Kates Abenteuer in Alaska
Von Sandra Goldoni
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Kates Abenteuer
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Kates Abenteuer in Alaska - Sandra Goldoni
Vancouver
Mittwoch, 25. März London (England)
Kate Granger konnte es kaum erwarten, ihre Urlaubsreise anzutreten. Monatelang war sie sich bei ihrem Reiseziel unsicher, bis sie sich dann doch endlich dazu durchgerungen hatte, die Kreuzfahrt von Vancouver nach Alaska durch die Inside Passage zu buchen.
Das hatte seinen guten Grund.
Erst letztes Jahr hatte Kate ein paar Wochen in Venezuela verbracht, die zu einem wahren Horrortrip wurden. Einzig durch ihre Freunde war es ihr gelungen, wieder gesund und munter nach England zurückzukehren. Daher überlegte sie sich dieses Mal sehr genau, wohin ihre Reise gehen sollte.
Weil sie keine Spinnen oder Schlangen mehr sehen wollte, fiel ihre Auswahl auf Alaska.
Auf einem Kreuzfahrtschiff, so dachte sich Kate, würde ich nie alleine sein. Ständig wäre die Crew an Bord und die vielen anderen Passagiere wären bei den Landausflügen in meiner Nähe.
Die Reise würde vierzehn Tage dauern, wobei sie Morgen mit einem Flugzeug von Heathrow nach Vancouver fliegen würde. Dort angekommen würde sie auf das große Kreuzfahrtschiff gehen und durch die weltbekannte Inside Passage fahren.
Alles war perfekt geplant.
Am Vormittag war Kate noch schnell in ihrem Lieblingskaufhaus Burlington Arcade, in London – Piccadilly gewesen, um sich eine warme, zoisitblaue Daunenjacke mit einer weiten, verstellbaren Kapuze zu kaufen, die sie bei den Landausflügen anziehen wollte. Aber auch warme Schuhe mit ein Paar Neoprensocken konnte sie sich noch besorgen.
Jetzt befand sich Kate in ihrer kleinen, gemütlichen Wohnung in Mayfair, in der North Audley Street. Für Kate das schönste Viertel von ganz London.
Es war schon spät am Abend.
Ihren Koffer und ihre Reisetasche hatte sie bereits am Flughafen aufgegeben, daher hatte sie noch reichlich Zeit, mit ihrer Großmutter Paratti zu telefonieren, bei der Kate aufgewachsen war.
Nachdem sie noch mindestens eine Stunde telefoniert hatte, legte sie sich erschöpft in ihr kuscheliges Bett und konnte es kaum erwarten, die großen Eisberge mitsamt den vielen Tieren, wie Seehunde und Buckelwale zu sehen.
So ein Mist, dachte sich Kate, als sie eine halbe Stunde zu spät wach wurde. Der blöde Wecker hatte versagt.
Sie rannte durch ihr kleines Bad, stolperte über ihre Schuhe, da klingelte es plötzlich an ihrer Tür. Der Taxifahrer war schon da. Er gab ihr über die Sprechanlage Bescheid, dass er unten auf sie warten würde.
Kate zog sich schnell noch ihre Jacke über, eh sie schließlich, völlig gestresst die Treppe hinuntereilte.
Wie man es von England kennt, regnete es in Strömen.
Kate saß im Taxi.
Ihr Ticket, ihr Bargeld und ihre Kreditkarte steckten in ihrem Brustbeutel, den sie unter ihrer smaragdgrünen Crashbluse trug. Es darf nun nichts mehr schiefgehen, hoffte sie, dann lehnte sie sich entspannt zurück.
Doch nur fünf Minuten später, sie befand sich in der Höhe der Queens Gate, stand sie mitten in einem Verkehrsstau.
»Was ist denn heute nur los?«, erkundigte sich Kate bei dem Taxifahrer.
»Solch einen Stau kenne ich um diese Zeit eigentlich auch nicht, Ma’am«, antwortete er ihr kopfschüttelnd. »Immerhin ist es ein ganz gewöhnlicher Donnerstag und schon halb zehn.«
Danach sprach der Taxifahrer über sein Funkgerät mit einem Kollegen, der ebenfalls einen Fahrgast zum Flughafen bringen sollte. Auch er stand seit fünfzehn Minuten, doch es ging einfach nichts mehr. Weder vor, noch zurück. Alles stand still.
»Oh, nein! Das gibt es doch nicht. Könnten Sie mich dann einfach zurück zur Paddigton Station bringen?«, fragte Kate. Sie wühlte rasch in ihrem Brustbeutel, um genügend Kleingeld parat zu haben. »Es ist wohl besser, wenn ich einen Zug zum Flughafen nehme.«
Der Taxifahrer fuhr eine Seitenstraße ab.
»Das war mit Sicherheit die bessere Entscheidung«, meinte er, als er Kate drei Minuten später am Bahnhof aussteigen ließ.
Kate rannte die Rolltreppe hinunter.
Glücklicherweise konnte sie gerade noch rechtzeitig eine U-Bahn erreichen, die zum Flughafen fuhr.
Die Bahn war komplett überfüllt.
Kate bekam nicht einmal mehr einen Sitzplatz, so blieb sie mitten im Gang stehen.
Sie nahm es gelassen hin. Immerhin kann ich ja im Flugzeug noch lange genug sitzen, dachte sie sich.
Plötzlich hielt die Bahn in einem dunklen Tunnel an.
Ungeduldig sah Kate auf ihre Armbanduhr. Sie hatte kaum mehr Zeit und konnte nicht verstehen, warum der Zug hier anhielt.
»Entschuldigen Sie?«, fragte Kate einen weiteren Fahrgast, der neben ihr stand und auch keinen Sitzplatz mehr bekommen hatte. »Können Sie mir sagen, warum der Zug hier hält?«
»Er wird wahrscheinlich gleich von einem anderen Zug überholt werden«, antwortete ihr der Mann. »Sowie der vorbei ist, werden wir hoffentlich auch weiterfahren.« Er erkannte das Flugticket, das Kate in ihrer Hand bereithielt. »Wollen Sie auch zum Flughafen?«
»Ja, ich bin schon ziemlich spät dran. Auf den Straßen geht gar nichts mehr, deshalb hat mich mein Taxifahrer kurzfristig zur Bahn gebracht.«
Im selben Moment ruckte der Zug und fuhr wieder an.
Kate blickte erneut auf ihre Armbanduhr.
Sie hatte jetzt nur noch zwanzig Minuten Zeit, dann würde ihr Flugzeug ohne sie abheben.
»Da haben wir den gleichen Weg«, sagte der Mann. »Wenn wir nicht ein bisschen schneller fahren, verpasse ich meinen Flug.« Er sah ungeduldig auf seine Uhr. »Das packe ich bestimmt nicht mehr. So ein Mist. Nur noch achtzehn Minuten. Hoffentlich fährt der jetzt flott bis zum Flughafen durch.«
»Oh, fliegen Sie auch zufällig nach Vancouver?«, wollte Kate wissen.
»Ja. Sie etwa auch?«, fragte der Mann überrascht.
»Ja«, antwortete ihm Kate.
Endlich, die Bahn wurde langsamer, sie kamen am Flughafen an. Gemeinsam rannten sie los, rempelten andere Passagiere unterwegs an, riefen hastig eine Entschuldigung zurück und kamen gerade noch an, als ein Steward den Durchgang zu ihrer Maschine schließen wollte.
»Halt, stopp, wir wollen auch noch mit!«, rief ihm Kate zu. Schlitternd kam sie vor dem Steward zum Stehen. »Wir sind wegen des Verkehrsstaus so spät dran.«
Er betrachtete sich ihre Tickets und meinte: »Da habe Sie aber Glück, dass Sie noch mitfliegen können.«
Als sie in die Maschine kamen, stellte sich heraus, dass der Mann, mit dem Kate hierher gerannt war, ziemlich weit hinten im Flugzeug saß, während sie ihren Platz in der Mitte fand.
Alle Plätze waren schon besetzt.
So, wie es aussah, war ihr Flugzeug komplett ausgebucht.
Kate nahm schnell auf ihrem Sitz Platz und schnallte sich an.
Während ihnen die Sicherheitsvorkehrungen bekannt gegeben wurden, rollte ihre Maschine zur Startbahn.
»Gerade noch rechtzeitig, was?«, meinte eine junge Frau, die neben Kate saß. »Mein Name ist Chloe Combe. Ich fliege auch nach Vancouver und mache dort eine Kreuzfahrt nach Alaska.«
Kate schätzte Chloe auf Anfang zwanzig. Sie hatte lange, braune Haare, eine schlanke Figur und große braune Augen.
Kate war auch erst dreiundzwanzig Jahre alt, doch das würde sich an ihrem Geburtstag, am achtundzwanzigsten März ändern. Weil sich Kate nicht gerne feiern ließ, kam ihr die Kreuzfahrt in diesem Zeitraum wie gerufen. So konnte sie ihren Geburtstag still und heimlich feiern, ohne dass es auf dem Schiff jemand mitbekommen würde.
Nun hob ihr Flugzeug laut dröhnend ab.
»Mein Name ist Kate Granger. Es freut mich Sie kennenzulernen. Wahrscheinlich habe ich die gleiche Kreuzfahrt gebucht. Sind Sie auch auf dem Schiff Cruze Princess?«
»Na so ein Zufall. Genau auf diesem Schiff bin ich auch. Ich hoffe, wir haben viel Spaß. Aber vor allem gutes Wetter, damit wir möglichst viele Tiere und viel von dem Land sehen können«, plauderte Chloe lebhaft los.
Kate fand sie sofort sympathisch.
Die nächsten neuneinhalb Stunden würde sie also neben Chloe Combe verbringen. Wenn das kein gutes Omen ist, überlegte sich Kate. Doch dann fiel ihr ein, dass sie kurz zuvor verschlafen hatte, im Stau gestanden hatte, dann noch zum Bahnhof musste und nur mit viel Glück noch in diese Maschine hinein durfte.
Sollte sie diese Kreuzfahrt wirklich antreten?
Blödsinn! Solche Gedanken darf ich gar nicht erst aufkommen lassen, besann sich Kate. Stattdessen sah sie sich nun lieber die restlichen Passagiere im Flugzeug an.
Kate war noch nie zuvor mit einer Air Canada geflogen, doch im Großen und Ganzen, war es auch nicht anders als in der British Airways, mit der sie letztes Jahr nach Venezuela geflogen war. Mittlerweile hatten sie ihre Flughöhe erreicht und die Stewardessen kamen mit ihren Servierwagen durch die Reihen. Für das Mittagessen wurden ihnen zwei Gerichte zur Auswahl angeboten.
Kate brauchte gar nicht lange überlegen, weil das eine Menü aus Steak mit Nudeln und Gemüse bestand. Kate aß schon seit mehreren Jahren kein Fleisch mehr, doch für Fisch hatte sie immer eine Leidenschaft. So wählte sie den Heilbutt mit Pellkartoffeln, einer Weißweinsoße und Salat.
»Hallo!«, meldete sich unerwartet der Mann neben Kate, der zuvor mit ihr im Zug gestanden hatte. »Da hatten wir aber vorhin reichliches Glück, was? Ich glaube, durch unseren Stress im Straßenverkehr habe ich mich noch gar nicht vorgestellt? Mein Name ist Tyler Winfield.«
Kate blickte zu ihm auf.
Der Mann hatte braune, kurze Haare, wobei sein Pony recht lang war und ihm über die Augen fiel. Kate schätzte ihn auf Ende zwanzig. Er maß ungefähr einen Meter achtzig und war sportlich, elegant gekleidet. Sein charmantes Lächeln machte ihn äußerst attraktiv.
Kate freute sich und stellte sich nun auch vor.
»Hallo Tyler, mein Name ist Kate Granger.« Sie schüttelte ihm die Hand. »Ja, da hatten wir wirklich Glück. Ein paar Minuten später wäre unsere Maschine ohne uns abgeflogen.«
Gut gelaunt nahm sie ihren Tomatensaft von der Stewardess entgegen.
Chloe bekam ihren Kaffee gereicht.
»Darf ich Ihnen auch etwas anbieten?«, wollte die Stewardess von Tyler wissen.
»Oh ja. Für mich bitte auch einen Tomatensaft. Der schmeckt hier oben in einem Flugzeug immer am besten«, antwortete er ihr.
Nachdem auch er seinen Saft bekommen hatte, machte er der Stewardess auf dem Gang kurz Platz und gesellte sich dann, als der Getränkewagen vorbei war, wieder zu Kate.
»Hat Sie Ihre Freundin schon vermisst, als wir im Stau und in der U-Bahn festsaßen?«, fragte Tyler. Er grinste zu Chloe, die durch die heftigen Turbulenzen in diesem Moment ihren Kaffee verschüttete.
Kate half ihr rasch, die Flecken von ihrer Hose zu wischen.
»Oh, nein. Ich habe Chloe eben erst im Flugzeug kennengelernt«, erklärte sie ihm. »Wir machen die gleiche Kreuzfahrt, wenn wir in Vancouver ankommen. Durch die Inside Passage bei Alaska.«
»Hallo«, sagte Chloe leicht errötend. »Ja, das ist so toll. Ich freue mich schon riesig.«
»Ist ja irre«, meinte Tyler. »Ich habe die gleiche Kreuzfahrt gebucht. Wäre ja super, wenn wir auch auf demselben Schiff wären.«
»Meins nennt sich Cruze Prinzess«, antwortete ihm Kate.
Lachend stellten sie fest, dass sie tatsächlich ihre Reise auf demselben Schiff verbringen würden.
Als das Essen serviert wurde, setzte sich Tyler wieder auf seinen Platz in die hinteren Reihen.
Der Fisch war ausgezeichnet, auch der Weißwein, den sich Kate dazu bestellt hatte, schmeckte ihr vorzüglich.
»In welchem Hotel übernachtest du denn, wenn wir in Vancouver ankommen?«, murmelte Chloe schmatzend. Sie kaute gerade auf einem Stück ihres Steaks, zu dem sie Bandnudeln und frische Erbsen auf ihrem Teller liegen hatte.
»Pan Pacific Vancouver Hotel. Das liegt direkt am Hafen. Ich habe es also nicht weit«, erklärte ihr Kate. Sie zog ihre Unterlagen aus ihrer Handtasche, um sie Chloe zu zeigen. »Schau, so sieht es aus. Du wohnst doch sicher im gleichen Hotel?«
»Nein«, antwortete ihr Chloe. »Ich glaube, das hängt vom jeweiligen Reisebüro ab, in dem man diese Kreuzfahrt gebucht hat. Auf jeden Fall werden wir Morgen schon zeitig in See stechen. Laut meinen Unterlagen legt die Cruze Princess schon um neun Uhr ab.«
Kate nickte und hoffte, dass sie Morgen nicht auch wieder verschlafen würde. Was wäre eigentlich, überlegte sie sich stumm, wenn ich das Schiff nicht rechtzeitig erreiche?
Auf den Sitzen vor Kate und Chloe saß ein älteres Ehepaar, das sich laut darüber unterhielt, was sie alles in Juneau unternehmen wollten. Sie zählten zahlreiche Ziele auf. Unter anderem das Alaska State Museum, sowie das State Capitol Building, das sich vor allem der grauhaarige Mann nicht entgehen lassen wollte. Ein paar Stunden später wurde noch einmal ein Essen serviert. Durch die Zeitverschiebung wurde es auf ihrem Flug nicht dunkel. Im Gegenteil, sie würden mittags um zwölf in Vancouver landen. In London hätten sie dann schon acht am Abend.
»Was machst du denn den ganzen Tag in Vancouver?«, fragte Chloe, wobei sie sich eine Straßenkarte ansah, auf der einige Sehenswürdigkeiten markiert waren.
»Was meinst du? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich werde mein Gepäck erst mal auf mein Zimmer bringen und dann hoffe ich, dass mein Hotel eine schöne Poollandschaft hat. Viel werde ich nicht machen, immerhin sind wir bis zum Abend dann schon über zwanzig Stunden auf den Beinen.«
Jetzt gesellte sich auch Tyler wieder zu ihnen.
»Hallo Tyler, wir sprachen gerade darüber, was wir in Vancouver alles unternehmen wollen, wenn wir landen«, sagte Chloe, ganz so, als hätte sie mit ihr einen Stadtbummel geplant.
»Habt ihr euch das gut überlegt?«, fragte Tyler. »Vancouver ist sehr groß, viel werdet ihr davon nicht sehen. Und außerdem werden wir auch noch eine ganze Zeit brauchen. Der Transfer vom Flughafen zu den einzelnen Hotels wird nicht in ein paar Minuten über die Bühne laufen. Ich nehme an, dass ich mein Hotelzimmer nicht vor zwei Uhr bekomme.«
Kate war froh, dass Tyler ebenfalls keinen großen Ausflug in Vancouver geplant hatte und so sprachen sie nun lieber über die vielen Sehenswürdigkeiten, die sie auf der Kreuzfahrt vor sich hatten.
Tyler erzählte ihnen, dass er sich freuen würde, wenn er einen Seeadler zu Gesicht bekommen würde.
»Du magst Vögel, was?«, meinte Kate lachend.
»Ich liebe große Raubvögel.« Tyler sah die beiden Frauen mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wusstet ihr, dass der Seeadler in Mittel- und Westeuropa durch menschliche Verfolgung und Vergiftung durch das Insektizid DDT fast ausgerottet wurde?« Das war Kate neu, doch ihre Sitznachbarin brachte sie sogleich auf andere Gedanken.
»Ich würde gerne mal einen wilden Bären sehen, wenn er Lachse fängt«, meinte sie. »Das würde ich zu gerne erleben. Ich kenne einen Bären nur aus dem Zoo. In freier Wildbahn, das ist schon was anderes, meint ihr nicht?«
Sie sprachen noch lange über die Tiere, die in Alaska leben, wobei jeder von ihnen durch ihre Unterhaltung noch etwas hinzulernen konnte.
Nach zwei Stunden kam dann die Durchsage des Piloten, dass sie sich bitte wieder anschnallen sollten, weil die Maschine in den Landeanflug gehen würde.
Es ist soweit, dachte sich Kate. Sie konnte es kaum abwarten, die große Stadt Vancouver unter sich zu sehen.
Kate linste an Chloe vorbei aus dem Fenster, damit sie die vielen Hochhäuser und das Meer unter sich sehen konnte.
Der Pilot flog zuerst über die Großstadt hinweg, drehte dann und kam schließlich schnell auf die Landebahn zu.
Nachdem sie eine prachtvolle Landung hinter sich gebracht hatten, rollten sie zu ihrem Gate, wobei der Pilot ihnen erklärte, dass es für diese Jahreszeit in Vancouver noch viel zu kalt wäre.
»Ende März liegen die Temperaturen tagsüber bei sechs bis acht Grad Celsius, doch derzeit beträgt die Außentemperatur kalte minus zwei Grad.«
So zogen sie sich alle noch rasch ihre warmen Jacken an und verließen laut brabbelnd die Maschine.
Der Hafen
Der Flughafen war so groß, dass sie nicht gleich wussten, wohin sie mussten, um ihr Gepäck zu bekommen.
Tyler deutete vor sich auf einen breiten Gang, über dem ein Schild hing, auf dem Kofferbänder zu sehen waren.
»Kommt mit, wir müssen dort hinüber«, rief er.
Sie gingen durch einen breiten Durchgang hindurch und kamen jetzt zu den Laufbändern, auf denen bereits die ersten Gepäckstücke lagen.
Zuerst hatte Tyler seine Sachen zusammen, doch er wartete geduldig mit den Frauen, bis auch sie ihr Gepäck hatten. Es dauerte nicht lange, bis Chloe ihren Koffer vom Band nehmen konnte. Nur Kate musste sich noch gedulden.
Auch das ältere Ehepaar, das im Flugzeug vor Kate und Chloe gesessen hatte, stand noch an diesem Band.
»Ich kann es einfach nicht verstehen, Bertie«, zischte die ältere Frau ihrem Mann zu. »Hast du die Tasche vielleicht in der Gepäckablage, im Flugzeug liegen lassen?«
Der Mann sah sie finster an, schüttelte dann aber schweigend seinen Kopf, als er bemerkt hatte, dass Kate ihnen zugehört hatte. Nachdem die drei schließlich ihre Habseligkeiten beisammenhatten, gingen sie zusammen hinaus auf den Parkplatz, auf dem schon große Reisebusse auf sie warteten.
An fast jedem Bus konnte Kate ein Schild sehen, auf dem in großen Buchstaben Kreuzfahrt Alaska Cruze Princess stand. Die Hotelnamen wurden gar nicht erst angezeigt, sodass sie auch im Bus zusammenbleiben konnten.
Die Fahrzeuge waren schon voller Passagiere, die alle darauf warteten, zu ihrem Hotel gebracht zu werden.
Nach knapp zwei Stunden kam Kate endlich vor ihrem Hotel an. Tyler und Chloe saßen immer noch bei ihr. Sie hatten ihr Hotel noch nicht erreicht.
Inzwischen war es schon kurz vor drei, als sie sich voneinander verabschiedeten.
»Wir sehen uns ja dann Morgen«, meinte Tyler. »Im Hafen oder spätestens auf unserem Kreuzfahrtschiff.«
Kate stieg nicht alleine aus.
Doch jetzt wusste sie, dass alle die mit ihr hier in das Hotel gingen, auch Morgen mit ihr auf das gleiche Schiff gehen würden.
An der Rezeption tummelten sich inzwischen um die zwanzig Personen. Kate nahm sich Zeit, um sich die Menschen in Ruhe anzusehen.
Da war wieder das ältere Ehepaar. Kate schätzte die beiden auf über sechzig.
»Unmöglich«, moserte der Mann verärgert. »Uns hier einfach so warten zu lassen.«
»Es sind halt viele Menschen zur gleichen Zeit angekommen, Bertie«, flüsterte ihm seine liebenswürdige Frau zu.
Eine weitere Familie mit zwei Teenagern, die eher genervt wirkten, stand etwas abseits. Auch ein junges Paar, das Kate auf Anfang zwanzig schätzte, wartete neben ihr auf ihre Schlüssel.
Welch ein Glück, dachte sich Kate. Nur mit alten Leuten wäre es ja schrecklich geworden. So jedoch wusste sie, dass Chloe und Tyler dabei sein würden und nun standen hier noch zwei junge Menschen, die sie auf dem Schiff sicher auch noch kennenlernen würde.
Die junge Frau hatte kurze, wasserstoffblonde Haare und machte einen freundlichen Eindruck. Ihre Figur konnte man durch ihre dicke Steppjacke nicht erkennen, doch schien sie gerne zu essen, was man an ihrem leicht speckigen Gesicht sehen konnte. Der Mann neben ihr war ebenfalls nicht ganz schlank, dafür einen guten Kopf größer als seine Frau. Kate schätzte ihn auf einen Meter achtzig. Er hatte dunkelbraune, kurze Haare, einen schmalen Oberlippenbart und ein Grübchen auf seinem Kinn.
»Miss Granger?«, rief eine Frau, womit sie Kate aus ihren Gedanken riss.
»Ja?«, fragte sie verwirrt. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Frau ihr den Zimmerschlüssel vor ihre Nase hielt. Kate nahm ihn an sich.
Es war leicht, sich in dem Hotel zurechtzufinden. So kam sie kurze Zeit später auf ihrem Einzelzimmer, in der dritten Etage mit Blick über den großen Hafen, an.
Als sie zum Fenster hinaussah, konnte sie ein großes Kreuzfahrtschiff im Hafen liegen sehen.
Sie überlegte, ob es wohl schon die Cruze Princess sein könnte. Im Hafen gingen jetzt überall die Lichter an.
Kate sprang noch schnell unter die Dusche, zog sich danach noch etwas Gemütlicheres an und blickte auf ihre Armbanduhr. Es war schon kurz nach vier.
Sie dachte darüber nach, was sie jetzt noch machen könnte und beschloss, sich im Hotel etwas umzusehen. Immerhin wollte sie hier auch noch eine Kleinigkeit zu Abend essen.
Im Hotel gab es jede Menge Boutiquen, Friseure, eine Parfümerie, einen Fitnessbereich und eine Bar.
Oh ja, dachte sich Kate, die neugierig in die Bar hineinging.
Es war ein hübsches, kleines Lokal, das in der Mitte eine runde Theke hatte, mit mehreren Barhockern rundherum. Das junge Paar, das Kate an der Rezeption aufgefallen war, stand ebenfalls an der Theke. Es war die Wasserstoffblondine mit ihrem Freund. Kate ging flugs auf den Barkeeper zu.
»Hey, was darf’s sein?«, fragte er.
»Hm, …, keine Ahnung«, murmelte Kate schulterzuckend. »Haben Sie eine Getränkekarte?«
»Wenn Sie etwas typisch Kanadisches haben möchten, kann ich Ihnen einen Mountie empfehlen.«
»Ja, gerne«, sagte Kate. Sie hatte eigentlich überhaupt keine Ahnung von Cocktails.
Der Barkeeper war sehr nett. Er mixte Kate das Getränk, doch als er bemerkte, dass sie alleine hier war, stellte er sie den beiden anderen an der Theke vor.
Schnell stellte sich heraus, dass die wasserstoffblonde Frau Phoebe McLeod hieß und ihr Freund sich Dylan Gallagher nannte.
»Ihr Fahrt Morgen sicher auch auf dem Schiff Cruze Princess mit?«, erkundigte sich Kate.
»Ja, wir freuen uns schon riesig auf Alaska«, antwortete ihr Phoebe, die von einem grünlich schimmernden Cocktail trank. »Dylan ist ein riesiger Fan, wenn es um Buckelwale und Wölfe geht. Hier kommt er sicher auf seine Kosten.«
»Ah, aber du Phoebe!«, feixte Dylan. »Sie kann es kaum noch abwarten die vielen Eisberge zu sehen und hofft auf einen
Seelöwen.«
Sie verstanden sich auf Anhieb und unterhielten sich über ihre bevorstehende Reise.
Als es dann schon sieben Uhr war, gingen sie gemeinsam zum Abendessen ins Restaurant.
»Lasst uns doch den Tisch dort vorne am Fenster nehmen. Ich liebe das Treiben auf Häfen«, schwärmte Phoebe. Sie deutete auf einen Tisch für vier Personen, der vor einem großen Fenster stand, das eine gute Sicht auf die Hafenseite mit ihren Schiffen bot. »Seht euch das an! Das könnte schon unser Schiff sein, oder?«
»Kann gut möglich sein«, meinte Dylan. »Sicher müssen sie noch einiges einladen, bevor wir Morgen aufbrechen.«
Kate, die heute schon zwei gute Mahlzeiten im Flugzeug gegessen hatte, bestellte sich nur einen Garnelensalat mit etwas Weißbrot.
Phoebe und Dylan wählten auch nicht viel, doch dafür luden sie sich am Buffet ihre Tabletts noch mit lecker aussehenden Puddings und kleinen Schokomuffins voll.
»Du hast recht, Dylan«, sagte Kate. »Sie beladen gerade das Schiff. Und wenn ich richtig sehe, steht dort neben auch Cruze Princess drauf.«
»Dann ist es unseres«, freute sich Phoebe. »Seht mal, die beladen es nicht nur vorne durch die große Luke, sondern auch dort hinten. Sie fahren da extra mit kleinen Booten hin.«
»Na hoffentlich fehlt auch nichts«, meinte Dylan mit vollen Backen schmatzend.
Gegen neun wurde Kate dann so müde, dass sie zurück in ihr Hotelzimmer ging. Sie putzte sich nur noch rasch die Zähne und ließ sich dann in ihr Bett fallen.
Am nächsten Morgen stand Kate schon zeitig auf. Sie wollte extra früh aufstehen, damit sie sich nicht wieder so abhetzen musste, wie am gestrigen Tag. So konnte sie sich jetzt wenigstens noch ein wenig Zeit unter der Dusche lassen.
Mittlerweile war sie so aufgeregt, dass sie hoffte, so schnell wie möglich ihre Balkonkabine zu beziehen, um endlich ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Als es schließlich halb acht war, nahm Kate ihr Gepäck und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Am Hotelausgang konnte sie Dylan und Phoebe stehen sehen.
»Guten Morgen«, rief Kate ihnen entgegen.
»Hey Kate«, begrüßte sie Dylan. Er deutete auf einen großen Bus, der vor dem Hotel stand. »Komm, wir fahren zusammen!«
»Super«, sagte Kate und stieg mit ihren neuen Freunden ein. »Wart ihr gestern noch lange wach?«
»Nein, vielleicht noch eine halbe Stunde. Dass mit der Zeitverschiebung werde ich dann Morgen erst verarbeiten«, murmelte Phoebe herzhaft gähnend.
Auf der Fahrt erkannte Kate die Familie mit den zwei Teenagern, sowie das ältere Ehepaar. Kate fiel auf, dass der Mann schon wieder mit seiner armen, alten Frau herumnörgelte.
Sie fuhren nur einen kurzen Moment, bis sie vor einem sehr großen, weißen und gewaltigen Kreuzfahrtschiff anhielten.
Kate zählte dreizehn mächtige, gelbe Rettungsboote an der Seite und hoffte, dass sie diese niemals brauchen würden.
»Es geht los«, rief Phoebe aufgeregt.
Rasch stiegen sie aus.
Nachdem sie sich staunend das große Schiff angesehen hatten, durften sie nacheinander an Bord.
Kate sah sich suchend nach Chloe und Tyler um, doch es war unmöglich, sie in dieser Menschenmasse zu finden.
»Oh«, machte Kate, als sie das Schiff betrat. Bedächtig sah sie sich um.
»So passen Sie doch auf!«, herrschte sie der ältere Mann an, der ständig mit seiner Frau stritt. Er hatte Kate gerade angerempelt. »Mitten im Weg einfach stehen zu bleiben! Diese Jugend, …, einfach unmöglich!«
Kate blickte dem Mann kopfschüttelnd hinterher.
»Der hätte sich bei dir wenigstens entschuldigen können«, meinte Phoebe. »Das war wirklich unhöflich. Komm, Kate. Dort ist der Empfang.«
»Blöder Kerl«, murrte Kate entrüstet, folgte jedoch schnell ihrer Freundin.
Hier standen mehrere Mitarbeiter vom Servicepersonal, die den Passagieren halfen ihre Kabinen zu finden, nachdem sie ihre Bordkarte bekommen hatten.
»Miss Kate Granger?«, sagte eine nette Dame, die ihr eine Karte entgegenhielt.
»Danke«, sagte Kate breit grinsend.
»Sie haben Zimmernummer 298«, erklärte ihr die junge Frau. »Sie müssen auf das zweite Deck. Auf der rechten Seite finden Sie Ihre Kabine.«
»Danke«, wiederholte Kate. Sie nahm die Bordkarte an sich und blickte zu Phoebe zurück, die jedoch inzwischen weg war. Die beiden mussten ebenfalls ihre Bordkarte bekommen haben und waren auf dem Weg zu ihrer Kabine.
So machte sich Kate alleine auf den Weg. Sie fand sich recht schnell zurecht. Im Nu stand sie bei den Fahrstühlen, mit denen die Passagiere hinauf und hinunterfahren konnten. Gegenüber von den Aufzügen befand sich noch eine breite Marmortreppe. Alles hier war hell beleuchtet und glänzte.
Kate, die nicht wieder mit einem anderen Passagier zusammenstoßen wollte, ging rasch auf einen der Fahrstühle zu.
Auch wenn schon einige Passagiere vor ihr standen und warteten, ging alles recht schnell. So kam Kate nach nur wenigen Minuten auf dem zweiten Deck an.
Sie hatte von hier oben einen tollen Blick über diese große Halle. Neugierig sah sie hinunter.
Es waren wirklich viele Menschen an Bord.
Sie liefen kreuz und quer, wobei sie nach ihren jeweiligen Kabinen suchten. Nun konnte Kate auch den älteren, unhöflichen Mann wieder sehen, der sie zuvor angerempelt hatte. Er war schon wieder dabei, seine liebenswerte, leicht genervte Frau herum zu hetzen.
Kate wandte sich ab. Sie ging nach links in einen Seitengang, um dort zu ihrer Kabine zu gelangen.
Hier war es etwas dunkler, obwohl der Gang hell beleuchtet war. Doch der dunkelgrüne Teppich und die Wände mit den einzelnen Kabinentüren wirkten nach dieser hellen Halle, mit ihren gläsernen Fahrstühlen eher düster.
Kate musste diesen Korridor fast bis zum Ende hindurchgehen, bis sie vor ihrer Kabine stand.
Als sie eintrat, war sie froh, wie hell und freundlich es hier war. Sie stellte ihr Gepäck neben dem Bett ab und sah sich neugierig um. Durch eine weitere Tür kam