Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Generation Aussteiger
Generation Aussteiger
Generation Aussteiger
eBook152 Seiten1 Stunde

Generation Aussteiger

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Was ist der Sinn des Lebens und wie kann ich ihn finden? Die Geschichte eines jungen Mannes, der zwischenzeitlich alle Hoffnung verlor und mit der Hilfe einer Therapie wieder zu sich selbst fand. Der Weg zum Absturz und der darauf folgende Aufstieg aus der Sicht eines sogenannten Aussteigers.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. März 2019
ISBN9783748253143
Generation Aussteiger

Ähnlich wie Generation Aussteiger

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Generation Aussteiger

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Generation Aussteiger - Robert Busch

    1. Anfänger.

    1.1. Gitarren und Dosenbier.

    Der Grundstein für diese Geschichte wurde durch einen örtlichen Verein gelegt. Ein Skiclub in Hessen.

    Wo sonst hat man die Möglichkeit ohne Eltern für eine Woche in die Berge zu fahren, um die menschliche Belastungsgrenze für Alkoholkonsum auszuloten?

    Im zarten Alter von 13 Jahren durfte ich das erste Mal auf eine solche Skifreizeit mitfahren.

    Über 60 Jugendliche auf Tour und das beaufsichtigt von jungen Erwachsenen, die mehr mit sich selbst als mit dem Jugendschutzgesetz beschäftigt waren.

    Meine erste Skifreizeit zeigte mir auf, dass das Leben aus mehr als guten Noten und Tennistraining bestehen kann.

    Da war ein junger Mann, der in der Lage war eine ganze Palette Dosenbier alleine zu trinken. Eben jener Typ spielte dazu Gitarre und schien sich bei seinen Jungs größter Beliebtheit zu erfreuen.

    Meine Fähigkeiten an der Gitarre und am Dosenbier waren zu der Zeit noch sehr begrenzt und ich beschloss, dass sich das schleunigst ändern müsse.

    1.2. Erfolgsrezepte

    Wie sonst solle man eine junge Frau für sich begeistern können ?

    Im Mikrokosmos solcher Jugendfahrten schien es als seien übermäßiger Alkoholkonsum, rebellisches Verhalten und Kraftmeierei ein sicherer Weg in die Herzen der jungen Damen.

    Der Erfolg gab den älteren Recht und es wirkte alles sehr logisch. Der coolste Typ kriegt die coolsten Mädels und cool sein definiert sich nicht über gute Noten, sondern über Taten.

    Es war an der Zeit neue Grenzen auszuloten und sich dabei möglichst nicht zum Affen zu machen. Nicht ganz einfach, wenn man (noch) keinen Alkohol verträgt, nicht weiß wie man einen Joint rollt und den meisten Altersgenossen körperlich unterlegen ist.

    Aber irgendwo muss man ja schließlich anfangen.

    1.3. Das Clausthaler Desaster.

    Bereits vor unserer zweiten Skifreizeit beschlossen mein guter Freund Alexis und ich, dass es dieses Mal an der Zeit war ordentlich einen zu trinken.

    Zu unserem Glück teilten wir uns für die Woche ein Zimmer mit Eduard und Kurt, die ähnliches planten. Wir verstanden uns auf Anhieb prächtig.

    Nach dem ersten Tag auf der Piste nutzten wir unsere freie Zeit, um den örtlichen Supermarkt aufzusuchen. Völlig überfordert von der üppigen Auswahl entschieden Alexis und ich uns für ein paar Büchsen „Clausthaler", da wir diese Marke vom Hörensagen bereits kannten.

    Voller Stolz nicht nach dem Alter gefragt zu werden, bezahlten wir und freuten uns auf einen glorreichen Abend in der Herberge.

    Unsere Zimmergenossen hatten ein paar Dosen Bier von zu Hause mitgebracht, da sie davon ausgingen, es sei schwer als minderjähriger alkoholische Getränke zu kaufen.

    Nach dem Abendessen verzogen wir uns in unser Zimmer und freuten uns auf den anstehenden Rausch. Nach einer halben Stunde hatte jeder von uns bereits zwei Dosen Bier getrunken.

    Wie aus dem nichts musste sich Eduard plötzlich übergeben. Er hatte seine dritte Dose auf Ex getrunken und sich damit offensichtlich etwas übernommen.

    Alexis und ich waren noch immer bester Dinge und erstaunt, wie gut wir Alkohol vertragen, im Gegensatz zu den anderen beiden.

    Plötzlich öffnete sich die Tür und zwei unserer Betreuer kamen ins Zimmer. Einer dieser Betreuer war der große Bruder von Eduard, sichtlich angetrunken, aber in der Rolle der Autoritätsperson.

    Konsequent forderten sie uns auf das restliche Bier herauszurücken und versprachen uns, wenn wir uns nicht noch mal erwischen lassen, die Sache auf sich beruhen zu lassen.

    Eduard war im Badezimmer immer noch damit beschäftigt sich sein Abendessen durch den Kopf gehen zu lassen, als ich plötzlich ein lautes Lachen unserer Betreuer vernahm.

    „Clausthaler is alkoholfrei ihr Deppen !"

    Eduard ging unbestraft aus der Nummer raus. Alexis und ich erfuhren die Höchststrafe. Es sprach sich herum, dass wir versucht hatten uns mit alkoholfreiem Bier zu betrinken. Das ging mächtig nach hinten los.

    1.4. Erste Annäherung.

    Da wir nicht das einzige Zimmer waren, dass sich am ersten Abend daneben benommen hatte, war für den zweiten Abend Anwesenheitspflicht im Aufenthaltsraum der Herberge.

    Alle Teilnehmer über 16 Jahren durften Bier trinken und es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass auch wir welches abbekamen.

    Ich merkte bereits nach kurzer Zeit einen deutlichen Unterschied zu unserer „Clausthaler Erfahrung" vom Vorabend.

    Einer der Älteren bemerkte dies und behauptete, dass eines der Mädels ein Auge auf Alexis geworfen hatte. Er solle sein Glück bei ihr versuchen. Eine haltlose Behauptung, wie sich später herausstellte.

    Einige Zeit später spielte eben jene junge Dame Tischfussball. Wir standen in Sichtweite und unter deutlichem Alkoholeinfluss.

    „Wenn du ihr auf den Arsch haust kriegst du ein Bier von uns" wurde Alexis von den älteren Jungs angestachelt.

    Er zögerte nicht lange und gab ihr einen Klaps auf den Hintern, vielleicht konnte so die Schmach vom Vorabend ausgeglichen werden ?

    Falsch gedacht.

    Sie drehte sich um und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Die Musik verstummte. Alle schauten ihn an, während sein Opfer heulend aus dem Raum rannte.

    Wir lernten unsere Lektion und verwendeten diese „Strategie", um uns Frauen anzunähern nie wieder.

    1.5. Die Katze.

    Nicht alle Jugendlichen machten eine derart unglückliche Figur, wie Alexis und ich. Es wurden große „Heldentaten" vollbracht.

    Unser Aufenthaltsraum war reichlich geschmückt mit ausgestopften Tieren, unter anderem einer Katze. Die Truppe rund um unseren Dosenbier trinkenden Gitarristen machte sich einen Spaß daraus eben jene Katze nachts durch die Zimmer wandern zu lassen. Wandern ist das falsche Wort, vielmehr wurde eben jene ausgestopfte Katze dazu verwendet auf bereits schlafende, meist betrunkene, Freunde geworfen zu werden.

    Am nächsten Tag zeigten sich unsere Betreuer recht ungehalten und drohten damit, dass der nächste, der die Katze auch nur anfasst, heim geschickt wird.

    Man könnte meinen, dass die Geschichte dadurch beendet wurde. Weit gefehlt.

    Ohne zu wissen was passiert ist wurden wir am Folgeabend alle aufgefordert nach dem Abendessen im Speiseraum zu bleiben, da unsere Betreuer etwas zu verkünden hatten.

    Wie sich herausstellte wurde die Katze inzwischen rasiert, geduscht und teilweise angezündet. Großes Gelächter unter uns Jugendlichen und beinhartes Schweigen der Täter ließ unseren Betreuern keine andere Wahl als aufzugeben.

    Die ausgestopften Tiere wurden bis zum Ende der Woche sicher in der Garage des recht erzürnten Herbergsvaters verschlossen.

    Niemand wurde bestraft und die Geschichte machte nach der Freizeit schnell die Runde und wurde als Beleg für die „coolness" der Verdächtigen archiviert.

    So leicht ist das also.

    2. Schulübergreifende Freundschaften

    2.1. Tristan und Peter.

    Ein Vorteil dieser Jugendfahrten war in erster Linie, dass sich unser Bekanntenkreis auf einen Schlag enorm vergrößert hatte.

    Alexis und ich besuchten verschiedene Schulen und waren durch unseren etwas abgelegenen Heimatort verbunden. Nach der Skifreizeit änderte sich unser Freizeitverhalten schlagartig.

    Es bildete sich ein erweiterter Freundeskreis aus Jugendlichen von verschiedenen weiterführenden Schulen in unserem Kreis. Der gemeinsame Nenner war unser neuentdecktes Faible für Alkohol und zügelloses Verhalten.

    Die ehrenamtlichen Helfer des Skiclubs waren dabei, wenn auch unfreiwillig, eine große Hilfe.

    Nur wenige Wochen nach unserer Skifreizeit wurde ein „Nachtreffen" ausgerufen. Es war die Rede von einem DJ und wir wurden ermutigt auch Freunde mitzubringen, die nicht auf der Freizeit dabei waren.

    Uns war klar was die Stunde geschlagen hatte. Alexis und ich fanden einen Weg unseren Eltern zu erklären, dass wir an dem Abend bei einem Freund übernachten müssten.

    Dass an eben jenem Abend fast zehn Jugendliche bei Tristan übernachten sollten wurde dadurch begünstigt, dass seine Eltern an diesem Wochenende verreist waren.

    All das verschleierten wir jedoch geschickt vor unseren Eltern und zu unserer Überraschung ging der Plan voll auf.

    Auch das Problem mit der Alkoholbeschaffung war aus der Welt, da Tristan seit kurzem mit Peter befreundet war. Peter war bereits 17 und durfte somit Bier kaufen.

    Peter war ein faszinierender Typ für uns. Er rauchte bereits Joints, trank übermäßig viel Alkohol und hatte ein recht lockeres Mundwerk. Sein Hang zur Selbstzerstörung beeindruckte uns. Ihm war alles egal.

    2.2. Party Hard.

    Endlich war es so weit. Um uns auf den Abend vorzubereiten trafen wir uns bereits am Nachmittag bei Tristan zu Hause. Peter enttäuschte uns nicht und brachte Alkohol sowie Dope mit.

    Zur gleichen Zeit trafen sich vermutlich auch die anderen Jugendlichen in ihren eigenen Bezugsgruppen für den Abend. Alle mit ähnlichen Zielen.

    Auf der Busfahrt zum Sportpark, wo diese Party stattfand, trafen wir bereits auf bekannte Gesichter von der Skifreizeit.

    Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits betrunkener als erhofft und taten unser Bestes, um uns nichts anmerken zu lassen.

    Am Veranstaltungsort angekommen erwartete uns laute Musik, Nebelmaschinen, Mädels mit Make-up und mehr Getränke als nötig. Was soll da noch schiefgehen?

    Die Party endete relativ schnell für uns.

    Tristan brach plötzlich vor unseren Augen zusammen und verlor das Bewusstsein. Peter war bereits zur Stelle und versuchte ihn mit ein paar Backpfeifen zu reanimieren. Mit Erfolg.

    Uns war aber auch klar, dass sich hieraus weitere Probleme ergeben könnten und niemand etwas mitbekommen sollte.

    Also rief ich meinen besten Kumpel Dan an. Dan hatte einen ziemlich coolen Stiefvater, der bei uns allen sehr beliebt war. Nachdem ich ihm die Situation erklärt hatte machte sich sein Stiefvater auf den Weg.

    Er packte Tristan ins Auto und fuhr ihn nach Hause. Uns nahm er trotz heftiger Proteste auch gleich mit. Nachdem er uns alle zu Tristan nach Hause gebracht hatte fiel uns ein Stein vom Herzen.

    Peter durfte allerdings nicht mit, da sich alle schnell einig waren, dass er die Schuld trug an Tristans Ausfallerscheinungen. Er war plötzlich der Typ, den man meiden sollte, wenn man keinen Ärger möchte. Wir wollten aber Ärger und vertieften unsere Freundschaft mit ihm.

    2.3. Geplantes Abstürzen.

    Die Ereignisse polarisierten unseren

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1