere internationalen Mitbürgerinnen und Mitbürger haben sicher einiges zu erzählen und Geschichten von jüngeren Verfasserinnen und Verfassern würden die Töster Blicke ebenfalls bereichern.
Also, liebe Tostedterinnen und Tostedter, lassen Sie sich inspirieren! Trauen Sie sich! Legen Sie einfach los! Lassen Sie uns an Ihrem Töster Blick teilhaben.
Susi Orth
Heidi Kolloch
„Weißt Du, warum Gott Schreiber erfunden hat? Weil ihm nichts über eine gute Geschichte geht." Dieses Zitat aus dem Roman Tender Bar hat Heidi Kolloch inspiriert und motiviert auch ihre Geschichten zu erzählen.
Als gebürtige Hamburgerin war sie beruflich in der Welt zuhause. Immer auf der Suche nach dem passenden Wort und dem treffenden Text. Nicht nur für Schulungsunterlagen, Dokumentationen, Briefe, Postkarten und ihr Tagebuch. Mit ihrem Ratgeber Kaffeeklatsch und Damenkränzchen möchte sie Frauen bewegen ihr eigenes starkes Netzwerk für alle Lebenslagen aufzubauen.
Seit fast einem Jahr lebt Heidi Kolloch glücklich mit ihrem Lieblingsmensch und ihrer Katze in der Samtgemeinde Tostedt. Hier findet sie vielfältige Inspirationen, spannende Begegnungen und Stoff für viele neue Geschichten.