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Eddie und Maxon Jaxon
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eBook148 Seiten1 Stunde

Eddie und Maxon Jaxon

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Über dieses E-Book

Eddie kommt in die Schule, aber eigentlich hat er gar keine Lust darauf. Am Anfang fühlt sich die Schule für ihn an wie ein Gefängnis. Er möchte lieber schwimmen oder Staudämme bauen und später beim Zirkus arbeiten, am liebsten als Kamelpfleger. Aber bis dahin muss er erstmal ein bisschen zur Schule gehen. Immerhin ist er dort nicht allein, denn seine Freundin Mimi ist auch da und die geht schon in die dritte Klasse. Und seine Lehrerin ist wirklich nett und sieht aus wie eine Kröte, Eddies Lieblingstier.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum21. Aug. 2015
ISBN9788711463116
Eddie und Maxon Jaxon

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    Buchvorschau

    Eddie und Maxon Jaxon - Viveca Lärn

    Saga

    Immer einen kühlen Kopf behalten

    Eddie wurde wach, weil ihm die Sonne mitten ins Gesicht schien. Er öffnete die Augen, blieb aber ganz still auf dem Rücken liegen. Fast ganz still.

    Er schielte hinauf zur Tapete über Arnes Bett. Dort hingen Madonna, Maradona und Maxon Jaxon.

    Eddie lächelte Madonna zu. Sie lächelte nicht zurück. Aber man konnte all ihre blendend weißen Zähne sehen.

    Eddie lächelte Maradona zu. Er lächelte auch nicht zurück. Aber sein Mund war ebenfalls geöffnet und voller weißer Zähne. Sein Gesicht glänzte, denn er hatte gerade ein Tor geschossen. Natürlich für Neapel.

    Eddie lächelte Maxon Jaxon lieb an. Aber Maxon Jaxon lächelte nicht zurück. Sein Mund war fest geschlossen und seine Augen waren groß und traurig. Maxon Jaxon war der Netteste.

    Eddie musterte seinen großen Bruder. Aber Arne lag bloß da in seinem Bett und schlief. Eddie kitzelte ihn mit einem alten Strohhalm, den er unterm Bett gefunden hatte, am großen Zeh. Arne murmelte etwas und drehte sich zur Wand um. Eddie guckte in sein Ohr. Soweit er gehört hatte, sollte den großen Jungs Fell aus den Ohren wachsen. Und Arne war ja schon neun Jahre alt. Eddie seufzte. Kein Fell.

    Er ging zum Fenster und beobachtete zwei Elstern, die auf der Wiese herumhüpften und einander beschimpften. Eddies Oma war eine Elster.

    «Eure Oma ist eine richtige Elster!»

    Das hat Eddies und Arnes Papa einmal gesagt, als er einen Brief von der Oma geöffnet hatte, einen hellblauen Umschlag mit steiler Schrift drauf. Eine altmodische Schrift. Er hat kaum angefangen zu lesen, da hat er den Brief auch schon zu einem kleinen Ball zusammengeknüllt und in den Ofen geworfen.

    Das war schade. Eddie hätte gern daran gerochen. Eddie riecht gern an Briefumschlägen. Und außerdem hätte er gern an einem Brief von einer Elster geschnuppert. Wo wohnte die Oma noch? Daran konnte er sich nicht erinnern. Wahrscheinlich in einem struppigen Nest aus langen Zweigen oben in einer hohen Birke.

    Die Elstern draußen vor dem Fenster fingen an, sich um etwas zu zanken, das sie auf der Erde gefunden hatten. Plötzlich merkte Eddie, dass er Hunger hatte, und ging in die Küche. Der Fußboden war eiskalt unter seinen nackten Füßen.

    Er guckte in den Brotkasten. Da lagen nur ein Paket angeschimmeltes Toastbrot und ziemlich viele harte Krümel, vielleicht vierhundert.

    Eddie zog einen Hocker zum Kühlschrank heran und öffnete die Tür. Der alte Kühlschrank fing sofort an, zu brummen wie ein böser alter Mann. Eddie steckte den Kopf in den Kühlschrank. Bald war sein Kopf genauso kalt wie seine Füße. Heute kriegte er seinen Kopf ganz leicht in den Kühlschrank. Da gab’s bloß ein paar Bierflaschen und eine rote Tube mit Senf. Auf der stand in Schreibschrift: Immer einen kühlen Kopf behalten. Junge! Dann schaffst du es.

    Das hat ein netter Mann Eddie mal zugerufen. An einem Tag im Frühling, als Eddie auf dem Steg über den Bach balancierte.

    Plötzlich hatte Eddie gemerkt, dass er beobachtet wurde, und da hatte er den Onkel entdeckt. So ein richtiger Onkel war das. Er war groß und kräftig und trotzdem gar nicht gefährlich. Er hatte viele schwarze Wuschelhaare und liebe braune Augen, die Eddie anlächelten. In der Hand hielt er eine Angel, und Eddie hätte ihn fast gefragt, ob schon ein Fisch angebissen hatte. Aber dann hat er es doch nicht getan. Er balancierte weiter über den Steg, und es ging auch ganz prima, obwohl das Holz glitschig war nach dem Mairegen vom Morgen.

    «Immer einen kühlen Kopf behalten!», rief der Onkel noch einmal. Das ist ein guter Rat gewesen.

    Eddie schloss die Kühlschranktür und hüpfte vom Hocker. Jetzt war sein Kopf genau so kühl, wie er sein sollte.

    Er öffnete die Tür unter der Spüle, wo die Abfalltüte stand, und untersuchte den Inhalt der Tüte. Vor Freude schrie er auf.

    Unter ein paar Bierdosen und einem benutzten Kaffeefilter ragte ein Stück von einem weißen Pappkarton hervor. Eddie fischte ihn heraus. Und richtig: An der Pappe klebte noch ein Klacks Kartoffelbrei und am Rand war ein bisschen Senf. Eddie wühlte weiter und strahlte über das ganze Gesicht, als er den kleinen weißen Plastiklöffel fand. Er setzte sich mit seinem Fund auf die Holzbank am Küchentisch und aß langsam sein Frühstück. Dabei guckte er aus dem Fenster. Die Elstern hopsten immer noch im Gras herum. Plötzlich begann Eddie, mit seinen kleinen braunen Fingern zu zählen (nur am Daumen hatte er ein Pflaster).

    «Eins, zwei, drei, vier, fünf ... sechs, sieben. Genau, sieben!»

    Er dachte eine Weile nach, während er seine Mahlzeit beendete. Dann sagte er laut zu sich selbst:

    «Möchte wissen, hob hich heute Geburtstag hab.»

    Er öffnete die Küchentür und ging hinaus in den Spätsommertag. Er setzte sich auf die Treppe. Die Elstern hatten keine Angst. Eddie kratzte sich in seinem strähnigen braunen Haar.

    «Sieben Jahre alt», sagte er zu den Elstern. «Dann hist hes gelaufen.»

    In ein paar Tagen kam Eddie in die Schule. Das fand er überhaupt nicht gut. Viel lieber hätte er einen richtigen Job gehabt.

    Er hüpfte davon zur Wassertonne. Die war fast voll nach den Regenfällen der letzten Tage. Irgendein Krabbeltierchen kämpfte um sein Leben auf der Wasseroberfläche. Eddie spiegelte sich in der Tonne. Sein Gesicht zerfloss und wurde groß und interessant. Sonst hat Eddie ein ungewöhnlich mageres, schmales kleines Gesicht. Wenn die Nase nicht dort säße, wo sie saß, wäre kaum noch Platz für die Augen gewesen.

    Eddie schöpfte mit den Händen Wasser aus der Tonne und trank mehrere Schlucke. Das Wasser schmeckte gut. Er schauderte und zählte bis drei, ehe er den ganzen Kopf hineinsteckte. Dann lief er ins Haus und setzte sich auf die Bettkante zu seinem großen Bruder und schüttelte seinen nassen Schopf.

    «Harne!», flüsterte Eddie. «Hab hich heute Geburtstag? Hoder hab hich him Hapril?»

    Arne streckte ein Bein unter der Decke hervor und versetzte Eddie einen Stoß, sodass er ein ganzes Stück entfernt auf dem Fußboden landete.

    «Hau ab, du alte Wasserratte!», schrie Arne und zog sich die Decke über den Kopf.

    Eddie krabbelte in sein eigenes Bett und guckte nacheinander Madonna, Maradona und Maxon Jaxon an.

    «Hich hab heute Geburtstag», sagte Eddie feierlich zu Maxon Jaxon. «Jetzt bin hich groß.»

    Das Wetter, Schweine und der Weltraum

    Als Mimi gerade ihr Frühstücksmüsli essen wollte, klingelte das Telefon auf der Spüle. Es hatte eine sehr komische Form, denn es sah aus wie ein Hamburger. Mimi nahm ihren Müsliteller mit zur Spüle und aß langsam weiter, während sie in den Telefonhörer redete:

    «Hallo, hier ist Mimi Ljung ... Hallo, Mama. Klar bin ich wach ... Nein, ich hab die Herdplatten nicht angestellt ... Ich weiiiiß ... Papa? Der ist wahrscheinlich auf der Arbeit ... Müsli ... Nein, ich bin nicht traurig ... Nein, ich fühl mich nicht allein. Darf ich jetzt essen? Tschüs ... Bist du immer noch da? Ich wollte ins Freibad gehen. Ja, da sind massenhaft Erwachsene. Nur ins flache? Was soll ich da denn? Ich hab doch schon meinen Freischwimmer gemacht. Tschüs!»

    Mimi stellte das Hamburgertelefon hin und betrachtete düster die Spüle. In der konnte man sich kein bisschen spiegeln. Zu Hause bei Linda konnte man sich überall spiegeln, sogar in den Türgriffen und im Fernseher. Wenn Mimi groß war, wollte sie auch ein ganz blankes Zuhause haben. Keine Krümel und keine Flecken. Keine rieselnden Strohblumen und Knoblauchknollen, die von der Decke hingen. Keine stinkigen Käse und vergammelten Topfpflanzen. Ein blankes, schimmerndes Zuhause, das wollte sie haben, mit glänzend weißen Tellern. Und einen schönen blanken Mann mit sauberen Fingernägeln und weißem Hemd. Vielleicht einen Flugkapitän. Der trägt eine Uniform mit blanken Knöpfen. Das wäre toll, wenn er dann mit geradem Rücken am Frühstückstisch sitzt und ein paar gekochte Eier isst. Nicht wie Papa, dem die Haare zu Berge stehen und bei dem die Cornflakes im Schnurrbart hängen bleiben.

    Mimi beendete ihr Frühstück und ging in ihr Zimmer, um den rosa Badeanzug mit den grünen Fischen drauf zu suchen. Sie steckte den Kopf in den Schrank und wühlte darin im Kleiderhaufen. Schließlich tauchte sie zufrieden mit dem Badeanzug in der Hand aus dem Kleiderhaufen auf. Als sie ihn gerade in ihren rosa Rucksack stecken wollte, entdeckte sie ein Stoffetikett. Sie riss es ab.

    «Kleidergröße hundertachtundzwanzig!», fauchte sie. «Alle, die in die Dritte kommen, haben hundertvierzig. Maria Magnusson und Krille haben bestimmt zweihundert!»

    Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Doof, eigentlich sah es aus wie ein Zimmer für ein ganz kleines Kind. Rasch machte sie die Tür hinter sich zu und stürzte aus der Wohnung, den Rucksack über der einen Schulter und den Wohnungsschlüssel an einer rosa Schnur um den Hals.

    Sie hüpfte die Treppen hinunter. In ihrem Bauch hüpfte das Müsli. «Eine Stunde, man muss eine Stunde warten, bevor man baaaaaden darf!», sang sie.

    Nirgends kann man schöner singen als im Treppenflur von einem zweistöckigen Haus. Aber man muss aufhören, sobald man auf die Straße kommt. Sonst kann es furchtbar peinlich werden.

    Als Mimi die Tür gerade aufmachen wollte, entdeckte sie den Zettel, der an der Glasscheibe klebte. Montag beginnt die vernichtungsaktion der ratten stand drauf. Mimi ärgerte sich, dass alle interessanten Mitteilungen in Druckbuchstaben geschrieben waren. Als ob die Leute keine Schreibschrift lesen könnten! Mimi jedenfalls konnte das.


    Im Freibad waren schon viele Leute, obwohl es gerade erst neun war und die Sonne noch gar nicht richtig heiß schien, weil sie noch nicht hoch genug stand.

    Mimi bezahlte fünf Kronen am Eingang und schlüpfte rasch durch das Drehkreuz. Aus dem Lautsprecher dröhnte Musik und überall lagen Leute wie tote Fische auf ihren Handtüchern. Aber plötzlich hörte Mimi durch die Musik und das Geplansche aus dem Becken Lindas Stimme:

    «Mimi, Mimi, beeil dich! Komm mal her! Ich hab neue Badesandalen gekriegt. Mit Spangen. Neon! Komm schnell!»

    Mimi stürzte zu Linda.

    «Hast du schon gebadet, Linda?»

    «Nein, Mama sagt, dass

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