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Abenteuer im Reich der Fantasie
Abenteuer im Reich der Fantasie
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eBook128 Seiten1 Stunde

Abenteuer im Reich der Fantasie

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Über dieses E-Book

Spannende Geschichten für Kinder über Mut, Vertrauen und Stärke.

"Wenn Kapitäne aus Gräbern steigen, wenn ein Buch eine Familie beschützt, wenn dunkle Schächte ein Geheimnis haben, dann bist Du im Reich der Fantasie."

Kinder lieben spannende Geschichten. Es müssen aber nicht immer die schrecklichen Monster sein, die Angst und Schrecken verbreiten. Daher führt dieses Buch in das Reich der Fantasie mit acht spannenden und dennoch gewaltfreien und harmlosen Geschichten.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum26. Okt. 2017
ISBN9783743969445
Abenteuer im Reich der Fantasie

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    Buchvorschau

    Abenteuer im Reich der Fantasie - Michael Pummer

    DER SPIELGEFÄHRTE

    Schatz, bitte nicht jetzt. Oft schon hatte Dennis diesen Satz von seinen Eltern gehört und von Mal zu Mal wurde er ungehaltener - oder war er sogar wütend? Langsam trottete er in sein Zimmer, schloss die Tür und setzte sich auf sein Bett. In einer Zimmerecke lag sein Saurier, sein Spielzeug, mit dem Dennis in letzter Zeit viel gespielt hatte. Es war ein T-Rex, genau wie er ihn sich gewünscht hatte - fast einen halben Meter groß und aus Stoff. Er liebte Saurier, hatte einige Bücher über die Urzeit und kannte auch viele Arten von Urzeittieren. Sein T-Rex aber war sein Lieblingssaurier.

    Aber nicht heute - heute sah er ihn nur an, hatte aber keine Lust, mit ihm zu spielen. Dennis fühlte sich so allein, mit einem Saurier konnte man sich eine Zeit lang beschäftigen, aber irgendwie war es dann doch immer dasselbe. Einen Bruder müsste man haben, ja, das wäre toll. Mit einem Bruder könnte man die tollsten Sachen erleben - mit ihm Fußball spielen, auf Bäume klettern oder den Schuppen erkunden. Da könnte man sich vorstellen, er wäre eine Burg, die man erobert oder dieser Schuppen wäre ein Saloon, in dem man als Cowboy sitzen und Kartenspielen könnte. Man könnte so tolle Sachen erleben; angeln gehen und im nahen Wald eine Hütte bauen und - aber ich sitze hier alleine und habe keinen Bruder, dachte sich Dennis. Traurig und gelangweilt legte er sich auf sein Bett, zog ein Comicheft unter dem Kissen hervor und begann zu lesen.

    Um halb sieben am nächsten Morgen klingelte der Wecker. Dennis zog sich an, nahm seinen Schulranzen und ging hinunter in die Küche. Dort war seine Mutter schon beschäftigt, das Frühstück zu bereiten. Er setzte sich an den Tisch und trank seine Milch. Ist Dad schon wieder früher los?, fragte er seine Mom und diese bejahte. Sein Vater hatte viel auswärts zu tun und musste manchmal schon um fünf Uhr früh losfahren. Seine Mutter arbeitete in dem Büro eines Anwalts und normalerweise war sie da nur vormittags, wenn Dennis in der Schule war. Manchmal musste sie aber auch länger im Büro bleiben und das gefiel Dennis gar nicht. Schatz, Mr. Rothman hat mich gebeten... ja, ja, ich weiß schon, fiel ihr Dennis ins Wort, es wird heute wieder später. Lustlos nahm er seinen Schulranzen, verabschiedete sich von seiner Mutter und ging aus dem Haus. Der Schulbus war noch nicht da und so schlenderte er den Weg zur Straße und wartete dort.

    Am Vormittag hatte es angefangen zu regnen und als Dennis aus dem Schulbus stieg, trat er prompt in eine Pfütze. Und als ob das noch nicht genug wäre, stolperte er kurz vor dem Haus und fiel der Länge nach in den Matsch. Dennis stand auf und sah an sich herunter, na toll, sagte er laut und ging hinters Haus. Dort drehte er einen Stein um, unter dem ein Schlüssel lag. Das war ihr gemeinsames Versteck für den Fall, dass Mom und Dad nicht zuhause waren, wenn Dennis von der Schule kam.

    Er betrat das Haus, stieg die Treppe hinauf und ging in sein Zimmer. Erst mal die nassen Sachen ausziehen, dachte er und streifte sich die Klamotten ab. Dann wollte er schon zum Schrank gehen, um sich eine frische Hose und ein T-Shirt rauszunehmen. Aber als er so halb ausgezogen dastand und fror, kam ihm eine Idee. Wie schön wäre jetzt ein heißes Bad, ja, das wäre toll. Aber sofort fiel ihm seine Mutter ein, die ihm ausdrücklich verboten hatte, ein Bad zu nehmen, wenn er allein wäre, das sei viel zu gefährlich, meinte sie. Überhaupt gab es ein paar Regeln, die Dennis zu beachten hatte, wenn er allein war. Niemals den Fön im Bad benutzen, kein Feuer anzünden und nicht an die Tür gehen, sollte da jemand klingeln. Das waren so ein paar der Regeln, die Dennis auch immer befolgte. Aber die Idee an das angenehm warme Wasser mit dem Schaum obendrauf war einfach zu verführerisch und außerdem war es ja erst halb drei und vor fünf Uhr würde Mom sicher nicht zuhause sein.

    Er ging ins Bad, steckte den Stöpsel in den Abfluss und drehte das Wasser auf. Hoffentlich ist genug heißes Wasser da, dachte Dennis. Er schaute auf den Zeiger in dem kleinen Fenster an dem großen Boiler, der über der Wanne an der Wand montiert war und klopfte mit dem Zeigefinger darauf. Das Haus war schon alt und sie hatten nicht so eine moderne Anlage im Keller, wie er sie einmal bei Rick gesehen hatte. Der Boiler war groß, ein richtiges Monstrum, wie Dennis fand. Er hatte seinen Vater mal gefragt, wie viel Wasser in den Boiler passt und sein Dad meinte, dass da etwa hundert Liter drin wären. Eigentlich wunderte sich Dennis schon, wie so ein großer Behälter, der ja ziemlich schwer sein musste, an so kleinen Füßchen befestigt an der Wand hielt.

    Das Wasser kam mit lautem Getöse aus dem Hahn und die Wanne füllte sich stetig. Er kippte etwas von dem Schaumbad ins Wasser und sofort fing der Schaum an zu wachsen. Dennis stellte sich vor, es sei ein Gebirge aus der Urzeit, welches aus dem Boden wächst und immer größer wurde. Er war ganz entzückt über sein Gebirge und es roch angenehm warm nach dem duftenden Schaumbad. Jetzt hatte er völlig vergessen, dass er eigentlich kein Bad nehmen durfte und zog rasch noch Unterhose und Socken aus. Dann stieg er vorsichtig in die Badewanne. Zuerst tauchte Dennis einen Zeh ein, dann den ganzen Fuß, um dann schließlich ganz in die Wanne zu steigen und langsam unterzutauchen.

    So lag er in dem heißen Wasser wie sonst in seinem Bett und schloss die Augen. Als er so eine Weile da lag, riss er plötzlich den Kopf herum und schaute zur Tür. War da gerade jemand? Hatte er wirklich etwas gehört oder bildete er sich das nur ein? Gerade wollte er sich wieder zurücklehnen, da sah er auf dem Fußboden nasse Stellen. Dennis reckte den Kopf aus dem Wasser um sich das genauer anzusehen. Tatsächlich, da waren Wasserflecken, die Fußspuren glichen. Aber das war nicht möglich, er war doch die ganze Zeit über in der Wanne. Dennis überlegte, ob er vielleicht eingedöst war und darüber vergessen hatte, dass er kurz aus der Wanne gestiegen war, um - ja, um was zu machen? Nein, jetzt war er sich sicher, dass er nicht aus dem Wasser gestiegen ist. Aber irgendwie mussten diese Wasserflecken doch dorthin gekommen sein. Langsam wurde ihm etwas mulmig zumute, schließlich war Dennis erst neun Jahre alt und kein Erwachsener. Ein Erwachsener wäre kurz aufgestanden um nachzusehen, was da war. Aber nicht Dennis, nein, dazu fehlte ihm der Mut. Doch es ließ ihm keine Ruhe, er musste schließlich wissen, wie das passiert sein konnte. Er schluckte und merkte, wie er ein wenig zitterte. Langsam erhob er sich aus dem Wasser und stieg aus der Badewanne und als ob da jemand sein könnte, der ihn nackt sehen würde, griff er nach einem Handtuch und wickelte es sich um. Vorsichtig ging er zur Tür und spähte auf den Gang hinaus, immer in der Erwartung, gleich jemandem in die Augen zu schauen.

    Langsam beruhigte er sich, denn auf dem Gang war niemand und hören konnte er auch nichts. Dann ist wohl alles in Ordnung, du Spinner, sagte er laut zu sich selbst. Dennis drehte sich um und wollte wieder in Richtung Wanne gehen, als er totenblass wurde und schrie. Seine Knie wurden weich und er konnte kaum noch atmen. Er starrte zur Badewanne und glaubte nicht, was er sah. Im Wasser saß ein Junge und lächelte ihn an. Der Blick dieses Jungen war so ruhig und freundlich, dass die Angst, die Dennis verspürte und so plötzlich kam, ebenso schnell wieder nachließ. Hallo, sagte der Junge, komm doch wieder ins Wasser, du erkältest dich noch. Warum Dennis dies tat, wusste er selbst nicht, aber er ging zur Wanne und stieg wieder in das warme Wasser. Plötzlich verflog seine Angst völlig, er blickte den Unbekannten an und es kam ihm vor, als sei der sein Freund, den er schon lange kannte. Hast du Spielsachen fürs Wasser? fragte dieser. Klar, antwortete Dennis, griff ins Regal und wischte mit der Hand ein paar Plastikschiffe, ein U-Boot und eine Quietschente ins Wasser. Ich nehm´ das rote, sagte sein neuer Freund und führte das Schiff mit der Hand im Kreis, dazu ahmte er das Geräusch eines Motors nach. Pass auf, wir werden angegriffen, rief der Junge und imitierte das Knallen von Kanonenschüssen.

    Hörst Du das?, fragte Dennis auf einmal. Plötzlich vernahm Dennis einen knarrenden Laut, dann noch einen. Nein, ich höre nichts, meinte der Junge und spielte weiter mit den Schiffen. Warum Dennis eigenartig zumute war, wusste er nicht, aber dieses Geräusch kam ihm merkwürdig vor. Wo ist das U-Boot, wollte der Junge wissen. Es ist wahrscheinlich untergegangen, erwiderte Dennis. Er dachte nicht mehr über die Geräusche nach, die er gerade noch gehört hatte und war völlig ruhig. Er tastete den Boden der Wanne ab, bekam aber das U-Boot nicht zu fassen. Ich tauche auf den Grund des Meeres und werde die Mannschaft retten, Sir, erklärte Dennis in militärischem Ton. Er holte tief Luft und steckte den Kopf in das Wasser, das schon ganz trüb war von der Seife. Er konnte seine Augen nicht öffnen, stellte sich aber vor, wie er zwischen Schlingpflanzen und Fischen umhertauchte.

    Dann kam er wieder an die Oberfläche, um erneut Luft zu holen. Erstaunt blickte er sich um - wo war sein neuer Freund? Plötzlich saß Dennis allein in der Badewanne und konnte es nicht glauben. Dann hatte er sich alles nur eingebildet, dann war er also doch alleine und seine Fantasie hatte ihm einen Streich

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