Einfach anders: Der natürliche Weg zur entspannten Mensch-Hund-Beziehung
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Über dieses E-Book
ist der Weg, den ich zusammen mit meinen Hunden gehe. Ein Weg, der von Vertrauen, Wertschätzung, Respekt und Harmonie geprägt ist. Um mit einem Hund in einer für beide Seiten zufriedenstellenden Partnerschaft leben zu können, braucht es keine Dressur, keine Hilfsmittel, keine aversiven Trainingsmethoden, sondern lediglich die Bereitschaft, das soziale Lebewesen Hund in seinem Wesen anzuerkennen.
Wenn wir möchten, dass uns unser Hund versteht, uns vertraut, dann sind wir aufgefordert, uns auf ihn einzulassen, mit ihm artgerecht umzugehen und zu kommunizieren, statt zu dressieren. Das Zusammenleben mit unseren Hunden kann entspannt und einfach sein, wenn wir bereit sind, unseren vierbeinigen Begleitern auf Augenhöhe zu begegnen.
Lassen Sie sich ein auf eine andere Sichtweise und erfahren Sie, wie Sie mit sehr wenig sehr viel erreichen können, wie Sie mit Ihrem Hund zu einem partnerschaftlichen Team werden.
Wenn der bisherge Weg Sie nicht zu Ihrem Ziel gebracht hat, dann dürfen Sie sich öffnen für neue Wege.
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Buchvorschau
Einfach anders - Alexandra Sigmund-Wild
EINFACH ANDERS
Mit diesem Buch erfinde ich bestimmt nicht das Rad neu. Dies ist auch überhaupt nicht meine Motivation. Meine Motivation für dieses Buch ist die Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen noch immer glaubt, unsere Hunde müssten konditioniert werden. Dieses Denken spiegelt sich auch in der schier unüberschaubaren Vielzahl an Hundeschulen, die wie die Pilze aus dem Boden schießen, zeigt sich in der Flut an Hundeerziehungsratgebern in Buchform und Fernsehsendungen mit Profis oder Flüsterern, überflutet quasi das World Wide Web, das schier auf jede x-beliebige Hundeerziehungsfrage den ultimativen passenden Tipp hat. Dabei gibt es, um dann den Hundehalter, der teils ohnehin schon nicht mehr weiß, wem er nun Glauben schenken darf, für jedes Problem noch einmal zig teils völlig unterschiedliche Ratschläge. Wen verwundert es angesichts dieser Tatsache, dass der „Bedarf" an eben diesen unzähligen Büchern, Trainern, TV-Sendungen usw. scheinbar gar nicht mehr gedeckt werden kann.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, warum es gerade heutzutage solch eine Flut an Hunderziehungsratgebern, Fernsehsendungen, Hundeschulen und dergleichen mehr gibt? Was haben die Menschen vor 30 oder 40 Jahren gemacht? Hatten die damaligen Hundehalter unkontrollierbare Bestien zu Hause? War es ihnen damals völlig egal, ob ihr Hund für Menschen oder Artgenossen eine Gefahr ist, ob er jagen geht, ob er an der Leine zieht? Ich denke, die Antwort hierauf kann ich mir sparen.
Hundeschulen, Hundeerziehungsratgeber, Hundesport, Hundeernährungsfachgeschäfte, Hundeauslastungsmodelle, Hundeerziehungsmodelle, Hundefriseure und alles, was es rund um das Thema Hund sonst noch geben mag, ist eine Erscheinung der neueren Zeit, um Hunde für die konditionierte Menschenwelt innerlich und äußerlich passend zu formen. Meine Schwiegereltern hatten in jungen Jahren ebenfalls immer Hunde. Und, man mag nun staunen, ihre Hunde mussten weder hungern, weil es fertiges Hundefutter in abgepackter Form nicht gab, noch wurden die Hunde in irgendeiner Form konditioniert. Der Grund hierfür ist ganz einfach: Es wäre schlicht und ergreifend nie jemand auf die Idee gekommen, die Hunde zu dressieren. Diese lebten mit im Haushalt oder mit auf dem Hof, brauchten keine Leine, konnten sich frei bewegen, ohne dass jemand befürchten musste, dass der Hund fortlaufen oder anderen Menschen gefährlich werden würde. Es gab auch keine Hundetrainer, keine Hundeschulen und keine Hundeerziehungsbücher usw. Das alles brauchte niemand. Warum glauben daher so viele Menschen heute all das zu benötigen?
Ich kann förmlich den ein oder anderen mit den vermeintlich ultimativen Gegenargumenten im Kopf mit den Füßen scharren hören. Glauben Sie mir, ich kenne viele der Gegenargumente. Einige davon möchte ich gerne aufgreifen.
• „Aber das geht doch nicht, dass ein Hund nicht hören muss!"
Ja, dem stimme ich zu 100 Prozent zu. Das geht in unserer Gesellschaft tatsächlich nicht. Waren früher die Strukturen noch wesentlich ländlicher, die Verkehrslage noch deutlich entspannter, so finden sich viele Hunde heute mit ihren Menschen in einer immer hektischer werdenden Welt, mit deutlich mehr Verkehr, Verkehrswegen, mehr Menschen, die dichter wohnen usw. ABER: Hunde zu konditionieren ist weder hündisch bzw. artgerecht, noch führt es dazu, dass wir den Hund TATSÄCHLICH kontrollieren können. Die Kontrolle, die viele dadurch glauben zu haben, ist nichts weiter als die Bereitschaft des Hundes auf die Kommandos zu reagieren und diese auszuführen. Wenn der Reiz groß genug ist, versagen unter Umständen Kommandos auf ganzer Linie. Und der Hund kann noch so perfekt konditioniert sein.
• „Aber wenn ich mit positiver Verstärkung (Leckerchen / Lob) trainiere, dann ist das doch gut für meinen Hund!"
Das ist es DEFINITIV nicht! Ich kann mich an eine Hündin erinnern, die von ihrer Besitzerin ausschließlich mittels positiver Bestärkung trainiert wurde. Was aus dieser Hündin geworden war, war gelinde ausgedrückt ein Bild des Jammers: Ein Hund, der gefangen war in einer erlernten Hilflosigkeit, der überhaupt nicht mehr in der Lage war, ohne die Hundehalterin eine Bewertung für eine Situation zu finden und dadurch permanent heillos überfordert war. Die Hündin suchte allein schon beim Erscheinen von anderen Personen hinter ihrer Halterin Schutz, die diese wiederum für ihr (vermeintlich freiwilliges) Kommen mit Keksen belohnte. Der Hund wurde den ganzen Tag über für jedes aus Hundehaltersicht positive Verhalten mit Leckerchen belohnt. Je mehr die Besitzerin belohnte, desto unsicherer, ängstlicher und misstrauischer wurde die Hündin. Alles resultierend aus der vermeintlich positiven Verstärkung. Warum? Weil die Frau der Hündin damit mitteilte, dass sie selbst keine Führung übernimmt. Wie das zustande kommt, werden Sie in diesem Buch erfahren.
• „Mein Hund muss doch lernen, wie er sich anderen Hunden gegenüber zu benehmen hat."
Wirklich? Muss er das tatsächlich lernen? Kann er sich denn ohne uns oder ohne Sozialisierung in einer Welpengruppe bzw. Hundeschule gar nicht benehmen? Ein Wunder, dass es noch immer Straßenhunderudel gibt. Müssten sie sich doch selbst allesamt längst ausgerottet haben, eben weil sie doch gar nicht in der Welpengruppe oder in einer Hundeschule waren, wo sie ein vernünftiges Miteinander gelernt hätten. Was nur haben die Hunde früher ohne all diese wahnsinnig sinnvollen Erfindungen gemacht? Wer bitte hat ihnen denn Benimm und Anstand anderen Hunden gegenüber beigebracht. Richtig! Niemand! Und auch heute noch werden Straßenhunde nicht konditioniert und trotz allem (oder vielleicht gerade deswegen) leben sie friedlich in ihren Rudeln zusammen.
• „Mein Hund braucht doch geistige Auslastung!"
Ach, wirklich? Warum sind die Hunde vor einigen Jahrzehnten noch alle uralt geworden – und das vor allem gesund? Kann es vielleicht daran liegen, dass sie um einiges stressfreier leben durften, weil sie nicht „ausgelastet wurden? Welches Wolfsrudel trifft sich denn zum Joggen mit Wolfskumpels? Welches Straßenhunderudel hüpft über Mülltonnen und Zäune zwecks Auslastung? Warum also glauben wir, wir müssten unsere Hunde mit Intelligenzspielzeug, Apportieren, Agility usw. „auslasten
?
Vielleicht waren hier einige Denkanstöße dabei, die Ihnen zeigen, dass unsere Einstellung gegenüber dem Thema Hund gewaltig in Schieflage geraten ist.
KONDITIONIERUNG IST KEINE ERZIEHUNG
Zu glauben, dass man durch die Konditionierung einen Hund erzieht, ist schlicht ein Irrglaube. Um Ihnen zu zeigen, warum dem so ist, werde ich Ihnen die Begriffe „Konditionierung bzw. „Erziehung
erläutern.
Konditionierung
Die Lernpsychologie versteht unter Konditionierung Formen des Lernens von Reiz-Reiz-Assoziationen bzw. Reiz-Reaktions-Assoziationen durch eine wiederholte Koppelung von Reizen. Klingt im ersten Augenblick unter Umständen etwas verwirrend. Ich werde Ihnen an Beispielen die Konditionierungsarten verdeutlichen, sodass diese für Sie auch nachvollziehbar sind.
Man unterscheidet man zwei Arten der Konditionierung: die klassische und die instrumentelle bzw. operante Konditionierung.
Klassische Konditionierung
Iwan Petrowitsch Pawlow, ein russischer Mediziner und Physiologe, untersuchte 1918 die Verdauungsprozesse von Hunden. Durch Zufall entdeckte er dabei die Zusammenhänge der klassischen Konditionierung. Pawlow stellte fest, dass die Hunde verstärkt speichelten, sobald sein Assistent ihnen das Futter brachte. Ähnliches Verhalten können Sie bestimmt bei Ihrem eigenen Hund ebenfalls feststellen. Des Weiteren erkannte Pawlow, dass die Hunde auch bereits dann speichelten, wenn sie das Futter oder den Assistenten noch gar nicht sehen konnten. Es genügte offensichtlich, wenn sie diesen hörten.
Dass Hunde in Erwartung von Nahrung beginnen zu speicheln, ist eine natürliche Reaktion. Auch wir Menschen kennen dieses Phänomen. Uns läuft in Anbetracht einer leckeren Speise oder auch nur dem Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen. Damit bereitet sich der Körper auf die Nahrungsaufnahme bzw. auf die Nahrungsverwertung vor. Im Speichel sind Enzyme enthalten, die dafür sorgen, dass bereits in der Mundhöhle sozusagen die ersten Schritte der Verdauung stattfinden.
Die Tatsache, dass die Hunde speichelten, sobald sie den Assistenten nur hörten, veranlasste Pawlow, dem ganzen auf dem Grund zu gehen. Er startete einen Versuch, der sich wie folgt darstellte:
Pawlow kombinierte die Futtergabe jeweils mit einem zweiten Reiz – einem Glöckchen, das er klingen ließ. Nach einigen Wiederholungen stellte er fest, dass bereits das Erklingen des Glöckchens ausreiche, um das Speicheln der Hunde auszulösen. Diese hatten nun den Ton des Glöckchens mit der Futtergabe verbunden.
Das Ertönen des Glöckchens hatte für den Hund ursprünglich keinerlei Bedeutung. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem neutralen Reiz. Indem Pawlow nun die Situation (Futter im Zusammenhang mit dem Klang des Glöckchens) oft genug wiederholte, löste er den Speichelfluss ab einem bestimmten Zeitpunkt allein dadurch aus, dass er die Glocke erklingen ließ. Damit wurde die Glocke zu einem bedingten Reiz, der nun seinerseits für sich alleine schon die gleiche Reaktion auslösen konnte, wie der unbedingte Reiz (das Futter). Aus der unbedingten Reaktion (Speichelfluss) wurde eine bedingte Reaktion auf den Klang der Glocke.
Bei der klassischen Konditionierung hat der lernende Organismus KEINE Kontrolle über die von ihm ausgelöste Reaktion. Das heißt konkret: Die Reaktion ist nicht willentlich beeinflussbar.
Wenn Sie sich zum Beispiel einmal den Magen ordentlich an einer Mahlzeit verdorben haben, kennen Sie dieses Phänomen sogar. Ich hatte solch ein Erlebnis einmal im Urlaub. Dort kaufte ich mir an einem Straßenstand einen leckeren Crêpe mit Schokoladencreme. Es war durchaus sehr schmackhaft, bescherte mir doch kurze Zeit später Montezumas Rache, die mich zu einem mehrstündigen Toilettenaufenthalt zwang. Seither wurde mir regelrecht übel, sobald ich nur diese Süßspeise sah. Und das, obwohl ich sehr wohl wusste, dass mein damaliges Erlebnis mit Sicherheit von den unter Umständen nicht optimalen Hygieneverhältnissen des Straßenverkaufs bzw. der nicht optimalen Lagerung der Zutaten für das Crêpe rührten. Auch konnte ich meine aufkommende Übelkeit keineswegs willentlich beeinflussen. Meine aufkommende Übelkeit war klassisch konditioniert.
Inzwischen muss ich allein beim Anblick von Crêpes mit Schokocreme nicht mehr gegen aufkommende Übelkeit ankämpfen. Auch das ist ein Phänomen der klassischen Konditionierung. Ein bedingter Reiz kann auch wieder verlernt werden. Man spricht dann von einer Extinktion (= Löschung), die dann zu Tage tritt, wenn es keine Wiederholung mehr von der ursprünglichen Verbindung gibt. Das heißt, würde man dem Hund aus Pawlows Versuch bei einem Glockenton nie mehr Futter anbieten, dann würde das Erklingen der Glocke keinen Speichelfluss mehr auslösen.
Die Erkenntnis aus Pawlows Versuch nutzt man im Hundetraining. Man verbindet einen Reiz, der vorher neutral für den Hund war, mit einem Reiz, der für den Hund eine Bedeutung hat.
Das Wort „Sitz hat für den Hund keinerlei Bedeutung. Es löst keine Reaktion in ihm aus. Wenn ich nun beginne, dieses Wort immer in dem Augenblick zu sagen, wenn der Hund sich mit seinem Hinterteil dem Boden nähert UND ihm dazu beispielsweise einen leckeren Keks ins Maul stecke, dann bekommt das Signal „Sitz!
für den Vierbeiner nach AUSREICHENDER WIEDERHOLUNG eine Bedeutung.
Damit sind wir auch schon bei einem weiteren Nachteil der Konditionierung: Ich muss wiederholen. Und das teilweise zig Male, am besten mehrmals täglich und vor allen Dingen regelmäßig, möchte ich, dass mein Hund ein Kommando zuverlässig verknüpft hat.
Der nächste Nachteil der positiven Verstärkung ist, dass aus der positiven Belohnung schnell eine negative Strafe werden kann. Warum dem so ist, erkläre ich Ihnen. Bei einer positiven Belohnung fügt man dem Hund etwas zu. Positiv ist damit wie in der Mathematik zu sehen: Man fügt etwas hinzu. Belohnung heißt etwas Angenehmes. Damit ist die positive Belohnung (oder auch Verstärkung) das Zufügen von etwas Angenehmen.
Ist ein Kommando ausreichend konditioniert, so sollte man die Belohnung langsam ausschleichen. Das heißt, der Hund bekommt nicht mehr jedes Mal ein Leckerchen. Damit bestrafe ich meinen Hund nun wiederum allerdings. Denn eine negative Strafe heißt nichts anderes, als dem Hund etwas Angenehmes wegzunehmen. Damit nehme ich die damit verbundenen Emotionen Frustration und Enttäuschung beim Hund willentlich in Kauf.
Operante und instrumentelle
Konditionierung
Die positive und negative Belohnung, wie auch die positive bzw. negative Strafe sind Teil der operanten bzw. instrumentellen Konditionierung. Oftmals werden die operante und instrumentelle Konditionierung in einen Topf geworfen, jedoch unterscheiden sich diese beiden.
Die instrumentelle Konditionierung ist ein Lernen am Erfolg, Lernen durch Versuch und Irrtum. Das Verhalten wird als Instrument (Mittel, Werkzeug) eingesetzt, um etwas herbeizuführen. Damit bezweckt der Hund ein bestimmtes Ziel zu erreichen und hat entweder Erfolg oder eben nicht. Je nachdem wird er beim nächsten Mal wieder dasselbe oder ein anderes Verhalten an den Tag legen. Der Hund lernt also eine bestimmte Verhaltensweise mit dem Ziel, eine bestimmte Konsequenz zu erreichen. Diese Art des Lernens gehört neben dem Lernen durch Nachahmung zum natürlichen Repertoire des Hundes. Er lernt durch Erfolg und Misserfolg sein Handeln anzupassen.
Edward Lee Thorndike begann die Erforschung der instrumentellen Konditionierung mit Tierversuchen, die er im Rahmen seiner Doktorarbeit machte. Er setzte Katzen, Hunde und Hühner in von ihm selbst gebaute puzzle boxes
(Rätselkäfige) mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und stoppte die Zeit, die die Tiere zur Befreiung benötigten.
Thorndike legte als Anreiz gut sichtbar für die Tiere Futter neben den Käfig. Hatte das Tier Erfolg und war mit Futter belohnt worden, setzte er es zurück in den Käfig und stoppte erneut die Zeit, die nun verstrich, bis das Tier die Käfigöffnung fand. Die Tiere zeigten deutlich, dass sie immer weniger Zeit benötigten, um den Ausgang zu finden, führte eine bestimmte Verhaltensweise (die Lösung des Puzzles) zur erwünschten Konsequenz (der Befreiung / Futter). Die Tiere hatten gelernt, dass ein bestimmtes Verhalten ein von ihnen erwünschtes Ziel zur Folge hat.
Im Gegensatz zur bedingten Reaktion bei Pawlows Hunden haben die Tiere bei Thorndike gelernt, dass ein bestimmtes Verhalten eine bestimmte Konsequenz zur Folge hat. Pawlows Hunde dagegen haben gelernt, dass nach einem bestimmten Reiz ein bestimmtes Ereignis eintritt.
Bei der operanten Konditionierung dagegen bestätigt man ein beliebiges spontanes Verhalten, das vom Lebewesen auch unbeabsichtigt oder rein zufällig gezeigt werden kann. Hier wird die Häufigkeit eines ursprünglich spontanen Verhaltens durch angenehme oder unangenehme Konsequenzen nachhaltig verändert. Man kann diese Art des Lernens auch als Lernen durch Belohnung oder Bestrafung bezeichnen. Die Verhaltensweisen können aus dem natürlichen Repertoire stammen, oder aus natürlichem Verhalten abgeleitet sein. Durch eine positive oder negative Verstärkung wird die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten wieder gezeigt wird, erhöht.
Durch die positive oder negative Strafe wird die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten wieder gezeigt wird, dagegen verringert.
Diese Tatsache kann man sich beim TrickDog zunutze machen. Möchte man beispielsweise seinem Hund das „Würfeln" beibringen, kann einen Schaumstoffwürfel vor ihm hinlegen, den der Hund irgendwann beispielsweise mit der Nase berührt. In dem Moment, in dem er dieses Verhalten zeigt, bestätigt man positiv mit Futter. Der Hund wird dieses Verhalten immer öfter zeigen, um letztlich wieder an das Leckerchen zu gelangen. Wird ein Hund, der bei Tisch bettelt künftig ignoriert, wird dieser Hund das Betteln sein lassen. Das Verhalten hat keine Konsequenzen mehr für ihn.
Die Unterscheidung von positiver und negativer Belohnung und Bestrafung soll folgende Übersicht verdeutlichen:
Auch diese Form der Konditionierung hat seine Nachteile: Ich muss