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Dinner am Abgrund
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eBook175 Seiten2 Stunden

Dinner am Abgrund

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Über dieses E-Book

Der Modedesigner Jo Tess plant eine Geldanlage in Form einer Beteiligung in ein Sporthotel zu stecken. Hierbei kommen jedoch einige Ungereimtheiten zum Vorschein. Der Versuch einer Klärung wirft aber noch mehr Fragen auf. Schließlich will Jo, unterstüzt von seinen Damen, die Angelegenheit vor Ort selbst klären. Am Reiseziel angekommen, werden sie in einen mysteriösen Mord auf einer Burg verwickelt. Durch die fortschreitenden Ermittlungen der Polizei wird eine mögliche Verbindung zwischen dem Tötungsdelikt und der Immobilie, an der er sich beteiligen wollte, wahrscheinlich. Urplötzlich finden sich Jo und seine Damen inmitten der turbulenten Ereignisse wieder, die noch manch aufregende Überraschung für sie bereithalten.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. Mai 2021
ISBN9783347271265
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    Buchvorschau

    Dinner am Abgrund - Giorgio da Roma

    Dinner am Abgrund

    Die Burg hoch über der Stadt auf dem Felsen war nicht nur für ihre tolle Aussicht bekannt. Vielmehr lockte das Restaurant in der Burg mit kulinarischen Köstlichkeiten die Gäste von nah und fern.

    Der Tag war einfach herrlich und lud förmlich zum Wandern ein. Die kristallklare Luft tat gut und die Sonne gab sich redlich Mühe, den späten Nachmittag des vielfarbigen Herbsttages zu erwärmen.

    Der pensionierte Oberforstrat hatte sich zusammen mit seinem vierbeinigen treuen Begleiter Waldemar schon zeitig auf den Weg gemacht. Das Ziel der beiden war das Burgrestaurant und es würde schon eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, den Gebhardsberg zu erklimmen. Früher war er mit seiner Frau begeistert gewandert und kein Berg war den dreien zu hoch. Aber seit dem Tod der Gattin trieb es ihn nur selten so weit und so lange hinaus. Sein Begleiter mit den vier kurzen Pfoten war allerdings hoch erfreut, wieder einmal etwas anderes zu schnüffeln zu bekommen, als die tägliche Runde. So zog er also ständig, sich mit allen vier Pfoten fordernd nach vorne stemmend, in den nahen Wald. Sein Herrchen hatte ein Einsehen und nahm ihn von der Leine. Freudig wedelnd und mit tiefgesenkter Nase flitzte der Dackel davon. Er war ein ausgebildeter Jagdhund und folglich machte er seiner Qualifikation alle Ehre. Sein Besitzer bekam ihn nicht mehr zu Gesicht, nur ab und zu sah er den Schwanz des Hundes aus einem Gebüsch herausragen oder die vielen bunten Blätter, die jetzt schon gefallen waren, wie von einem Laubbläser angefacht, durch die Gegend fliegen. Der Pensionär lächelte gönnerhaft und ließ seinen Hund herumtollen. Mit einem Mal hörte er seine Laufgeräusche nicht mehr und blieb stehen. „Waldemar!, rief er ihn an. Nichts geschah. Erneut rief er nach seinem Hund, jetzt schon etwas lauter: „Waldemar, wo bist du? Wieder kein Zeichen! Das Herrchen wurde jetzt unruhig und rief mit energischer Stimme: „Waldi, hierher jetzt, aber schnell! Der Hund kam zwar nicht, aber dafür war lautes und heftiges Gebell zu hören. Der Herr Oberforstrat erkannte an der Art des Gebells, dass es sich um etwas Außergewöhnliches handeln musste, folgte aber unter ständigem Rufen der Hundestimme. Fast hatte er seinen Freund mit Fell erreicht, als dieser aus einem Gebüsch gejagt kam. Im Maul hatte er etwas, das der Besitzer nicht sofort erkannte. „Waldi, hierher und gib ab!, kommandierte er und der Hund lieferte brav seine Beute ab. Erstaunt erkannte der Forstmann einen Damenschuh und erbost schüttelte er den Kopf und sagte zu seinem Begleiter: „Was die Leute so alles wegwerfen im Wald!". Der Dackel war nicht zu bremsen und rannte schon wieder los. Jetzt verfolgte ihn sein Herrchen etwas schneller. Wieder schlug der Hund an und so aufgeregt und heftig, dass selbst dem heranhechelnden Besitzer klar wurde: Hier muss etwas Besonderes sein. In der Hundeschnauze befand sich der andere Damenschuh. Das ging jetzt zu weit. Er war zwar nicht mehr im Dienst, aber für ihn war es immer noch sein Wald! Hierin hatte kein Unrat etwas zu suchen. Er besah sich den Schuh, den der Hund wieder gehorsam ablieferte und stutzte. An diesem Schuh klebte eine rote Flüssigkeit, die fast wie Blut aussah.

    „Such, Hundi", scheuchte er jetzt seinen Hund wieder ins Dickicht. Erneut schlug der Hund an und als er seinen Vierbeiner erreichte, sah er ihn verblüfft an. Der Hund bellte, doch es war nichts zu sehen. Ein Tropfen oder so etwas klopfte an seinen Jägerhut, dann noch einer. Als er nach oben schauen wollte, traf ihn ein weiterer Tropfen mitten auf der Brille und er schloss unwillkürlich die Augen. Ärgerlich ging er einen Schritt zurück, nahm die Brille und seinen Hut ab und schaute nach oben. Der Anblick ließ ihn in seinen Bewegungen erstarren und sein Mund blieb offen stehen. Dort, hoch oben in einer Baumkrone, hing eine junge Frau in einem weißen Kleid und ihr Blut tropfte aus zahlreichen Wunden auf den Waldboden.

    Mit zitternden Fingern wählte er den Notruf auf seinem Handy.

    -----------------------Rückblende-----------------------

    2 - Erster Kontakt

    Der elegant gekleidete, sportlich wirkende Mann hatte seinen auffälligen Sportwagen an der Straße, etwas verdeckt hinter einem Gebüsch, stehen lassen. Er hatte befürchtet, sich auf dem Feldweg zu dem Bauernhof festzufahren.

    Also schlich er jetzt ganz vorsichtig mit seinen hochglanzpolierten Lackschuhen auf dem Weg dorthin und versuchte jeder Pfütze auszuweichen, so gut es eben ging. Mit Mühe und Not konnte er sich noch rechtzeitig vor einem herankommenden Traktor hinter einem Baum in Deckung bringen. Er wollte nicht von der temperamentvollen jungen Frau, die den Traktor fuhr, gesehen werden. Bei seinem Ausweichmanöver war er in der Eile natürlich zielsicher in einen frischen Kuhfladen getreten. Während seines weiteren Weges zum Gehöft, versuchte er nun krampfhaft den ruinierten Schuh im hohen Gras etwas zu reinigen. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Er hatte keine Zeit zu verlieren, denn jetzt war der Landwirt allein im Haus und das war seine große Chance.

    Der Anzugträger hatte für den Hausherrn eine große Flasche dessen Lieblingsschnapses im Gepäck. In der Hoffnung, der Inhalt der Flasche würde die kommenden Kaufverhandlungen um ein kleines Grundstück an einem Hang erleichtern, klopfte er an die Tür und trat nach Aufforderung ein.

    Die Unterhaltung begann ganz locker und unverfänglich und nach dem zweiten Gläschen begann man mit den konkreteren Gesprächsthemen und der unterhaltsame Teil schrumpfte mehr und mehr. Der Besucher hatte sich wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben und seine ganze Überredungskunst an den Tag gelegt, aber er konnte den Besitzer nicht umstimmen.

    Nach Stunden vergeblicher Verhandlungen und endlosen Diskussionen verließ er das Gebäude wieder und hatte enorme Schwierigkeiten mit seinem Gleichgewicht und seiner Muttersprache. So war dem Alten jedenfalls nicht beizukommen, da könnte er vermutlich mit einem Fass voll Schnaps anrücken und es würde auch nichts helfen. Aber er hatte schon eine neue Idee! So ganz umsonst war der Besuch nicht gewesen. Während eines Toilettenganges hatte er die ganze Arznei des alten Mannes wie auf einem Silbertablett präsentiert bekommen.

    Das war eine Idee. Er grinste verschlagen vor sich hin und strauchelte. Fast wäre er mit seinem tollen Anzug in einem Graben gelandet. Als er endlich sein Fahrzeug erreichte, war in ihm ein neuer Plan gereift. Seine Augen funkelten teuflisch und sein Grinsen wirkte hinterhältig, als er in seinem Auto anfing zu telefonieren.

    Bei seinem nächsten Besuch hatte er eine Kiste der Zigarren dabei, die der Alte über alles liebte. Freudig entfachte der Beschenkte das Feuer mit einem Streichholz und sog paffend den Qualm ein, während sich der Gast kurz entschuldigte und auf die Toilette entschwand. Nach kurzem Aufenthalt auf dem stillen Örtchen war er mit sorgfältig gekämmtem Haar wieder zurück und verabschiedete sich alsbald.

    Er hatte gerade noch rechtzeitig den Hof verlassen und dem alten Besitzer beim Verstecken seiner heißen Ware geholfen, als er in der Ferne den leuchtend roten Traktor mit der ebenfalls leuchtend roten Mähne der jungen Fahrerin erblickte. Mit dieser Tochter war überhaupt nicht gut Kirschen essen.

    3 - Ein verlockendes Angebot

    Der Modedesigner Jo Tess war mit seinen drei Damen auf die Anlegermesse in seiner Heimatstadt Düsseldorf gegangen. Er hatte in einer Lotterie einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag gewonnen.

    Auf dieser Messe gab es alle Möglichkeiten, Geld zu investieren. Es wurden Anlagen jeglicher Art präsentiert: Aktien, Schuldverschreibungen, Beteiligungen aller Art, Fonds, Immobilien, Schürfrechte und was es nicht alles gab. Selbst Anteile für Weltraumtourismus konnte man erwerben. Natürlich sorgte Jo nicht nur durch seine weibliche Begleitung für Aufsehen und Aufmerksamkeit, vielmehr war er durch die Medien den Händlern, Maklern, Beratern und Verkäufern bestens bekannt. Aber sein Gesichtsausdruck verriet den eifrigen Geschäftsmännern sehr schnell, wie groß sein Desinteresse an ihren Angeboten war.

    „Das ist ja alles ziemlich öde und nichts Handfestes", bemerkte Dunja. Sie war eine gertenschlanke Schönheit mit langen dunklen Haaren. Jo hatte sie in Ungarn in der armseligen Schneiderei ihrer Mutter kennengelernt und auf Bitten von Mutter und Tochter mit zu sich nach Deutschland genommen. Sie war trotz ihrer gerade achtzehn Jahre Jos rechte Hand und Assistentin. Dunja lernte sehr schnell und war überaus wissbegierig.

    „Ja, lachte Jo, „diese Werte kannst Du nicht wie bei dem Diamantenhändler in Budapest anlegen, indem Du sie Dir um den Hals legst! Die hier sind öde, aber sie bringen Rendite, was die schönen Glitzersteinchen an Deinem Hals selten tun!

    „Leider", trauerte jetzt auch Christina. Sie war der zweite Teenager und zusammen mit Dunja verhalfen sie allen jungen und junggebliebenen Männern zu Schweißausbrüchen und alle jungen und junggebliebenen Damen versetzten sie in Unruhe. Sie war nicht minder schlank und ihre lange blonde Mähne flog immer wie eine Fahne umher, wenn sie sich bewegte. Die beiden waren Jos Topmodels und durch seine neueste Kreation auf allen Bildschirmen und Displays weltweit präsent.

    An einem Stand blieb Jo jedoch stehen und ließ sich geduldig das Angebot erklären. Seine Körperhaltung hatte sich verändert und er wirkte jetzt wie ein sprungbereiter Tiger, der auf die Beute lauerte. Jo war neugierig geworden und seine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt. Er wollte immer mehr Informationen und zwar bis ins Detail. Es handelte sich um eine Beteiligung an einem supermodernen Sporthotel, das am Rande des Bodensees gebaut werden sollte. Jo forderte immer noch mehr Informationen und der eifrige Verkäufer witterte wohl schon das große Geschäft, denn es war auch der letzte Tag der Messe. Jedenfalls war es für ihn erforderlich, kurz den Stand zu verlassen, um weiteres Material für den Interessenten aus seinem Auto heranzuschaffen.

    Jo nutzte die Gelegenheit und schlich immer wieder um das Papiermodell des Hotels auf einer Papplandschaft herum. Seine Damen beobachteten ihn schweigend. Als langjähriger Behördenmitarbeiter, vor seinem Lotteriegewinn, bemerkte Jo, dass das Papiergebäude nicht richtig auf seinem Untergrund stand. Ordnungsliebend wollte er das Gebäude gerade platzieren, aber es ließ sich nicht korrekt hinstellen. Jo hob vorsichtig das ganze Papiermodel hoch und stutzte. Die gesamte Grundfläche des Gebäudes war grün gefärbt. Lediglich ein kleiner Fleck, fast mittig in der Fläche, war schwarz. Darauf befanden sich eine Ziffer und ein Name. Jetzt war Jo alarmiert und er fotografierte den schwarzen Fleck ganz schnell mit seinem Handy und hatte gerade das Papiergebäude wieder zurechtgestellt, als der Verkäufer zurückkehrte.

    Das weitere Gespräch dauerte nicht mehr sehr lange und Jo verabschiedete sich, mit dem Hinweis auf die bereits fortgeschrittene Zeit, recht zügig und sie verließen den Stand.

    Die beiden Teenager gingen voraus und Swetlana, eine sehr gutaussehende brünette Mittzwanzigerin, hakte sich bei Jo ein.

    Sie schaute ihn von der Seite an und sagte: „Du kaust doch an etwas ganz heftig! Komm, lass mich mitkauen! Spuck schon aus, wo was drückt, bevor Du platzt!"

    Jo blickte sie schräg von der Seite an und fragte: „Bin ich schon so ein offenes Buch?"

    „Nur für Insider – nur für Insider!", lachte Swetlana ihren Chef an und warf ihre lange Mähne zurück.

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