Einfach nur da sein...: Lyrisches und Liederliches aus 60 Jahren
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Über dieses E-Book
Erfahrungen und Erinnerungen,
Schönheiten und Schrecknisse,
Lieb'- und Landschaftseindrücke…
Aus Begebenheiten und Begegnungen eines Lebens sind aus über sechs Jahrzehnten lyrische Texte versammelt, die den Leser zum stillen Zwiegespräch einladen möchten.
Die vorliegende Ausgabe wurde behutsam überarbeitet, durch weitere Gedichte ergänzt und mit einem Anhang 'Liederliches/Humoriges mit Augenzwinkern' versehen.
'Erinnerung ist, was uns umhegt!
Vergangen nichts, was uns geprägt
und nicht vorbei, was uns im Innersten bewegt.'
D.R.G.
Ähnlich wie Einfach nur da sein...
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Buchvorschau
Einfach nur da sein... - Dieter Roland Gebhardt
Strohfeuer
(Motto)
Angefacht
zur halben Nacht
flammt es auf
lichterloh:
Feuer aus Stroh,
das kaum wärmt
und nicht lärmt,
kurz aufhellt,
rasch zerfällt…
Und doch
war’s in der Welt.
(2001)
Wenn die Nacht kommt
Siehst du in Auen weiß den Nebel gleiten,
spürst du den Wind sich auf den Wiesen weiten?
Hörst du heimlich wie im Traum
sanftes Flüstern von Baum zu Baum?
Siehst du Fluss und Felder dunkeln,
hell die goldnen Sterne funkeln?
Weißt du was des Mondes Licht
und was leis der Weiher spricht?
In Wald und Flur schweigt nun die Welt
und Stille füllt das Himmelszelt.
(1955)
Naher Winter
Nun stehn in grauer Rinde
die Bäume, des Saftes beraubt;
des Herbstes raue Winde
haben die Kronen entlaubt.
Der Himmel ist wolkenverhangen,
die Heide, sie blühte dahin;
fort sind die Vögel, die sangen
im Sommer mit fröhlichem Sinn.
Auf gelben Stoppelfeldern
verging des Sommers Sein;
in Auen und leeren Wäldern,
da schläft das Leben nun ein.
Der See mit trauerndem Schlage
beflutet das trübe Gestad’
und sagt dem Wald seine Klage,
den Wiesen, dem einsamen Pfad.
(1955)
Weihnachtsliedchen
Auf den Heil’gen Abend
freu ich mich so sehr;
selig, duftend, labend
wünsch ich ihn mir her.
Lichter, Kugeln, Spitzen
grüßen schon im Traum,
und die Augen blitzen
glücklich vor dem Baum.
Durch das tiefe Dunkel
leuchtet mir ein Stern
und sein süß’ Gefunkel
habe ich so gern.
Über Berg und Hainen
fiel ein Schnee so sacht,
gibt ein helles Scheinen
für die Heil’ge Nacht.
(1955)
Gebet
Herr, mit deinen reichen Händen
segne mein Geschick!
Lass mich nicht in Schuld hier enden,
bestehn vor Deinem Blick.
Baue mir aus meinen Sünden
rettend einen Steg;
gib das wahre Licht zu finden,
Deinen Gnadenweg.
Verdien’ ich Liebe wie Erbarmen
und Dein Kind zu sein?
Gott der Sünder, Herr der Armen,
lass mich nicht allein!
(1956)
Morgenlieder
I
Umhüllt von zartem Schleier,
mild mit verklärtem Rot,
hebt sich, das Antlitz im Weiher,
die Sonne aus dem Tod.
Aufsteigt vom Wiesengrunde
des Baches muntrer Klang,
und durch die Wälderrunde
rauscht morgenfroher Sang.
Der Fink in grünen Gehegen
hebt seine Vogelbrust
und singt den dämmernden Wegen
ein Lied voll Morgenlust.
(1956)
II
Mit letztem Sternenflimmer
versank das Schwarz der Nacht
und hat mit rosigem Schimmer
den neuen Tag gebracht.
Es steigt die Sonne vom Hügel
ins nachtverhangne Blau.
Die Vögel heben die Flügel
von lichtem Morgentau.
Ein Rauschen erfüllt die Wälder
und Jauchzen das tiefe Tal;
es atmen die gelben Felder
im göttlichen