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Esel, Hund und kunterbunt: Mit Illustrationen
Esel, Hund und kunterbunt: Mit Illustrationen
Esel, Hund und kunterbunt: Mit Illustrationen
eBook81 Seiten44 Minuten

Esel, Hund und kunterbunt: Mit Illustrationen

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Über dieses E-Book

Was passiert, wenn Esel auswandern, Hasen an der Olympiade teilnehmen oder Schweinchen einen Bootsausflug machen? Hier sind sie, lustige Geschichten von kleinen und großen Tieren zum Lesen oder Vorlesen. Die 13 liebevoll illustrierten Geschichten entführen in eine fantastische Welt, nicht ohne Gefahren, aber mit lösbaren Konflikten, die zudem die Erfahrung der tierischen Protagonisten und damit auch die des kleinen Lesers erweitern. Kleine Verse lockern die Prosa der Texte auf und laden sogar zum Singen und Auswendiglernen ein. Die Geschichten können vorgelesen werden, eignen sich durch das größere Schriftbild aber auch für die ersten eigenen Leseversuche.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum20. Mai 2021
ISBN9783347325722
Esel, Hund und kunterbunt: Mit Illustrationen

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    Buchvorschau

    Esel, Hund und kunterbunt - Brigitte K. Jakobi

    DER ESEL FERNANDO

    DER ESEL FERNANDO

    Ein junger Esel namens Fernando zieht durch das Land. Von weither ist er gekommen, hat gar manche Länder bereist und dabei viel erlebt und gesehen. Geboren wurde er in Italien; dort nannte man ihn Silvio, und er musste schwer für seinen Herrn, einen italienischen Bauern, schuften. Da es zu der harten Arbeit auch noch Schläge und wenig Brot gab, beschloss Silvio, von diesem Bauern wegzulaufen, um in der Welt sein Glück zu machen. Fortan nennt er sich Fernando, damit alle, die nach einem Esel namens Silvio suchen, ihn nicht mehr finden können. Fernando war schon in Österreich und in der Schweiz, trieb sich in Spanien herum, reiste durch Frankreich und erreicht endlich Deutschland.

    Hier angekommen, sucht er sich eine Weide mit saftigem Gras und beginnt zu fressen. Nun, da ihm diese Wiese, auf der er steht, aber nicht gehört, kommt der Besitzer der Wiese mit einem dicken Stock daher und jagt Fernando davon. So oder ähnlich ergeht es jetzt dem armen Fernando immer wieder, stets muss er weiter, wenn ein wütender Bauer naht oder gar seinen Hund auf den hungrigen Esel hetzt.

    Doch schon ist es Herbst, und Fernando findet nicht mehr ganz so leicht eine Wiese mit saftigen Gräsern. Bald aber wird es Winter, und wenn der erste Schnee die Wiesen und Felder bedeckt, dann dürfte es schwer werden, genug Essbares zu finden. Fernando jedoch vertraut darauf, dass ihm sicher etwas einfallen wird, um seinen Bauch zu füllen. Er spricht:

    „Ich bin doch kein alter Esel, der zu dumm ist, sich alleine zu ernähren. Ich, der kluge Fernando, werde auch nicht so töricht sein, für jemanden zu arbeiten, der mir nicht genug zu fressen gibt und mich dann auch noch schlägt! Nein, ich, Fernando, habe es nicht nötig zu arbeiten! Ich werde auch so schon satt!"

    Doch, wie so oft, kommt es anders. Der erste Schnee fällt, und es wird so kalt, dass ihm fast seine langen Ohren abfrieren. Hinzu kommt, dass Fernando solch großen Hunger hat, dass ihm der Bauch knurrt und er sich dauernd umdreht, um zu sehen, wer da so laute Töne von sich gibt.

    Als jedoch der Hunger kaum noch auszuhalten ist, wird der angeberische Fernando sehr kleinlaut und klopft an viele Türen, damit man ihm etwas zu fressen geben möge. Doch die Menschen sind geizig, und mitten im Winter gibt es auch keine Arbeit, die er jetzt sogar gerne annehmen würde: Er jammert:

    „Ohne Brot und heimatlos!

    Was ist mit Fernando los?

    Es gibt auch keinen warmen Stall,

    Sooft ich fragte überall!"

    Fürwahr, das ist ein elendes Leben für einen stolzen, jungen Esel. So schlimm steht es um ihn, dass er sogar überlegt, zu seinem ehemaligen Herrn nach Italien zurückzukehren, und sich wieder Silvio zu nennen. Doch das geht jetzt nicht mehr, denn er würde auf seiner langen Reise längst verhungert sein, bevor er dort ankäme. Da ihm sonst nichts Besseres einfällt, senkt er traurig den Kopf, schließt beide Augen und bleibt einfach stehen.

    So findet ihn ein kleiner Junge, der mit seinem Schlitten an Fernando vorbeizieht. Der Junge, er heißt Toby, spricht ihn an:

    „He, Eselchen, was stehst du hier so untätig herum? Hast du nichts zu tun? Sieh mal, wie hübsch die Schneeflocken tanzen! Komm, Eselchen, lach mal!"

    Doch dem ausgehungerten Fernando ist nicht zum Lachen zumute. Auch die Schneeflocken können ihn nicht begeistern. Er beginnt zu weinen und schluchzt:

    „Habe Hunger, ach so sehr!

    Finde keinen Schlafplatz mehr!

    Suche hier und suche dort,

    Doch verjagt man mich vom Ort!"

    Toby hört dem jammernden Fernando genau zu. Dann antwortet er:

    „Hör zu, Eselchen, wie würde es dir gefallen, in meine Dienste zu treten? Du könntest meinen Schlitten ziehen! Wir könnten jeden Tag durch den verschneiten Winterwald fahren und eine Menge Spaß miteinander

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