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Sternenvermächtnis: Neue Welten
Sternenvermächtnis: Neue Welten
Sternenvermächtnis: Neue Welten
eBook426 Seiten5 Stunden

Sternenvermächtnis: Neue Welten

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Über dieses E-Book

Eine Organisation, die sich die Hüter des Lichtes nennt, unterdrückt brutal ein Drittel der Galaxie und strebt die totale Kontrolle an.
Florian, Bewohner eines Klasse-3-Planeten, genannt "Erde", weiß von den brutalen Kriegen und Unterwerfungsplänen der Hüter nichts.
Dies ändert sich schlagartig, als er eines Tages von ihnen entführt wird und ein unerbittlicher Kampf ums Überleben beginnt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Dez. 2015
ISBN9783732354429
Sternenvermächtnis: Neue Welten

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    Buchvorschau

    Sternenvermächtnis - Marc Baumgartner

    Kapitel 1

    Umwandlung

    Mike schlug die Augen auf und musste sie sofort wieder zusammenkneifen, ein helles Licht direkt über ihm blendete ihn stark. Er versuchte seine Hand zu heben, doch jemand hatte sie neben ihm auf den Tisch geschnallt. Verzweifelt rüttelte er ein paar Mal an seinen Fesseln, sie gaben nicht nach. Rücklings lag er auf dem kalten, metallenen Tisch und konnte sich keinen Millimeter bewegen, sogar sein Kopf wurde von einer Art Schraubzwinge festgehalten.

    Die Tränen stiegen ihm in die Augen und er versuchte krampfhaft sich daran zu erinnern, was vor seinem Erwachen geschehen war. Es fiel ihm nur ein, dass er nach der Schule nach Hause gehen wollte und dabei in einen schlimmen Gewittersturm geraten war, der ihn von oben bis unten durchnässt hatte.

    Bob und seine Clique fielen ihm ein. Sie mobbten Mike schon seine gesamte Schulzeit lang und stahlen ihm wiederholt seine Regenschirme, sobald sich ein Gewitter anbahnte. In der Schule gehörte Mike zu den absoluten Nullen und die anderen in seiner Klasse mieden ihn für gewöhnlich oder machten sich nur über ihn lustig. Dasselbe galt für Mikes Lehrer. Manche von ihnen machten sich einen Spaß daraus ihn zu schikanieren, vor allem der Sportlehrer.

    In Mikes Kopf hämmerte es und er spürte die große Beule an seinem Hinterkopf. Langsam kehrten seine Erinnerungen zurück. Dies schien seine Kopfschmerzen jedoch nur zu verschlimmern. Er erinnerte sich an den schmalen Pfad, der zu dem Anwesen seiner Eltern mitten im Wald führte und an seine Angst. Etwas schien ihn verfolgt zu haben, etwas Unheimliches in einer langen schwarzen Robe und mit rot glühenden Augen. Jeder Versuch sich dagegen zu wehren war fehlgeschlagen. Dieses Etwas hatte Mike einfach niedergeprügelt, an mehr konnte er sich nicht erinnern. Er meinte noch einmal ein grausig entstelltes Gesicht gesehen zu haben, mit aufgenähten Metallplatten und Kabeln, die aus dem Hinterkopf wuchsen.

    Macht die Fesseln bitte ab, flehte Mike innerlich und erneut überkam ihn eine furchtbare Angst, als er an dieses Ding denken musste. Abermals rüttelte er an seinen Fesseln, ein Fluss aus Tränen lief ihm über seine Wangen.

    „Bitte, lasst mich gehen", sagte Mike kleinlaut, in der Hoffnung jemand würde es hören.

    Die Stunden vergingen und das Licht über Mike wurde nicht schwächer. Leise weinend lag er festgeschnallt auf dem Tisch, seine Gliedmaßen fingen aufgrund der engen Fesseln langsam an zu schmerzen und das Hämmern in seinem Kopf schien mit jedem Moment schlimmer zu werden.

    Er meinte in der Ferne das dumpfe Dröhnen von großen Maschinen zu hören, die unablässig etwas zu produzieren schienen. Manchmal glaubte er ein leises Stampfen zu vernehmen und hin und wieder Stimmen, irgendwo in weiter Ferne.

    Plötzlich hörte Mike ein leises Zischen, irgendwo neben ihm und schlurfende Schritte, die so klangen, als würden sie genau auf ihn zukommen. Er vernahm ein rasselndes Atmen in der Nähe seines Ohres. Mike wimmerte, ein fauliger Geruch stieg ihm in die Nase.

    „Bitte tun Sie mir nichts, ich will zu meinen Eltern", flehte er fast tonlos.

    Ein dunkler Schatten erschien vor dem Licht über Mike. „Dir etwas tun?", fragte eine Stimme, die an ein Todesröcheln erinnerte und Mike begann am ganzen Körper zu zittern. Er blinzelte mehrere Male, um die Tränen in seinen Augen loszuwerden.

    „Ich will dir nichts tun, fuhr die Stimme fort. „Ich bin dein Doktor, ich will dir nur helfen.

    Ein Hauch von Erleichterung durchströmte Mike und rasch blinzelte er die letzten Tränen in seinen Augen weg. „Sind meine Eltern auch hier?"

    „Nein, mein kleiner, hässlicher Freund, deine Eltern können leider nicht hier sein, um meine großartige Arbeit zu bewundern. Aber du hast ja mich. Gestatten, dass ich mich vorstelle, mein Name ist Bloodmind", erwiderte der Doktor.

    Der Name jagte Mike kalte Schauer über den Rücken und beinahe hätte er wieder angefangen zu weinen. „Warum bin ich an den Tisch gefesselt? Ich will nicht hier sein."

    „Der dient zu unser beider Schutz, während ich meiner Arbeit nachgehe. Ich hoffe, du verstehst das. Aber die Kopfklammer sollten wir lösen können und ein so helles Licht brauchen wir auch nicht. Wenn ich dir diese ganze Erfahrung hier irgendwie angenehmer machen kann, musst du es nur sagen", antwortete der Doktor und kicherte daraufhin leise, was Mike eine Gänsehaut verschaffte.

    Er hörte ein leises Quietschen und spürte, wie sich die Klammer um seinen Kopf löste. Kaum war sie locker genug, drehte er seinen Kopf zur Seite, weg von dem hellen Licht und wischte sich ein paar Tränen an seiner Schulter ab. Ein Schalter wurde umgelegt und das Licht über ihm wurde augenblicklich schwächer.

    Beinahe hätte Mike laut aufgeschrien, als er den kleinen Tisch sah, der neben dem stand, auf dem er sich festgeschnallt befand. Mehrere gefährlich aussehende chirurgische Werkzeuge lagen darauf, darunter eine Bohrmaschine, mehrere Messer, die eher an Hackbeile erinnerten als an Skalpelle, eine große Spritze und mehrere Behälter, voll mit einer dicken, schwarzen Flüssigkeit.

    Panikerfüllt wandte Mike seinen Blick von den Werkzeugen ab und richtete ihn stattdessen in die andere Richtung. Diesmal schrie er auf, er blickte direkt auf eine blutbefleckte Chirurgenschürze.

    „Nana, kein Grund zur Sorge, es ist alles gut, sagte die Stimme in einem Tonfall, der sich alles andere als beruhigend anhörte. „Du kennst jetzt also meinen Namen, es ist sehr unhöflich von dir, dich nicht vorzustellen.

    „M-M-Mike", stammelte Mike und richtete seinen Blick langsam weiter nach oben.

    Die Schürze gehörte einem hageren Mann, der einen ebenfalls blutbefleckten Mundschutz trug und eine Brille mit dicken schwarzen Gläsern, hinter denen man seine Augen nicht erkennen konnte. „Bitte tun Sie mir nichts. Ich will nur wieder nach Hause", wimmerte Mike.

    Bloodmind legte Mike seine knöcherne Hand auf den Kopf und tätschelte ihn beruhigend. „Ich will dir nichts tun, ganz im Gegenteil, ich werde dich verbessern."

    „Mich verbessern?", stammelte Mike panisch und wandte seinen Kopf aus Bloodminds Griff. Er sah sich in dem Raum um und versuchte krampfhaft nicht in Tränen auszubrechen. Er war noch nie besonders stark, schnell oder schlau gewesen und seine Eltern verbrachten die meiste Zeit damit sich darüber zu streiten, wer von den beiden sich um ihn kümmern sollte. Meistens luden sie ihn dann einfach bei einem Kindermädchen ab, denn Freunde, zu denen er hätte gehen können, hatte er keine.

    Verzweifelt versuchte Mike einen Fluchtweg zu finden, doch die einzige Tür die hinaus führte, schien verriegelt zu sein. Außerdem standen zwei Männer daneben, die eine Art Ritterrüstung trugen. In ihren Händen hielten sie lange Gewehre mit Trommelmagazinen. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich ein großer Spiegel, der die gesamte Wand einnahm. Über ihm erblickte Mike ein paar Lüftungsschächte an der Decke, durch die er vielleicht hindurchgepasst hätte. Die übrigen Wände sahen so aus, als wären sie aus Metallplatten zusammengenietet worden.

    Die metallenen Männer starrten Mike kalt aus roten Augen an und es schauderte ihn bei dem Anblick der fast zwei Meter großen Gestalten aus tief schwarzem Metall. Die Hoffnung ihnen vorbeizukommen schminkte Mike sich schnell ab.

    Die haben Waffen.

    „Nennen wir es ein kleines, von mir entwickeltes Experiment", sagte der Doktor, kicherte schrill und ließ seine Hände über das Werkzeug auf dem Tisch gleiten.

    „Bitte, meine Eltern haben sehr viel Geld", flehte Mike schluchzend.

    „Die lächerlichen Währungseinheiten deiner Erzeuger interessieren mich nicht, erwiderte der Doktor kalt und nahm die Spritze in die Hände. „Du solltest dich glücklich schätzen hier sein zu dürfen, nicht viele haben die Ehre meiner persönlichen Gesellschaft.

    „Sie werden nach mir suchen und wenn sie mich finden, dann kommen Sie ins Gefängnis."

    Bloodmind lachte laut auf. „Sie werden dich hier nie finden, mein kleiner, hässlicher Freund, dafür sind wir viel zu weit weg, als dass eure lächerliche Menschentechnologie uns hier erreichen könnte. Was das Gefängnis angeht, wir sind bereits in einem und ich bin der Leiter, erwiderte Bloodmind schrill lachend und breitete die Arme aus. „Niemand wird dich je finden, du gehörst alleine mir.

    „Bitte … Ich bin … bin … eine sehr … ähm … wichtige Person."

    „Lüg mich nicht an! Du bist ein Niemand, ein Nichtsnutz, ein kleiner, fetter Idiot, deshalb hat der Greifer dich überhaupt ausgewählt. Ich fürchte, niemand wird dich vermissen und es wird niemanden kümmern, was mit dir geschehen ist. Bloodmind kicherte. „Aber keine Sorge, für mich bist du gut genug.

    „Ich bin kein Niemand …", sagte Mike leise.

    „Doch das bist du, sonst hätte ich nicht das Vergnügen deine Bekanntschaft zu machen."

    „I-I-Ist ein Greifer dieses Ding, das mich verfolgt hat?", fragte Mike leise.

    Bloodmind steckte die Spritze in einen der Behälter mit der schwarzen Flüssigkeit und füllte sie damit ab. Die metallenen Männer sahen mit ihren roten Augen zu, ohne sich einen Millimeter zu bewegen.

    „Eine weitere von meinen Kreationen. Ich hoffe, du weißt es zu würdigen, dass sich ein großartiger Doktor wie ich mit einer Kreatur wie dir abgibt. Es war schwer die Greifer gefügig zu machen, es hat einige umfassende Veränderungen erfordert. Hat dir mein Greifer gefallen?"

    Nackte Panik schnürte Mike die Kehle zu, als er dabei zusah, wie Bloodmind die gefüllte Spritze aus dem Glas zog. Zähflüssig schwappte die schwarze Flüssigkeit darin.

    „Bitte …"

    „Oh, bitte hier und bitte da, das hat noch niemandem geholfen und dir wird es erst recht nicht helfen. Es wird langsam ermüdend immer und immer wieder dieselben Wort zu hören, es lässt sich einfach niemand mehr etwas Neues einfallen. Ach, ehe ich es vergesse, entschuldige bitte mein Aussehen, ich hatte vorhin mit einem Tarkan zu kämpfen, sie sind eine verdammt widerspenstige Spezies. Aber am Ende tanzen sie alle nach meiner Pfeife, genauso wie du es tun wirst."

    Bloodmind trat mit der Spritze in den Händen näher an Mike heran und ein furchtbarer Geruch von Verwesung stieg ihm in die Nase. Langsam hob Bloodmind die Spritze und Mike versuchte verzweifelt sich aus seinen Fesseln zu winden. Diese schienen sich mit jedem Versuch sich zu befreien nur noch enger um seine Gliedmaßen zu schließen. Er fühlte, wie ihm das Blut an Händen und Füßen abgeschnitten wurde.

    „Warum tun Sie das?", fragte Mike schluchzend, in der Hoffnung Bloodmind doch noch dazu bewegen zu können, ihm nichts zu spritzen.

    „Warum?, fragte Bloodmind und ließ die Spritze wieder sinken. „Er befiehlt es mir, sagte Bloodmind und tippte sich dabei mit einem Finger an den Kopf. „Genau hier befiehlt er es mir. Er sagt, ich soll dafür sorgen, dass neue Probanden gesammelt werden und diese so modifiziert werden, dass wir sie im Kampf verwenden können."

    „A-A-Aber es ist nur eine Stimme in Ihrem Kopf."

    Bloodmind kicherte wie ein Wahnsinniger. „Nein, das sagen sie alle, wenn sie hier liegen. Er ist real, genauso real wie du und ich und er befiehlt es mir. Seinen Befehlen darf man sich nicht widersetzen. Alle, die es tun, werden schwer bestraft." Erneut hob Bloodmind die Spritze und setzte sie an Mikes Hals an.

    So weit, wie es ihm möglich war, bewegte Mike sich davon weg und wandte seinen Blick ab. Panisch versuchte er sich freizustrampeln und bewegte sich so schnell hin und her, wie es ging.

    „Halt still!, fauchte Bloodmind Mike an. „Verdammte Menschen! Die Drazal sind um so vieles einfacher zu handhaben, sie wissen, wann sie geschlagen sind. Du zögerst es nur hinaus, dein Schicksal ist unvermeidlich.

    „Bitte …", flehte Mike erneut und begann zu weinen, sein Schluchzen erfüllte den Raum. Mit fest zusammengekniffenen Augen hörte er auf sich zu wehren.

    „Oh, seht euch das an, jetzt tropft der Mensch, kicherte Bloodmind leise. „Keine Sorge, es tut nur ganz furchtbar weh. Bloodmind bekam einen lauten Lachanfall.

    Im nächsten Moment spürte Mike einen Stich im Hals und schrie laut auf. Er nahm deutlich wahr, wie sich der Inhalt der Spritze in ihm entleerte. Ein paar Augenblicke später zog Bloodmind die Spritze wieder hinaus. Mike fühlte sich unverändert. Vorsichtig öffnete er seine Augen wieder, nach wie vor leise schluchzend. Nackte Angst machte sich in ihm breit, wenn er an den Inhalt der Spritze dachte.

    „Das war es schon, kommentierte Bloodmind. „Siehst du, es ist doch gar nicht so schlimm gewesen. Es dauert ein paar Momente, bis das Mutagen seine Wirkung entfaltet. Eine weitere Entwicklung von mir. Abermals brach Bloodmind in schrilles Gelächter aus.

    „Sie sind ein Wahnsinniger, ein Verrückter", stammelte Mike mit tränenerstickter Stimme und ausgehend von der Einstichstelle breitete sich ein unangenehm warmes Gefühl in ihm aus.

    „Ich bevorzuge den Ausdruck Visionär. Spürst du bereits, wie mein Serum seine Wirkung entfaltet? Es dauerte Jahrzehnte es zu entwickeln und es waren viele Opfer notwendig, aber nun ist es fast fertig. Dank euch Menschen. Ihr seid so wunderbar vielfältig einsetzbar. Dennoch werden weitere Versuche notwendig sein, wie ich fürchte."

    Ein seltsam kribbelndes Gefühl machte sich in Mikes gesamten Körper breit. Er fühlte es nicht nur auf der Haut, sondern auch tief in sich, sogar in seinen Knochen. Ein leichter Schmerz durchzuckte seine Fingerspitzen. Panisch blickte Mike auf seine Finger, die sich dunkelbraun verfärbten, seine Fingernägel wuchsen rasend schnell und nahmen eine klauenartige Form an.

    Die Adern in seinem Körper verfärbten sich ebenfalls langsam bräunlich und die Tönung breitete sich immer weiter aus. Plötzlich krampfte sich in Mike alles zusammen und das kribbelnde Gefühl verwandelte sich in brennende Schmerzen. Noch nie in seinem Leben hatte Mike solche Schmerzen erlitten wie in diesem Moment. Es fühlte sich so an, als würde jede Zelle seines Körpers in Flammen stehen.

    Mike schrie aus voller Kehle und krümmte sich in seinen Fesseln. Er konnte deutlich wahrnehmen, wie sich sein Körper veränderte. Seine Beine schienen etwas dünner und muskulöser zu werden und seine Zehennägel wuchsen mitsamt den Füßen in die Länge, bis sie die gleiche klauenartige Form besaßen wie seine Fingernägel.

    Seine Haut zog sich schmerzhaft enger um seinen Körper und die Rippen stachen aus Mikes Brustkorb hervor. Er spürte, wie die Zähne in seinem Mund länger und spitzer wurden, etwas schien direkt über seinem After zu wachsen. Unter Schmerzen wurde Mikes Körper größer und seine Muskeln wuchsen. Die Kleidung an seinem Körper riss und fiel auf den Tisch, auf dem er nach wie vor festgeschnallt lag.

    Mikes Schreie wurden immer lauter und je länger sie andauerten, desto mehr änderte sie ihre Tonlage, bis sie sich irgendwann eher wie die Schreie eines Biestes anhörten als die eines Menschen.

    Unter unvorstellbaren Schmerzen zog sich Mikes Kopf in die Länge und ein langer Schwanz entsprang direkt über seinem Gesäß. An dessen Ende entwickelte sich rasch ein dolchartiger Knochen. Seine Finger und Füße beendeten ihre Verwandlung und waren jetzt wesentlich länger und mit Klauen besetzt. Er fühlte die neuen, starken Muskeln unter seiner ledrigen Haut. Die Schmerzen ließen jedoch nicht nach und es fühlte sich so an, als würden Mikes Eingeweide brennen.

    Er stieß schrille und langgezogene Schreie aus. Bloodmind stand währenddessen schweigend daneben, verschränkte seine Hände hinter dem Rücken und betrachtete zufrieden Mikes Verwandlung. Die Metallenen ließen sich keine Gefühlsregung anmerken. Unter seiner Chirurgenmaske schien Bloodmind kalt zu lächeln.

    Nach einer Weile, die Mike wie eine Ewigkeit vorkam, ließen die Schmerzen endlich nach und er entspannte sich in seinen metallenen Fesseln, die inzwischen fester saßen denn je.

    Von den Schmerzen benommen, blickte Mike in das gedämpfte Licht über ihm und es erschien ihm heller als zuvor. Schnell wandte er seinen Blick wieder ab und sah zur Seite. Er richtete seinen Blick auf eine Hand, die nicht ihm zu gehören schien. Versuchsweise bewegte er einen Finger und der Finger, den er sah, bewegte sich ebenfalls. Es handelte sich doch um seine Hand, nur war sie matschbraun und mit langen Klauen besetzt.

    Erneut verspürte Mike Panik in sich hochsteigen und er schaute an sich herab, wobei er seinen Kopf nur mit Mühe drehen konnte. Bei dem Körper, den er erblickte, handelte es sich ganz gewiss nicht um den seinen, eher um den eines entstellten Monsters, dachte er im Stillen. Denn mit bräunlicher, lederartiger Haut, starken Muskeln darunter, dicken Adern und hervorstehenden Knochen sah er furchtbar aus.

    Seine Wahrnehmung schien sich ebenfalls verändert zu haben, denn er sah alles gestochen scharf und in einem rötlichen Ton. Gerüche stiegen ihm viel intensiver in die Nase. Mike stieß einen angsterfüllten Schrei aus, doch der Laut, der aus seiner Kehle drang, erschrak ihn um ein vielfaches mehr. Denn seine Stimme erinnerte nur noch entfernt an die eines Menschen, genau wie der Rest seines Körpers. Mike meinte eine neue Gliedmaße zu spüren, eine Art Schwanz, den er kaum kontrollieren konnte.

    „Es funktioniert, sagte Bloodmind leise und hörte sich dabei überglücklich an. „Nach all den Jahren und den vielen Versuchen funktioniert es endlich. Es ist noch nicht perfekt, aber es funktioniert.

    „Was haben Sie mit mir gemacht?", schrie Mike panisch, wobei fast nur unverständliche Laute aus seiner Kehle drangen.

    „Ich sagte doch, ich würde dich verbessern. Du siehst einfach wunderschön aus. Eigenlob ist normalerweise nicht meine Sache, aber dafür bist du zu gut geworden, erwiderte Bloodmind lachend. „Jetzt ist es an der Zeit dich unter Kontrolle zu bringen, mein kleines Experiment.

    Bloodmind nahm die Bohrmaschine in eine Hand und eines der Hackbeile in die andere. Mike stieß panische Schreie aus und rüttelte so fest er konnte an seinen Fesseln. Bloodmind trat hinter Mikes Kopf. Er konnte den grausigen Geruch, der von Bloodmind ausging, nun noch viel intensiver riechen als zuvor. Plötzlich spürte Mike, wie eine seiner Fesseln nachgab, und er zog mit aller Kraft daran. Plötzlich löste sie sich und Mikes Krallen fuhren durch die Luft. Augenblicklich sprang Bloodmind ein paar Schritte zurück. Mike schlug heftig nach ihm.

    „Packt ihn!", fuhr Bloodmind die Metallenen an.

    Die gehorchten aufs Wort und stürmten auf Mike zu, ihre Gewehre schnallten sie sich noch im Laufen auf den Rücken. Mike hieb nach einem der Metallenen, bevor dieser ihn erreichen konnte. Seine Krallen schlugen durch den Brustpanzer des einen und legten die darunterliegenden Drähte und Hydraulik frei.

    Den Metallenen schien dies nicht zu stören und er packte Mikes Handgelenk mit einem festen, schraubstockartigen Griff. Mike versuchte sich zu entwinden, doch es gelang ihm nicht seine zweite Hand frei zu bekommen. Mit seinem neuen Schwanz stach Mike einmal in Richtung des anderen Metallenen, allerdings konnte er seinen Schwanz nur schlecht kontrollieren und er schaffte es nicht gezielt zuzuschlagen.

    Die dolchartige Spitze traf dennoch auf den zweiten Metallenen und blieb in dessen Hüfte stecken. Den Metallenen kümmerte dies nicht weiter und er packte zu, ehe Mike seinen Schwanz wieder herausziehen konnte.

    „Sehr gut, lobte Bloodmind. „Noch viel stärker als erwartet, sogar stark genug, um die Rüstungen eines Ritters zu durchschlagen. Ich bin beeindruckt, du gibst ein hervorragendes Exemplar ab. Faszinierend, wie du deinen Schwanz in einem so frühem Stadium schon einsetzten kannst.

    Die Metallenen hielten Mike fest umklammert, er konnte sich ihnen nicht entziehen, egal wie sehr er es versuchte. Dann hörte er wie Bloodmind die Bohrmaschine startete und ein furchtbar schrilles Summen den Raum erfüllte.

    „Wehre dich nur weiter. Deine lächerlichen Versuche zu entkommen machen alles gleich viel unterhaltsamer", sagte Bloodmind, lachte dabei wie ein Geisteskranker und setzte die Bohrmaschine an Mikes Kopf.

    „Neeeiiiiiinn!", kreischte Mike mit seiner entstellten Stimme und unternahm einen weiteren Versuch sich zu befreien. Erneut hatte er damit keinen Erfolg. Dem Griff der Metallenen hatte er nichts entgegenzusetzen. Im nächsten Moment spürte er, wie der Bohrer seinen Hinterkopf eindrang und auf den Knochen stieß. Augenblicklich hörte Mike auf sich zu bewegen und blieb still liegen. Der Bohrer durchbrach den Knochen und drang in Mikes Gehirn vor.

    „Jetzt gehörst du mir", hörte Mike Bloodmind noch sagen, bevor er bewusstlos wurde.

    Kapitel 2

    Entführt

    Schweißgebadet fuhr Florian in die Höhe. Sein Puls raste und sein Atem ging schnell und unregelmäßig. Todmüde und verärgert über das nervige Geräusch, langte er nach seinem Wecker und fegte ihn mit einem Schwung vom Nachtkasten. Zwischen den Vorhängen seines Zimmers war noch kein Licht zu sehen und der Wecker auf dem Boden zeigte 6:20 Uhr.

    Florian atmete ein paar Mal tief durch und beruhigte seinen Herzschlag. Das Adrenalin schoss durch seine Adern und seine Nase lief. Als sein Herz wieder ansatzweise in Normalgeschwindigkeit schlug, legte er sich zurück in sein Bett und rieb sich die Augen. Die Bilder des Albtraumes sah er noch direkt vor sich. Er hatte von einem Jungen, vielleicht ein paar Jahre jünger als er selbst, geträumt. Der Junge war durch einen dunklen Wald gerannt und von einer Gestalt verfolgt worden, die Florian nicht genau hatte erkennen können. Panik lag in den Augen des Jungen und Florian konnte nichts tun, um ihm zu helfen, fast so als hätte ihn jemand zurückgehalten. Florian wollte schreien, doch brachte er keinen Ton über die Lippen. Immer näher war die Gestalt dem Jungen gekommen und irgendwann hatte sie ihn eingeholt. Sie packte den Jungen, nahm ihn mit und gerade als Florian ihr folgen wollte, drehte sich die Gestalt zu ihm um. Der Blick durchdrang ihn, tiefer als alles zuvor. Unfähig sich zu rühren, sah Florian einfach nur zu, wie die Gestalt sich ihm immer weiter näherte. Die Gestalt streckte gerade die Hand nach ihm aus, als sie im selben Moment in einem bauen Blitz verschwand. Eine donnernde Stimme erklang: „Fliehe oder du wirst der Nächste sein." Dann war er vom Geräusch des Weckers aufgewacht.

    Versuchen einzuschlafen machte jetzt keinen Sinn mehr für ihn, also stand Florian auf und öffnete die Fenster seines Zimmers, um den Schweißgeruch loszuwerden. Es herrschte noch Dunkelheit, doch fand Florian sich mühelos in seinem Zimmer zurecht und wich geschickt allen Wäsche- und Müllbergen aus, die überall verstreut auf dem Boden lagen. Die angenehm kühle Morgenluft strich über seine Haut und er atmete ein paar weitere Male tief durch. Er fragte sich, was dieser Traum bedeuten konnte, wenn er überhaupt etwas bedeutete und fasste sich einmal an seine Stirn.

    Sie glühte förmlich. Klasse, ein Fiebertraum, dachte Florian und schloss das Fenster wieder. Da ertönte die Stimme seiner Mutter von unten: „Frühstück ist fertig!"

    „Komme gleich!", rief Florian zurück und wischte sich einmal die rinnende Nase ab. Eilig knipste er das Licht an und begann die Wäscheberge nach tragbarer Kleidung zu durchwühlen. Nach ein paar Minuten meinte er genug Kleidung gefunden zu haben, die nicht so stark stank wie der Rest und er zog sich an.

    Seine Zimmertür ließ sich nur mit etwas Mühe öffnen und er konnte sie unter all den Postern von Filmen, die er einmal gut gefunden hatte, gerade noch erkennen. Florian zählte schon immer zu den größten Science-Fiction-Fans in seiner Schule und tapezierte sein Zimmer regelmäßig mit neuen Plakaten. Kaum trat er auf den Flur, wurde auch schon die gegenüber liegende Tür aufgerissen und seine Schwester Elia trat ebenfalls in den Gang. Ihre braunen Haare saßen so früh am Morgen schlecht. Mit ihren blauen Augen funkelte sie ihn an.

    „Du stinkst nach Schweiß", sagte sie, sobald sie ihn sah.

    „Du riechst auch nicht gerade wie eine Rose", erwiderte Florian schlecht gelaunt. Er hatte keine Lust sich von seiner Schwester, die ihm gerade bis zur Brust reichte, beleidigen zu lassen. In letzter Zeit gerieten sie immer häufiger aneinander und er fand sie unglaublich nervtötend. Nur leider unterstützten seine Eltern in Streitfragen meistens sie.

    „Außerdem siehst du so aus, als wärst du krank, geh weg mit deinen Bazillen!"

    Ohne eine Antwort abzuwarten, knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu. Florian fühlte sich wirklich nicht besonders gut und ihm war danach zu Hause zu bleiben.

    „Kommst du jetzt frühstücken oder nicht?", rief erneut seine Mutter von unten aus der Küche. Florian seufzte und ging mit schlurfenden Schritten die Treppe zur Küche hinunter, vorbei an den eingerahmten Orden seines Vaters aus dessen Militärzeit. Am Ende der Treppe hing neben den Orden ein altes Familienfoto von ihrem letzten Brasilienurlaub, welches die ganze Familie am Strand zeigte.

    „Gut geschlafen?", fragte ihn seine Mutter, die gerade am Herd hantierte und das Frühstück für seinen Vater zubereitete. Dabei warf sie ihre langen braunen Haare zurück und lächelte Florian aufmunternd zu. Florian murmelte als Antwort nur etwas Unverständliches. Das hielt seine Mutter meistens davon ab, weitere Fragen zu stellen. Seine Mutter besaß die nervige Angewohnheit früh am Morgen immer besonders gesprächig zu sein und klärte dann die Familie gerne über die neuesten Errungenschaften der Ökoindustrie auf. Florian setzte sich an den Küchentisch und aß das Müsli, welches seine Mutter für ihn zubereitet hatte. Müde nippte Florian an seinem Kaffee, fühlte sich hinterher aber kaum munterer. Sein Vater saß ihm gegenüber, versteckte sich hinter seiner Zeitung und blätterte diese gemütlich durch. So früh am Morgen konnte man sich nicht besonders gut mit ihm unterhalten und auch Florian mochte das Schweigen am Tisch lieber. Zwischen ihnen stand ein großer Strauß Sonnenblumen auf dem Tisch, den Lieblingsblumen seiner Mutter. Vor dem Haus befand sich ein ganzes Beet in dem seine Mutter Sonnenblumen züchtete.

    Inzwischen ertönte ein lautes Wummern aus dem Zimmer seiner Schwester und Florian vermutete, dass sie wieder einmal alle ihre Britney Spears-CDs gleichzeitig anhörte. Florians Vater blätterte verärgert seine Zeitung um, sagte jedoch nichts. Für einen ehemaligen Soldaten konnte er sich bei seinen Kindern überraschend wenig durchsetzen. Florians Mutter war stets die Dominante in ihrer Beziehung gewesen. Sie hatte ihn vor Jahren gezwungen aus dem Militär auszutreten.

    Schlecht gelaunt erhob sich Florian vom Tisch, stellte seine Teller und den fast vollen Kaffeebecher in die Spüle. Er wollte wieder nach oben gehen, aber seine Mutter hielt ihn zurück.

    „Du siehst krank aus, sagte sie besorgt und legte ihm die Hand auf die Stirn. Florian ließ seiner Mutter freie Hand bei ihrer „Untersuchung, da es ohnehin keinen Sinn hatte sich dagegen zu wehren. Sonst würde sie ihn nur weiter nerven, so lange bis er sie frei walten ließ.

    „Du hast leichtes Fieber, leg dich besser wieder hin", bestimmte sie, als sie ihre Untersuchung für beendet erklärte.

    „So schlecht sieht er doch gar nicht aus und seine Noten waren in letzter Zeit auch nicht gerade die Besten", warf Florians Vater ein und raschelte mit der Zeitung.

    „Nein, er bleibt heute zu Hause, er hat seinen Kaffee kaum angerührt und du weißt, wie er ist, wenn es um seinen Kaffee geht. Er muss nicht auch noch alle anderen in der Schule anstecken. Außerdem kann er die Zeit sinnvoll nützen und für die Matheschularbeit nächste Woche lernen", erwiderte seine Mutter in einem Tonfall, der keine Diskussion zuließ.

    Daraufhin brummte Florians Vater etwas hinter seiner Zeitung und gab sich geschlagen.

    Selbst wenn das Haus abbrennt, muss ich vorher wahrscheinlich noch lernen, bevor ich raus darf, dachte Florian bei sich, war aber schlau genug diesen Gedanken nicht laut auszusprechen. Kaum hatten seine Eltern das Gespräch beendet, verschwand er auch schon in sein Zimmer und kämpfte sich durch knöchelhohen Müll zu seinem Bett hindurch. Florian legte sich ins Bett und baute sich einen Gehörschutz aus Polstern, um die wummernde Musik seiner Schwester nicht ertragen zu müssen.

    Als wäre das nicht schon laut genug, fing seine Mutter auch noch an Staub zu saugen, und der Nachbarshund schien sich wieder einmal in einen hysterischen Anfall hineingesteigert zu haben.

    „Kann man hier nicht einmal ein paar Minuten lang Ruhe haben?", schimpfte Florian ärgerlich in seinen Kopfpolster.

    Er hatte es satt, er hatte alles satt. Seine Eltern, die sich nur um ihn kümmerten, wenn es um seine Noten ging. Er hatte es satt, wie seine Schwester ihn von oben herab behandelte, als wäre er nur ein besseres Haustier. Und vor allem hatte er es satt sich jeden Tag lang in die Schule zu schleppen und sich dort sieben Stunden lang die Monologe der Lehrer anzuhören. „Manchmal will ich einfach nur fort von hier!", murmelte er leise unter seinen Polstern.

    Erst nach einer halben Stunde kehrte Ruhe im Haus ein. Florians Eltern fuhren beide zur Arbeit und seine Schwester ging in die Schule. Florian hörte, wie sie die Tür laut hinter sich zuknallte. Sogar der Nachbarshund hielt zur Abwechslung die Schnauze und dafür dankte Florian Gott, denn seine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Nachdem eine Weile lang Stille geherrscht hatte, zog Florian vorsichtig den Kopf unter den Polstern hervor und lauschte. Nur die Autos, die hin und wieder am Haus vorbei fuhren, konnte er leise hören, ansonsten machte sich Ruhe breit. Er atmete einige Male tief durch und ließ seinen Kopf dann auf den Polsterhaufen sinken. In seinem Schädel hämmerte es, doch nun fand er endlich seinen Frieden. Müde fielen ihm die Augen zu und da schlief er auch schon ein.

    Zwei Stunden später wachte er erneut schweißgebadet auf. Derselbe Albtraum, doch diesmal war er verfolgt worden. Er hatte versucht zu fliehen, doch er war in der Dunkelheit gestolpert und in dem Augenblick, in dem sich die Gestalt über ihn beugte, war er aufgewacht. Wieder hatte ihm dieselbe Stimme gesagt, dass er fliehen solle.

    Nur ein Traum, es war nur ein Traum, redete Florian sich gut zu. Er hatte die Bilder noch lebhaft vor seinem inneren Auge.

    Florian wollte sich gerade wieder hinlegen, da ertönte in der Ferne ein lautes Rumpeln. Zwischen den Vorhängen fiel kaum Licht in sein Zimmer. Trotz der leichten Kopfschmerzen stand Florian auf und ging zum Fenster. Mit einem Schwung zog er die Vorhänge beiseite und blickte nach draußen.

    Draußen lag alles grau in grau und der Himmel verdunkelte sich langsam immer weiter. Bald würde es ein Gewitter geben. Er ließ seinen Blick über den kleinen Garten vor dem Haus schweifen. Alles sah so aus wie immer und dennoch irgendwie anders. Ein einsames Auto fuhr vorüber und für einen kurzen Moment tauchten die Scheinwerfer alles in ein goldenes Licht. Florian wollte gerade wieder die Vorhänge zuziehen, da fiel ihm eine Bewegung zwischen den zwei hohen Bürotürmen auf der anderen Straßenseite auf.

    Die Seitengasse zwischen den Türmen, wo er die Bewegung wahrgenommen hatte, war nicht sonderlich breit und lag größtenteils im Dunkeln. Florian blickte eine Zeit lang in die Seitenstraße. Sicher, dass sich dort zwischen den Mülltonnen etwas bewegte, starrte er weiter in die Dunkelheit. Zwei kleine rote Punkte schienen dort zu schweben und es schien Florian, als wären sie direkt auf ihn gerichtet.

    Wahrscheinlich nur die Lichter eines Radfahrers, dachte Florian und zog die Vorhänge wieder zu. Da fiel ihm plötzlich der Albtraum wieder ein. Die Gestalt mit den roten Augen, die ihn verfolgte und ihn einfangen wollte kam ihm wieder in den Sinn. Augenblicklich riss er die Vorhänge wieder auf und blickte dorthin, wo er die zwei roten Punkte zuletzt gesehen hatte. Sie befanden sich nicht mehr dort. Suchend ließ Florian seinen Blick durch die Gasse schweifen, doch außer Schmutz und Müll konnte er nicht viel erkennen.

    Ein Blitz zuckte auf und Florian schloss kurz, geblendet vom hellen Licht, die Augen. Als er sie einen Moment später wieder öffnete und

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